Forum: PC Hard- und Software Raspberry PI4 vs ältere Mini-PCs?


von Name: (Gast)


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Hallo
kann mir jemand bitte eine Einschätzung der Performance des PI4 im 
Vergleich zu älteren Mini-PCs geben? Oder einige Tips, wo ich derartige 
Infos finden kann?


Ich meine damit z.B. folgende PCs und ähnliche:
1._____________________________________________
Terra 3200 Barebone PC Mini PC
Intel Celeron 1007U, Grundtaktung: 1,5 GHz
4 GB DDR3 RAM
___________________________________________

2.______________________________________________
Mini PC, Intel Atom X5-Z8350 bis zu 1,92 GHz Quad-Core
4 GB DDR3 RAM
_____________________________________________

3._______________________________________________
Lenovo ThinkCentre M93P Tiny Mini PC Intel 2.60 GHz
Intel Pentium G3220T 2.60GHz
Intel® HD-Grafikkarte 4600
8 GB RAM  DDR3
______________________________________________


4._________________________________________________
Z83-II Mini PC Intel Atom x5-Z8350 Quad Core 1.92 GHz
Intel HD Graphics 400
________________________________________________

5.___________________________________________________
Gigabyte Brix GB-BACE-3150 - Intel® N3150 - 4GB RAM
___________________________________________________

6._____________________________________________________
Fujitsu Esprimo Q520 USFF Mini-PC Intel i3-4130T
___________________________________________________

von cppbert3 (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Eine grobe Abschätzung der CPU Leistung von x86 relativ zueinander 
gibts, wenn du so nach der Bezeichnung googelst: "1007U passmark".

Ein paar völlig andere Messungen, diesmal aber mit RPis dabei, gibts 
dann hier: https://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=Raspberry

: Bearbeitet durch User
von Name: (Gast)


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cppbert3 schrieb:
> 
https://cpu.userbenchmark.com/Compare/Intel-Celeron-1017U-vs-Intel-Atom-x5-Z8350/m3839vsm143924
>
> Hier kannst du CPUs vergleichen

Da gibts aber nur x86 CPUs. Oder habe ich was übersehen? Außerdem ist 
die reine CPU nicht der einzige Faktor.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Name: schrieb:
> Außerdem ist die reine CPU nicht der einzige Faktor.

Bei einem Typical TDP: 58 W des Intel Pentium Gold G6400  hätte ich bei 
den Tests überall die zehnfach besseren Benchmark-Ergebnisse erwartet.

von Homer J. S. (Gast)


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Steck mal in einen laufenden RPI ein USB-Geraet.
Das normale Verhalten: Er bootet.

Ist das normal?

Damit eruebrigen sich alle weiteren Betrachtungen.

von Le X. (lex_91)


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Homer J. S. schrieb:
> Steck mal in einen laufenden RPI ein USB-Geraet.
> Das normale Verhalten: Er bootet.

Der Pi hat zwar wahrlich viele Schwächen, aber das ist keine davon.

von Teo D. (teoderix)


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Homer J. S. schrieb:
> Steck mal in einen laufenden RPI ein USB-Geraet.
> Das normale Verhalten: Er bootet.
>
> Ist das normal?
>
> Damit eruebrigen sich alle weiteren Betrachtungen.

Mach ich täglich (naja fast), nie aber auch garniemals nie, hat er da 
resettet. OK wenn man da ein 500mA Netzteil dranhängt, mag das was 
anderes sein. Oder hast du sogar verkehrt herum reingepfriemelt, das gäb 
auch nen schönen Kurzen. OK, Booten tut er dann natürlich nich. :)

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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RPi4:

Kaltstart von SD-Karte 25 Sekunden
danach gleich Mail Client starten 5 Sek.
Webbrowser Chromium 5 Sek.
und dann noch zusätzlich Gimp 9 Sek.

Schneller wird so ein NUC mit Windows 10 nicht sein. Es sei den ich 
warte nach dem Start erstmal 2 Min bis alle Programme aus der 
Schnellstartleiste vorgeladen sind.

Ich hatte mal einen ffmpeg Test gemacht (Hier irgendwo im Forum gefunden 
ging da auch um diese NUCs) der RPi4 schlug meinen älteren i3, da er das 
direkt in Hardware codieren könnte.

Mit etwas Glück kommt wieder mal ne Firmware raus die es wieder erlaubt 
den ARM it 2,5 GHz zu takten wie es schonmal kurzfristig möglich war.

