Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lösung zu "Suche Trafo 2x9V , 2x18V , jeweils >= 1A" ?


von Harry R. (harryr)


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Hallo,

da die Diskussion in meinem letzten Topic etwas abgedrifftet ist möchte 
ich hier einfach mal vorstellen, wie ich mir (prinzipiell) den Bau 
meiner - nennen wir es Spannungsversorgung - vorstelle.

Erst noch mal die Fakten, ich baue die Spannungsversorgung für meine 
(Gitarren-)Effektgeräte.
Die benötigen 9V (besser 9,6V = Batteriespannung), der Stromverbrauch 
liegt da im niedrigen zweistelligen mA-Bereich.
Das ganze addiert sich natürlich nach der Anzahl der Geräte auf, aber 
nach bisheriger Messung werde ich wohl niemals mehr als 0,5A 
"verbrauchen".

Desweiteren benötigt ein Gerät eine symmetrische Spanung also +-9V (oder 
auch +-9,6V, das habe ich selbst in der Hand). Dieses Gerät benötigt 
0,5A.

Desweiteren benötige ich 1x 18V-22V, das habe ich auch selbst  in der 
Hand
und die Spannung sollte einfach nur in diesem Bereich liegen, Verbrauch 
wäre 0,5A.

Alle Sannungen sollten gut gesiebt/stabilisiert sein, da reicht aber 
nach meinen bisherigen Erfahrungen eine Schaltung mit den Kollegen 
78Xxx/79XX ..

Also ist die Spezifikation :

1)  +- 9,6v=, 1,5-2A
2)  ~18-22V=, 1A

So, bei Reichelt habe ich einen vermeintlich passenden Ringkerntrafo 
gefunden:

https://www.conrad.de/de/p/tru-components-tc-rkt80-2x24-ringkerntransformator-1-x-230-v-2-x-24-v-80-va-1667-ma-1589464.html

Der ist von der Leistung her (80VA) etwas überdimensioniert, aber das 
ist natürlich besser als unterdimensioniert.

Damit hätte ich 2x 22V=

Für meine symetrische Spannung bekomme würde "hinter" einem 22V-Zweig 
ein Railsplitter folgen (siehe: 
https://www.geekabit.nl/projects/rail-splitter/)

ZUr Vermeidung von Brummschleifen bekommt das Ganze dann eine gemeinsame 
Masse und ein schönes Metall-Gehäuse mit einer netten Erdung.

Ist das prinzipiell ein gangbarer Weg ?

Viele Grüße
Harry

von Andrew T. (marsufant)


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Harry R. schrieb:
> Alle Sannungen sollten gut gesiebt/stabilisiert sein, da reicht aber
> nach meinen bisherigen Erfahrungen eine Schaltung mit den Kollegen
> 78Xxx/79XX ..
>
> Also ist die Spezifikation :
>
> 1)  +- 9,6v=, 1,5-2A
> 2)  ~18-22V=, 1AWenn, dann eher

LM317  LM337
um es leicht einstellen zu können.
Rauschen ist auch beim LM3xx etwas geringer als in der 78/79 Serie.

von Harald W. (wilhelms)


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Andrew T. schrieb:

>> 1)  +- 9,6v=, 1,5-2A
>> 2)  ~18-22V=, 1A

> Wenn, dann eher
> LM317  LM337
> um es leicht einstellen zu können.
> Rauschen ist auch beim LM3xx etwas geringer als in der 78/79 Serie.

...und ein Trafo mit 2x12VAC, um auf den "Railsplitter" verzichten
zu können.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>
>>> 1)  +- 9,6v=, 1,5-2A
>>> 2)  ~18-22V=, 1A
>
>> Wenn, dann eher
>> LM317  LM337
>> um es leicht einstellen zu können.
>> Rauschen ist auch beim LM3xx etwas geringer als in der 78/79 Serie.
>
> ...und ein Trafo mit 2x12VAC, um auf den "Railsplitter" verzichten
> zu können.

Und ein Schaltregler für die 20V aus den gesiebten ca. 12V.



Wobei es für die Vermeidung von Brummschleifen besser wäre lauter 
galvanisch getrennte Spannungen zu haben, für jedes Gerät eine.

von 2aggressive (Gast)


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hinz schrieb:
> für die Vermeidung von Brummschleifen besser wäre lauter
> galvanisch getrennte Spannungen zu haben, für jedes Gerät eine.
Auf jeden Fall.


Harry R. schrieb:
> die Spannungsversorgung für meine (Gitarren-)Effektgeräte... 9V...
> ...
> Desweiteren benötigt ein Gerät eine symmetrische Spanung also +-9V
Bist du dir wirklich sicher ob du deren Versorgungsspannungsanschlüsse 
überhaupt galvanisch verbinden darfst?

