Forum: PC Hard- und Software PC Dual-Boot Win 10 Debian


von Lothar (Gast)


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Habe mal eine grundsätzliche Verständnisfrage zu PC Dual-Boot Win 10 
Debian:

Warum kann man auf einem PC nicht - anstatt Dual-Boot - Win 10 auf eine 
bootfähige Partition installieren und Debian auf eine nicht-bootfähige 
Partition - und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?

Ich habe nämlich hier ein industrielles ARM-Board das im Boot-Flash RISC 
OS installiert hat, somit bootet es natürlich RISC OS. Zuerst war die 
einzige Möglichkeit, auch Debian zu booten, dass man unter RISC OS uboot 
in den Boot-Flash schreibt und Reset macht. Inzwischen gibt es aber eine 
APP die unter RISC OS uboot ins RAM lädt und dann diese RAM-Adresse auf 
die Boot-Flash Adresse umbiegt und somit mit einem Klick aus RISC OS 
Debian direkt startet. Beim nächsten Reset startet dann wieder der 
Boot-Flash mit RISC OS:

https://groups.google.com/g/comp.sys.acorn.announce/c/rEKhyUSOMl8

Ich nehme mal an, bei einem PC geht das so nicht, weil da Firmware Flash 
und RAM ganz anders funktionieren??

von Andreas B. (bitverdreher)


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Lothar schrieb:
> und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?

Weil BS grundsätzlich keine anderen BS starten können. Das geht in 
deinem Szenario auch nur dadurch, daß vom aktuellen OS aus quasi ein 
anderes Bootsystem geschrieben wird. Auf dem PC müßte er dann jedesmal 
auf den Bootsektor der Platte schreiben. Ein Fehler dabei und Du 
könntest nicht mehr booten.

Was hindert Dich daran, grub zu installieren?
Übrigens müssen alle Partitionen, von denen Du booten wollst, auch 
bootfähig sein. Also auch Debian.
Direkt gebootet wird allerdings der Bootmanager (grub).

von Lothar (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Was hindert Dich daran, grub zu installieren?

Habe gelesen Win 10 Update kann grub überschreiben. Und Win 10 
Schnellstart auch.

Gibt es denn ein Tool, um unter Windows grub neu zu schreiben, so dass 
Debian wieder startet? Habe gelesen, dann ist Reperatur mit Live-System 
erforderlich.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Lothar schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Was hindert Dich daran, grub zu installieren?
>
> Habe gelesen Win 10 Update kann grub überschreiben. Und Win 10
> Schnellstart auch.
Daß ein Update von Win das jetzt machen würde, wäre mir neu.
Eine Neuinstallation von Win tut es ganz bestimmt.


> Gibt es denn ein Tool, um unter Windows grub neu zu schreiben, so dass
> Debian wieder startet? Habe gelesen, dann ist Reperatur mit Live-System
> erforderlich.
Nö, Win will mit grub und Linux nichts zu tun haben.

Was Du in diesem Fall (wenn er denn eintreten würde) tun kannst, ist 
eine Super Grub 2 Disk starten (https://www.supergrubdisk.org/, das ist 
ein Live System, aber spezialisiert auf Grub Wiederherstellung). Diese 
kann Dir jedes System auf Deiner FP starten und auch Grub 
wiederherstellen bzw. neu installieren (mit allen bootbaren Einträgen).

von Georg (Gast)


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Lothar schrieb:
> und dann diese RAM-Adresse auf
> die Boot-Flash Adresse umbiegt und somit mit einem Klick aus RISC OS
> Debian direkt startet

Wenn dein System keine BIOS-Auswahl des Bootmediums anbietet, was wohl 
so ist, könnte man vielleicht mit diesem Mechanismus statt Debian direkt 
den Grub-Bootmanager starten und mit dem ein, zwei, viele OS ausführen.

Lothar schrieb:
> Habe gelesen Win 10 Update kann grub überschreiben.

Die Installation ja, ein Update nicht - bisher, niemand weiss was MS in 
Zukunft macht. Übrigens hat auch Windows 10 einen Bootmanager, aber das 
ist so ziemlich der schlechteste von allen und für eine Einrichtung 
durch den User garnicht gedacht.

