Moin moin, ich habe mir gutgläubig eine Varta Dynamic Silver AGM Batterie zugelegt (bestellt) und wollte diese dann von einer Werkstatt einbauen lassen. Dieser riet mir jedoch davon ab, da eine AGM 14,8 Volt Ladespannung benötigt und daher nie ganz voll werden würde. - Mein VW T4 sollte in etwa 14,4 Volt Ladespannung liefern und ist natürlich nicht für AGM's ausgelegt. - Ab bzw. unter welcher Ladespannung wird eine AGM nicht mehr geladen? - Sprich: Könnte ich eine AGM damit laden und es dauert einfach nur "länger" bis sie voll ist? Oder schafft die Lichtmaschine es tatsächlich nicht die AGM voll aufzuladen? - Würde ein Ladebooster helfen? Kann man den "einfach" einbauen? Um die Sache nicht unnötig kompliziert zu machen: Reden wir einfach mal von 20 Grad Außentemperatur. Wenn alles nichts hilft muss ich die Batterie halt wieder zurück schicken. Lieben Gruß, Sebastian
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Ich würde den Hersteller fragen. Hier wirst du eine Schlacht erleben der Batterie-Fachreligiösen hier ;) Wenn du mich fragst, die Batterie wird nie ganz voll. Was bei Bleibatterien eigentlich ein Nachteil ist. Ob bei AGM auch weiß der Hersteller am besten.
Sebastian L. schrieb: > Wenn alles nichts hilft muss ich die Batterie halt wieder zurück > schicken. Es wird deinem T4 völlig wurscht sein ob er mit 95% oder 99% geladener Batterie gestartet wird. Ich persönlich plädiere für 95% Ladung, die Batterie wird meiner Einschätzung nach länger halten wenn sie nicht bis zum Erbrechen (Gasen) aufgeladen wird.
Wenn's meins wär würde ich es einfach einbauen. Soweit mir bekannt ist: -wird jede Blei-Säure Batt. bereits mit 13,80V (bei ca.25°) voll - es dauert nur sehr lange. (egal ob Nassbatt. AGM od. Gel) AGM werden für die "smarten" Laderegler verwendet: Start/Stop-Automatik; keine Ladung beim Beschleunigen; hohe Ladeströme nur beim Bremsen etc. Das halten die bisherigen Nassbaterien nicht lange aus. AGM ist da besser und hält eine so schlechte Behandlung länger durch. Vorteil: Der Normverbrauch im Testzyklus ist geringfügig kleiner. (EURO6 teilweise auch bei EURO5) Damit die Batt. bei kurzen Ladephasen (z.B. nur beim Bremsen) genug Ladung erhält wird die Ladespannung erhöht. Verluste durch Gasung werden durch Überdruckventile an den Zellen verringert. Es gibt auch AGM I (14,4V max) und AGM II (14,8V max.) Batterien.
Das sollte mich wundern wenn die nicht voll wird. In den skandinavischen Laendern werden die Batterien eines Auto uebrigens "voller" geladen. Wegen der staendigen Kaelte. Vielleicht kann die Werkstatt deiner Karre das mal naeher bringen.
Sebastian L. schrieb: > Dieser riet mir jedoch davon ab, da eine AGM 14,8 Volt Ladespannung > benötigt und daher nie ganz voll werden würde. Typenabhängig. Hans B. schrieb: > Soweit mir bekannt ist: > -wird jede Blei-Säure Batt. bereits mit 13,80V (bei ca.25°) voll - es > dauert nur sehr lange. Ab 12,6-12,8V gilt eine Bleibatterie als Voll. 13,8V sind erhaltungsladung für den Standby Betrieb. Auch da ist sie bereits voll. Die 14-15V sind die Angabe zum Zyklenbetrieb. Ein Zyklus = vollständig entladen, danach vollständig laden. Das kommt im Auto aber nicht vor (sollte nicht vorkommen) sondern sie wird beim starten nur teilentladen und danach von der Lichtmaschine geladen. Ich sehe da kein Problem. Wenn sie explizit als AGM Starterbatterie ausgewiesen ist sollte sie problemlos in jedem Fahrzeug funktionieren. Um welche Batterie handelt es sich denn genau? Die muss ja eine Bezeichnung haben.