Normalerweise werden deine +9V-Effektgeräte intern bereits ihren eigenen 
Railsplitter eingebaut haben, da solltest du deren E/A-GND besser nicht 
mit ihrem (-)BATT-anschluss verbinden.

von Harry R. (harryr)


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> LM317  LM337
> um es leicht einstellen zu können.
> Rauschen ist auch beim LM3xx etwas geringer als in der 78/79 Serie.

Ja, ich werde den LM317 nehmen !!

von Harry R. (harryr)


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Harald W. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>
>>> 1)  +- 9,6v=, 1,5-2A
>>> 2)  ~18-22V=, 1A
>
>> Wenn, dann eher
>> LM317  LM337
>> um es leicht einstellen zu können.
>> Rauschen ist auch beim LM3xx etwas geringer als in der 78/79 Serie.
>
> ...und ein Trafo mit 2x12VAC, um auf den "Railsplitter" verzichten
> zu können.
Prinzipiell ja, aber, ich will es kmpakt halten und nehme daher die 
kleinen Nachteile des Railsplitters in Kauf :-)

VG

von Harry R. (harryr)


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2aggressive schrieb:
> hinz schrieb:
>> für die Vermeidung von Brummschleifen besser wäre lauter
>> galvanisch getrennte Spannungen zu haben, für jedes Gerät eine.
> Auf jeden Fall.
Prinzipiell ja, aber das Thema habe ich schon geklärt,
es wird keine Brummschleife geben, ich habe meinen Eigenbau-Looper
entsprechend konfiguriert, da brummt nichts ..

>
> Harry R. schrieb:
>> die Spannungsversorgung für meine (Gitarren-)Effektgeräte... 9V...
>> ...
>> Desweiteren benötigt ein Gerät eine symmetrische Spanung also +-9V
> Bist du dir wirklich sicher ob du deren Versorgungsspannungsanschlüsse
> überhaupt galvanisch verbinden darfst?

Ja, irgendwann werden sie spätestens durch die verbindenden 
Klinkenstecker verbunden ...
Die Frage ist nur, ob ich die beiden Massen von vorne herein (in der 
Spannungsversorgung) verbinde oder ob das irgendwann in der Effektkette 
passiert (s.o.)

> Normalerweise werden deine +9V-Effektgeräte intern bereits ihren eigenen
> Railsplitter eingebaut haben, da solltest du deren E/A-GND besser nicht
> mit ihrem (-)BATT-anschluss verbinden.
Da wird es keine Probleme geben, das habe ich vorab schon geklärt und 
sogar ein Gerät mit positiver Masse (Fuzz Face) auf negative Masse 
normalisiert :-)
Die Bodentreter haben seit neuestem ALLE eine kleine Buchse durch die 
sie ihren Spannung bekommen :-)

Alle Bodentreter sind in letzter Zeit durch meine Hand gegangen (wg. 
TrueByPass den manche noch brauchten). Da habe ich dann sogar noch 
gecheckt ob die SignalPhase gedreht wird (macht kein einziges Gerät 
ausser natürlich Chorus, Phaser etc) ...

Viele Grüße und Danke an alle

von MaWin (Gast)


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Harry R. schrieb:
> Das ganze addiert sich natürlich nach der Anzahl der Geräte auf,

Wohl eher nicht, denn eie kommst du auf die Idee, dass 2 Geräte, die 
bisher einzeln mit einem 9V Block betrieben wurden und über 
Audioleitungen ihre jeweils virtuelle Masse verbinden nun einfach 
verbunden aus derselben Spannungsquelle versorgt werden dürfen ohne dass 
es einen Kurzschluss gibt ?

Das eine Gerät könnte Masse an - haben (üblich) das andere Masse an + 
(ältere) das dritte Masse an virtueller Masse von 4.5V und das vierte 
Masse an virtueller Masse von 3V.

Nur bei ausgewählten Geräten bei denen man sich vorher überzeugt hat 
darf man die Versorgung verbinden und fângt sich ggf. immer noch das 
Problem einer Brummschleife ein.

Hingegen 18V klingt nach 2*9V Block und das wiederum nach Masse in der 
Mitte, also +/-9V Versorgung.