Georg

von Lothar (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Daß ein Update von Win das jetzt machen würde, wäre mir neu.
> Eine Neuinstallation von Win tut es ganz bestimmt.

Bei Win 10 ist das automatische Windows Update von einer Version auf die 
nächste z.B. Win 10.1709 auf Win10.1803 doch quasi jedes Mal eine 
Neuinstallation und die ist auch nicht zu verhindern.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Lothar schrieb:
> Bei Win 10 ist das automatische Windows Update von einer Version auf die
> nächste z.B. Win 10.1709 auf Win10.1803 doch quasi jedes Mal eine
> Neuinstallation und die ist auch nicht zu verhindern.
Wenn Du meinst.

von Nano (Gast)


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Lothar schrieb:
> Warum kann man auf einem PC nicht - anstatt Dual-Boot - Win 10 auf eine
> bootfähige Partition installieren und Debian auf eine nicht-bootfähige
> Partition - und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?

Weil moderne Betriebssysteme Prozesse im Userspace nicht im Kernelspace 
herumpfuschen lassen.

Das wäre aber nötig, damit ein anderes OS, z.b. der Linux Kernel die 
Oberhand gewinnt.

Damit ist es aber noch nicht getan, denn das Windows müsste, bevor es 
vom anderen OS verdrängt wird, vor dem "Beenden" eigentlich noch 
aufräumen, wenn du keinen Datenverlust haben möchtest.

Bei modernen Betriebsystemen mit umfangreichem Rechteschutz und 
Prozesstrennung ist das also ohne Nachteile nicht machbar.

Man bräuchte für den Prozess, der den Linux Kernel starten soll, 
mindestens Systemrechte. So wie bei Gerätetreiber, die Amok laufen, 
auch.
Aber dann gibt's da immer noch den Microkernel, der höllisch aufpasst 
und dann lieber einen Blue Screen wirft, als dass er fremde Prozesse mit 
Systemrechten einfach irgendwie im Speicher rumschreiben lässt.
Der Blue Screen hat also auch die Aufgabe, das System vor Folgefehlern 
zu schützen.
Also im Sinne von lieber ein kontrollierter Absturz, als Datenverlust.


Es gibt allerdings für MS DOS die Möglichkeit, dass du dort ein Programm 
startest und dann der Linux Kernel geladen wird.
Das Programm heißt loadlin

Bei MS-DOS geht das deswegen, weil das eben keine Rechtetrennung kennt 
und da jedes Programm im Speicher rumschreiben kann wie es will. Und das 
DOS Dateisystem ist so ausgelegt, dass es die Daten gleich 
niederschreibt und nicht noch irgendwie "lazy" wartet bis die CPU mal 
etwas weniger zu tun hat.
Daher kann man das in DOS das machen und von dort Linux booten.

Bei allen anderen modernen Betriebssystemen geht das aber nicht bzw. 
wäre es ein enormer Aufwand, da das alte OS irgendwie gesichert und 
geordnet beendet werden müsste, damit das andere überhaupt übernehmen 
kann und dann muss da alte OS das neue zu ladende das auch noch machen 
lassen.

Daher nimmt man für so etwas ganz einfach einen Bootloader wie bspw. 
grub 2.

Beitrag #6506148 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas B. (bitverdreher)


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DIN-Löter schrieb im Beitrag #6506148:
> Andreas B. schrieb:
>> Weil BS grundsätzlich keine anderen BS starten können.
>
> Qas für einen Unsinn - WIN95 muss sogar aus DOS gestartet werden.
Weil Win95 kein OS ist, sondern ein DOS Aufsatz.

DIN-Löter schrieb im Beitrag #6506148:
> Vlt. wars das hier oder ein ähnliches Derivat:
Klar kann man immer solche exotischen OS kreieren. Das hat aber mit den 
heutigen Mainstream OSsen wenig zu tun.

