Moin, bei D-97877 Wertheim (BaWü, Grenze Bay, Main) steht dieser Mast mit zwei Korbähnlichen Konstruktionen am zweiten Querträger von oben. Wozu dienen die beiden Körbe? Beinhalten die irgendwelche Trafos, Luftspulen etc? MfG,
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Auf dem rechten Foto sieht man auch eine Glasfaser-Muffe.
Das sind Filter die den schmutzigen Kohlestrom aus den Leitungen entfernen. Mein Lebensmotto: follow the science!
Sieht für mich wie eine eingebaute Spule aus. Vielleicht zur Kompensation (cosPhi) der eher kapazitiv wirkenden Freileitungen.
Moin, nicht ganz ernst gemeint, aber mir ging sofort folgender Gedanke durch den Kopf: Das sind die berühmten "Spannungsabfalleimer". Einen schönen Start in die Woche. MfG von der Spree Frank
Moin, vielen Dank für die Infos bisher, ich bin mir nicht sicher, ob da schon das Passende dabei war. Der Mast steht an einem Schnittpunkt zweier Trassen und über die beiden Körbe scheinen zwei rechtwinklig zueinander gesetzte Traversen verbunden. Vielleicht hat es auch nur mechanische/Isolationstechnische Gründe, bspw. um einen garantierten Abstand zum Masten zu erreichen auch beim horizontalen Schwingen der Verbindung? Anbei ein Satbild von der Lage, vielleicht klärt das etwas. MfG,
Laut Wiki: Die Erdschlusskompensation (Petersen Spule) wird typischerweise im Hochspannungsbereich bei Freileitungsnetzen bis zu 110 kV eingesetzt. Sieht man sich die Bilder der Spulen an, dann sehen die auf den Bildern "viel zu klein" aus...
Das sind sog. line traps. Im Prinzip nur Induktivitäten um hochfrequente Anteile au dem Netz zu filtern.
Grobi schrieb: > Das sind sog. line traps. Im Prinzip nur Induktivitäten um > hochfrequente > Anteile au dem Netz zu filtern. ACK!
Grobi schrieb: > Das sind sog. line traps. Im Prinzip nur Induktivitäten um hochfrequente > Anteile aus dem Netz zu filtern, welche vom Betreiber zwecks Steuerung, etc. aufmoduliert wurden. Daher auch nur an einer Phase. Da der Mast 2 Systeme trägt, hat er auch 2 Filter. Vermutlich sollen Signale nicht oder nur in Richtung des Abzweigs gelangen. Mehr dazu (leider englisch): https://www.trench-group.com/products/line-traps/
Hi, ich denke, Hochspannungstelefonie mit HF-Trägerfrequenzen wären schon Jahrzehnte abgekündigt. OK, dann eben noch für "Betriebsfunk". Oder Fernwirkschaltung. Zunächst dachte ich spontan an Ringsteueranlagen-Einspeisung. Die erfolgt aber meistens auf allen drei Phasen und am N. Und dafür wären die Spulen auch zu klein. ciao gustav
Flo schrieb: > Vielleicht zur Kompensation (cosPhi) der eher kapazitiv wirkenden > Freileitungen. Bist du sicher daß du da nicht eher Kabel meinst? Freileitungen sind weit überwiegend induktiv.
Fpgakuechle K. schrieb: > bei D-97877 Wertheim (BaWü, Grenze Bay, Main) steht dieser Mast mit zwei > Korbähnlichen Konstruktionen am zweiten Querträger von oben. Wozu dienen > die beiden Körbe? Beinhalten die irgendwelche Trafos, Luftspulen etc? https://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4gerfrequenzanlage#Nachrichten%C3%BCbertragung Zitat: "Nachrichtenübertragung über Hochspannungsleitungen Für den Nachrichtenaustausch zwischen Einrichtungen von Energieversorgungsunternehmen werden Trägerfrequenzanlagen im Frequenzbereich zwischen 30 kHz und 500 kHz verwendet." Mein Großvater erklärte mir bereits Anfang der 1970er was diese "komischen Reifen" in den Leiterseilen der Hochspannungstrasse vor "seiner" Schaltanlage für eine Funktion haben. Grüßle Volker
>> Vielleicht zur Kompensation (cosPhi) der eher kapazitiv wirkenden >> Freileitungen. > Bist du sicher daß du da nicht eher Kabel meinst? Freileitungen sind > weit überwiegend induktiv. Hängt von der Belastung ab: Unterhalb der jeweiligen sog. "natürlichen Leistung" wirken Leitungen (bzw. Kabel!) kapazitiv, oberhalb induktiv. Die "natürliche Leistung" wird dann übertragen, wenn die Belastung der Leitung ihrem Wellenwiderstand entspricht. Der (auch bei 50 Hz näherungsweise reelle) Wellenwiderstand von Freileitungen liegt in der Größenordnung von 300 Ω, bei Erdkabeln ist er deutlich niedriger.