Aber wie auch immer März/April würde ich für eine Neuanschaffung noch 
abwarten, im Moment (Weihnachten) werden die Lager geräumt und danach 
kommt dann das neue Zeug, es sei den du sucht jetzt ein älteres 
Schnäppchen.

von 3.14159265359 (Gast)


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Möchte auch noch ergänzen, dass man den PI400 höher takten kann als den 
PI4.
Das liegt daran weil der PI400 mit einem großen Stück Blech auf der CPU 
gekühlt wird und auch eine neuere Chip-Version Verwendet wird. Durch die 
gute Kühlung drosselt der PI400 nur sehr selten.

PI4:   BCM2711 B0, Standardtakt 1,5 GHz
PI400: BCM2711 C0, Standardtakt 1,8GHz, leicht taktbar bis 2GHz

Leider liegen keine genaueren Infos vor, was genau der Unterschied der 
Chip-Versionen ist und ob auch der PI4 den neuen Chip bekommen wird.

von Thomas (kosmos)


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Homer: Das wird ein Problem deines viel zu schwachen Netzteiles sein.

von Thomas (kosmos)


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ich habe nen Kühlkörper glaub das waren 28x28x15mm und einen 50mm Lüfter 
drauf 2,5 GHz waren auch kein Problem im Moment erlaubt die Firmware nur 
2,2 GHz

Und seit ein paar Tagen gibts fürs Originalgehäuse ein neues Oberteil 
mit Lüfter zu kaufen.

Beim neuen Chip gibt ja einen extra Tastaturcontroller, leider fällt ein 
USB Anschluss dafür weg.

von Rolf M. (rmagnus)


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Name: schrieb:
> Da gibts aber nur x86 CPUs. Oder habe ich was übersehen?

Das hast du wohl:
https://cpu.userbenchmark.com/Compare/Intel-Atom-x5-Z8350-vs-BCM2711-ARM-Cortex-A72/m143924vsm1265628

Thomas O. schrieb:
> RPi4:
>
> Kaltstart von SD-Karte 25 Sekunden
> danach gleich Mail Client starten 5 Sek.
> Webbrowser Chromium 5 Sek.
> und dann noch zusätzlich Gimp 9 Sek.
>
> Schneller wird so ein NUC mit Windows 10 nicht sein.

Also mit einem Debian drauf ist es definitiv schneller. Mit Windows weiß 
ich nicht.

: Bearbeitet durch User
von O. H. (Gast)


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Homer J. S. schrieb:
> Steck mal in einen laufenden RPI ein USB-Geraet.
> Das normale Verhalten: Er bootet.
>
> Ist das normal?
>
> Damit eruebrigen sich alle weiteren Betrachtungen.

Habe auch einige Tests mit dem RPI4 gemacht, die Signal-Integrität bei 
USB ist sehr schlecht.
Mein USB FX2 Adapter wird sehr schwierig erkannt, ich hab selber noch 
einige FX2 Geräte (eigenes Layout und die funktionieren soweit).

Das Rebooten kommt wohl von der durchaus sehr schlechten 
Stromversorgung, ich habe mein Netzteil auf 5.5V gestellt, obwohl das 
eigentlich zu viel sein sollte aber erst dann hört er auf zu meckern.
Empfohlene Netzteile liegen bei 5.1V die kann man meiner Erfahrung nach 
gleich als unbrauchbar abstempeln.

Ich versorge den RPI4 über die Pinheader.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Name: schrieb:

>  Außerdem ist die reine CPU nicht der einzige Faktor.
Eben. Und da wir nicht wissen welche Anforderungen du stellst, wird das 
ganze nicht leichter. Kirschen, Birnen und Äpfel. Will man die grössten 
Steine sollte man zu Kirschen greifen.

Ein ThinkCentre M93p hat je nach Konfiguration schon mal 256 GB SSD 
Speicher. Ein Raspberry hat ab Werk 0.

von Nano (Gast)


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Die x86 PCs sind in allen Belangen dem RP4 überlegen, mit folgenden zwei 
Ausnahmen:
1. du willst nen absoluten Stromsparer und bist dafür bereit viele 
Vorzüge zu opfern.
2. Du willst etwas mit den GPIOs des RP4 machen.

