Forum: HF, Funk und Felder Rohde & Schwarz SML02 Rack-Ausführung


von Horst S. (petawatt)


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Hab jetzt einen gebrauchten "funktionsfähigen" SML02 gekauft. Leider die 
Rack-Ausführung ohne Griffe, Füße, mit rückseitigen Buchsen und ohne 
Rückgabemöglichkeit. Die Geräte SML01 oder SML02 in Standardausführung 
sind ja unbezahlbar. Hoffentlich kommt das Teil halbwegs funktionsfähig 
und unbeschädigt bei mir an (angegebene Lieferzeit 10 Tage). Ist halt 
ein wenig Lotteriespiel.

Neben der Rekonstruktion der Griffe und Füße plane ich auch eine 
Verlegung der rückseitigen Anschlüsse auf die Frontplatte. Funktioniert 
das mit erträglichem Aufwand und den vorhandenen Buchsen und 
Kabellängen? Das Service-Manual und Internet ( 
https://www.eevblog.com/forum/repair/rohde-schwarz-signal-gerator-sml-01-dead-needs-repair/ 
)  helfen nicht weiter. Hab vorsichsthalber wegen der langen 
Lieferzeiten noch eine N-Buchse mit Mutter für RG402 bestellt. Einen 
normalen SMA-Stecker mit 200mm RG402 hab ich noch. So kommt im lockdown 
zum Jahreswechsel sicher keine Langeweile auf.

Wer hat seinen SML schon einmal geöffnet und kann Hinweise geben?

Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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wenn du die HF Buchse von hinten nach vorne verlegst, muss der 
Abschwächer neu kalibriert werden, da die Kabellänge sich drastisch 
verkürzt hat.

Dazu benötigst du neben der passende Kalibriersoftware zwingend das HF 
Voltmeter NRVD und den thermischen Messkopf NRV-Z51. Andere Voltmeter 
funktionieren hier nicht.

Man kann sich diese Prozedur ersparen, wenn man die Semirigedleitung 
ungekürzt irgendwie in das Gerät verstaut.

Zwischen Abschwächerausgang und vordere Buchse ist nur sehr wenig Platz.

Wenn du doch eine kurze Leitung herstellen willst vergesse die 
Ferritperlen auf der Leitung nicht. Der Frequenzgang wird dann eine 
Anhebung der hohen Frequenzen von schätzungsweise 1db erfahren.

Die BNC Anschlüsse lassen sich ohne größere Probleme nach vorne 
verlegen.

Probiere erst mal aus ob das Gerät ansonsten in einen einwandfreien 
Zustand ist.

Ralph Berres

von Horst S. (petawatt)


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Ralph B. schrieb:
> Probiere erst mal aus ob das Gerät ansonsten in einen einwandfreien
> Zustand ist.

Das werd ich natürlich tun. Hab hier 2 lange nicht kalibrierte 
Spektrumanalyser HP8591E und HP8590L sowie einen China-Pegelmesser 
(AD8318) mit Digitalanzeige. Die HP-Geräte funktionieren leider nur bis 
1,8GHz. Gemessen mit meinem ADF4351 plus Tiefpass liegen die Messwerte 
der drei Geräte für mich ausreichend genau bei einander. Im Hobbybereich 
muss man halt Kompromisse eingehen.

Ralph B. schrieb:
> Man kann sich diese Prozedur ersparen, wenn man die Semirigedleitung
> ungekürzt irgendwie in das Gerät verstaut.

Das ist mein vorrangiges Ziel. Entsprechend deiner Aussagen ist die 
Leitung zumindest nicht zu kurz. Andererseits will man die starre 
Leitung ja auch nicht übermäßig verbiegen.

Hoffentlich sind über den Jahreswechsel dann nicht alle Baumärkte 
geschlossen und ich muss für die Rekonstruktion der Griffe und Füße alle 
Arbeiten einstellen.

Erst mal vielen Dank für die hilfreichen Hinweise. Du bist einer der 
wenigen Autoren hier im Forum mit fundiertem Hintergrundwissen. 
Beruflich war die HF-Technik für mich nur eine "Hilfswissenschaft" bei 
der TE-Messung an gekapselten Hochspannungsschaltanlagen. Weitere Fragen 
kommen dann später.

Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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Horst S. schrieb:
> Du bist einer der
> wenigen Autoren hier im Forum mit fundiertem Hintergrundwissen.

Danke für die Blumen.

Ich besitze ja auch 2 von den SML03 die ich nach Erhalt erst mal 
reparieren musste.