Beitrag #6506275 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas B. (bitverdreher)


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Ah, jetzt ist wine bei Dir auch ein OS?

von Georg (Gast)


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DIN-Löter schrieb im Beitrag #6506275:
> unterscheidet genau ein Tüftlergenie vom gelernten Depp

Unterscheidet ein Tüftlergenie, das auf dem Stand der 80er Jahre 
stehengeblieben ist (war damals ja alles so schön einfach) von Usern, 
die sich mit heutigen Systemen auskennen.

Ich habe mal CP/M-Computer gebaut und programmiert, aber ich bilde mir 
nicht ein dass ich heute damit jemand beeindrucken kann. Aber wenn deine 
irrelevanten Anmerkungen deinem Ego guttun...

Georg

von rbx (Gast)


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Lothar schrieb:
> Warum kann man auf einem PC nicht - anstatt Dual-Boot - Win 10 auf eine
> bootfähige Partition installieren und Debian auf eine nicht-bootfähige
> Partition - und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?

Das geht, allerdings bräuchte Windows dann einen "Debian-Treiber", was 
im Endeffekt nicht viel anderes sein dürfte, als ein Emulator.

https://docs.microsoft.com/de-de/windows/wsl/install-win10

Und man kann und sollte auch fragen: Warum kann man keine Dos-Programme 
mehr unter Windows 10 starten. Warum braucht man DOSBox o.ä. ?

Bei den älteren (32-Bit) Windows-Versionen war noch der Intel 
Virtual-Mode mit in das System hineingestrickt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_8086_Mode

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar schrieb:
> Warum kann man auf einem PC nicht - anstatt Dual-Boot - Win 10 auf eine
> bootfähige Partition installieren und Debian auf eine nicht-bootfähige
> Partition - und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?

Kann man.

Auf dem PC kann aber nur ein Betriebssystem die reale Maschine regieren. 
Bei IBMs Systemen z und p kann weiter unten als beim PC die Hardware 
aufgeteilt werden, bei x86 nicht.

Im VMware Workstation kann aber die Disk einer VM auch auf einer realen 
Disk/Partition liegen, an Stelle des üblichen Containerfiles. Inwieweit 
andere Hypervisor das unterstützen weiss ich nicht.

Das Zweitsystem kann dann auch wahlweise im VMware des Erstsystem 
gestartet werden, oder aber eigenständig per Bootmanager als Dual-Boot. 
Nur muss das Zweitsystem in diesem Fall damit leben können, je nach 
Boot-Methode in zwei sehr verschiedenen Hardware-Konfigurationen zu 
laufen: der echten Hardware bei Dual-Boot, und der virtualisierten als 
VM.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Dualboot ist nicht wirklich praktikabel. Beim Starten muss man sich 
entscheiden was man machen will und warum.
Viele Programme gibt es mitterweile für beide Plattformen.

ich würde eine Virtualisierung empfehlen. Virtualbox, VMware oder das 
was inzwischen direkt in Windows integriert ist.
Man muss sich nur entscheiden, was man bootet und was dann virtualisiert 
wird.

OK, man braucht mehr RAM als beim Dualboot, so kann man aber beide 
Systeme (oder sogar mehr!) gleichzeitig laufen lassen und auch 
miteinander kommunizieren lassen.

von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Dualboot ist nicht wirklich praktikabel. Beim Starten muss man sich
> entscheiden was man machen will und warum.

Wobei Firmware-Updates von PC-Komponenten heute mitunter ausschliesslich 
für Windows angeboten werden, nicht mehr per ISO/EFI Bootmedium. 
Beispielsweise Komponenten von Thunderbolt betreffend. Da kann es 
perfiderweise notwendig sein, allein dafür Windows vorzuhalten.

Schenker kämpft gerade mit der Auslieferung von reinen Linux-Notebooks 
(für Tuxedo), bei denen genau dies der Fall ist.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Oliver S. schrieb:
> Dualboot ist nicht wirklich praktikabel.
Kommt darauf an.
Man hat auch durchaus mehr Systeme als nur 2. Also Triple boot oder was 
auch immer. ;-)

> ich würde eine Virtualisierung empfehlen.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Win habe ich z.B. 
ausschließlich in virtuellen Maschinen. Linux habe ich in verschiedenen 
Derivaten als Multiboot.