Wenn das ein Rechner ist, der im Desktopbereich als Arbeitsrechner 
eingesetzt ist, würde ich nicht lange überlegen und irgend deinen x86er 
nehmen. Die können auch sauber runterfahren, man kann SSDs anschließen, 
16 GB RAM verbauen usw.

von Teo D. (teoderix)


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3. Du bist'n TechFreake (die horten die dinger dann aber auch gleich;)

von Name: (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Name: schrieb:
>
>>  Außerdem ist die reine CPU nicht der einzige Faktor.
> Eben. Und da wir nicht wissen welche Anforderungen du stellst, wird das
> ganze nicht leichter. Kirschen, Birnen und Äpfel. Will man die grössten
> Steine sollte man zu Kirschen greifen.
>
> Ein ThinkCentre M93p hat je nach Konfiguration schon mal 256 GB SSD
> Speicher. Ein Raspberry hat ab Werk 0.

Was soll das dumme Gequatsche? Die Frage war ein Vergleich der 
Leistungsfähigkeit zwischen PI4 und den genannten oder ähnlichen x86er 
Systemen. Und da gehört als Hauptsache die CPU-Geschwindigkeit und die 
Geschwindigkeit des RAM am praktischen Beispiel dazu. Ich stelle keine 
"Anforderungen" weil ich gar nicht weiß, was ich vom PI erwarten kann. 
Und mögliche sinnvolle Anwendungen ergeben sich ja erst aus der 
gebotenen Leistungsfähigkeit. Deshalb ja die Frage. Und wenn ich nach 
einem Vergleich der Leistungsfähigkeit des PI4 frage ist jedem normalen 
Mensch klar was geimeint ist und dass ich da sicher nicht die Größe 
eines Massenspeichers meine. Wohingegen die Anbindung desselben schon 
eine Rolle spielt.
Also was hast du an meiner Frage nicht verstanden? Deine pampige und 
unfreundliche Antwort war dazu absolut unnötig.

Nano schrieb:
> Die x86 PCs sind in allen Belangen dem RP4 überlegen, mit folgenden zwei
> Ausnahmen:
> 1. du willst nen absoluten Stromsparer und bist dafür bereit viele
> Vorzüge zu opfern.
> 2. Du willst etwas mit den GPIOs des RP4 machen.
>
> Wenn das ein Rechner ist, der im Desktopbereich als Arbeitsrechner
> eingesetzt ist, würde ich nicht lange überlegen und irgend deinen x86er
> nehmen.

Vielen vielen Dank. Das ist schon eine Aussage womit man was anfangen 
kann. Wenn dem so ist, erübrigt sich der PI4 für mich wohl, da die von 
mir genannten Mini-PCs im ähnlichen Preisbereich liegen.

Nano schrieb:
> Die können auch sauber runterfahren, man kann SSDs anschließen,
> 16 GB RAM verbauen usw.

Sauber runterfahren? Was ist da beim PI4 anders?
16 GB RAM verbauen? Ich weiß nicht, ob das bei den genannten Geräten 
möglich ist. Bin dann beim Vergleich immer von 4-8 GB ausgegangen weil 
ich die Geräte mit diesem Speicherausbau gefunden habe und weil der PI 
ja auch mit diesem Speicherausbau erhältlich ist. Also das Argument 16GB 
passt hier gar nicht.
SSD anschließen kann man beim PI4 über USB3 auch. Klar, ist langsamer 
als SATA. Ich weiß allerdings nicht wie schlimm sich das in der Praxis 
auswirkt.

von Thomas (kosmos)


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ich habe inzwischen 3 RPI4 mit 4GB und arbeite nur noch damit. Die 
Windowsmaschine wird nur noch zum Drucken eingeschaltet oder wenn ich 
mal das AVR-Studio nutze das es nur für Windows gibt. Habe ansonsten 
aber noch kein Bedürftniss für 8GB verspürt. Auf einer Windowsmaschine 
braucht man die aber schon damit Windows überhaupt flüssig läuft. Den 
Vorteil der etwas schnelleres Prozessors macht Windows wieder zunichte.

von Nano (Gast)


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Name: schrieb:
> Sauber runterfahren? Was ist da beim PI4 anders?

Ich weiß nicht ob sich das beim PI4 gebessert hat, aber der PI3 und 
seine Vorgänger kann sich nicht selber, nach dem das OS runtergefahren 
wurde, ausschalten.
Du musst also manuell den Stromstecker ziehen.

Den RPi für bestimmte Zeiten programmieren kann man so also auch nicht.


