Forum: Offtopic Schimmel in der Wohnung trotz richtigem Lüften


von Alexander N. (trigondodekaeder)


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Guten Tag allerseits,

Ich wohne mit meiner Freundin zusammen in einer 84qm Wohnung im 1. Stock 
eines 1970 erbauten Mehrfamilienhauses. Wir wohnen hier seit 
mittlerweile 6 Jahren und haben im Herbst/Winter mal starke und mal gar 
keine Schimmelprobleme im Schlafzimmer. Wir Wohnen auf der Insel 
Reichenau, etwa 5m über Bodenseeoberfläche und gerade dieses Jahr ist es 
so schlimm wie nie zuvor.

Ich lüfte die Wohnung direkt nach dem aufstehen stoß für 5-10 Minuten, 
je nachdem wie sich der Lustaustausch gestaltet. Mal geht es ganz fix 
und mal steht die Luft einfach und es entsteht kein Durchzug. Das ganze 
wiederhole ich dann nochmals 2-3 mal über den Tag verteilt.

Das Problem: Das Schlafzimmer liegt ideralerweise wetterseitig an der 
Hausecke. Daraus ergibt sich die bekannte obere Zimmerecke, von der aus 
sich der Schimmel an den Kanten entlang ausbreitet. Das geht so schnell, 
dass an einem tag 1-3 5mm große Röschen entstehen und 2 Tage später alle 
3 Kanten über einen Meter hinweg diese Röschen tragen.

Ich habe jetzt das Programm für die Heizungssteuerung geändert. Das 
schlafzimmer war eigentlich auf 19° eingestellt. Jetzt heizen wir es von 
9 bis 22 Uhr auf 23°, was echt unangenehm ist, und gehen dann wieder auf 
19° runter für die nacht.

Bevor wir ins Bett gehen hat der Raum meist schon um die 60% rel. 
Luftfeuchte. Dann lüften wir nochmals kurz stoß, damit auch die 23° weg 
sind, was meist so auf 50% runterdrückt und bis wir morgens aufstehen 
ist der Raum aber schon wieder auf 65-70% hoch.

Dieses Jahr fällt auch auf, dass wir hier seit Wochen in einer 
Nebelsuppe hängen, während wir letztes Jahr kaum Nebel im Herbst und 
winter hatten und auch keine Schimmelprobleme.

Man kann sich ja auch vorstellen, dass es wenig bringt, wenn ich die 
Wohnung stoßlüfte und dabei kondensierend übersättigte 4-6° kühle Luft 
von außen rein lasse. Aber was soll ich denn machen, wenn es über Wochen 
hinweg ununterbrochen so feucht ist draußen und kein Wind weht?

Es ist auch so, dass die Luftfeuchte im Schlafzimmer nach dem Lüften 
ansteigt, auch wenn sich keiner im Raum befindet und die Türe 
geschlossen ist. Wo kommt denn diese Feuchtigkeit her? Wenn wir den 
ganzen Tag im Wohnzimmer sind, steigt die Luftfeuchte im Wohnzimmer 
weniger stark an als im Schlafzimmer, in dem sich niemand befindet.

Vor ein paar Jahren habe ich einen Kompressor Luftentfeuchter gekauft. 
Ich sehe es allerdings auch nicht ein, 3-4kWh am Tag rauszuhauen um das 
Schlafzimmer zu entfeuchten. Außerdem holt die Kiste da binnen 24 
Stunden 1,5 Liter wasser aus der Luft und bringt dabei die rel. 
Luftfeuchte nicht unter 55%.

Mir kommt das ganze langsam etwas überdurchschnittlich merkwürdig vor.
Wenn mir irgendeiner noch einen nützlichen Rat hätte, was ich tun kann, 
wäre ich sehr dankbar.

liebe Grüße

Alex

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ein mal lüften reicht in solchen Fällen nicht.
Damit lüftet man nur das Wasser raus, dass in der Luft gelöst ist.
Bei deinen hohen Luftfeuchtigkeiten ist aber ein erheblicher Teil an den 
Wänden kondensiert. Das zeigt sich auch daran, dass vor dem 
Schlafengehen wieder 60% Luftfeuchtigkeit herrschen.

Heizen ist eine gute Idee.
Morgens nach einer halben Stunde nochmal lüften auch. (Wenn 
organisatorisch machbar).