Sebastian L. schrieb: > Ab bzw. unter welcher Ladespannung wird eine AGM nicht mehr geladen? Geladen wird sie schon, aber eben nicht ganz voll. Ein alter Bleiakku wurde mit Antimon gebaut und war bei 13.8V (temperaturabhängig) rattenvoll, wurde zum schnelleren Laden aber mit 14.4V von der Lichtmaschine aufgeladen, was zur Wasserzersetzung führte, was nicht schlimm war weil man nachfüllen konnte. Dann kamen die wartungfreien Bleigelakkus mit 13.8V Ladeschluss und gingen im Auto kaputt. Die Industrie erfand Calcium statt Antimon, die erst bei 14.5V voll waten und schnell bis 15V geladen werden durften. Die überlebten eine konventionelle Lichtmaschine, sind aber meist nicht ganz voll, was für Bleiakkus lebensdauerverkürzend wirkte, oft war nach 3 Jahren Ende Gelände Daher haben Lichtmaschinenhetszeller nachgelegt, heute lernt man fie Lichtmaschine über OBD beim Alkuwechsel auf die Parameter und Temperaturabhângigkeit der neu installierten Akkus an, dafür leben sie länger als 5 Jahre. Dein Akku wird also nie ganz voll, bildet Sulfat, wird vorzeitig leistungsschwach wie alle wartungsgreien Calciumakkus an alten Lichtmaschinen und dafür war die Investition in Silverakku zu teuer. Deine alte Lichtmaschine lässt sich auch nicht per OBD umprogrammieren. Ich würde an deiner Stelle also eine zum Auto passende wartbare Antimon Batterie suchen, und die Silver wieder an jemanden verkaufen der sie brauchen kann. In meinem Auto ist schon 6 Jahre eine VARTA SILVER dynamic Starterbatterie 80Ah, 12V, 800A, B13, AGM-Batterie, L4 Art. Nr.: 580901080D852 ich kann sie demnächst also brauchen.
Es handelt sich hierbei um eine Varta Dynamic Silver AGM, 95Ah. Was der Hersteller sagt ist das eine, ich würde gern wissen was die Wissenschaft/Physik dazu sagt. Also zusammenfassen kann man scheinbar folgendes: - Auch eine AGM kann man mit 14,4V nahezu voll laden, wobei mir jetzt 90% oder 95% egal wären.
AGM ist nicht das Problem. Eine "normale" AGM- oder auch eine "normale" Gel-Batterie hat die gleiche Ladeschlussspannung wie eine nasse Blei-Säure-Batterie - tendenziell sogar eher ein paar Zehntel Volt weniger, denn bei einer nassen Batterie kann man prinzipiell durch Gasen verlorenes Wasser ersetzen, bei einer AGM- oder Gel-Batterie nicht. Silber-Kalzium- und Kalzium-Kalzium-Batterien (eigentlich korrekt: Bleibatterien mit Beimengungen von Kalzium und manchmal Silber) erlauben und brauchen höhere Ladespannungen. Die Meinungen gehen auseinander, ob 14,4V ausreichend hoch ist, dass die Lebensdauer nicht leidet. Und ob das "Silver" im Namen tatsächlich auf eine Silber-Beimengung hindeutet oder nur ein Werbebuzzword ist, verrät Varta so direkt nicht. Allerdings empfehlen sie für meinen Ford, der definitiv Silber-Kalzium-Batterien braucht (Stichwort: SmartCharge, macht Ford seit 1997 bei allen Modellen) unter anderem auch diese Varta Silver Dynamic-Batterien. MfG, Arno
Sebastian L. schrieb: > wobei mir jetzt 90% oder 95% egal wären. Dem Akku aber nicht. Einen Bleiakku nicht ganz voll zu laden quittiert der mit deutlich kürzerer Lebensdauer. Wenn deine Lichtmaschine auf 14.5V regelt, und du per Voltmeter feststellst dass du auch im Winter nach fast jeder Fahrt diesen Ladezustand am Akku erreichst (wobei es im Winter mehr sein muss, -4mV/°C/Zelle, bei -10 GradC also 15.22V) dann geht es.