> 16 GB RAM verbauen? Ich weiß nicht, ob das bei den genannten Geräten
> möglich ist. Bin dann beim Vergleich immer von 4-8 GB ausgegangen weil
> ich die Geräte mit diesem Speicherausbau gefunden habe und weil der PI
> ja auch mit diesem Speicherausbau erhältlich ist. Also das Argument 16GB
> passt hier gar nicht.

Es gibt immer noch MiniITX Mainboards die mindestens Speicherslots haben 
und bei denen das RAM nicht aufgelötet ist.
Hier wäre es also möglich, einen 16 GB Riegel oder, falls zwei Slots 
vorhanden sind 2x8 GB Riegel zu verbauen bzw. vorinstallierte RAM Module 
durch größere zu ersetzen.
Beim RPi4 ist das RAM fest verlötet und hört in seiner teuersten 
Ausbaustufe bei 8 GB RAM auf. Du musst beim RPi4 also schon beim Kauf 
wissen, wie viel RAM du brauchst.


> SSD anschließen kann man beim PI4 über USB3 auch. Klar, ist langsamer
> als SATA. Ich weiß allerdings nicht wie schlimm sich das in der Praxis
> auswirkt.

Das Rasbian OS ist darauf ausgelegt, dass es auf SD Flashspeicher 
installiert wird. Und damit der SD Speicher nicht totgeschrieben wird, 
ist Rasbian auf möglichst geringe Schreibzugriffe vorkonfiguriert.
Das kann Nachteile beim Loggen bedeuten, denn Logs sind im Alltag sehr 
praktisch.
Du müsstest das also alles manuell umkonfigurieren, wenn du Rasbian via 
USB auf eine SSD installierst und von den Logs profitieren willst.
Und beim RPI4 von USB Booten bedeutet weitere Bastelarbeit.

SSDs haben Wear Leveling und deutlich mehr Speicherplatz. Die kommen 
also mit vielen Schreibzugriffen wesentlich besser klar, weswegen das 
beim PC, dessen Betriebssysteme standardmäßig auf SSDs oder Festplatten 
installiert werden, kein Problem ist.

von Nano (Gast)


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Ach einen Vorteil gibt es noch beim Raspberry Pi, das gilt aber nur für 
den Raspberry Pi 3 und seine Vorgänger.

4. Der Raspberry Pi 3 mit A53 Kern ist nicht anfällig für Spectre 
Sicherheitslücken.
Für den Raspberry 4 gilt dies allerdings nicht, denn der hat mit dem A72 
eine Out-Of-Order CPU die sowohl von verschiedenen Spectre 
Sicherheitslücken betroffen ist.

https://www.raspberrypi.org/blog/why-raspberry-pi-isnt-vulnerable-to-spectre-or-meltdown/

https://developer.arm.com/support/arm-security-updates/speculative-processor-vulnerability

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Nano schrieb:
> Name: schrieb:
>> Sauber runterfahren? Was ist da beim PI4 anders?
>
> Ich weiß nicht ob sich das beim PI4 gebessert hat, aber der PI3 und
> seine Vorgänger kann sich nicht selber, nach dem das OS runtergefahren
> wurde, ausschalten.
> Du musst also manuell den Stromstecker ziehen.

Wobei man das auch über eine kleine Elektronik per GPIO-Pin und 
Relais/Mosfet erschlagen könnte. Ist zwar etwas Aufwand, aber machbar.

Davon abgesehen kenne ich auch sonst keinen Mini-Desktop, der sich 
selbst wirklich komplett abschaltet. Und der RPi dürfte kaum einen 
höheren Ruhestrom haben als solch ein Board.

> Den RPi für bestimmte Zeiten programmieren kann man so also auch nicht.

Dafür gibt es allerdings preiswerte Aufsteck-Lösungen mit RTC-Chips.

von Nano (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Davon abgesehen kenne ich auch sonst keinen Mini-Desktop, der sich
> selbst wirklich komplett abschaltet. Und der RPi dürfte kaum einen
> höheren Ruhestrom haben als solch ein Board.

Da gibt's ne EU Verordnung die den zulässigen "aus" Strom auf 0,5 W 
beschränken.
https://www.heise.de/ct/artikel/Ein-Watt-Verordnung-291868.html

Der Artikel ist schon etwas älter, gut möglich, dass das weiter 
verschärft wurde.
Der Raspi dürfte ohne OS, dass ihn in die Sparmodi schickt, 
möglicherweise sogar noch mehr verbrauchen.

Aber es wäre sicherlich mal ne Messung wert.