Ich habe gute Erfahrungen mit dem Bayernlüfter gemacht.

von Jörg (zwischenfrequenz)


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Alexander N. schrieb:
> Es ist auch so, dass die Luftfeuchte im Schlafzimmer nach dem Lüften
> ansteigt, auch wenn sich keiner im Raum befindet und die Türe
> geschlossen ist. Wo kommt denn diese Feuchtigkeit her? Wenn wir den
> ganzen Tag im Wohnzimmer sind, steigt die Luftfeuchte im Wohnzimmer
> weniger stark an als im Schlafzimmer, in dem sich niemand befindet.

Moin Alex,

in dem speziellen Fall solltest Du mal prüfen, ob ein Bauschaden 
vorliegt: Läuft Regen-/Heizungs-/Trink-/Abwasser in die 
Schlafzimmerwand?

Ansonsten allgemein: Die Luftfeuchtigkeit bei schwierigem Außenwetter 
runter zu bringen ist nicht einfach, da braucht das Lüften schon etwas 
Geschick. Vermutlich ist die Oberflächentemperatur an den 
Schimmelflächen zu niedrig, so dass dort der Taupunkt unterschritten 
wird. Dagegen hilft nur Taupunkt anheben (= absolute Luftfeuchtigkeit 
senken) oder Oberflächentemperatur erhöhen. Ersteres bedeutet Lüften und 
Heizen, letzteres in der Regel bessere Wärmedämmung von Dach und Wand in 
dem Bereich. Je nach Aufbau und Position der Dämmung braucht es 
zusätzlich eine Dampfsperre.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Noch 2 Sachen:

Wenn du den Luftentfeuchter benutzt muss der über längere Zeit laufen. 
Deine 1.5 Liter in 24h zeigen ja, dass in den Wänden schon große 
Feuchtigkeitsmengen drinstecken, weswegen die Luftfeuchtigkeit auch 
nicht so richtig runtergeht. Dieses Wasser in den Wänden ist es auch, 
warum die Luftfeuchtigkeit nach dem Lüften von selber wieder steigt. 
Viele Geräte haben deswegen eine Automatik.

Lüften, auch bei 6 Grad und Nebel bringt was. Schau dir das 
Mollier-Diagramm an (hx-Diagramm) an. Luft, die bei 6 Grad 100% 
Luftfeuchtigkeit hat (Nebel), hat bei 20 Grad nur noch 40%.


Noch was: Messe die Wandtemperatur und schau damit mal in das 
hx-Diagramm. Dann siehst du, ab welcher absoluten Luftfeuchtigkeit 
Wasser in die Wände kondensiert.

von Nils S. (wall-e)


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Alexander N. schrieb:
> Ich lüfte die Wohnung direkt nach dem aufstehen stoß für 5-10 Minuten,
> je nachdem wie sich der Lustaustausch gestaltet. Mal geht es ganz fix
> und mal steht die Luft einfach und es entsteht kein Durchzug. Das ganze
> wiederhole ich dann nochmals 2-3 mal über den Tag verteilt.

Nun, ganz offentsichtlich ist das zu wenig !
3 x 10min sind 30min pro Tag, also gerade mal 2% des ganzen Tages.
Das ist zu wenig. Du merkst ja selber das die Luftfeuchigkeit sofort 
wieder hoch ist.
Zwei Personen mit Kochen, Duschen etc. erzeugen viel mehr Feuchtigkeit. 
Und dann noch ein schlecht gebautes 70er-Jahre Haus.

Lüften, lüften, lüften ! Und komme mir nicht mit "das ist aber teuer.."
Ja und ? Später zum Arzt rennen und schimmelbedingte Krankheiten 
kurieren ist günstiger ? Schimmelentfernung von Wänden ist auch nicht 
umsonst.

In meiner Wohnung steht immer ein Fenster auf Kipp und die Heizung ist 
an!
Ja, kostet 50€ im Jahr an Heizung. Na und ? Dafür ist die Wohnung 
trocken.
Ist meine Wohnung, ist mein Geld, ist meine Gesundheit.

von Ralf X. (ralf0815)


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Alexander N. schrieb:
> Man kann sich ja auch vorstellen, dass es wenig bringt, wenn ich die
> Wohnung stoßlüfte und dabei kondensierend übersättigte 4-6° kühle Luft
> von außen rein lasse. Aber was soll ich denn machen, wenn es über Wochen
> hinweg ununterbrochen so feucht ist draußen und kein Wind weht?

Wenn Du Luft mit 5°C und 100% relative Feuchte auf nur 19°C bringst, hat 
diese dann um 42% relative Feuchte, bei 23°C wären es nur noch ~31%.
Bei Nebel (übersättigter kalter Luft) sieht es natürlich je nach 
Tröpfchenanteil bedeutend schlimmer aus.

