Ich habe kürzlich mein uralt geerbtes 80er Jahre bleihaltiges Fluitin Lot wegen Gesundheitsbedenken durch ein neues bleifreies ersetzt: Nach langem Lesen waren im Sicherheitsdatenblatt von Stannol FLOWTIN /TSC/KS115 (https://www.distrelec.de/de/loetdraht-ks115-217-5mm-stannol-flowtin-tsc-ks115-574103/p/18248944) am wenigsten Gefahrenhinweise. Jetzt habe ich den Kram hier und lerne heute hier im Forum: "bleibfrei ist gar nicht sooo schlimm, wenn man den Qualm nicht direkt einatmet oder das Lot isst" - aber das RoHs Lot dagegen hat Halogene als Flussmittel und die sind viel stärker reizend als Flussmittel in bleihaltigen Loten, können zu Asthma führen und fressen Lötspitze und Elektronik an... Außerdem muss ich die Lötstelle mit meinem alten Lötkolben gut 5s "anbraten" und dann fließt der Kram noch immer nicht gut. (Mich hat auch verunsichert, dass mein Händler mir das Sicherheitsdatenblatt sogar nochmal der Lieferung beigelegt hat...) Soll ich zum alten Fluitin zurück? Was ist schlimmer? Giftiger? Bedenklicher? (Ich löte immer im Garten open air und halte die Luft an) und auch nicht so viel (Arduino Platinen 5-10 Lötstellen, sowas eben) Danke, und entschuldigt das erneute Aufbringen eines leidigen Themas.
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > Was ist schlimmer? Giftiger? Bedenklicher? (Ich löte immer im Garten > open air und halte die Luft an) Bei den momentanen Temperaturen ist es sicher gefährlicher, im Freien zu Löten. Man kann sich schlimm erkälten und beim Luftanhalten ersticken! Ich löte seit fast 50 Jahren mit dem guten, alten Fluitin und es blei blei bleibt nichts Negatives zurück. Falls du mir dein altes Lötblei schenken willst, ich nehme es gerne an!
OK. Und was ist mit einem "für und wieder" zu Halogenen? Hab ich Pest gegen Cholera getauscht? (Ich mach mir mit Blei und neu Halogen echt Sorgen... Bin nicht so ein abgebrühter Profi.)
Laß dich nicht verrückt machen daß hier ein paar Heulsusen sind die unbedingt ihr altes Bleilot benutzen wollen weils schöner glänzt und jedes noch so entfernte Argument herbeiziehen daß bleifrei angeblich gefährlicher wäre. Das war wie mit den Glühlampenanbetern die uns was mit Krebs von Quecksilberlicht erzählen wollten
Mh. Hier im Forum schrieb jemand über bleihaltige Lote, da ginge es nur um Müllvermeidung, nicht um Anwendergesundheit... Jetzt verstehe ich: in Wahrheit ist bleihaltig nicht ohne Grund verbannt worden (die "implodierenden Lungen" und toten Fische in den Sicherheitsdatenblättern waren auch eindrucksvoll) und RoHs Lot (mein KS115) ist zwar "auch nicht ohne" aber noch immer besser. Auch wenns schlechter zu verarbeiten ist?? Kann man das so sagen?
:
Bearbeitet durch User
A-Freak schrieb: > Das war wie mit den Glühlampenanbetern die uns was mit Krebs von > Quecksilberlicht erzählen wollten Wobei das mit dem Quecksilber tatsächlich ein Problem war, um das man sich hätte kümmern müssen. Wenn ich heute manchmal noch sehe wie mit dem Zeug umgegangen wird... Aber grundsätzlich stimmt das schon: Bevor du ich mir um Blei im Lot ernsthafte Sorgen mache würde ich erstmal das meiste Plaste entfernen. Und der Rauch beim Löten kommt vom Flußmittel. Ist auch dann ungesund wenn es nur Kolophonium ist, und wahrscheinlich weitaus ungesünder als die Bleispuren - allein schon aufgrund der Mengenverhältnisse. Also, mach dir nicht ins Hemd. Lötrauch sollte man grundsätzlich nicht einatmen, das hat mit dem Lot aber nix zu tun. Jetzt hast du beide Lote...ist doch wunderbar. Und bleifrei Löten ist auch nicht so schwer...kann jeder lernen.