Ralph Berres

von Jochen F. (jamesy)


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Exakt diese Fragestellung wurde in der letzten Woche in der Gruppe 
"Rohde-and-Schwarz" bei Groups.io besprochen. Dort war das (vorsichtige) 
Neu-Biegen des Semirigidkabels die bevorzugte Lösung.

von Ralph B. (rberres)


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Jochen F. schrieb:
> Exakt diese Fragestellung wurde in der letzten Woche in der Gruppe
> "Rohde-and-Schwarz" bei Groups.io besprochen.

hallo Jochen

kannst du mir den Link mal schicken? wo ich dieses Forum finde?

Ralph Berres

von Jochen F. (jamesy)


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von Horst S. (petawatt)


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Ralph B. schrieb:
> Ich besitze ja auch 2 von den SML03 die ich nach Erhalt erst mal
> reparieren musste.

Dann werde ich dir demnächst sicher die Seele aus dem Leib fragen. Ein 
Gerät ohne Optimierungspotenzial ist ja langweilig.

Grüße von petawatt

von Horst S. (petawatt)


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Jochen F. schrieb:
> Exakt diese Fragestellung wurde in der letzten Woche in der Gruppe
> "Rohde-and-Schwarz" bei Groups.io besprochen. Dort war das (vorsichtige)
> Neu-Biegen des Semirigidkabels die bevorzugte Lösung.

Danke für den Hinweis. Die yahoo-groups gibt es ja nicht mehr.

Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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Horst S. schrieb:
> Ein
> Gerät ohne Optimierungspotenzial ist ja langweilig.

naja großartig optimieren kann man da wohl nichts.

Man kann das interne Testprogramm aus der Kalibrierebene 1
aufrufen, welches mit einen Passwort geschützt ist. Ich müsste jetzt 
nachschauen, aber ich meine das Passwort war 123456

Falls das Gerät fehlerhaft ist bekommt man die einzelnen Fehler 
aufgelistet.

Beliebt sind bei diesen Geräten fehlerhafte Displays mit waagrechten 
Streifen. Die interne Uhr geht auch um ein Drittel zu schnell.

Also wenn man die Anzahl der gelaufenen Stunden sich anzeigen lässt dann 
sind es in Wirklichkeit nur 2/3 der Stunden , welches die Anzeige 
ausweist.

Ach noch was. Wundere dich nicht wenn unterhalb 5MHz bei 13dbm Pegel 
eine Fehlermeldung kommt. Das ist normal uns steht auch so in den 
Spezifikationen.
Unterhalb 5MHz kann das Gerät nur +7dbm Pegel.


Horst S. schrieb:
> Hab hier 2 lange nicht kalibrierte
> Spektrumanalyser HP8591E und HP8590L

Schade das du nicht statt den HP591E den HP8591R besitzt.

Mit dieser Kombination kann man sicherlich dreidimensionale Bilder 
erzeugen, wenn man die beiden Geräte synchronisiert.:-)

Horst S. schrieb:
> sowie einen China-Pegelmesser
> (AD8318) mit Digitalanzeige.

sowas kannst du als Pegelmessgerät schlicht abhaken. Das taugt 
allenfalls als Trendanzeige. Aber mit Messen hat das absolut nichts zu 
tun.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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Horst S. schrieb:
.
>
> Hoffentlich sind über den Jahreswechsel dann nicht alle Baumärkte
> geschlossen und ich muss für die Rekonstruktion der Griffe und Füße alle
> Arbeiten einstellen.
>
So ist das sicher geplant um diesen Silvesterfeiiinstaub über Umwege der 
geschlossenen Geschäfte zu unterbinden.
Für die Füße eignen sich als dauerhaftes Provisorium sicher Kanthölzer 
der entsprechenden Größe? Die originalen Füße brechen leider schnell ab, 
wenn das Gerät ungünstig auf dem Platz verschoben wird, sind aber dann 
schnell wechselbar (nachdem der SML "ausgegraben" wurde).

von Chris K. (kathe)


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: Bearbeitet durch User
von Horst S. (petawatt)


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Chris K. schrieb:
> Griff,Füße:
> Ebay-Artikel Nr. 224186852401
> Ebay-Artikel Nr. 224186909334
> Ebay-Artikel Nr. 223850440346