> Es ist auch so, dass die Luftfeuchte im Schlafzimmer nach dem Lüften
> ansteigt, auch wenn sich keiner im Raum befindet und die Türe
> geschlossen ist. Wo kommt denn diese Feuchtigkeit her? Wenn wir den
> ganzen Tag im Wohnzimmer sind, steigt die Luftfeuchte im Wohnzimmer
> weniger stark an als im Schlafzimmer, in dem sich niemand befindet.

So gut wie alles im Raum und seiner Umkleidung (Wände, Decke, Fussboden) 
speichert ja auch Feuchtigkeit und gibt diese soweit wieder ab, bis der 
sogenannte Partialdruck wieder ausgeglichen ist.

Alexander N. schrieb:
> Vor ein paar Jahren habe ich einen Kompressor Luftentfeuchter gekauft.
> Ich sehe es allerdings auch nicht ein, 3-4kWh am Tag rauszuhauen um das
> Schlafzimmer zu entfeuchten. Außerdem holt die Kiste da binnen 24
> Stunden 1,5 Liter wasser aus der Luft und bringt dabei die rel.
> Luftfeuchte nicht unter 55%.

Die Angaben zur Wasserabgabe eines Menschen beim Schlafen sind sehr 
unterschiedlich/individuell und schwanken grob zwischen 0,5 und 2 
Liter/Person/Nacht.
Das wieder aus dem SZ rauszubekommen, ist bei Deinen Wohnsituation (Lage 
des SZ auf der Wetterseite/Ecke) und den aktuellen Wettersituationen bei 
Dir natürlich eine richtige Herausforderung.
Ideal wäre eine angepasste Lüftungsanlage, aber wer möchte schon 
nachträglich installierte dicke Luftkanäle durch die ganze Wohnung 
haben?
Ein Kompromiss könnte eine Belüftung mit vorgetrockneter Luft sein.
Und/oder den Luftaustausch zwischen SZ und Restwohnung zu unterstützen.

: Bearbeitet durch User
von Jan H. (j_hansen)


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Alexander N. schrieb:
> Ich habe jetzt das Programm für die Heizungssteuerung geändert. Das
> schlafzimmer war eigentlich auf 19° eingestellt. Jetzt heizen wir es von
> 9 bis 22 Uhr auf 23°, was echt unangenehm ist, und gehen dann wieder auf
> 19° runter für die nacht.

Durch die sinkende Temperatur steigt gleichzeitig die relative 
Luftfeuchtigkeit, dann noch dazu zwei Leute die im Raum schlafen, das 
macht die Sache wahrscheinlich eher schlimmer als besser.

Ich habe 24 Grad im Schlafzimmer, zwar schon etwas zu warm (kühler 
wird's nicht :) ), aber im Sommer ist das ja auch kein Problem.

> Bevor wir ins Bett gehen hat der Raum meist schon um die 60% rel.
> Luftfeuchte. Dann lüften wir nochmals kurz stoß, damit auch die 23° weg
> sind, was meist so auf 50% runterdrückt und bis wir morgens aufstehen
> ist der Raum aber schon wieder auf 65-70% hoch.

Das Lüften bringt dir halt nur einen Teil der Feuchte weg, im Mauerwerk 
und den Möbeln bleibt die und feuchtet dir dann auch gleich wieder deine 
Außenluft an.

> Man kann sich ja auch vorstellen, dass es wenig bringt, wenn ich die
> Wohnung stoßlüfte und dabei kondensierend übersättigte 4-6° kühle Luft
> von außen rein lasse. Aber was soll ich denn machen, wenn es über Wochen
> hinweg ununterbrochen so feucht ist draußen und kein Wind weht?

Doch, das bringt durchaus was, wenn du die Luft dann erwärmst.

> Vor ein paar Jahren habe ich einen Kompressor Luftentfeuchter gekauft.
> Ich sehe es allerdings auch nicht ein, 3-4kWh am Tag rauszuhauen um das
> Schlafzimmer zu entfeuchten. Außerdem holt die Kiste da binnen 24
> Stunden 1,5 Liter wasser aus der Luft und bringt dabei die rel.
> Luftfeuchte nicht unter 55%.

Noch immer besser als Schimmel würde ich sagen.

> Mir kommt das ganze langsam etwas überdurchschnittlich merkwürdig vor.
> Wenn mir irgendeiner noch einen nützlichen Rat hätte, was ich tun kann,
> wäre ich sehr dankbar.

Experten holen der mal nachschaut wegen Bauschaden/-mangel.

Vielleicht würde auch ein Bayernlüfter o.ä. helfen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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"Lustaustausch".... YMMD!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Was ist Übersättigung?