Gesund waren Lötdämpfe noch nie, ich halte es aber für übertrieben im Garten zu löten ;) Wie immer macht die Dosis das Gift, die wenigen genannten Lötungen halte ich für unbedenklich, da ist das Rauchen schädlicher, solltest du häufiger Löten würde ich dir eine Absaugung empfehlen, ein Lüfter der das Zeug von dir wegbläst und regelmäßiges Lüften sollten für den normalen Gebrauch ausreichen, solltest du natürlich mehrere Stunden am Stück löten wäre eine richtige Lötdampf-Absaugung mit Filter empfehlenswert. Zum Thema Bleihaltig/Bleifrei gibt es genügend Themen, ich habe beschlossen meine (leider noch zu vielen) Reste aufzubrauchen und danach auch privat auf bleifrei umzusteigen, moderne Lote sind dank der heutigen Flussmittel und den inzwischen auf dem Markt erhältlichen Legierungen überhaupt kein Problem, die Neu-Anschaffung von bleihaltigen Loten kann man heute eigentlich überhaupt nicht mehr rechtfertigen.
Leute, schon mal VIELEN DANK! @René F. (therfd): Kannst du noch kurz sagen, ob mein gewähltes Lot ein "modernes" ist (..mit dem Stannol vermutlich nicht seine Kunden "vergiften" will)? Ich also etwas "mit neuen Erkenntnissen dahinter" gekauft habe? Was meint @Wühlhase mit
1 | erstmal das meiste Plaste entfernen |
Ist das Flussmittel gemeint? (Plaste?) Dann hieße dass: Der Lötrauch kommt nur vom Flussmittel. Das Blei verdampft da eher nicht. Aber einatmen sollte man den Rauch eh nicht, also das nicht machen und abhaken. Dagegen ist das Anfassen/Abrieb etc. bei bleihaltigen Loten schon ein Problem - daher besser bleifrei, auch wenns etwas weniger gut fließt. Ich stehe also gesundheitlich mit dem neuen Lot etwas besser da. Aber wenn ichs einatme dagegen nicht mehr so sehr viel besser (weil Halogen vs. vermutlich Kolophonium im Fluitin). Langfristig aber wiederum überwiegen vermutlich aber doch die Gefahren beim Blei, weil Halogene "nur" die Atemwege reizen - da ist der Weg zur Krankheit wohl länger. Könnt ihr noch was sagen zu Stäuben? An der Lötspitze verbrennt das Halogenflussmittel KS115 (wie wohl alle Halogen-Flussmittel beim bleifrei-Löten) ja gerne weiter und es entsteht eine Kruste. Sind diese (Halogen-) Stäube nun bedenklicher als das (vermutlich Kolophonium-) "Gebrutzel" vom Fluitin ?
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > Dagegen ist das Anfassen/Abrieb etc. bei bleihaltigen Loten schon ein > Problem - daher besser bleifrei, auch wenns etwas weniger gut fließt. Ich kenne Bleiglaser, die machen 8h am Tag nichts anderes als 100% Blei zu verlöten, kiloweise. Deren Finger sind schwarz vor Blei(oxid oä.) Die müssen 1 o. 2 mal im Jahr zur Blutuntersuchung und solange die sich nicht die Finger beim arbeiten ablecken (zB. Brotzeit machen ohne Fingerwaschen), ist alles im grünen (unterhalb der Nachweisgrenze).