moin, wie einige hier schon richtig erkannt haben: es handelt sich um Drosselspulen, meist 1...3 mH, für TFH-Anlagen (Träger Frequenz über Hochspannungsleitungen). Damit wird z. B. eine Hochsp.fernleitung an den Enden zu den Schaltanlagen bzw. Umspanner f.die Hf abgeriegelt, damit die Hf Trägerfrqu. (ca. 100...rd. 400 kHz) dort nicht kurzgeschlossen wird. Leitungsseitig wird die Hf an beiden Leitungsenden über TFH-Koppelkondensatoren (ca. 2.2 nF) ein- bzw. ausgekoppelt. Diese Kondensatoren kann man in d. Umspanwerken sehen. Sehen aus wie große Isolatoren, stehen senkrecht. Am oberen Ende führt dann ein Kabel an das Hochspannungs-Leiterseil.
Die Körbe sind Spulen, die die HF blockieren, die von den EVUs über Koppelkondensatoren auf die Leitungen geschickt werden. Auf dem linken Foto kann man auch die Verbindung von der Spule Auf den Iso (Koppelkondensator) sehen. Es gibt zwar in jedem Kraftwerk/Umspannwerk ein "normales" Telefon, aber die Gespräche kosten Geld (z.B. Telekom).Daher nutzen die EVUs ihre Hochspannungsleitungen durch aufmodulierte HF als "gratis" Telefonverbindungen.
Jörn P. schrieb: > Es gibt zwar in jedem Kraftwerk/Umspannwerk ein "normales" Telefon, aber > die Gespräche kosten Geld (z.B. Telekom).Daher nutzen die EVUs ihre > Hochspannungsleitungen durch aufmodulierte HF als "gratis" > Telefonverbindungen. Das war aber vor über 10 Jahren, als ich damit noch beschäftigt war, schon eine aussterbende Technik. Sprach- u. Datenkommunikation findet hauptsächlich digital statt. Meist via EVU-eigenen Lichtwellenleiter-Verbindungen. Div. Glasfasern eingebaut im Erdseil der Hochsp.leitung. Erdseil= oben auf der Mastspitze. TFH-Technik wurde sonst eigentlich meist nur noch für Schutzsignal-Übertragung eingesetzt.
fredl schrieb: > Das war aber vor über 10 Jahren, als ich damit noch beschäftigt war, > schon eine aussterbende Technik. und was denkst du, was sie mit den Spulen machen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden? genau, die hängen noch Jahrzehnte da oben
Jörn P. schrieb: > Es gibt zwar in jedem Kraftwerk/Umspannwerk ein "normales" Telefon, aber > die Gespräche kosten Geld (z.B. Telekom).Daher nutzen die EVUs ihre > Hochspannungsleitungen durch aufmodulierte HF als "gratis" > Telefonverbindungen. Nie und nimmer. Wir haben als EVU eigene TK-Leitungen oder analoge (!) Telekomanschlüsse. Wie willst du auch ein Schaltgespräch über die abgeschaltete Hochspannungsleitung führen? Vor knapp 10 Jahren hatte ich die Jungs der Primärtechnik gefragt, was das für Spulen sind. Bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube, dass es Tonfrequenzsperren waren. Im Mittelspannungsbereich nutzen einige Windkraftbetreiber die gleiche Technik, aber nur um einige wenige Daten von WKA zu WKA zu übertragen. Im übrigen eine nette Überraschung, wenn die Sperrtrafos die Signale blocken und man gerade alleine in der fremden Station steht (Zählermontage). Das brummen ist richtig laut. Ich habe mich noch nie so erschrocken. Klar, ich dachte auch jetzt ist es vorbei ;)
Roland L. schrieb: > und was denkst du, was sie mit den Spulen machen, wenn sie nicht mehr > gebraucht werden? > genau, die hängen noch Jahrzehnte da oben Also erst mal "braucht gut Ding Weil". Kann nur für meinen ehem. Arbeitsbereich sprechen. Wenn ein Umspannwerk durch LWL + dig. Übertragungstechnik von 2 Seiten erreichbar war, wurde beim nächstem Leitungsumbau/ Revision die nicht mehr benötigte TFH-Ausrüstung demontiert. fredl schrieb: > TFH-Technik wurde sonst eigentlich meist nur noch für > Schutzsignal-Übertragung eingesetzt. Ich kenne EVUs, die TFH-Technik weiterhin nutzen. Entweder zur Übertragung v. Schutzsignalen oder dort wo sehr lange Hochspannungsltg. durch nicht erschlossenes Gebiet gehen (z.B. Kabora Bassa/Mosambik nach Südafrika). Galgenpower schrieb: > Nie und nimmer. Wir haben als EVU