> OK, man braucht mehr RAM als beim Dualboot,
Eben, das ist das Problem. OK, man kann mehr Ram kaufen. Bei älteren MB 
geht das aber nicht mehr. Zum längeren Arbeiten bevorzuge ich deshalb 
das booten mit dem eigentlichen Arbeitssystem.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas B. schrieb:
> Eben, das ist das Problem. OK, man kann mehr Ram kaufen. Bei älteren MB
> geht das aber nicht mehr.

Bei neueren Notebooks auch nicht, weil mittlerweile oft als LPDDR4-4266 
eingelötet statt gesockelt. Und da wird die Luft oft dünn und teuer, 
wenn man mehr als 16 GB haben will.

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar schrieb:
> Gibt es denn ein Tool, um unter Windows grub neu zu schreiben, so dass
> Debian wieder startet? Habe gelesen, dann ist Reperatur mit Live-System
> erforderlich.

Während man bei Dual-Boot meist den Grub vorschaltet, soll das auch über 
den Windows-Bootmanager machbar sein. Vor zig Jahren hatte ich über 
diesen Mechanismus Linux gestartet. Zwischenzeitig hat sich aber dessen 
Konfigurationweise geändert: per BCDEDIT (Kommandozeile) oder diversen 
GUI-Verbrämungen.

Der Linux-Bootmanager muss dann natürlich in die Partition, nicht den 
MBR.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Dualboot ist nicht wirklich praktikabel.

Also Dualboot ist weitaus praktikabler als VM, aber nach letzterem hat 
der Threadstarter ja nicht gefragt.

Wenn alles unter einer VM ohne nennenswerte Perfomanceeinbußen laufen 
soll, ist der Aufwand schon sehr hoch.
Man braucht bspw. eine zweite GPU, die man dediziert der VM zuweisen 
kann.

von Nano (Gast)


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DIN-Löter schrieb im Beitrag #6506148:
> Erst
> WinNT war eigenständig und dann dort DOS nur wegen der
> Programmkompatibilität implementiert.

Die Eingabeauforderung ist kein DOS und Programme die darin laufen 
funktionieren nur mit erheblichen Einschränkungen.
Direkten Zugriff auf die HW gibt es in der Regel darin nicht, das wird 
vom NT Kernel alles abgefangen.

von rbx (Gast)


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Die Bootquellen im Bios einzustellen, war ja vor UEFI auch kein großes 
Problem, dann konnte man sich z.B. einen Linux-Usb-Stick erstellen, und 
von Usb booten - vorausgesetzt, das Mainboard bzw. der Compi kann das 
schon.

Jetzt kann man zumindest von Windows aus neu in das andere System bzw. 
bootfähige Medium neustarten (per Shift-Taste + linkes Mausmenü auf dem 
Datenträger)(glaube ich)  - dazu muss man aber erstmal Windows booten.

Auf einem älteren Rechner starte ich grundsätzlich ein Linux von CD, 
welches im alternativen Boot-Angebot hat, von der lokalen Festplatte zu 
booten.

von rbx (Gast)


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rbx schrieb:
> Shift-Taste + linkes Mausmenü
Shift + rechtes Mausmenü passt eher.

Umgekehrt ist auch ganz nett: Wenn Skyrim in Linux/Wine abstürzt bzw. 
festhängt, dann braucht man nur die Windowstaste drücken, dann ist das 
Spiel im Fenstermodus, und man kann was in die Konsole eingeben. 
Typischerweise xkill.

von Lothar (Gast)


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Lothar schrieb:
> Warum kann man auf einem PC nicht - anstatt Dual-Boot - Win 10 auf eine
> bootfähige Partition installieren und Debian auf eine nicht-bootfähige
> Partition - und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?

Vielleicht habe ich missverständlich formuliert: Ich frage nach einem 
Windows Programm oder Skript, das in der aktiven Windows Partition Boot 
deaktiviert und in der nicht aktiven Debian Partition Boot aktiviert und 
dann neu startet, was dann doch dazu führen sollte, das Debian startet. 
Und dasselbe für Debian nach Windows.