Ich würde so eine Versorgung die 9V Blöcke ersetzen soll aus 1 Dutzend 
galvanisch getrennter 9V geregelter Versorgungen mit jeweils nicht mehr 
als 100mA aufbauen. Damit kann man dann auch 18V oder +/-9V kombinieren. 
Da ein Gerät eventuell nur 20mA benötigt, das andere 100, fährt man mit 
einem zentralen Trafo besser, der muss dann nicht 2A liefern sondern mit 
1A käme man hin. Also entweder einen Trafo mit 1 Dutzend Wicklungen a 
12V~ mit Draht für 166mA aber Kern nur für 12VA, oder 1 Trafo (12V 
Schaltnetzteil?) und 12 DC/DC Wandlern von 12V auf 9V (mit 
nachgeschalteten PI Filtern).

Ganz fancy wäre ein selbst entwickelter primärer Schaltregler z.B. mit 
UC3845 mit selbstgewickeltem Ferritkern E25 Trafo für 12 x 9V.

von Harald W. (wilhelms)


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Harry R. schrieb:

>> ...und ein Trafo mit 2x12VAC, um auf den "Railsplitter" verzichten
>> zu können.
> Prinzipiell ja, aber, ich will es kmpakt halten und nehme daher die
> kleinen Nachteile des Railsplitters in Kauf :-)

Ohne Railsplitter wirds kompakter als mit.

von Harry R. (harryr)


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MaWin schrieb:

>
> Ganz fancy wäre ein selbst entwickelter primärer Schaltregler z.B. mit
> UC3845 mit selbstgewickeltem Ferritkern E25 Trafo für 12 x 9V.
Alles sehr gute Vorschläge, aber ich werde keinen Trafo wickeln. Punkt 
:-)

von Zeno (Gast)


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MaWin schrieb:
> Harry R. schrieb:
>> Das ganze addiert sich natürlich nach der Anzahl der Geräte auf,
>
> Wohl eher nicht, denn eie kommst du auf die Idee, dass 2 Geräte, die
> bisher einzeln mit einem 9V Block betrieben wurden und über
> Audioleitungen ihre jeweils virtuelle Masse verbinden nun einfach
> verbunden aus derselben Spannungsquelle versorgt werden dürfen ohne dass
> es einen Kurzschluss gibt ?

Hat er doch alles schon gecheckt (s. hier 
Beitrag "Re: Lösung zu "Suche Trafo 2x9V , 2x18V , jeweils >= 1A" ?").
Im übrigen war dies doch gar nicht seine Frage. Es ging einzig und 
allein um eine gangbare Lösung zur Stromversorgung.
Und man kann natürlich die ganzen Geräte mit einer gemeinsamen 
Spannungsversorgung betreiben, wenn sie entsprechend ausgelegt sind.

@Harry:
Da ich mein Gitarrenequipment, oder besser gesagt das meiner Frau, eh 
aus einem Netzteil speise - Batterien sind i.d.R. immer dann alle wenn 
man es grad nicht brauchen kann -, bin ich einen etwas anderen Weg 
gegangen. Ich habe die Bodentreter so ausgelegt, daß sie mit 18V - 24V 
versorgt werden können. Dazu hat jeder Bodentreter 2 Buchsen zur 
Spannungsversorgung. Auf der einen geht es rein und auf der anderen raus 
zum nächsten. Intern greife ich die Spannung über ein Siebglied ab.
Falls mal ein Gerät dabei ist welches nur mit geringerer Spannung 
betrieben werden darf, dann bekommt dieses intern einen 
Festspannungsregler oder auch nur einen Längstransistor mit Z-Diode 
verpasst. Und ja da wird natürlich Leistung verbraten, aber so ein 
Effektgerät braucht in aller Regel weniger als 10mA. Für den Fall das 
ich z.B. von 24V auf 9V bei 10mA runter muß, bedeutet das, das ich 150mW 
verbrate - na und. Dafür gibt es nur eine Art von Spannungsversorgung 
und ich kann nichts falsch stecken.
Für den Fall das ein Gerät symmetrisch versorgt werden muß, entkopple 
ich Ein- und Ausgang über einen C und lege intern die Masse mit einem 
zusätzlichen OPV hoch (so wie in dem Schaltungsausschnitt im Anhang). 
Das funktioniert in mehreren Effektgeräten bestens. Habe z.B. dieses 
Gerät 
(https://www.musiker-board.de/proxy.php?image=http%3A%2F%2Fhpbimg.someinfos.de%2Fworkshops%2Famuser%2Fbass-amuser_schematic_v1-1.jpg&hash=2e050a314893e8e9565f49c7b501b75e) 
nachgebaut, da wird aauch von dieser Schaltungsvariante Gebrauch 
gemacht.

von Harry R. (harryr)