Macht in der Summe 90€ für gebrauchte Plastik-/Gummiteile! Für ein altes 
Gerät etwas viel. Außerdem schon verkauft. Da wollte wohl jemand noch 
schnell ein zusätzliches Geschäft neben dem Verkauf eines Generators 
machen.
Werde auf der Unterseite 4 runde Gummifüße aus meinem Bestand 
anschrauben. Das Gehäuse hat da schon Gewinde.
Vorn reichen zum Schutz der Frontplatte sicher Winkelprofile (wie beim 
Rackeinbau) mit zusätzlichen U-Gehäusegriffen aus. Bei den Griffen sind 
wohl Lochabstände von 88mm gängig. Die Grifflänge über alles ist dann 
mit ca. 100mm etwas größer als die Gehäusehöhe. Die Griffe mit 55mm 
Lochabstand sind mir zu klein. Winkelprofil aus Ms 30x30mm liegt in der 
Bastelkiste (Preisschild noch in DM!). Muss ich nur die Griffe für ca. 
10€ kaufen.
Problematisch sind die Füße an der Rückseite. Zwischen den 
Befestigungslöchern und Einbauten auf der Platte ist nur wenig Platz. 
Die Füße brauche ich aber nicht unbedingt.

Das äußere Erscheinungsbild ist im Hobbybereich nicht so wichtig. Hab ja 
keine Kunden die eventuell die Kompetenz eines Labors anzweifeln würden.

Grüße von petawatt

von Aron A. (arone)


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Horst S. schrieb:
> Problematisch sind die Füße an der Rückseite.

Wenn man Zugriff auf einen 3D Drucker hat kann man die auch selber 
nachdrucken. Die Modelle gibt es hier:
https://www.thingiverse.com/thing:4185120
https://www.thingiverse.com/thing:4037726
https://www.thingiverse.com/thing:3453904

von Horst S. (petawatt)


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Aron A. schrieb:
> Wenn man Zugriff auf einen 3D Drucker hat kann man die auch selber
> nachdrucken.

Ja das ist sicherlich die Zukunft. Als Student hätte ich sicher Zugriff 
auf einen Drucker. Bin aber schon etwas älter.
Hab beim VDE mal vor einiger Zeit einen Vortrag vom Fraunhofer Institut 
besucht. Im persönlichen Gespräch hat mir der Vortragende etwas von 
seinem Forschungsbereich berichtet. Man will einen Druck mit zusätzlich 
eingearbeiteten Kohlefasern realisieren. Dann wäre ein gedrucktes Teil 
erheblich bruchfester.

Grüße von petawatt

von Horst S. (petawatt)


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Hier die Eigenkonstruktion für Griffe und Gerätebodenfüße.
Verwendet wurden 2 Stück Ms-Profil 84 x  15 x 15 x 1,5 mm aus der 
Bastelkiste und 2 3" Gehäusegriffe von DigiKey.
Am Gehäuseboden gibt es 4 Gewindelöcher M4 für die Füße aus dem Bestand.
An der Geräterückseite waren noch 2 Originalfüße montiert. Die werde ich 
auf die linke Seite montieren damit man das Gerät auf die linke 
Schmalseite abstellen kann.

Grüße von petawatt

von Maik .. (basteling)


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Das ist doch passig geworden. Insbesondere wenn man es vielleicht mit 
einigen Geäten einhetlich halten kann. Schöner Generator. Darf ich 
fragen - was der am anderen Ende der Welt grob gekostet hat.

Ich habe hier auch immer das Problem mit den verschwundenen HP 
Gerätefüßen, Rück-Ecken und Frontbügeln. Toll dass Chris K auf fertige 
3D Modelle verlinkt hat. Auf die naheliegende Idee fertiger Modelle war 
ich noch gar nicht gekommen - mal schauen ob es sowas auch schon für die 
HP Gerätefüße gibt...

viel Spaß beim Weihnachtsbasteln...

von Horst S. (petawatt)


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Maik .. schrieb:
> Darf ich
> fragen - was der am anderen Ende der Welt grob gekostet hat.