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > Kannst du noch kurz sagen, ob mein gewähltes Lot ein > "modernes" ist (..mit dem Stannol vermutlich nicht seine Kunden > "vergiften" will)? Ich also etwas "mit neuen Erkenntnissen dahinter" > gekauft habe? Ich kenne das Lot nicht, SAC-Legierungen (SnAgCu) haben sich aber durchaus als brauchbarer Ersatz bewiesen und laut Berichten hier im Forum soll es auch brauchbar sein. Wir verwenden Lote von Felder und Almit, bin damit ziemlich zufrieden.
Interessantes Thema. Also ich bekam meinen ersten Lötkolben mit knapp 8 Jahren. Seit dem habe ich auch jährlich (und es wird mehr anstelle von weniger) bestimmt einige tausende lötstellen gehabt. So gefühlt würde ich sagen seit meiner Kindheit über 500 Bausätze, Kabel, Stecker und Lochrasterplatinen noch und Nöcher. Im Monat hab ich im Schnitt mindestens eine Sache zu löten. Und sei es eben nur der Mittelpin am PL stecker oder die 9 Lötstellen meiner "Standardantenne" die ich hier schon an die 10 mal dubliziert habe um sie an meine funkfreunde zu verteilen. Das sind also 23 Jahre löten mit Bleihaltigem Lot und zusätzlichem Kolophonium. (in Spiritus gelöst als extra flussmittel) Bisher war jede Untersuchung beim Arzt unauffällig, so wohl Blutwerte als auch Lungenfunktionstest immer in Ordnung. (sofern das als Raucher eben geht) Sofern die Platinen nicht Bleifrei gelötet wurden benutze ich mein Bleilot bis es alle ist, alles andere eben bleifrei. Das mischen beider Sorten soll wohl nicht so gut sein. (?) Das habe ich aber bisher nicht ausprobiert. Mehr als das gekippte Fenster und einen kleinen Lüfter habe ich dazu bisher aber auch noch nicht gebraucht. Kolophoniumdämpfe in der Nase sind echt eklig. Wobei der Geruch ähnlich ist wie zu Weihnachten mit einem Harzigen Baum in der Wohnung und eigentlich nicht unangenehm riecht. Aber direkt auf der Schleimhaut fühlt such das eben schlecht an bei mir. Man merkt das es reizend ist.
:
Bearbeitet durch User
Händisch löte ich ausschließlich mit bleihaltigen Loten. Wichtig ist mir, dass etwas von "NOCLEAN" draufsteht. Sonst kann es passieren, dass durch halogenhaltige Rückstände (z.B. Zinkchlorid) die Leiterbahnen und Bauteile schwerwiegend angegriffen oder zerstört werden, sobald etwas Feuchtigkeit vorhanden ist. Alles, was halogenhaltig ist, sollte nach dem Löten gewaschen werden, um Reste zuverlässig zu entfernen. Das ist nichts fürs Hobby. BTW: Nach dem Löten Hände waschen, dann ist das Blei (zumindest für dich) absolut ungefährlich. Gilt insbesondere für den Umgang mit Lotpasten.
Vielen Dank, Leute, für das reichhaltige Feedback! Ich kann das jetzt viel besser einordnen.
Daniel D. schrieb: > Was meint @Wühlhase mit erstmal das meiste Plaste entfernen Plaste ist Ostzonisch für Kunststoff. AtariST schrieb: > Händisch löte ich ausschließlich mit bleihaltigen Loten. Wichtig ist > mir, dass etwas von "NOCLEAN" draufsteht. Sonst kann es passieren, dass > durch halogenhaltige Rückstände (z.B. Zinkchlorid) die Leiterbahnen und > Bauteile schwerwiegend angegriffen oder zerstört werden, Oh Gott, diese bösen Flußmittel. Ich habe jede Menge gelötet, sogar mit dem ganz bösen F-SW26. Wegegammelt ist bei mir über zweistellige Jahre genau garnichts. Für ältere Bauteile und Leitungen erfreue ich mich noch immer an Fluitin F-SW26, wegen begrenzter Menge bin ich aber sparsam damit. Schon toll, wie die Reklamewirtschaft mit "NOCLEAN" die jungschen Leute indoktriniert hat.