Beitrag #6507449 wurde vom Autor gelöscht.
von Andreas B. (bitverdreher)


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Du scheinst zu glauben, daß das OS gebootet wird, dessen Bootflag 
gesetzt ist.
Dem ist nicht so. Das Bootflag gibt lediglich an, daß diese Partition 
grundsätzlich bootfähig ist.
Um das zu bootende OS auszuwählen gibt es: (Überraschung) Bootmanager.

von X2 (Gast)


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Lothar schrieb:
> Vielleicht habe ich missverständlich formuliert: Ich frage nach einem
> Windows Programm oder Skript, das in der aktiven Windows Partition Boot
> deaktiviert und in der nicht aktiven Debian Partition Boot aktiviert und
> dann neu startet, was dann doch dazu führen sollte, das Debian startet.
> Und dasselbe für Debian nach Windows.

Hast du einen UEFI fähigen Rechner? Dann kannst du das über den 
eingebauten Bootmanager realisieren. Dazu muss aber Windows und Linux 
eine UEFI Installation sein.

Linux und Windows haben beide Zugriff auf die UEFI Variable "BootOrder". 
Einfach im jeweiligen OS "BootOrder" auf den jeweilig anderen 
Booteintrag umstellen. Neustarten, das andere OS bootet. Falls man nur 
einmal was anderes booten will, dann kann die Variable "BootNext" 
verwendet werden. Nach einem Neustart bootet der Rechner einmal den in 
"BootNext" eingetragenen "Bootloader" (eigentlich ist es die Nummer der 
Boot#### Variable die eingestellt wird, welche wiederum den Pfad zum 
Bootloader etc. enthält). Beim nächsten Boot wird wieder die Reihenfolge 
in "BootOrder" verwendet.

Bei Legacy (oder CSM) Installationen ist das nicht so einfach, da es 
kein Intferface für UEFI Variablen gibt.

von Nano (Gast)


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Lothar schrieb:
> Lothar schrieb:
>> Warum kann man auf einem PC nicht - anstatt Dual-Boot - Win 10 auf eine
>> bootfähige Partition installieren und Debian auf eine nicht-bootfähige
>> Partition - und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?
>
> Vielleicht habe ich missverständlich formuliert: Ich frage nach einem
> Windows Programm oder Skript, das in der aktiven Windows Partition Boot
> deaktiviert und in der nicht aktiven Debian Partition Boot aktiviert und
> dann neu startet, was dann doch dazu führen sollte, das Debian startet.
> Und dasselbe für Debian nach Windows.

Grub 2 gibt's wohl auch für Windows.
https://sourceforge.net/projects/grub2win/

Du könntest dir also ein Skript schreiben, dass wahlweise unter Windows, 
oder wenn du unter Linux bist, unter Linux grub mit den passenden 
Parametern und Config aufruft und den Bootsektor dann immer neu 
schreibt.

Bei Kernelupdates musst du dann halt noch den Dateinamen an das Kernel 
Image anpassen.

Also gehen tut das schon, nur wozu willst du ständig deinen Bootsektor 
umschreiben?
Das ist irgendwie mit dem Pfeil durchs Auge um dann am Bauchnabel wieder 
rauszukommen.

von Jupp (Gast)


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Debian mit Grub installieren, Windows in eine VHD einsperren. Ergebnis: 
Beide OS können nativ laufen und ganz nebenbei funktioniert das 
"beliebte" Feature-Upgrade nur noch dann, wenn man es will.

von Lothar (Gast)


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Lothar schrieb:
> APP die unter RISC OS uboot ins RAM lädt und dann diese RAM-Adresse auf
> die Boot-Flash Adresse umbiegt und somit mit einem Klick aus RISC OS
> Debian direkt startet

Habe inzwischen eine APP für Raspberry Pi gefunden, die aus RISC OS 
Raspbian direkt startet. Und ein Pi hat ja gar keinen Boot-Flash. 
Versuche grade den Code zu verstehen. Vielleicht wird einfach in der 
FAT-Start-Partition das Kernel Image überschrieben?

https://github.com/caliston/ro-bootlinux/blob/master/README.txt

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wie kommt man jetzt plötzlich von Windows auf einen Raspi?

von Lothar (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Wie kommt man jetzt plötzlich von Windows auf einen Raspi?