Auf eBay lohnt sich immer eine höfliche Konversation mit dem Verkäufer. 
Hab das Teil für 650,- incl. Versand erstanden. War vorbildlich 
verpackt.
Hatte die Beschaffung so kurz vor Weihnachten schon fast aufgegeben als 
ein Agilent 8648A (1GHz) für 638+10,65 versteigert wurde 
https://www.ebay.de/itm/Agilent-8648A-100-KHz-1000-MHz-Signal-Generator-/143862115366?hash=item217ed9ac26%3Ag%3AcWEAAOSwrptfvinR&nma=true&si=57%252BjM5wBZLmEQQt9DmH0PfYDw50%253D&orig_cvip=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

Der Verkäufer konnte mangels notwendiger Messtechnik mein Gerät selbst 
nicht testen, und so war das für mich schon eine Art Lotteriespiel. Hab 
dann aber auf die solide Technik von R&S vertraut. Aus den eingestellten 
Fotos konnte man sehen, dass das Display noch keine schwarzen Streifen 
hat.
Man muss allerdings für eine Reaktion die Tasten "heftig" antippen. 
Vielleicht weiß Ralph Berres ob man das verbessern kann.
Messe gerade bei verschiedenen Frequenzen von 10 - 1800MHz und Pegeln 
von +13 bis -100 dBm das Ausgangssignal mit meinem HP8590L. Werd das 
dann ev. mit dem HP8591E wiederholen.

Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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Horst S. schrieb:
> Man muss allerdings für eine Reaktion die Tasten "heftig" antippen.
> Vielleicht weiß Ralph Berres ob man das verbessern kann.

Ich hatte damals bei Rohde&Schwarz neue Gummimatten samt Kontaktfolie 
bestellt. Ich muss mal schauen ob ich die Rechnung noch finde. Es war 
glaube ich irgendwas um 120 Euro.

Wenn ich das finde dann teile ich die Partnummern und Preis hier mit.

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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Schaltmatte Erst.2 1104.1544.00 1 Stück 83,50€

Gerätefuss hinten 0396.4663.00 2 Stück  10,60€
Gerätefuss vorne  0396.4657.00 2 Stück   9,40€
                                Summe  103,50€
                              Mwst 19%  19,67€
                             Gesamt    123,17€

das war 2.6.2014

Ich würde mal bei Rohde&Schwarz anfragen ob die Matte noch lieferbar 
ist.

Ralph Berres

von Horst S. (petawatt)


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Hier eine Pegelmessung mit meinem alten HP8590L. Die Abweichung von Spek 
und Abschwächer sind mir natürlich unbekannt. Nach Durchlauf der 
cal-Routine zeigt der Spek mit seiner internen Quelle -20,16 dBm bei 300 
MHz.
Ev. wiederhole ich die Messungen mit meinem HP8591E und mit dem NWT4000 
für die höheren Frequenzen.

Vielen Dank für den Hinweis zur Schaltmatte. Werde erstmal mit der alten 
Matte weitermachen. Hab mein Beschaffungsbudget schon um 150€ 
überschritten.

Grüße von petawatt

von Horst S. (petawatt)


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Greif hier noch einmal das Thema Schaltmatte auf. Gehe mal davon aus, 
dass es sich um eine Silikonmatte mit leitfähigen Zonen wie bei einer 
TV-Fernbedienung handelt. Ist das richtig?
Im Netz gibt es zahllose Reparaturanleitungen. Alleiniges Reinigen mit 
Isopropanol hilft selten. Bei häufiger Nutzung einer Taste geht die 
Leitfähigkeit am Kontaktpunkt auf der Matte verloren und muss 
wiederhergestellt werden. Das Auftragen von Graphit oder Silberleitlack 
auf Silikon gelingt nur kurzfristig. Sich ablösende leitfähige 
Bestandteile führen dann zu einem Kurzschluss auf der Platine.
Besser soll das Aufkleben von Alufolie oder speziellen Leitfolien auf 
die Schaltmatte mit einem speziellen Silikonkleber sein 
https://www.aliexpress.com/item/4000788942145.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.1e642db8CzffFj&algo_pvid=c554aa30-5a4a-4b79-b30e-efc444df00aa&algo_expid=c554aa30-5a4a-4b79-b30e-efc444df00aa-0&btsid=0ab6f83115885919246768116e532a&ws_ab_test=searchweb0_0%2Csearchweb201602_%2Csearchweb201603_

Alternativ gibt es selbstklebende Kontaktpunkte zum Aufbringen auf die 
Platine: https://p1repair.com/universal-button-repair

Die letzten beiden Verfahren funktionieren nur bei einem ausreichend 
großen Tastenhub und ändern den Druckpunkt.
Wer hat Erfahrung mit der Reparatur einer Tastatur?
(Im gewerblichen Bereich würde ich natürlich auch eine neue Matte kaufen 
wenn sie denn noch lieferbar ist.)

Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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Horst S. schrieb:
> Gehe mal davon aus,
> dass es sich um eine Silikonmatte mit leitfähigen Zonen wie bei einer
> TV-Fernbedienung handelt. Ist das richtig?