Ich sehe, MaWin hat das schneller geschrieben. Ergänzend noch: Eine nasse Batterie, die wenig bewegt wird (trifft für Auto also eher nicht zu, eher Notstromaggregate o.ä.) sollte man sogar leicht überladen, damit die Säure durch das Gasen etwas durchmischt wird. Das dadurch verloren gehende Wasser kann man ja einfach wieder ersetzen. Sonst bildet sich unter Umständen durch die Dichteunterschiede von konzentrierter und weniger konzentrierter Batteriesäure eine Säureschichtung, womit die Batterie "oben" schon überladen wird, wenn sie "unten" nie voll wird (oder umgekehrt, ich weiß gerade nicht, ob Schwefelsäure dichter oder weniger dicht ist als Wasser) Denn beim Entladen einer Bleibatterie sinkt die Konzentration der Schwefelsäure. Deswegen kann ein voller Bleiakku auch sehr viel niedrigere Temperaturen vertragen als ein leerer. MfG, Arno
Physik und Chemie sagen, daß es für die Blei-Säure völlig Wurscht ist, ob da noch eine Glasmatte drin ist, die an der chem. Reaktion gar nicht beteiligt ist. Alles andere sind Märchen. Es bleibt bei der Gasungsspannung von 14,4V@20°C und damit wird die Batterie schnell genug voll. Muß ja auch, denn keiner baut ein extra Auto inkl. extra Leuchtmitteln usw. für eine komische Batterie mit abweichender Spannung, wo dann keine "normale" mehr reinpaßt. Wär wohl kein gutes Verkaufsargument. AGM werden standardmäßig auch bei 13,8V im Standbybetrieb geladen. Geht nicht so schnell aber voll werden sie sicher.
batman schrieb: > Physik und Chemie sagen, daß es für die Blei-Säure völlig Wurscht > ist, > ob da noch eine Glasmatte drin ist, die an der chem. Reaktion gar nicht > beteiligt ist. Alles andere sind Märchen. Was halt auch der Physik nicht Wurscht ist: Wenn die Elektroden mit anderen Metallen legiert sind. Typisch für Bleiakkus sind das Silber und Kalzium. Ja, das hat Einfluss auf die Ladeschluss-Spannung. Und ja, Autos, die solche Batterien verwenden, haben Vorwiderstände oder dünnere Kabel vor den Lampen und höher eingestellte Laderegler (wenn der Hersteller nicht gepennt hat oder sein Change Management kaputt ist - soll es auch mal geben, dann hat man eins dieser sprichwörtlichen "Lampenfresser"-Autos). Bei einer Batterie, die schon "Silver" im Namen trägt, sollte man das daher zumindest mal überprüfen. Egal ob sie sich nebenbei auch noch "AGM" nennt oder "Gel" oder was auch immer. MfG, Arno
Blei AGM EFB kann man glauben, muss man nicht https://batteryworld.varta-automotive.com/de-de/batterietypen-sli-efb-agm-unterschiede Angeblich sollte das Lademangement darauf passend ausgelegt sein, manche lernen selbst, wie bei BMW Mini, manche müssen im Steuergerät angelernt werden.