>> Den RPi für bestimmte Zeiten programmieren kann man so also auch nicht.
>
> Dafür gibt es allerdings preiswerte Aufsteck-Lösungen mit RTC-Chips.

Ja, es gibt RTCs, aber damit kannst du den trotzdem nicht zu bestimmten 
Zeiten starten und wieder runterfahren.
Mit dem PC geht das.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Nano schrieb:
> Da gibt's ne EU Verordnung die den zulässigen "aus" Strom auf 0,5 W
> beschränken.
> https://www.heise.de/ct/artikel/Ein-Watt-Verordnung-291868.html
>
> Der Artikel ist schon etwas älter, gut möglich, dass das weiter
> verschärft wurde.
> Der Raspi dürfte ohne OS, dass ihn in die Sparmodi schickt,
> möglicherweise sogar noch mehr verbrauchen.

Reden wir über Standby-Modi oder echtes Runterfahren?
Ein runtergefahrener Raspi liegt sicherlich deutlich unter 0,5W.
Und bei den kurzen Hochfahrzeiten, die meine Raspis hier haben (15s) 
würde ich die komplett abschalten.

>> Dafür gibt es allerdings preiswerte Aufsteck-Lösungen mit RTC-Chips.
>
> Ja, es gibt RTCs, aber damit kannst du den trotzdem nicht zu bestimmten
> Zeiten starten und wieder runterfahren.

Doch, das ist kein Problem - fast alle RTCs haben solche Alarmzeiten mit 
passenden Ausgängen, bspw. der DS3231. Eine kurze Suche liefert 
reichlich RTC-Zusatzplatinen für 1-2e Euro. Deren Ausgänge kann man dann 
mit dem RUN-Pin oder einem Relais etc. verbinden.

Durch Bootloader-Modifikation kann man den Ruhestrom eines Raspi4 wohl 
auf 40mA bringen, das wären dann 0,2W. Ich würde ihn aber mit 
Relaisverzögerung komplett abschalten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Le X. (lex_91)


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Chris D. schrieb:
> Wobei man das auch über eine kleine Elektronik per GPIO-Pin und
> Relais/Mosfet erschlagen könnte. Ist zwar etwas Aufwand, aber machbar.
>
> Davon abgesehen kenne ich auch sonst keinen Mini-Desktop, der sich
> selbst wirklich komplett abschaltet. Und der RPi dürfte kaum einen
> höheren Ruhestrom haben als solch ein Board.
>
>> Den RPi für bestimmte Zeiten programmieren kann man so also auch nicht.
>
> Dafür gibt es allerdings preiswerte Aufsteck-Lösungen mit RTC-Chips.

Man kann viel an einen Pi ranbasteln, das ist klar.
Aber genau das ist es dann auch - eine Bastellösung.
Und bis man einen Pi4 auf alltagstauglich trimmt, mit all den notwenigen 
Zusatzzeugs (die Bastelzeit garnicht mit eingerechnet) kommt man schnell 
in niedrige 3stellige Regionen.
Und da beginnen langsam die kleinsten NUCs.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> Man kann viel an einen Pi ranbasteln, das ist klar.
> Aber genau das ist es dann auch - eine Bastellösung.

Muss man ja nicht nutzen - ich habe Wakeup-Funktionen bspw. noch nie 
benötigt. Aber: das gibt es alles fertig zum Aufstecken.

> Und bis man einen Pi4 auf alltagstauglich trimmt, mit all den notwenigen
> Zusatzzeugs (die Bastelzeit garnicht mit eingerechnet) kommt man schnell
> in niedrige 3stellige Regionen.
> Und da beginnen langsam die kleinsten NUCs.

Es kommt eben immer darauf an. Meine Raspis hier haben inkl. Netzteilen, 
Gehäuse und SD-Karte alle unter 50€ gelegen, da ist schon noch sehr viel 
Luft zu den ersten NUCs. Ich setze die allerdings auch nicht als Server 
ein.

von Nano (Gast)


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Ich habe es neulich mal durchgerechnet.

Nen x86 PC bekommt man neu mit allem, außer Monitor, für etwa 120 €.
Raspi 4 + Original Gehäuse + Original Netzteil + Tastatur + Maus + 
Bastelkram liegt im gleichen Preisbereich, wenn nicht sogar darüber 
(wenn man die 8 GB Version nimmt).

Es spricht somit auch finanziell nichts für den RPI 4.