Richtig

Und die Leiterplatte ist ein dünnes biegsames Material mit 
Silberleitbahnen.

Horst S. schrieb:
> m Netz gibt es zahllose Reparaturanleitungen. Alleiniges Reinigen mit
> Isopropanol hilft selten. Bei häufiger Nutzung einer Taste geht die
> Leitfähigkeit am Kontaktpunkt auf der Matte verloren und muss
> wiederhergestellt werden. Das Auftragen von Graphit oder Silberleitlack
> auf Silikon gelingt nur kurzfristig. Sich ablösende leitfähige
> Bestandteile führen dann zu einem Kurzschluss auf der Platine.

Richtig

Horst S. schrieb:
> Besser soll das Aufkleben von Alufolie oder speziellen Leitfolien auf
> die Schaltmatte mit einem speziellen Silikonkleber sein
> 
https://www.aliexpress.com/item/4000788942145.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.1e642db8CzffFj&algo_pvid=c554aa30-5a4a-4b79-b30e-efc444df00aa&algo_expid=c554aa30-5a4a-4b79-b30e-efc444df00aa-0&btsid=0ab6f83115885919246768116e532a&ws_ab_test=searchweb0_0%2Csearchweb201602_%2Csearchweb201603_

keine Ahnung was das taugt und vor allem wie lange.

Horst S. schrieb:
> (Im gewerblichen Bereich würde ich natürlich auch eine neue Matte kaufen
> wenn sie denn noch lieferbar ist.)

Ich habe die alte Matte noch. Wenn du willst kann ich sie dir zukommen 
lassen. Bei einen Gerät in dieser Klasse welches üblicherweise sonst 
deutlich über 1000 € gehandelt wird waren die Investitionskosten 
zumindest für mich es wert. Man hat danach einfach Ruhe.

Ralph Berres

von Soul E. (Gast)


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Billige Schaltmatten haben einen Gummistempel mit Carbonfarbe drauf. Die 
ist irgendwann runter, dann ist Austausch angesagt. Bessere Schaltmatten 
haben massive gesinterte Carbonpillen als Kontakte, die mit dem 
Silikongummi verschmolzen sind. Die erkennt man als aufgesetzte dicke 
Knubbel. Diese Variante hält eigentlich ewig.

Als erstes prüfen ob die Kontaktstelle klebrig ist. Viele Schaltmatten 
schwitzen nach ein paar Jahr(zehnt)en Silikonöl aus, und das isoliert. 
In diesem Fall hilft putzen mit Isopropanol. Bei dem billigen 
Schaltmattentyp aufpassen dass die Carbonpaste dranbleibt! Die 
MTC-Pillen kann man einweichen oder schrubben, die halten das aus.

Ansonsten:
* Stößel mit Alufolie bekleben
* komplettes Hütchen durch eins mit MTC-Pille ersetzen (z.B. aus dem 
Automobilbereich
* Schnappscheibe unterlegen (Prym-Innovan hat eine große Auswahl und hin 
und wieder lassen sich Muster schnorren)

von Ralph B. (rberres)


Angehängte Dateien:

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hier mal ein paar Fotos von meiner alten Folie

Vielleicht hilft das ja bei der Diskussion weiter.

Übrigens klebrig waren sie bei mir nicht. Ich wäre auch vorsichtig mit 
irgendwelche Chemikalien. Das Flexboard mit den silberfarbigen 
Leiterbahnen welches als Elektroden für diese Matte diente war nicht 
Bestandteil dieser Lieferung. Diese war aber auch nicht defekt.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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D.h. die Matte ist nur der Aktuator und die eigentliche Kontaktgabe 
erfolgt durch die metallisierte Folie darunter?

von Horst S. (petawatt)


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Ralph B. schrieb:
> Ich habe die alte Matte noch. Wenn du willst kann ich sie dir zukommen
> lassen.

Da sage ich nicht nein. Also nicht wegwerfen. Ein Versand macht aber 
erst nach den Festtagen Sinn. Melde mich dann noch einmal. Momentan gibt 
es hier auch Probleme?
"Hinweis: die Zustellung von E-Mails an GMX- und Web.de-Adressen und 
evtl. andere von 1&1 betriebene Accounts ist im Moment wegen Problemen 
auf Empfängerseite leider nicht möglich."

Grüße von petawatt

von Horst S. (petawatt)


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Soul E. schrieb:
> D.h. die Matte ist nur der Aktuator und die eigentliche Kontaktgabe
> erfolgt durch die metallisierte Folie darunter?

