Hallo zusammen Ich bräuchte für eine Simulation eine Formel, bei der ich die Spannungen UC1, UC2 und UC3 abhängig von US1, US2 und der Zeit bestimmen kann (theoretische Schaltung siehe Anhang). Kann mir da jemand weiterhelfen? Vielen Dank.
Lukas W. schrieb: > Kann mir da jemand weiterhelfen? Helmut S. hätte es wohl gekonnt, der Dergute W. sicher auch. Ich kann dir nur die Lösung meines Simulators für ein etwas einfacheres Netzwerk geben (der Simu hat sich geweigert mit 2 Quellen zu rechnen), aber schon die sollte dir zeigen, daß die Sache nicht so einfach ist.
Da was theoretisches: https://www.eit.hs-karlsruhe.de/hertz/teil-c-wechselstromtechnik/konstruktion-von-massstaeblichen-zeigerdiagrammen.html wenn Dir der Kopf darüber platzt ist es nicht meine Schuld.
Um das Prinzip zu demonstrieren und die Mathematik mit weniger Tipparbeit in den Griff zu bekommen, betrachte man die etwas vereinfachte Schaltung auf dem Bild im Anhang. Dann gilt für den Knoten oben in der Mitte:
wobei die beiden Maschengleichungen
verwendet wurden. Die Notation sollte selbsterklärend sein (u_R_1 ist die Spannung über R_1, etc.). Mit
gilt dann
Der Punkt bezeichnet, wie üblich, die Zeitableitung. Das schreibt man als
mit den Abkürzungen
Wie man sieht, hat man so eine lineare inhomogene gewöhnliche Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten erster Ordnung für u_C erhalten. Eine allgemeine Lösung erhält man als Spezialfall des Verfahrens der Variation der Konstanten à la Lagrange. Man bekommt als allgemeine Lösung
Dabei ist die Integrationskonstante C aus der Anfangsbedingung
zu bestimmen. Expliziter kann man die Lösung nicht hinschreiben, ohne den Verlauf von u_1 und u_2 (und damit der Funktion g) zu kennen. Das liegt daran, dass die Schaltung aufgrund des Kondensators ein Gedächtnis hat. Sind die Spannungen als Funktion der Zeit gegeben, kann man das Integral lösen und u_C mit der angegebenen Formel und der Anfangsbedingung C berechnen. Die Schaltung des TO lässt sich im Prinzip genauso beackern, nur dass die Analyse der Knoten und Maschen etwas komplexer wird.
Lukas W. schrieb: > UC1, UC2 und UC3 abhängig von US1, US2 und der Zeit Sollen sich US1 und/oder US2 im Lauf der Zeit ändern? Wenn nein, dann ist die Funktion nur abhängig von der Differenz der beiden Werte. Es wird aber ohnehin spätestens nach zwei bis drei Stufen "kompliziert". Ich hatte das 2016 einmal hier im Forum analysiert, finde aber meinen Beitrag nicht mehr. Vermutlich wird eine Simulation dein Problem einfacher lösen. > Ich bräuchte für eine Simulation eine Formel HäHä
gbu235 schrieb: > Ich hatte das 2016 einmal hier im Forum analysiert Eigentlich dachte ich, daß ich die entsprechenden Dateien angehängt hätte.
Alternativ kann man das vermutlich für den eingeschwungenen Zustand mit sinusförmigen Signalen auch mit komplexer Wechselstromrechnung (anstelle der DGLs) lösen (was grundlegend nur eine andere Notation der bereits vorgeschlagenen Zeigerdiagramme ist). Ich hab das lange nicht mehr angewendet, kann es deshalb um diese Uhrzeit nicht spontan aus dem Ärmel schütteln. Oder doch, für Marios Beispiel:
und
und
Ich glaube allerdings mich zu erinnern, dass man damit (ebenso wie mit Zeigerdiagrammen) nur rechnen kann, wenn beide Eingangssignale die gleiche Frequenz haben. Phasenverschub zwischen den Eingangssignalen kann man durch Multiplikation mit
darstellen. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, ich bin kein Elektroingenieur. MfG, Arno
Beitrag #6515719 wurde von einem Moderator gelöscht.
Moin, Elliot schrieb: > Helmut S. hätte es wohl gekonnt, der Dergute W. sicher auch. Es geht mir ausgezeichnet, ich wuerde gerne etwas spazieren gehen ;-) Ist halt eine unangenehme Rechnerei mit vielen belasteten Spannungteilern. Freiwillig wuerd' ich sowas nicht von Hand rechnen wollen. Aber wenn ich muesst', wuerd' ich's per Ueberlagerungsmethode machen. also z.b. erst die Us2 durch einen Kurzschlussbuegel ersetzen und die interessanten Spannungen berechnen, danach Us1 durch einen Kurzschluss ersetzen und die interessanten Spannungen berechnen. Die Summe aus beiden Faellen ist's dann. Gilt fuer alle Kurvenformen und Frequenzen der Spannungsquellen. Gruss WK
Lukas W. schrieb: > Ich bräuchte für eine Simulation eine Formel Für LTspice brauchst Du keine Formel. mfg Klaus
Hallo zusammen Vielen Dank euch allen für eure wertvollen Beiträge. Dass das Thema nicht ganz einfach ist, war mir bewusst. Deshalb wollte ich ja auch die Profis fragen. :-) Ich werde nun die einzelnen Lösungsvorschläge studieren und schauen, was für mein Problem am besten angewendet werden kann. Nochmals vielen Dank euch allen. Eine frohe Weihnachtszeit und bleibt gesund, Lukas
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