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Zeno schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Harry R. schrieb:
>>> Das ganze addiert sich natürlich nach der Anzahl der Geräte auf,
>>
>
> Hat er doch alles schon gecheckt (s. hier
> Beitrag "Re: Lösung zu "Suche Trafo 2x9V , 2x18V , jeweils >= 1A" ?").
> Im übrigen war dies doch gar nicht seine Frage. Es ging einzig und
> allein um eine gangbare Lösung zur Stromversorgung.
> Und man kann natürlich die ganzen Geräte mit einer gemeinsamen
> Spannungsversorgung betreiben, wenn sie entsprechend ausgelegt sind.
Stimmt :o)
> @Harry:
> Da ich mein Gitarrenequipment, oder besser gesagt das meiner Frau, eh
> aus einem Netzteil speise - Batterien sind i.d.R. immer dann alle wenn
> man es grad nicht brauchen kann -, bin ich einen etwas anderen Weg
> gegangen. Ich habe die Bodentreter so ausgelegt, daß sie mit 18V - 24V
> versorgt werden können. Dazu hat jeder Bodentreter 2 Buchsen zur
> Spannungsversorgung. Auf der einen geht es rein und auf der anderen raus
> zum nächsten. Intern greife ich die Spannung über ein Siebglied ab.
> Falls mal ein Gerät dabei ist welches nur mit geringerer Spannung
> betrieben werden darf, dann bekommt dieses intern einen
> Festspannungsregler oder auch nur einen Längstransistor mit Z-Diode
> verpasst. Und ja da wird natürlich Leistung verbraten, aber so ein
> Effektgerät braucht in aller Regel weniger als 10mA. Für den Fall das
> ich z.B. von 24V auf 9V bei 10mA runter muß, bedeutet das, das ich 150mW
> verbrate - na und. Dafür gibt es nur eine Art von Spannungsversorgung
> und ich kann nichts falsch stecken.
> Für den Fall das ein Gerät symmetrisch versorgt werden muß, entkopple
> ich Ein- und Ausgang über einen C und lege intern die Masse mit einem
> zusätzlichen OPV hoch (so wie in dem Schaltungsausschnitt im Anhang).
> Das funktioniert in mehreren Effektgeräten bestens. Habe z.B. dieses
> Gerät
Interressant. Ich habe das Problem anders, aber auch irgendwie 
grundsätzlich gelöst. Bei mir läuft alles mit 9V (bzw 9,6V) oder 18V - 
22V (je nachdem was jetzt bei dieser Spannungsversorgung rauskommt) für 
Röhren-Overdrive & Univibe. Immer mit neg. Ground. Die (symmetrische) 
Spannungsversorgung ist für meinen Speziallooper, der gleichzeitig 
sozusagen das Kraftwerk der ganzen Geschichte ist .. aber .. nicht ganz, 
er verteilt nur, was er über eine Leitung bekommt. Ein einziges 
Multicore-Kabel erledigt sozusagen alles. Ich habe also quasi meine 
Gitarre, deren Kabel geht in den Looper, der Looper verstromt alles und 
durch das Multicore geht's zum Verstärker. Ebenfalls im Multicore sind 
alle Kabel für die Bodentreter des Amps und Send/Seturn für mein 
Multieffektgerät.

Ich habe keinen Bock auf das ganze Kabelgewirr und dann noch 240V~.
Die Spannungsversorgung incl 240V befindet beim Amp, der Rest der 
Verkabelung im Multicore. Keine Stolperfallen, keine Unordnung, nur ich, 
meine Gitarre und mein Board.
Mein Looper läuft mit sym. +-9V, damit er reichlich Headroom hat,
denn er hat keinen True-Bypass. Dafür kann man zb zwei Effektgeräte
mischen (also an einem Kanal/Umschalter). Er kann verdrehte Phasen 
wieder korrigieren und er kann die Eingangssignale aus dem 
Vorgänger-Modul oder aus dem Eingang des Loopers verwenden. Wie es mir 
gefällt.
Hört sich kompliziert an, war nicht einfach zu implementieren und das 
ganze in das Gehäuse zu bekommen war geradezu ein Kunstwerk, aber es 
funktioniert tadellos :-) Bei Interesse verrate ich gerne mehr.

> 
(https://www.musiker-board.de/proxy.php?image=http%3A%2F%2Fhpbimg.someinfos.de%2Fworkshops%2Famuser%2Fbass-amuser_schematic_v1-1.jpg&hash=2e050a314893e8e9565f49c7b501b75e)
> nachgebaut, da wird aauch von dieser Schaltungsvariante Gebrauch
> gemacht.
Der Link ist irgendwie tot, schade ...

Grüßle Harry

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