RPI 3 sind günstiger, da sieht's noch etwas anders aus.

von Nano (Gast)


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Le X. schrieb:
> Man kann viel an einen Pi ranbasteln, das ist klar.
> Aber genau das ist es dann auch - eine Bastellösung.

So sehe ich das auch.
Der PC ist da schon alltagstauglicher und funktioniert out of the box 
wie gewünscht.

von Rolf M. (rmagnus)


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Nano schrieb:
> Es spricht somit auch finanziell nichts für den RPI 4.

... sofern man ihn als reinen PC-Ersatz nutzen will.

von Joachim B. (jar)


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Nano schrieb:
> Wenn das ein Rechner ist, der im Desktopbereich als Arbeitsrechner
> eingesetzt ist, würde ich nicht lange überlegen und irgend deinen x86er
> nehmen. Die können auch sauber runterfahren, man kann SSDs anschließen,
> 16 GB RAM verbauen usw.

und jeder günstige Laptop hat die USV auch gleich dabei!

von Jemand (Gast)


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cppbert3 schrieb:
> 
https://cpu.userbenchmark.com/Compare/Intel-Celeron-1017U-vs-Intel-Atom-x5-Z8350/m3839vsm143924
>
> Hier kannst du CPUs vergleichen

Die Seite hat sicht zuletzt durch grobe Bewertungsverzerrung "populär" 
gemacht.

von Le X. (lex_91)


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Chris D. schrieb:
> Muss man ja nicht nutzen - ich habe Wakeup-Funktionen bspw. noch nie
> benötigt. Aber: das gibt es alles fertig zum Aufstecken.

Die Diskussion gab es im OT jetzt mehrmals, die müssen wir nicht nochmal 
aufwärmen ;-)

Ich habe nichts gegen den Raspi.
Ganz im Gegenteil, ich spiel gern damit herum, es ist ein geniales Ding.
Leider gibt es nicht mehr viele Usecases wo er mich richtig überzeugt.

Aktuell hab ich nur noch einen der mir ein Ambilight ansteuert, mittels 
Hyperion.ng
Falls ich mir aber mal wieder einen Medienspieler/Retroconsole baue wird 
das definitiv ein NUC.
Und dann kann ich genauso gut den Raspi wegoptimieren, Hyperion auf den 
NUC umziehen (sogar in ne VM) und die LED-Strippen auf Wled umstellen 
anstelle der Ansteuerung über GPIO.

Evtl. darf mir ein Pi aber bald ein Display im Kioskmode ansteuern.
Da könnte er sich gut machen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Le X. schrieb:
> Da könnte er sich gut machen.
Tut er. Bei mir macht ein Zero einen Bilderrahmen, hat ein Radio und 
zeigt auch die Wetterdaten an, die ein ESP draußen gesammelt hat. Der 
wird durch IR aktiviert, ansonsten ruht er mit ca. 0.6W (incl. 
Bildschirm) so vor sich hin.
Mein Server ist ein NanoPi Neo2, könnte aber auch ein Raspi sein.
Sind schon ganz schick die Dinger, aber als Desktopersatz? Never! Da ist 
mir auch mein NanoPi Neo4 zu mickrig.

von Energiesparer (Gast)


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Nano schrieb:
> Die x86 PCs sind in allen Belangen dem RP4 überlegen, mit
> folgenden zwei
> Ausnahmen:
> 1. du willst nen absoluten Stromsparer und bist dafür bereit viele
> Vorzüge zu opfern.

Im Idle Mode ist ein üppig ausgestatteter(nvme, 32GB)  NUC8i5 gar nicht 
mal sooo schlecht.

Ich hatte mal 120mA bei 14V DC gemessen.
Im S3(STR) waren es 33mA.

Ist halt Notebook-Technik drin..

von c-hater (Gast)


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Nano schrieb:

> Die x86 PCs sind in allen Belangen dem RP4 überlegen, mit folgenden zwei
> Ausnahmen:
> 1. du willst nen absoluten Stromsparer und bist dafür bereit viele
> Vorzüge zu opfern.

Selbst das stimmt nicht mehr unbedingt. Es gibt inzwischen x86, die es 
sogar bezüglich des Energieverbrauch mit dem RasPi4 aufnehmen können. 
Das sind dann natürlich keine Performance-Wunder (im x86-Umfeld 
betrachtet), aber sie sind trotzdem immer noch erheblich schneller als 
ein RasPi4...

> 2. Du willst etwas mit den GPIOs des RP4 machen.