Daniel D. schrieb: > Ich habe kürzlich mein uralt geerbtes 80er Jahre bleihaltiges Fluitin > Lot wegen Gesundheitsbedenken durch ein neues bleifreies ersetzt Du hast recht. Es ist saugefährlich. Alle Elektroniker und Lötbegeisterten sind geschädigt, haben mangels Blei Entzugserscheinungen, fangen an in Covid-Zeiten soziale Kontakte zu pflegen anstatt sich in ihrer Werkstatt einzusperren. . . . . . Sonst noch Fragen?
Für die einen ist es Indoktrination, für die anderen ein Erkennungsmerkmal für wenig Ärger. Natürlich gibt es Lötzinn, welches halogenfrei ist und wo nichts von "Noclean" draufsteht. Nur sollte man sich dann schon mit der Zusammensetzung beschäftgen, sonst kann es Überraschungen geben. Weggammeln ist das eine, schlechte Isolation bspw. bei empfindlichen Messverstärkern eine andere. Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass eine schlecht oder gar nicht gewaschene Platine vom Bestücker kam und eine Spannung an einer Stelle Messbar war, die dort nicht hingehörte (die Schaltung hat nicht so funktioniert, wie sie sollte). Später haben wir dann bemerkt, dass die Platine nach dem Löten nicht gereinigt war und das Flussmittel für Kriechströme gesorgt hat. Wir haben das reklamiert und dieses Problem wurde abgestellt. Welches Flussmittel für die THT-Bauteile dort verwendet wurde, war für uns ohne Belang, uns wurde uns aber mitgeteilt, dass ein mittelstark aktiviertes Flussmittel verwendet wurde, welches halogenhaltig war. Maßgabe von uns war lediglich ein einwandfreies Endergebnis. Man sieht also an diesem Beispiel, dass es sehr wohl Flussmittel gibt, die ohne anschließende Reinigung zu erheblichen Problemen führen können.
Manfred schrieb: > Plaste ist Ostzonisch für Kunststoff. und Plastick ist Westzonisch für Kunststoff. So what? Wo ist der Unterschied?
Daniel D. schrieb: > Was ist schlimmer? Giftiger? Bedenklicher? (Ich löte immer im Garten > open air und halte die Luft an) und auch nicht so viel (Arduino Platinen > 5-10 Lötstellen, sowas eben) Wenn Du es essen willst ist bleihaltig sehr wahrscheinlich gefährlicher. Aber Du willst es ja nicht essen, sondern damit löten. Bleidämpfe enstehen rein physikalisch erst am Siedepunkt und der liegt für Blei bei 1750°C. Dein Lötkolben schafft keine 500°C , Du bist also vom Siedepunkt weit entfernt. Die Dämpfe die bei Löten entstehen kommen vom Flußmittel. Und da bin ich mir nicht sicher ob Kolophonium oder Halogenide schädlicher. Aber deswegen löte ich nicht im Garten. Ich löte (bastle) seit gut 50 Jahren und ich habe das immer in normalen Räumen getan. Ab und an mal lüften ist da völlig ausreichend. Man hält ja seinen Rüssel auch nicht direkt über die Flußmittelwolke und nimmt eine kräftigen Zug. Könnte es sein das Du leicht hypochondrich veranlagt bist? Dann solltest Du lieber an Dir arbeiten. Wenn man immer nur ängstlich ist macht das Leben nicht wirklich Freude.
Beides ist kreuzgefährlich! Schnellstens ein anderes Hobby suchen. Schach oder Matratzen-Einschläfer wäre da zu empfehlen.
