Hallo, auf einer älteren Steuerplatine ist ein Trafo-Netzteil (2x 115V -> 2x 9V) drauf. Es ist so aufgebaut, wie auf dem Foto gezeigt. Nach dem Gleichrichter ist ein Kondensator mit 470 uF. Nach dem Einschalten brannte jetzt immer die Sicherung F1 auf der Platine durch. Mit dem Durchgangsprüfer konnte ich feststellen, dass die Wicklung P2 des Trafos keinen Durchgang hat. Auch hochohmig wird nichts gemessen. Auf der Oberseite ist der Trafo hier etwas aufgewölbt. Die Schaltung danach sieht OK aus: Wenn ich am Gleichrichter 11,2VDC anlege (9V * 1,4 - 2*0,7V), fließen etwa 270 mA in die Schaltung. Das ist ein vernünftiger Wert, der primärseitig ca. 25 mA wäre. Meine Frage: Warum brennt die Sicherung durch, obwohl doch zwischen den Eingangsklemmen kein Strom fließen kann? Ist das, weil der Kondensator aufgeladen wird? Aber das passiert doch bei intaktem Trafo auch. Ich hoffe, dass das Problem einigermaßen verständlich beschrieben wurde und mir jemand einen Tip geben kann. Danke. Viele Grüße Thomas
Die Isolation der defekten Wicklung hält die paar Volt deines DMM aus, die 230VAC aus dem Netz aber nicht.
Danke, das habe ich jetzt gleich versucht: Der ausgebaute Trafo wurde mit einer zwischengeschalteten Glühlampe an 230V angeschlossen: Lampe bleibt dunkel, Strom 0A. Das gleiche ohne die Lampe, d.h. Trafo direkt an 230V. Auch hier bleibt der Strom bei 0A. Es wurde übrigens ein Trenntrafo verwendet, damit ich an diesem Adventssonntag nicht selbst zu leuchten anfange...
Thomas schrieb: > Wenn ich am Gleichrichter 11,2VDC anlege (9V * 1,4 - 2*0,7V), fließen > etwa 270 mA in die Schaltung. Das ist ein vernünftiger Wert, der > primärseitig ca. 25 mA wäre. Hast du auch die umgekehrte Richtung, d.h. -12V am Eingang des Gleichrichters, getestet? Wenn nicht, könnte eine der dafür zuständigen Dioden defekt sein. Thomas schrieb: > Der ausgebaute Trafo wurde mit einer zwischengeschalteten Glühlampe an > 230V angeschlossen: Lampe bleibt dunkel, Strom 0A. > Das gleiche ohne die Lampe, d.h. Trafo direkt an 230V. Auch hier bleibt > der Strom bei 0A. Wirklich 0A? Abhängig von der Nennleistung des Transformators sollte da ein mehr oder weniger großer Leerlaufstrom fließen.
> sollte da ein mehr oder weniger großer Leerlaufstrom fließen.
Wenn ein Teil der Wicklung einen Schaden hat wie kein Durchgang mehr
oder einen Isolationsschaden und man oft genug den FI fliegen lässt,
dann fließt da kein Leerlaufstrom mehr.
Aufgewölbtes Gehäuse ist bei solchen Trafos übrigens ein klares Signal,
ins Deutsche übersetzt: "Ich bin im Arsch, ersetze mich."
Der Gleichrichter wurde mit dem Diodenprüfer gecheckt, alle Dioden waren ca. 7,5V. Ob es wirklich 0A waren? Evtl. zeigt ein kleinerer Messbereich doch etwas an. Muss das morgen nochmal probieren.
Wie aber bekomme ich einen neuen Trafo auf die Platine? Trotz langer Suche habe ich keinen gefunden, bei dem die Befestigungsbohrungen und auch die Pins mit denen des alten Trafos überein stimmen. Es sind immer ein paar Millimeter Unterschied. Bohre ich da neue Löcher in die Platine, schraube den neuen Trafo fest und verbinde die Pins dann mit Draht zu den entspr. Lötpads? Oder löte ich den Trafo auf eine Lochrasterplatine und schraube die ein? Die Verbindungen würden dann auch mit Draht gemacht. Bei der Lochrasterplatine habe ich aber Sorge, dass zwischen den kleinen Kupferrechtecken die Funken fliegen, weil Abstände nicht eingehalten werden. Es ist ja immerhin Netzspannung.
Wer hat die Schaltung gemacht? Parallelschatung der Sekundärwicklung ist nicht so gut für den Trafo. Besorge dir einen mit 1x9V oder mach eine Zweiweggleichrichtung. Thomas schrieb: > Trotz langer Suche habe ich keinen gefunden, bei dem die > Befestigungsbohrungen und auch die Pins mit denen des alten Trafos > überein stimmen. Es sind immer ein paar Millimeter Unterschied. Mach mal Bild. Vielleicht hat jemand einen Restbestand.