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Ich habe mal versucht ein Datenblatt zu finden. Der witz ist, gefunden habe ich eins. In dem wird aber kein Wort über die ladespannung verloren. Arno schrieb: > Eine nasse Batterie, die wenig bewegt wird (trifft für Auto also eher > nicht zu, eher Notstromaggregate o.ä.) sollte man sogar leicht > überladen, damit die Säure durch das Gasen etwas durchmischt wird. Das > dadurch verloren gehende Wasser kann man ja einfach wieder ersetzen. Das ist eine wartungsfreie. Das wäre also auf Dauer schädlich für diesen Typ Batterie. batman schrieb: > AGM werden standardmäßig auch bei 13,8V im Standbybetrieb geladen. Geht > nicht so schnell aber voll werden sie sicher. Eben, der Meinung bin ich auch.
batman schrieb: > Physik und Chemie sagen, daß es für die Blei-Säure völlig Wurscht ist, > ob da noch eine Glasmatte drin ist, die an der chem. Reaktion gar nicht > beteiligt ist. Alles andere sind Märchen. Es bleibt bei der > Gasungsspannung von 14,4V@20°C und damit wird die Batterie schnell genug > voll. Oje, batman, wie immer ahnungslos wenn es um Akkus geht. Klar ist das derselbe Akku ob mit oder ohne Vliess. Aber der eine wird als wartbarer Akku mit Stopfen verkauft in den man durch Überladung und Elektrolyse verlorenes Wasser nachfüllen kann und der andere wird als wartungsfrei verkauft und ist zugeschweisst und darf auf keinen Fall Wasser durch Überladung verlieren, also nur temperaturabhängig bis 13.8 (kein gasen) statt 14.4V (gasen aber schneller voll) geladen werden, wenn er auf Antimon basiert. Daher gibt es Calciumakkus.
MaWin schrieb: > Klar ist das derselbe Akku ob mit oder ohne Vliess. ist das so? ich lese deine Worte aber mir war mal so als wenn das Flies auch verhindert das Kristalle aus der Bleiplatte einen Kurzschluß machen. Mir war auch so das Wartungsfreie (so bedruckt) mal ohne Stopfen und auch mit Stopfen verkauft wurden, sogar nachfüllbar, obwohl sie ja keine Nachfüllung bedürfen. Klar war das der Einlass der Originalfüllung, aber ich sah auch welche ohne erkennbare Stopfen, oder die haben es geschickt unsichtbar zugemacht, geht ja auch. Zum Erstbefüllen reicht auch ein Stopfen und trotzdem gibt es dergleichen mit 6 Stopfen bei 12V Nennspannung. Und da auch keine Bleikristalle mehr wachsen könnne durch das Flies ist auch oft kein Sammelsumpf mehr vorhanden oder nur noch reduziert. Also deine beschriebene Gleichheit mag ich nicht erkennen von Blei vs. AGM. Zu EFB hast du noch kein Wort geschrieben.
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MaWin schrieb: > Aber der eine wird als wartbarer Akku mit Stopfen verkauft in den man > durch Überladung und Elektrolyse verlorenes Wasser nachfüllen kann In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich?