eigene TK-Leitungen oder analoge (!) > Telekomanschlüsse In ALLEN unseren Umspannwerken war neben der EVU-eigenen Telefonie auch ein "Post- /Telekom-Telefonanschluß"! Galgenpower schrieb: > Wie willst du auch ein Schaltgespräch über die > abgeschaltete Hochspannungsleitung führen? --- das lernten bei uns die Azubis! Tja Galgenpower... dieser Spruch zeugt von Halbwissen! Grobe Darstellung v. A nach B: Sammelschienentrenner --- Leistungsschalter --- Leitungstrenner --- TFH-Drossel --- Kopplungskondensator --- Hochspannungsltg. --- auf der anderen Seite d. Leitung (B) der gleiche Aufbau in umgekehrter Reihenfolge. Selbst bei beidseitig abgeschalteter Leitung und geerdeten Trennern gibt es immer noch eine Hf-Verbindung von Koppel-C --- Ltg. --- Koppel-C. --- Deshalb auch in Reihe zur Hochsp.ltg. die Drosseln, die ein Abfließen der Hf bei Erdung in der Schaltanlage verhindern sollen! Über diese Verbindungen wurden ja nicht nur Schaltgespräche geführt... Die Umspannwerke wurden in der Regel auch darüber ferngesteuert. Wäre ja schlimm gewesen, wenn bei Leitungsabschaltung jedes Mal zum Wiedereinschalten Personal zum UW fahren müßte.
Aus dem Satellitenbild von gestern geht doch eindeutig hervor, dass das eine Feld-, Wald- und Wiesenspule ist.
Bezüglich WKAs: Die haben heute alle Internet bzw. der Windpark nutzt intern eine beliebige Kommunikationstechnik und ist "als ganzes" an das Internet angeschlossen. So kann man sich online die Leistungsdaten jeder einzelnen Windmühle anschauen oder die fernwarten/fernsteuern wenn man die Zugangsdaten hat.
Ben B. schrieb: > So kann man sich online die Leistungsdaten jeder einzelnen Windmühle > anschauen oder die fernwarten/fernsteuern wenn man die Zugangsdaten hat. Und DAS genau ist das Problem heutzutage
Zusammenfassung: vielen Dank für die vielen Info's. Ja line-traps / Trägerfrequenzanlage also irgendwas zur Kopplung der Steuerinformationsübertragung zwischen den beiden Trassen könnte passen. Interressant finde ich, das die Spule stehend angebracht wurde und damit ihr Magnetfeld senkrecht zu den Leitungsseilen ausgerichtet ist. Soll wohl unerwünschte Induktion aus der Netzfrequenz verhindern. Das der Zylinder im Bild mit dem Schild (von den Drei fotos rechts) zwingend damit zu tun hat, glaube ich eher nicht, weil ich diesen Zylinder auch an Masten ohne die 'Körbe' gesehen habe, damit ist der Zylinder wohl eher Standardausrüstung. Wenn ich mal wieder in der Nähe bin kann ich ja mal mit Handfunke testen ob die Steuerinformationen als Störungen hörbar sind. Allerdings reicht der Breitbandenpfänger der Funke nur bis 100 kHz runter.
Fredl H. schrieb: > In ALLEN unseren Umspannwerken war neben der EVU-eigenen Telefonie auch > ein "Post- /Telekom-Telefonanschluß"! Sag ich doch :) Fredl H. schrieb: > Tja Galgenpower... dieser Spruch zeugt von Halbwissen! Mag sein, ist ja auch nicht mein Aufgabenbereich. Aber bist du dir sicher, dass die TFH auch verfügbar ist, wenn die UA tot ist? Wir haben viele UA's (110/20kV) die im Stich hängen. Ist die 110kV weg, ist auch der Eigenbedarfstrafo tot. Nur die 48V DC der Fernwirker und Fernmelder sind noch gepuffert, aber ich bezweifle das die TFH dann noch funktioniert. Mittlerweile gibt's auch stationäre Aggregate für den Rest, früher nicht. Fredl H. schrieb: > Die Umspannwerke wurden in der Regel auch darüber ferngesteuert. > Wäre ja schlimm gewesen, wenn bei Leitungsabschaltung jedes Mal zum > Wiedereinschalten Personal zum UW fahren müßte. Ja das schon, aber dafür wir haben ein eigenes Fernmeldenetz über Kabel/Glasfaser, Betriebsfunk, sowie die Glasfaser im Erdseil als dritte Rückfallebene. Die TFH war bei uns soweit ich weiß nie wirklich für die Fernwirktechnik gedacht, sondern nur dafür die Rundsteuersignale in die UA zu bringen und dort weiterzuverteilen.
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