Thomas schrieb: > Trotz langer Suche habe ich keinen gefunden, bei dem die > Befestigungsbohrungen und auch die Pins mit denen des alten Trafos > überein stimmen. Es sind immer ein paar Millimeter Unterschied. > > Bohre ich da neue Löcher in die Platine, schraube den neuen Trafo fest > und verbinde die Pins dann mit Draht zu den entspr. Lötpads? > > Oder löte ich den Trafo auf eine Lochrasterplatine und schraube die ein? > Die Verbindungen würden dann auch mit Draht gemacht. Wenn die Trafo-Pins nicht passen, dreh ihn einfach um, also z.B. die Pins nach oben, so daß Du promlemlos neue Draht-Verbindungen einlöten kannst. Und setz den Trafo auf der Platine fest. > > Bei der Lochrasterplatine habe ich aber Sorge, dass zwischen den kleinen > Kupferrechtecken die Funken fliegen, weil Abstände nicht eingehalten > werden. Es ist ja immerhin Netzspannung. Unter dem Trafo hast Du genug Platz, um neue und sichere Löt-Verbindungen schaffen zu können. Sollte das nicht machbar sein, wirst Du mit Sicherheit auch irgendwo auf der Platine oberseitige Anbindungen für den Netzanschluß herstellen können. Ansonsten verlegst Du doch eh nur Drahtbrücken an bereits vorhandene und weiterhin nutzbare Lötpunkte.
Es ist richtig, dass ein Trafo mit 1x 9V besser wäre. Allerdings sind alle Flachtrafos, die ich so gesehen habe mit 2x 9V. Ich glaube es ist besser, wenn ich gleich einen neuen Trafo kaufe und den so wie in den Tips beschrieben einbaue. Vielen Dank euch allen und einen schönen Abend!
Ben B. schrieb: >> sollte da ein mehr oder weniger großer Leerlaufstrom fließen. > Wenn ein Teil der Wicklung einen Schaden hat wie kein Durchgang mehr > oder einen Isolationsschaden und man oft genug den FI fliegen lässt, > dann fließt da kein Leerlaufstrom mehr. Auslösen des FI hat Thomas nicht erwähnt, es kann aber gut sein, dass die Wicklung gemeinsam mit der Sicherung ihr Leben ausgehaucht hat. Ich wollte nur sicherstellen, dass die unterbrochene Wicklung kein Messfehler (wie im Nachbarthread) ist. Thomas schrieb: > Der Gleichrichter wurde mit dem Diodenprüfer gecheckt, alle Dioden waren > ca. 7,5V. Du meintest 0,5V, oder? Thomas schrieb: > Bohre ich da neue Löcher in die Platine, schraube den neuen Trafo fest > und verbinde die Pins dann mit Draht zu den entspr. Lötpads? Solange die mechanische Stabilität und die Luft- bzw. Kriechstrecken dadurch nicht beeinträchtigt werden, halte ich das für die bessere Lösung. Nicht mehr benötigte "alte" Leiterbahnen würde ich entfernen. L. H. schrieb: > Wenn die Trafo-Pins nicht passen, dreh ihn einfach um, also z.B. die > Pins nach oben, so daß Du promlemlos neue Draht-Verbindungen einlöten > kannst. > Und setz den Trafo auf der Platine fest. Genau dieses Befestigung mit langen Gewindestiften, Heißkleber oder ähnlichem ist eher problematisch. Besonders wenn dann auch noch Leitungen/Drähte unter dem Trafo eingelemmt werden sollen. > Unter dem Trafo hast Du genug Platz, um neue und sichere > Löt-Verbindungen schaffen zu können.
unskop schrieb: > L. H. schrieb: >> Wenn die Trafo-Pins nicht passen, dreh ihn einfach um, also z.B. die >> Pins nach oben, so daß Du promlemlos neue Draht-Verbindungen einlöten >> kannst. >> Und setz den Trafo auf der Platine fest. > Genau dieses Befestigung mit langen Gewindestiften, Heißkleber oder > ähnlichem ist eher problematisch. Besonders wenn dann auch noch > Leitungen/Drähte unter dem Trafo eingelemmt werden sollen. Was sollte da problematisch sein? Wenn man zwischen der Platine und dem Trafo, z.B. aus wärmetechnischen Gründen oder weil man auch dort Drähte verlegen können will, einen Zwischenraum braucht, dann baut man den halt ein wie erforderlich. Meinst Du nicht, daß jeder hier so viel drauf hat, um das bewältigen zu können? ;)
michael_ schrieb: > Parallelschatung der Sekundärwicklung ist nicht so gut für den Trafo. Wieso? Als unbeteiligter, unwissender Leser erwacht meine Neugier. > Besorge dir einen mit 1x9V oder mach eine Zweiweggleichrichtung. Gemeint: Mittelpunktgleichrichtung? (Graetz IST Zweiweg/Vollwelle) Meine Annahme ist, daß - sofern nicht beachtet, und vorweg bei der Dimensionierung berücksichtigt (ganz ernsthaft, denn genannt hast Du dieses ja schon mal nicht...) - die erhöhte Belastung bei einer Mittelpunktgleichrichtung weit höhere Gefahr für den Trafo birgt. Parallelschaltung aber hat doch ganz offensichtlich lange gefunzt.