Wenn das Fahrzeug nicht für AGM ausgelegt ist, kannst du kein AGM verwenden. AGm muss minimal blubbern--aber nicht zu viel, sonst vertrocknet sie. AGM muss leicht blubbern, aber nicht zu viel(Recombination) Gel darf gar nicht Blubben und offene Blei Säure muss blubbern
> Lichtmaschinen und dafür war die Investition in Silverakku zu teuer. > Deine alte Lichtmaschine lässt sich auch nicht per OBD umprogrammieren. Man konnte bei alten Lichtmaschinen ja den Laderegler mit den Kohlen dran noch einzeln wechseln. Da gab es unterschiedliche Typen mit unterschiedliche Ladespannung. Olaf
Alle Sorgen sich hier dass die Batterie nicht voll geladen wird. Ja dass sollte sie für eine lange Lebensdauer: immer nur stehen mit 100% Ladung sonst sulfatiert sie. ABER Das tolle Batteriemanagement "Blue Motion" oder Ford SmartCharge (macht Ford seit 1997 bei allen Modellen) verhindert ja gerade dass die Batterie voll geladen wird. Weil beim Bremsen muss ja noch Ladung reinpassen um die Energie zu speichern. Also wird die Batterie nur auf 50% geladen!! (Eigentlich ist das ein Batteriekillermanagement, ob die Benzinersparniss die Batteriekosten je aufwiegt darf bezweifelt werden) Es ist für den TO also völlig wurscht ob die Batterie voll geladen wird, sie wird es sowieso nie. @TO mein Tip: - kann er die Batterie zurückgeben/erstattet bekommen? Neue kaufen. wenn nicht: - einbauen und eventuell mit einem Lader die Batterie ab und zu (insbesondere wenn das Auto länger steht) mal wieder vollladen.
Arno schrieb: > Was halt auch der Physik nicht Wurscht ist: Wenn die Elektroden mit > anderen Metallen legiert sind. Typisch für Bleiakkus sind das Silber und > Kalzium. es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden?
MaWin schrieb: > Einen Bleiakku nicht ganz voll zu laden quittiert der mit deutlich > kürzerer Lebensdauer. Ich habe das Spiel mit einem alten Sharan und einer Banner AGM hinter mir. Die hat letztendlich genauso kurz gehalten (das Auto hatte Standheizung), wie die normalen Blei-Säure-Batterien, war nur teurerer. Oliver
● Des I. schrieb: > es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden? CALCIUM != CALCIUMKARBONAT
Vielen lieben Dank für die Antworten. Todesmutig habe ich mich dazu entschieden das Experiment AGM in Joungtimer zu wagen :-) Werde diese die nächsten Tage einbauen. Mir ist durch eure Antworten bewusst, dass diese eine kürzere Lebensdauer haben wird und nur ca. 80% voll wird. Wobei ein Gespräch mit der Werkstatt gerade noch ans Licht brachte, dass ich mit meinen 14,4 Volt scheinbar falsch lag - die Lichtmaschine liefert scheinbar wohl nur 13,85V. Dummerweise habe ich "noch immer" kein neues Batteriefach für mein Fluke-Multimeter organisiert (das alte ist wegen ausgelaufener Batterien zerstört)....ja, die nehmen für dieses bisschen Kunststoff 80 Euro...
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pnp schrieb: > ● Des I. schrieb: >> es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden? > > CALCIUM != CALCIUMKARBONAT einen Versuch haste noch!
batman schrieb: > In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich? In einem, in dem man noch informiert ist, statt dumm rumzurülpsen. https://www.siga-batterien.de/siga-drybattery.html
Sebastian L. schrieb: > Todesmutig habe ich mich dazu entschieden das Experiment AGM in > Joungtimer zu wagen :-) wird schon schief gehen mehr als zuwenig geladen kann es ja kaum werden ;-)
du kannst ja den Laderegler tauschen, sind nicht teuer, dann haste auch direkt frische Kohlen oder man lötet eine Diode dazwischen, habe ich auch schon gemacht bringt 0,3V oder 0,7V mehr, je nach Typ sinnvoll ist auf jeden Fall: ab und zu mal mit einem Ladegerät nachladen gerne 1x pro Monat, dann hält die Batterie 10 Jahre