Normalerseite befinden sich auf der Platine oder einer Trägerfolie zwei 
Leiterbahnen in geringem Abstand zueinander, die über die Carbonpille 
dann verbunden werden. Bei einer Reparatur will die Silikonmatte aber 
nicht mit einer neuen Carbonpille beklebt werden. Es gibt keinen 
geeigneten Klebstoff dafür. Die Bezeichnung "Silikonkleber" ist 
irreführend. Auf Silikon klebt halt nichts.
Deshalb ist für mich der Ansatz von p1repair.com interessant.

Grüße von petawatt

von Horst S. (petawatt)


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Horst S. schrieb:
> Hatte die Beschaffung so kurz vor Weihnachten schon fast aufgegeben als
> ein Agilent 8648A (1GHz) für 638+10,65 versteigert wurde
> Ebay-Artikel Nr. 143862115366

Gerade wurde ein SML01 für 572,60 + 8,49 verkauft:

https://www.ebay.de/itm/Rhode-amp-Schwarz-Signal-Generator-SML01-/203217642254?hash=item2f50b7230e%3Ag%3AH8UAAOSwS15f1gsr&nma=true&si=qElPMDIqAASDpNKgU2OhNWcvAm8%253D&orig_cvip=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

Dann kann ich mit 650,00 + 0,- ja noch zufrieden sein. Der Verkäufer 
beschreibt auch hier den Zustand des Gerätes nur vage.

Grüße von petawatt

von Soul E. (Gast)


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Horst S. schrieb:

> Normalerseite befinden sich auf der Platine oder einer Trägerfolie zwei
> Leiterbahnen in geringem Abstand zueinander, die über die Carbonpille
> dann verbunden werden.

Genau so kenne ich das auch. Wir verbauen sowas. Wenn man die von 
vernünftigen Herstellern kauft halten die auch. So z.B. hier 
http://www.polytech.com.sg/Automotive_Keypad.html

Du hast Recht, etwas aufkleben klappt nicht wirklich dauerhaft. Wenn die 
Matte nur für den Kontakt zuständig ist, pflege ich das komplette 
Hütchen mit der Kontaktpille auszuwechseln. So kommt man meist mit 
Formschluss hin. Ansonsten, wenn hinten die eigentliche Taste dranhängt, 
bleibt nur der Einsatz einer Schnappscheibe.

von Ralph B. (rberres)


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Soul E. schrieb:
> D.h. die Matte ist nur der Aktuator und die eigentliche Kontaktgabe
> erfolgt durch die metallisierte Folie darunter?

nein die schwarzen Kontaktflächen auf der Gummimatte sind leitfähig.

Sie drücken auf eine Kontaktmatte, welches aus einer flexiblen Folie 
Besteht, auf der dünne Leiterbahnflächen mit den Kontakten angeordnet 
sind. Diese Leiterbahnflächen sind wohl versilbert. Das ganze Konstrukt 
liegt dann auf einer entsprechend stabilen Platte. Aus welchen Material 
diese jetzt bestand weis ich auswendig nicht mehr. Es ist zu lange her , 
wo ich mein SML zerlegt hatte. Es könnte aber eine dünne Aluplatte 
gewesen sein.

Ralph Berres

von Soul E. (Gast)


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Für den CMU-200 hat mal jemand die Folie durch eine dünne Leiterplatte 
ersetzt. Ich weiss nicht mehr wo ich das gesehen habe -- eevblog oder 
ebay. Wäre die Rückfallebene wenn in München die Ersatzteile ausgehen.

von Ralph B. (rberres)


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Soul E. schrieb:
> Für den CMU-200 hat mal jemand die Folie durch eine dünne Leiterplatte
> ersetzt. Ich weiss nicht mehr wo ich das gesehen habe -- eevblog oder
> ebay. Wäre die Rückfallebene wenn in München die Ersatzteile ausgehen.

Die Folie ist aber vorraussichtlich nicht defekt.

Bei mir war es damals die Gummimatte, bei welche die Grafitbeschichtung 
nicht mehr leitfähig genug war.

Ralph Berres

von Horst S. (petawatt)


Angehängte Dateien:

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Hab jetzt die rückseitigen Buchsen der SML02-Rackausführung auf die 
Frontplatte geholt. Mit etwas Geduld gut machbar. Will das Wissen nicht 
für mich behalten und hab einen Erfahrungsbericht dazu geschrieben 
(siehe Anlage).

Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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saubere Arbeit

Ralph Berres

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