Das ist der einzige Punkt, der nach wie vor für einen RasPi spricht: Es 
ist relativ einfach, eigene (langsame) Elektronik da dran zu stricken. 
Aber selbst hier stolpert der RasPi erheblich. Er kann z.B. immer noch 
kein I2C mit Clock-Stretching, obwohl das schon beim allerersten RasPi 
negativ aufgefallen ist.

Dazu kommt: die Scheisse wird von Version zu Version immer teurer, die 
garantierten Zeiträume für Ersatzlieferung immer kürzer.

Inzwischen ist der RasPi (unter langfristigen wirtschaftlichen 
Gesichtspunkten) vollkommen uninteressant geworden.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Es kommt immer drauf an, was man machen will.

Mein ursprüngliches Ziel: Browser am Wohnzimmer-4K-TV, auch mal Youtube 
gucken.

Gekauft (Basis):
1
PI4 4GB                56,34 €
2
PI4 Netzteil            8,35 €
3
Gehäuse mit Lüfter     12,00 €
4
Summe                  76,69 €

Guter Preis! Funktioniert. Ich habe aber die 4K-Auflösung umgestellt auf 
Full-HD, weil Youtube-Filmchen in 4K nicht flüssig liefen. Full HD 
reicht mir auch völlig - abgesehen davon sind die Desktop-Elemente dann 
auch in einer vernünftigen Größe, sodass man sie von der Couch noch 
erkennen kann.

(Ja, ich weiß: Die Elemente/Schriften kann man alle in der Größe 
hochschrauben, aber in 4K verhielt sich auch die Funkmaus träge, zudem 
läuft alles mit nur mit einer Bildwiederholungsrate von 30 Hz (Ja, ich 
weiß: Die kann man neuerdings auch auf 60 Hz hochschrauben)).

Nächstes Ziel: 1TB Festplatte an PI, um auch lokale Filme abspielen zu 
können.

Hinzu kamen zu den obigen Positionen:
1
Poppstar USB 3.0 SATA Adapter  16,26 €
2
WD Blue 1 TB                   42,11 €
3
Summe (inkl. Basis):          135,06 €

Bootloader nach Anleitung 
https://jamesachambers.com/new-raspberry-pi-4-bootloader-usb-network-boot-guide/ 
umgestellt auf HDD, funktioniert! SD-Karte fliegt raus! Geschwindigkeit 
gemessen mit bonnie++: 100 MB/s (lesen und schreiben).

Preis auch noch vollkommen okay! Aber schon ein wenig Kabelsalat unter 
dem TV... Naja, geht noch.

Jetzt hats mich gepackt: Ich will die HDD durch eine NVME-SSD ersetzen.

Dazu gekauft:
1
UGREEN USB M.2 NVME Adapter        39,99 €
2
Samsung 970 EVO Plus 1TB NVME     134,90 €
3
Summe (inkl. Basis)               251,58 €

Stolzer Preis! Aber wenn's nicht funktioniert, kann ich es ja noch 
woanders einsetzen...

Ergebnis: Funktionierte nicht, jede Menge I/O-Errors bzw. UAS-Resets. 
Ich habe dann die Quirk-Einstellungen durchprobiert, die man dazu im 
Internet findet. Ergebnis: Immer noch Fehler.

Dann habe ich den entscheidenden Tipp gefunden: Man braucht einen 
aktiven USB-Hub! Also einen bestellt...

Positionen jetzt:
1
Aktiver USB 3.0 Hub mit Netzteil   19,99 €
2
UGREEN USB M.2 NVME Adapter        39,99 €
3
Samsung 970 EVO Plus 1TB NVME     134,90 €
4
Summe (inkl. Basis)               271,57 €

Stolzer Preis! 271 EUR! Aber funktioniert! Ohne Quirks! Mit 263/226 
MB/sec (Lesen/Schreiben). Klar, dass man hier keine 
NVME-Geschwindigkeiten erreicht, schließlich läuft ja alles weiterhin 
über USB. Eine günstigere SATA-SSD inkl. billigerem SATA-USB-Adapter 
hätte also auch gereicht, wenn es denn keine HDD sein soll...

(Am PC lieft die SSD über den USB-Adapter übrigens mit 430 MB/sec).

Der Kabelsalat war dann perfekt:

- PI-Netzteil
- PI-Gehäuse
- Hub-Netzteil
- Aktiver Hub
- SSD Gehäuse

Jede Menge Strippen...