● Des I. schrieb: > Arno schrieb: >> Was halt auch der Physik nicht Wurscht ist: Wenn die Elektroden mit >> anderen Metallen legiert sind. Typisch für Bleiakkus sind das Silber und >> Kalzium. > > es kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden? Wenn man die 99% Blei aus der Elektrode weglässt und alle anderen Randbedingungen stimmen, vielleicht. MfG, Arno
Bastler_HV schrieb: > Das tolle Batteriemanagement "Blue Motion" oder Ford SmartCharge (macht > Ford seit 1997 bei allen Modellen) Das ist eine glatte Falschbehauptung! Sowohl im Focus (2003) als auch Mondeo von 2008 (beides Turbodiesel von PSA) war eine normale Bleibatterie drin. In beiden Fahrzeugen war während der Fahrt die Ladespannung ziemlich konstant. Den Focus habe ich mit 5 Jahren abgegeben, im Mondeo verstarb die Batterie nach knapp 9 Jahren. > verhindert ja gerade dass die Batterie voll geladen wird. Diesen Kack haben sie scheinbar mit Einführung der Start-Stopp-Motoren eingeführt. > Weil beim Bremsen muss ja noch Ladung reinpassen um die Energie zu speichern. Das hat nichts mit Bremsen zu tun, die Rekuperation passiert im Schiebebetrieb, also z.B. ohne Gas den Berg runter. Am Mondeo von 2018 kann ich sehen, dass nach längerer Strecke nur noch 13V anstehen, aber die Spannung im Schiebebetrieb auf über 15V ansteigt - wenn diese Dreckssoftware nicht mal wieder abgestürzt ist oder der Stromsensor defekt ist. > Also wird die Batterie nur auf 50% geladen!! Nee: Aktuell sagt mir das BCM auf dem Datenbus, dass Start-Stopp wegen niedrigem Ladezustand deaktiviert ist und zeigt diesen mit 65% an. Die Grenze, bis zu welchem Ladestatus (SoC) es geht, kenne ich noch nicht. > (Eigentlich ist das ein Batteriekillermanagement, ob die > Benzinersparniss die Batteriekosten je aufwiegt darf bezweifelt werden) Da gibt es nichts zu bezweifeln, im Forum mondeo-mk5.de gibt es diverse Diskussionen dazu: Das ist ein Batteriedemolierungsmanagement, meine erste hat es nach knapp zwei Jahren gerafft und der Ersatz schwächelt nach nun etwa 270 Tagen schon wieder. Es ist übrigens keine AGM, obwohl die gerüchteweise auch mal verbaut gewesen sein sollen, ab Werk hat der Wagen eine Varta-EFB.
Bastler_HV schrieb: > Das tolle Batteriemanagement "Blue Motion" oder Ford SmartCharge (macht > Ford seit 1997 bei allen Modellen) verhindert ja gerade dass die > Batterie voll geladen wird. Weil beim Bremsen muss ja noch Ladung > reinpassen um die Energie zu speichern. Also wird die Batterie nur auf > 50% geladen!! Unsinn. https://www.hella.com/startersalternators/assets/media/g06_ti_electronics_ford_smart_charge_system_de.pdf
Kurzes Feedback: Die Ladespannung beträgt wohl doch 14,4 Volt, gestern nachgemessen. Also Voltmeter mal an beide Pole gehalten während der Motor im Leerlauf war. Hoffe dass man so richtig misst. Hab die AGM Batterie nun eingebaut. Bisher läuft noch alles, bin gestern abend zu einer Reise aufgebrochen. Alte Batterie als Backup aber dabei. Multimeter auch. Und Überbrückungskabel. Mal gespannt wie sie sich in der Schweiz bei -10 Grad halten wird und Ende Januar in Schweden bei -25 :-) Vielen Dank für eure Anregungen :-)
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Ne frische Batterie lädt sich sowieso viel schneller auf als ne alte, dagegen merkt man ein paar Zehntel Unterschied bei der Ladespannung nicht.
● Des I. schrieb: > kann sich im Zusammenspiel mit Schwefelsäure also auch Gips bilden? Ja warum denn nicht? Vielleicht ist das beabsichtigt, weil winzige Gipskriställchen, die sich aus dem Ca-Zusatz bilden, das Wachstum der Bleisulfatkristalle (=Sulfatierung) behindern.