Es hatte ja mal damit angefangen :-)

Lothar schrieb:
> habe nämlich hier ein industrielles ARM-Board

von Andreas M. (amesser)


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Lothar schrieb:
> Lothar schrieb:
>> APP die unter RISC OS uboot ins RAM lädt und dann diese RAM-Adresse auf
>> die Boot-Flash Adresse umbiegt und somit mit einem Klick aus RISC OS
>> Debian direkt startet
>
> Habe inzwischen eine APP für Raspberry Pi gefunden, die aus RISC OS
> Raspbian direkt startet. Und ein Pi hat ja gar keinen Boot-Flash.
> Versuche grade den Code zu verstehen. Vielleicht wird einfach in der
> FAT-Start-Partition das Kernel Image überschrieben?
>
> https://github.com/caliston/ro-bootlinux/blob/master/README.txt

Da werden weder irgendwelche RAM Adressen auf "Boot-Flash" Adressen 
umgebogen noch wird da in einem Bootsektor von der Fat rumgeschrieben. 
(als ob den BCM irgend ein Bootsektor in einer Fat interessieren würde)

Es wird einfach der Linux Kernel und die Initrd aus dem Dateisystem ins 
RAM geladen, das Risc OS komplett angehalten, die Peripherie soweit 
notwendig zurückgesetzt und dann die Kontrolle an den Start-Code des 
Linux Kernel übergeben. Fertig. Das funktioniert auch nur deswegen mit 
so wenig Code, weil RiscOS sehr ähnlich wie DOS oder Win3.11 
funktioniert.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein klassischer Bootloader arbeitet im Real Mode wie DOS. Wenn Windows 
einmal aktiv ist, ist dieser Modus Geschichte, kann ohne Reset nicht 
wiederhergestellt werden. Das eine Spezialität von x86 und der über 40 
Jahre alten Geschichte geschuldet.

von Lothar (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> als ob den BCM irgend ein Bootsektor in einer Fat interessieren würde

Das nicht, aber in der FAT-Partition ist ja BOOTCODE.BIN und START.ELF 
und KERNEL.IMG

Ein "Update" von RISC OS erfolgt, in dem unter RISC OS vom Nutzer das 
KERNEL.IMG mit dem neuen Kernel überschrieben und dann neu gestartet 
wird.

Und es sollte genau so gehen, das KERNEL.IMG mit dem Raspbian Kernel zu 
überschreiben und neu zu starten.

Aber wenn es so geht, wie Du erklärt hast, ist das natürlich besser:

> der Linux Kernel und die Initrd aus dem Dateisystem ins RAM geladen

von c-hater (Gast)


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Lothar schrieb:

> Warum kann man auf einem PC nicht - anstatt Dual-Boot - Win 10 auf eine
> bootfähige Partition installieren und Debian auf eine nicht-bootfähige
> Partition - und dann unter Windows dieses Debian direkt starten?

Weil das nicht geht.

Was allerdings geht: das Debian aus dem Windows-Bootmenü heraus zu 
starten. Genau wie es umgekehrt geht, ein Windows aus einem 
Linux-Bootmenü heraus zu starten.

Oder auch: beides aus dem UEFI-Bootmenü, wenn man sich denn UEFI antun 
will, was allerdings wohl mittelfristig die einzig verbleibende Wahl 
sein wird...

von Andreas B. (bitverdreher)


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c-hater schrieb:
> Was allerdings geht: das Debian aus dem Windows-Bootmenü heraus zu
> starten. Genau wie es umgekehrt geht, ein Windows aus einem
> Linux-Bootmenü heraus zu starten.
Das böse Wort "Bootmanager" hast Du dabei geschickt verschwiegen. ;-)

von Lothar (Gast)


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Das gibt es ja auch noch. Muss ich mir noch ansehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Windows-Subsystem_f%C3%BCr_Linux

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