Ergebnis: Ich werde wohl wieder auf die HDD zurückgreifen, läuft ohne 
aktiven HUB. Gesamtkosten 135 EUR, siehe oben. Das ist ein für die 
Aufgabenstellung akzeptabler Preis - und Aufwand.

Die NVME-SSD werde ich woanders einsetzen, schließlich ist sie mit 
I/O-Raten von 3500 MB/sec für einen PI4 Perlen vor die Säue.

Vergleich zur PI-Luxus-Lösung ein NUC mit NVME-SSD 1TB:
1
Intel NUC Kit NUC8i3BEH         194,94 €
2
DDR4 2400 4GB                    15,30 €
3
Samsung 970 EVO Plus 1TB NVME   134,90 €
4
Summe                           345,14 €

Okay, das Ding wäre wesentlich performanter, aber für die 
Aufgabenstellung ebenso Overkill. Vorteil: Weit weniger Kabelsalat.

: Bearbeitet durch Moderator
von Defensiver Mittelfeldakteur (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Es kommt immer drauf an, was man machen will.


Eben.

-> Raspberry Pi Zero W kostet ca. 15 Euro
-> SD-Karte 8GB für Raspian als Betriebssystem und das Programm "KODI"
-> Netzteil 5V 2 Ampere  aus altem Receiver
-> Gehäuse: Eigenbau aus ABS-Platten
-> Infrarotfernbedienung mit Empfänger aus altem Receiver

Fertig.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Defensiver Mittelfeldakteur schrieb:
> SD-Karte 8GB für Raspian als Betriebssystem und das Programm "KODI"

Streamst Du damit lediglich?

von Defensiver Mittelfeldakteur (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Defensiver Mittelfeldakteur schrieb:
>> SD-Karte 8GB für Raspian als Betriebssystem und das Programm "KODI"
>
> Streamst Du damit lediglich?

Ja. Mit den entsprechenden "Zusätzen" für KODI ist jede Menge Material 
zu sehen, da ist mir nicht nach Aufzeichnen zumute.

Es ginge aber: Probeweise habe ich eine "richtige" Festplatte (mit 
eigenem Netzteil) über ein sog: OTG-Kabel (Micro-USB-Stecker aus 
USB-A-Buchse) angeschlossen und eine Dokumentation von 1,5h über die 
Voyager-Sonden ohne Mühe aufgezeichnet

von Nano (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Vergleich zur PI-Luxus-Lösung ein NUC mit NVME-SSD 1TB:

Mit passendem Anschluss für eine M.2 PCIe geht's für die Mainboard + CPU 
Kombi bei 70 € los.
https://geizhals.de/?cat=mbson&sort=p&xf=3323_2017%7E7086_M.2+(PCIe)

Ein Celeron J4005 dürfte für FullHD auch schnell genug sein. 4K müsste 
man mal gucken.

Dazu noch RAM, NT und Gehäuse und schon hast du alles.
Kaufst du das Gehäuse mitsamt NT und nimmst hier das billigste wirst du 
mit  ca. unter 150 € Gesamtkosten alles zusammen bekommen was du 
brauchst.

Natürlich will der ein oder andere fürs Auge ein etwas edleres Gehäuse, 
da muss man dann etwas mehr investieren, aber wenn man beim nächsnten 
Hardwarewechsel die Innereien lediglich auswechselt und das Gehäuse und 
NT behält, kann man hier auch etwas großzügiger sein.
Gute Gehäuse und NT können problemlos mehrere Hardwaregenerationen 
überleben.

von Lu x us (Gast)


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Ein Intel NUC ist ja wieder eine ganz andere Preisklasse als ein Raspi 
und leistet natürlich auch mehr. Also nicht wirklich vergleichbar.
Die im obersten Post genannten veralteten Geräte findet man auf dem 
Gebrauchtmarkt hingegen durchweg für 100€, oft auch für weniger und da 
ist dann schon eine SATA-Platte (oder SSD) dabei. Ein PI4 kommt mit 
einigen Zubehör wie Gehäuse, Netzteil und Dingen, die bei den genannten 
Altsystemen einfach dabei sind, auch schnell auf 100€ oder mehr. 
Nachteil bei den Altgeräten ist halt, dass vielleicht kein Linux drauf 
läuft. Gerade was Lenovo betrifft, da bin ich z.B. selbst ein 
"Geschädigter". Es handelt sich bei mir zwar um keinen Mini PC, sondern 
um einen M91p mit i5. Aber ich befürchte, dass das kein Einzelfall ist.

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