Hp M. schrieb: > Vielleicht ist das beabsichtigt, weil winzige Gipskriställchen, die sich > aus dem Ca-Zusatz bilden, das Wachstum der Bleisulfatkristalle > (=Sulfatierung) behindern. Oder leitfähigen Bleischlamm binden und somit kurzschlüsse in den Zellen verhindern sollen. Das ist alles gar nicht so abwegig.
batman schrieb: > Ne frische Batterie lädt sich sowieso viel schneller auf als ne alte, Ist das eine These? Ich kenne es anders, eine alte Batterie mit verminderter Kapazität meldet immer schneller voll, was auch logisch scheint weil ja weniger Ladung rein kann.
Naja was für dich logisch ist halt. Ob ein Auto schneller fährt, hängt auch nicht von der Länge der Strecke ab. Mit dem Alter wächst i.d.R. der Innenwiderstand der Batterie an und begrenzt zunehmend den Ladestrom. So dauert es immer länger, Energie fürs Anlassen wieder geladen ist. Die Kapazität spielt da keine große Rolle.
batman schrieb: > Mit dem Alter wächst i.d.R. der Innenwiderstand der Batterie an und > begrenzt zunehmend den Ladestrom. stimmt > Die Kapazität spielt da keine große Rolle. Nein, die Ladeendspannung wird bei kleinerer Kapazität auch schneller erreicht. Werden viele schon festgestellt haben.
Oh ja natürlich, für jeden Autofahrer immer ein wichtiges Ereignis - das Erreichen der Ladeendspannung.
batman schrieb: > Oh ja natürlich, für jeden Autofahrer immer ein wichtiges Ereignis - das > Erreichen der Ladeendspannung. und diese Animationen im E-Auto, wann es denn nun lädt, fährt, rekuperiert und blah braucht man doch auch nicht. Die sollen sich aufs Fortbewegen konzentrieren. Wenn ich Zeichentrick sehen will, lade ich mir entsprechendes. Aber bestimmt nicht beim Autofahren.
Bei den Bleiakkus ist das mit der Lebensdauer so eine Sache. Was meint man jetzt mit Lebensdauer? Das der Motor noch Startet? Oder ich gehe mal 15Min. in die Apotheke und lasse das Parklicht brennen. Und beim Anlassen bricht die Spannung ein. Wenn alles gut läuft, …keine niedrigen Temperaturen, Parklicht nicht vergessen, Radio an usw, kann so ein Akku vermeintlich auch 10 Jahre halten. Aber wenn es mal drauf ankommt ist man angeschissen. Ist ja eigentlich nur ein Kapazitätsverlust. Aber welche Kapazität reicht noch um über die Runde zu kommen?
Die Rekuperation für Arme lässt sich bei modernen VAGs auch weg codieren. Dazu wird dem Powermanagementcontroller einfach beigebracht, dass es eine dumme Lichtmaschine ohne LIN-Bus hat. Dann wird der Regler nicht mehr angesteuert und er regelt auf maximale Ladespannung von etwa 14,5 V bis 14,7 V. Damit ist die Batterie auch immer wieder zügig voll. Die Rekuperation bringt unter günstigen Umständen 0,5% bis 1% Verbrauchsminderung und ist die kürzere Lebensdauer der Batterie nicht wert. Für die alten Topflichtmaschinen gibt es auch 14,5 V Regler. Damit funktioniert auch eine AGM sehr lange im alten Auto weil sie regelmäßig komplett voll geladen wird. Wenn eine AGM Batterie vollständig geleert wird, sollte sie sofort wieder geladen werden, um Sulfatieren zu vermeiden. Eine Entladespannung auf 10,5 V schadet also nicht, wenn sie anschließend sofort wieder geladen wird. Viele Grüße, huebi
Huebi H. schrieb: > Die Rekuperation für Arme lässt sich bei modernen VAGs auch weg > codieren. Und das fällt dir so ganz spontan nach fast 3 Jahren ein? Der Thread ist von 2020 und das Fahrzeug ein T4, der hat solche Spielerein nicht.