Zeno schrieb: > Man hält ja seinen Rüssel auch nicht direkt über die Flußmittelwolke und > nimmt eine kräftigen Zug. Ja nicht absichtlich. Wenn passiert das aus Versehen und ist sehr eklig. Daniel D. schrieb: > Außerdem muss ich die Lötstelle mit meinem alten Lötkolben gut 5s > "anbraten" und dann fließt der Kram noch immer nicht gut. Das liegt vermutlich daran: Daniel D. schrieb: > (Ich löte immer im Garten open air und halte die Luft an) Bleib in einem Raum mit guter Belüftung, normale 18-20°C Raumtemperatur und einem kleinen nicht zu stark pustendem/saugendem Lüfter. (PC Lüfter zb. poti in die Leitung, der muss nicht schnell viel Luft bewegen) Je mehr Wärme dein Lötkolben beim löten verliert um so schlechter lotet es sich. Im garten ist es außer im Sommer meist zu kalt. Da braucht es zu lange um sowohl den lötzinn als auch das Beinchen des Bauteil auf entsprechende Temperatur zu bringen.
:
Bearbeitet durch User
Daniel D. schrieb: > Was meint @Wühlhase mit >
1 | erstmal das meiste Plaste entfernen |
> Ist das Flussmittel gemeint? (Plaste?)
Damit meine ich, daß du durch völlig harmlos anmutende
Alltagsgegenstände jeden Tag weitaus mehr und wirksameren Giften
ausgesetzt bist als durch dein bisschen Löterei. Kunststoffe bzw. deren
Weichmacher (sofern vorhanden) sind teilweise hormonell wirksam, in
weiten Teilen aber auch unerforscht was deren langfristige Giftigkeit
angeht.
Im Prinzip das moderne Äquivalent zu bleiernen Trinkwasserrohren, um mal
auf deine Ausgangssorge zurückzukommen.
Daniel D. schrieb: > Was ist schlimmer? Giftiger? Bedenklicher? (Ich löte immer im Garten > open air und halte die Luft an) und auch nicht so viel (Arduino Platinen > 5-10 Lötstellen, sowas eben) Blei ist ein Schwermetall und belastet die Umwelt. Elektronikschrott auf der Deponie oder wild entsorgt im Wald verrottet langsam und belastet das Grundwasser. Ist in Deutschland weniger ein Problem, wir haben kaum noch offene Mülldeponien, aber in anderen Ländern sieht's dahingehend anders aus. Diverse Bleiverbindungen sind hochgiftig und richten im menschlichen Körper Schaden an. So z.B. das weisse Zeug was sich in Japan früher die Geishas ins Gesicht geschmiert haben. Metallisches Blei ist erstmal nicht gefählich, es sei denn man beschleunigt es auf 800 m/s. Das was beim Löten abdampft ist nicht das Blei. Um das zum Einatmen zu verdampfen bräuchte man Temperaturen deutlich über 1000°C, das schafft die Ersa nicht. Beim Löten steigen Flussmitteldämpfe auf. Sieht man einmal davon ab, dass man grundsätzlich keine fremden Dämpfe einatmen sollte (Raucher mögen das anders sehen), so reicht die Spanne der Flussmittel von relativ harmlosen Baumharzen (Kolofonium, was sich der Geiger auf seinen Bogen schmiert) bis hin zu stark agressiven Chemikalien, die auch die Oxidschicht von Alu oder Edelstahl aufbrechen können. Und da haben bleifreie Lote tendenziell aggressivere Flussmittel als bleihaltige. D.h. die Gefahr für den Verarbeiter (nicht für die Umwelt bei wilder Entsorgung) geht also nicht vom Lot aus, sondern vom Flussmittel. Und da ist bleifrei tendenziell schädlicher als bleihaltig. Im gewerblichen Bereich ist eine Absaugung vorgeschrieben, privat reicht Lüften und im richtigen Moment ausatmen meist auch aus. Wenn Du merkst dass Dich die Dämpfe belasten oder Du Dich unwohl fühlst, dann hol Dir einen Absauger mit Aktivkohlefilter oder Abluft nach draussen.