Bis der rauchende Tod kam. Die Wicklungen sind niemals glaich. Der Ruhestrom steigt. Warum sollte Zweiweggleichrichtung eine Gefahr sein? Der Wirkungsgrad ist sogar höher.
michael_ (Gast) >Bis der rauchende Tod kam. >Die Wicklungen sind niemals glaich. >Der Ruhestrom steigt. Der rauchende Tod kam aber in die seriell geschalteten Primärwicklung, und nicht in eine der parallelen Sekundärwicklungen. Insofern wieder nur Stuss ...
Thomas schrieb: > Mit dem Durchgangsprüfer konnte ich feststellen, dass die > Wicklung P2 des Trafos keinen Durchgang hat. Wer misst misst Mist - bei unterbrochener P2 fließt kein Strom, der die Sicherung auslösen könnte. michael_ schrieb: > Dann mach aber eine Zweiweg-Gleichrichtung. Ahnugsloser Quatschkopf, die Schaltung mit Brückengleichrichter passt wie sie ist, millionenfach im Einsatz. User X schrieb: > michael_ schrieb: >> Parallelschatung der Sekundärwicklung ist nicht so gut für den Trafo. > Wieso? Als unbeteiligter, unwissender Leser erwacht meine Neugier. Als beteiligter Leser berücksichtigst Du, wer den Text verfasst hat und schiebst ihn in die Tonne. Das ist unser michael_, der über krankes Viertelwissen verfügt. Trafohersteller wie z.B. Block oder Schaffer haben gegen die Parallelschaltung nichts einzuwenden!
Üblicherweise wird bei solchen Trafos sogar im Werbeprospekt angeboten, die Wicklungen für doppelte Spannungen in Reihe oder für doppelten Strom parallel zu schalten. Das ist nicht das Problem, sondern gängige Praxis. Diese Minitrafos sterben gerne mal mit den beschriebenen Blähungen am Gehäuse, das ist nun wirklich (leider) nichts besonderes. Wenn dabei irgendwo die Plastik oder Vergussmasse reißt, lassen sie auch so richtig amtlich einen fahren... stinkt wie 'ne brennende Mülltonne und man bekommt den Mief nie wieder richtig von der Platine runter oder aus dem Gerät raus. Ich nehme an, daß bei diesen "eigensicheren" Trafos die Primärwicklung problematisch ist bzw. in manchen Fällen irgendwann versagt und der resultierende Windungsschluß zu Bauchschmerzen führt, bis die meistens verbaute Temperatursicherung (oder hier der FI) dem Übel ein Ende setzt.
Ben B. schrieb: > Diese Minitrafos sterben gerne mal mit den beschriebenen Blähungen am > Gehäuse, das ist nun wirklich (leider) nichts besonderes. Komisch, Kartentrafos von Block ab 6VA habe ich in zweistelligen Stückzahlen in diversen Prüfplätzen verbaut, die min. 10h pro Tag am Netz waren - mir ist kein einziger Ausfall bekannt. > (oder hier der FI) In der Frage lese ich nichts von FI, das haben kluge Schreiber hineininterpretiert.
... oder sie brauchen wie ich etwas mehr Schlaf, das sollte nämlich F1 heißen und ich habs wohl irgendwo falsch gelesen. Gute Nacht! Edit: Ich hab davon schon 2..3 Stück getauscht, die alle mit beschriebenem Fehlerbild gestorben sind, also Gehäuse aufgepustet und Schaden an der Primärwicklung. Allerdings bei verschiedenen Geräten, kein Serienfehler. Und wenn Du Block-Trafos verbaut hast, dürften Deine Geräte auch länger halten als irgendwelche Chinascheiße. Soweit ich mich erinnere habe ich da nichts ausgebaut, was mir vom Hersteller her bekannt gewesen wäre.
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Bearbeitet durch User
Thomas schrieb: > Der Gleichrichter wurde mit dem Diodenprüfer gecheckt, alle Dioden waren > ca. 7,5V. Interessant... Welcher Diodenprüfer wäre das?
Ben B. schrieb: > Und wenn Du Block-Trafos verbaut hast, dürften Deine Geräte auch länger > halten als irgendwelche Chinascheiße. Das war kommerziell, da konnten wir uns Plunder nicht leisten. Für Praktikanten hatte ein Kollege mal Bausätze von Völkner eingekauft, da sind einige China-Steckernetzgeräte im Leerlauf ausgefallen. Kann man schon per Hand auflegen fühlen, dass die im Leerlauf deutlich wärmer werden als bei Halblast. Meßtechnisch kann man es über den Primärstrom bei steigender Netzspannung beweisen. Zum Glück habe ich sowas nie verbaut, wobei ich in Hobbygeräten auch Trafos unklarer Herkunft habe.
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