Ich sehe kein Problem darin, auf einen alten Beitrag zu antworten, sofern es mit dem Thema zu tun hat. Interessant findet ich allerdings die Aussage, dass ein kurzfristiges recht tiefes Entladen kein Problem darstellen soll. Ich selber schiebe immer ein wenig Panik, wenn meine Batterie unter 50% gerät, dann starte ich sofort den Motor um sie wieder zu laden. Hintergrund: Ich bereise derzeit Afrika und habe wenig Lust und Geld, 1x im Jahr meine beiden AGM-Batterien im Wohnraum auszutauschen, zumal es solche Batterien hier nicht an jder Ecke gibt. Man sollte meinen, ich habe hier Sonne genug (für die Solarpanels), doch leider ist der Himmel während der Regenzeit fast täglich und großflächig bewölkt. Jedesmal wenn sie unter 50% gerät, stelle ich mir die Frage, ob sie dann nicht jedesmal "einen ganz kleinen Schaden" davon trägt.
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Sebastian L. schrieb: > Jedesmal wenn sie unter 50% gerät, stelle ich mir die Frage, ob sie dann > nicht jedesmal "einen ganz kleinen Schaden" davon trägt. hi Genau defür bzw dagegen wurden die Traktionsbatterien erfunden. Die haben etwas weniger Kapazität und halten die großen Startströme nicht so gut aus tolerieren dafür besser wenn sie nicht ständig randvoll geladen sind.
Sebastian L. schrieb: > Jedesmal wenn sie unter 50% gerät, stelle ich mir die Frage, ob sie dann > nicht jedesmal "einen ganz kleinen Schaden" davon trägt. Natürlich Bleiakkus haben bei höheren Temperaturen eh geringe Haltbarkeit und selbst Traktionsbatterie erreichen ihre Zyklenzahl nur bei 50% Entladetiefe. Man kann sehr froh sein, dass man sich den Scheiss nicht länger antun muss seit dem es LiFePO4 Akkus gibt. Leichter, drastisch höhere Zyklenzahl bei fast 100% Entladetiefe, und pro Zyklus nur ein Bruchteil des Preises eines Bleiakkus.
Sebastian L. schrieb: > Ich sehe kein Problem darin, auf einen alten Beitrag zu antworten, > sofern es mit dem Thema zu tun hat. Gut, dann sage ich mal was zu dem Ladebooster, nach dem du gefragt hast. Diese Dinger werden benutzt, um eine zweite Batterie zu laden, z. B. in Wohnmobilen. Die Intelligenz moderner Fahrzeuge (Euro 6) bremst aber das Laden zwecks Energieersparnis, solange das Basisfahrzeug wenig Strom benötigt. Die zweite Batterie soll aber auch nach 2 Tagen Stillstand noch den Kühlschrank betreiben können. Also will man sie immer möglichst "stark" laden, solange der Motor läuft. Ein Ladebooster akzeptiert primär z. B. 8 bis 15 Volt vom Bordnetz und macht mit einer Stepup/Stepdown-Wandlung auf der Sekundärseite daraus das, was die zu ladende Zweitbatterie braucht. Dabei arbeitet er nach batterietyp-angepasster Kennlinie, lädt also theoretisch optimal, ganz gleich, was die Lichtmaschine macht. Nebenbei löst ein Ladebooster ein weiteres Problem. Die zweite Batterie sitzt ja nicht im Motorraum, sondern oft weit entfernt oder sogar im Wohnanhänger. Da fällt am zu langem/dünnen Kabel bei den hohen Stromstärken schon mal das eine oder andere Voltchen ab, das dann beim Laden fehlt. Deswegen hat ein vernünftiger Ladebooster eine Fühlerleitung zur Zweitbatterie und berücksichtigt so die tatsächlich an der Batterie anliegende Spannung.
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