pnp schrieb: > Plastick Es hieß Plastock (bei Woodroff). Und was all das Gerede von Lötdämpfen betrifft: Wenn man es falsch macht und/oder ungeeignetes Werkzeug benutzt, dann sind sowohl giftige als auch krebserregende Dämpfe in Mengen leider angesagt. Grund: Immer wieder zu hohe Kolbentemperatur. Wenn man hingegen mit gemäßigter Löttemperatur und Kolophonium arbeitet, dann zersetzt sich das Kolophonium eben nicht derart und es gibt dann auch weitaus weniger Dämpfe. Und das Kolo hilft, die Wärme auf die Lötstelle zu übertragen und selbige vom Luftsauerstoff etwas zu schützen. Aber: es bleibt dann drauf auf der LP. Deshalb ist anschließend Spiritus und ne alte Zahnbürste und Küchenpapier angesagt zum Säubern. W.S.
Soul E. schrieb: > Daniel D. schrieb: > >> Was ist schlimmer? Giftiger? Bedenklicher? (Ich löte immer im Garten >> open air und halte die Luft an) und auch nicht so viel (Arduino Platinen >> 5-10 Lötstellen, sowas eben) > > Blei ist ein Schwermetall und belastet die Umwelt. Elektronikschrott auf > der Deponie oder wild entsorgt im Wald verrottet langsam und belastet > das Grundwasser. Ist in Deutschland weniger ein Problem, wir haben kaum > noch offene Mülldeponien, aber in anderen Ländern sieht's dahingehend > anders aus. Unfug. Blei ist nicht wasserlöslich. Man hätte es sonst auch nicht für Blei-Wasserrohre oder als Bleifolie zum Eindecken von Dachfenstern verwenden können. Völlig ungefährlich ist offenbar das Blei in Autoakkus...die kann man evtl. essen. Ich würde aber nicht mehr als Einen pro Mahlzeit empfehlen. > > Diverse Bleiverbindungen sind hochgiftig und richten im menschlichen > Körper Schaden an. So z.B. das weisse Zeug was sich in Japan früher die > Geishas ins Gesicht geschmiert haben. Metallisches Blei ist erstmal > nicht gefählich, es sei denn man beschleunigt es auf 800 m/s. Ich lebe wohl in einer gesundheitsschädlichen Gegend, hier wurde Blei/Zink/Zinn bis in die 1960er Jahre abgebaut.
Daniel D. schrieb: > Was ist schlimmer? Giftiger? Bedenklicher? Halogenhaltig oder -frei hat doch nichts (direkt) mit bleihaltig / -frei zu tun. Du bekommst beide Materialien mit beiden Flussmitteln. Halogenhaltig ist aggressiver, das dürfte ohne Zweifel sein. Wenn du wirklich im Garten lötest, ist das aber eh wurscht. Halogenhaltig kann daher halt mehr Rückstände lösen, ist also hilfreich, wenn du 30 Jahre alte Bauteile verlöten willst oder dergleichen. Als Flussmittelrest kann es auch nach dem Löten zu verstärkter Korrosion führen, wenn die Umweltbedingungen entsprechend sind. (Im Büro passiert da natürlich nichts.) Wenn du frische Platinen und Bauteile lötest, bist du mit halogenfreiem Flussmittel halt in dieser Richtung etwas sorgenfreier. Wichtig ist aber auch ordentliches Werkzeug. Wenn der Lötkolben nicht genug Wärmefluss bringt, und du die Temperatur übermäßig aufdrehen musst, damit die Lötstelle heiß genug wird, dann verdampft halt deutlich mehr Flussmittel als bei gutem Werkzeug, wo die eingestellte Temperatur schnell mal 50 K geringer eingestellt werden kann. Hat auch den Vorteil, dass das Flussmittel nicht schon weg ist, bevor überhaupt richtig verlötet wird.
Beitrag #6517040 wurde vom Autor gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.