Hallo liebes Forum, ich mache gerade meine ersten Versuche, Audiosignale mit JFET zu schalten. Bis dato hatte ich immer SSRs oder mech. Relais genutzt, nun hätte ich aber gern eine Fast-Fade-Funktion und da sind die SSRs soweit ich weiß raus. Geschalten werden soll ein Line-Signal, also p-p im einstelligen Voltbereich. In einem Buch hatte ich die angehängte Schaltung für einen p-channel gefunden. Welcher JFET genau verwendet werden kann, war nicht beschrieben. Mir ist ein sehr kleiner Einschaltwiderstand wichtig, weshalb ich mich für den IRFD9024 entschieden habe, womit ich aber vielleicht auch völlig falsch liege. Die Schaltung funktioniert so bei mir jedenfalls nicht. Außer einem verzerrten Sinus kann ich keine Schaltwirkung feststellen. Als Schaltspannung ständen +5V oder +12V zur Verfügung. Für Tipps wäre ich euch sehr dankbar! Grüße, Henry
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>IRFD9024 entschieden habe, womit ich aber vielleicht auch völlig falsch >liege. Die Schaltung funktioniert so bei mir jedenfalls nicht. Außer >einem verzerrten Sinus kann ich keine Schaltwirkung feststellen. Als Das ist aber kein JFet, sondern ein Mosfet, der wie fast immer eine Bodydiode drin hat, welche dir die negativen Sinushalbwelle kappt.
Henry T. schrieb: > weshalb ich mich für den > IRFD9024 entschieden habe Das ist ein MOSFet und kein JFET. So ein MOSFet hat in seiner Sperrichtung eine niederohmige Diode (die also in Sperrrichtung des MOSFet leitet) und schneidet ohne Bias an D die untere Halbwelle ab. Ausserdem ist das verwendete Schaltzeichen ein N-Kanal. Sperren tut ein JFET, wenn man ihn am Gate mit einer negativen Spannung gegenüber der Source abschnürt. Im mir gerade vorliegenen Schaltplan des Roland Jazz Chorus Verstärkers werden dazu etwa -12V verwendet. Nähert sich das Gatepotenzial dem an der Source, fängt ein JFET an, zu leiten.
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Henry T. schrieb: > ich mache gerade meine ersten Versuche, Audiosignale mit JFET zu > schalten. ...und warum nimmst Du da nicht gleich einen Analogschalter? Damit kannst Du dann auch gleich mehrere Eingänge an einen Ausgang schalten.
Schau dir mal die Schaltung vom 'Ibanez Tube Screamer' https://www.electrosmash.com/tube-screamer-analysis an. Da werden ganz einfach Analogsignale mit JFETs geschaltet (Bypass).
Henry T. schrieb: > In einem Buch hatte ich die angehängte Schaltung für einen p-channel > gefunden. > Welcher JFET genau verwendet werden kann, war nicht beschrieben. Es zeigt ja auch einen MOSFET. Übrigens verzerrt die Dchaltung übel. Vergiss sie. Nimm einen Audio-Analogschalter wie CD4066 oder SSM2402, TS5A22364 (Stereo 2:1 TI, leitet negativ ohne negative Versorgung) FSA2269 (5V analog Fairchild) DG2750 (5V analog Vishay) PI5A4764 PI5A4765 (clickless Pericom) TK15210 TK15324 usw. (unidirektional Audio MUX, Toko), NJM2752/NJM2750/NJM2753/NJM2754 (2:1 4:1 3:1 Stereo Input Selector 10V 0.0009% -114dBV) Kreuzschienenverteiler: AD8113 AD75019 (Analog) MT8808 MT8816 (Zarlink) TEA6420 TEA6422 (ST)
Ist denn ein Analogschalter das richtige Bauteil, wenn ich schnell Ein, bzw. Ausfaden will, um Clicks durch undefiniertes Abschneiden der Wellenform zu verhinder? Soweit ich weiß, können die doch nur zwei Schaltzustände einnehmen!? Somit hätte ich ja dann das gleiche problem, wie schon bei SSRs.
Wenn du faden möchtest, solltest du dir mal Gleichspannungsgesteuerte Lauststärke IC´s ansehen. Z.B. TCA740, TDA1524, LM4610, UPC1892 usw.
Die CMOS Analogschalter sind schon passend wenn es um ein schnelles ausschalten geht. Die Umschaltzeit liegt meist so im Bereich 10-100 ns. Der schon gezeigten Liste würde ich noch DG419 hinzufügen. Ein leichtes Klicken ist aber möglich, einfach weil ohne Rücksicht auf das Signal geschaltet wird. Um das Klicken zu unterdrücken gibt es spezielle Schalter ICs für Audio. Mit JFETs geht es auch, ist aber i.A. umständlicher bei der Ansteuerung Aus geht mit einer stark negativen Spannung (bei N-Kanal) an wäre das Signal am Gate. Ohne extra Kompensation hat man eher mehr Klicken von der Ladung am Gate - bei den CMOS ICs wird da schon einiges intern kompensiert.
Optokoppler mit LDR Ausgang wären auch eine Alternative z.B. NSL32
Optokoppler hatte ich auch schon im Fokus. Problematisch sind die ein/aus Widerstände. 40 Ohm reichen für ein gutes Muting nicht aus und 500kOhm haben immernoch Einfluss auf das Signal.
Henry T. schrieb: > Optokoppler hatte ich auch schon im Fokus. Die von Peter vorgeschlagenen Optokoppler sind speziell für Audio. Normale Optokoppler sind ungeeignet.
Aber sind die Optokoppler denn gegen 0 dimmbar? Es geht ja nicht nur ums Schalten von 1 oder 0. Gefordert ist ja Fade In und Out zur Vermeidung von Clickgeräuschen beim Kappen der Wellenform.
Henry T. schrieb: > Optokoppler hatte ich auch schon im Fokus. Problematisch sind die > ein/aus Widerstände. 40 Ohm reichen für ein gutes Muting nicht aus und > 500kOhm haben immernoch Einfluss auf das Signal. Da hast du als Verhältnis im "normalen Spannungsteiler" wie aus deinem Eingangspost also 500k:40R = 10000:1 (was ja eigentlich immerhin schon 80dB wären). Henry T. schrieb: > Für Tipps wäre ich euch sehr dankbar! Mach immer 2 "Schaltelemente" in den Signalpfad und steuere sie "gegenläufig" an:
1 | 500k..40R |
2 | >-------SE1-----o--------> |
3 | | |
4 | SE2 40R..500k |
5 | | |
6 | ---------------o-------- |
Denn dann bekommst du mit deinem beispielhaften Optokoppler eine "rechnerische Dynamik" von 500k/40R : 40R/500k = 10000*10000 = 100Mio = 160dB. Kleiner Wermutstropfen: du wirst diese Dynamik natürlich niemals auf die Leiterplatte bekommen, weil da nicht nur der DC-Widerstand mit reinspielt... ;-)
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