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Nils S. schrieb:
> In meiner Wohnung steht immer ein Fenster auf Kipp und die Heizung ist
> an!
Umweltschwein ;-)

> Ja, kostet 50€ im Jahr an Heizung. Na und ? Dafür ist die Wohnung
> trocken.
> Ist meine Wohnung, ist mein Geld, ist meine Gesundheit.
Dein Problem ist gelöst, aber das CO2 heizt auch meinen Planeten auf.

Deine Lösung funktioniert und ist für dich vielleicht sogar die 
wirtschaftlichste.
Mit dezentralen Lüftungsgeräten, mit Wärmerückgewinnung, gibt es 
inzwischen ökologisch bessere Alternativen. Auch für Altbauten.

von Ralf X. (ralf0815)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Was ist Übersättigung?

In Bezug zur Feuchte in Luft:
Bis zu einer relativen Feuchte von 100% besteht die Feuchte (i.d.R.) nur 
aus (unsichtbarem) Wasserdampf (= Wasser im gasförmigen Zustand).
Findet ein noch höherer Feuchteeintrag statt oder sinkt die Temperatur 
der feuchten gesättigten Luft, kommt es zur Kondensation, also Nebel, 
Wolken, etc.. und die Luft ist in Bezug zur Feuchte übersättigt.
Der Normalbürger bezeichtet fälschlicher(!) weise i.d R. kleine 
sichtbare kondensierte Wassertröpfchen in der Luft als Wasserdampf.

: Bearbeitet durch User
von Uwe G. (scd)


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Du musst den Taupunkt aus der Wand verlegen, nur dann löst Du Dein 
Problem.

Die Wand wird zu kalt, d.h., sie muss wärmer werden. Erst danach macht 
ein Trockner Sinn. Langfristig gesehen muss eine Dämmung von außen 
erfolgen, als erste Nothilfe Infrarotstrahler aufstellen gegen die Wand 
von innen. Alternativ von innen dämmen und hinter der Dämmung dicht 
machen. Ist aber nicht gut für die Bausubstanz.

von Ralf X. (ralf0815)


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Uwe G. schrieb:
> Du musst den Taupunkt aus der Wand verlegen, nur dann löst Du Dein
> Problem.

In einer gemieteten Wohnung kaum vom Mieter zu realisieren, jedenfalls 
fallen da einige Möglichkeiten weg, die Du aufgelistet hast.

> Die Wand wird zu kalt, d.h., sie muss wärmer werden. Erst danach macht
> ein Trockner Sinn.

Das ist so nicht wirklich richtig und viel zu allgemein gehalten.
Sind abends bei 23°C knapp 60% rel. Feuchte vorhanden, kondensiert das 
Wasser bereits in einer 14°C warmen Aussenecke.
Ist die rel. Feuchte der 23°C warmen Luft auf 45% reduziert, kondensiert 
das Wasser erst bei 10°C.
Ein typisches Henne/Ei-Problem.

> Langfristig gesehen muss eine Dämmung von außen
> erfolgen...

Durch den Mieter?

> als erste Nothilfe Infrarotstrahler aufstellen gegen die Wand
> von innen.

Das nutzt temporär gegen die Schimmelausbreitung, das wars aber auch.
Da dürfte der Raumentfeuchter effektiver sein, wenn er etwas taugt.

> Alternativ von innen dämmen und hinter der Dämmung dicht
> machen. Ist aber nicht gut für die Bausubstanz.

Ohne die Baussubstanz zu kennen und ohne Aussage zur Ausführung, eine 
sehr gewagte Aussage.

von Georg A. (georga)


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Wenn da was schimmelt, gibt es organische Nahrung. Von Kalk alleine kann 
er nicht leben. Also sollte man einfach mal die Dispersionsfarbe bis auf 
den Putz runterkratzen/schleifen. Sieht nicht schön aus, entzieht dem 
Schimmel aber schonmal einen Grossteil seiner Nahrung...

von Hans F. (spartrafo)


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Tagsüber heizen und nachts mit offenen Fenster schlafen (so wie die 
meisten anderen auch) ist keine Option?

Wer sich eine Wohnung auf Reichenau leistet, brauch nicht mit ein paar 
zehn Kilowattstunden für zusätzliches heizen, kühlen, lüften, 
entfeuchten kommen.

Btw: Was ist aus dem Busgeldbescheid für Deinen "Vorsatz" in der 
temporären 80 Zone herausgekommen? :-)

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Alexander N. schrieb:
> Wo kommt denn diese Feuchtigkeit her?

Diese hat sich, wie Vorredner schon nannten im Raum angesammelt. Vor 
Jahren hatte ich das einmal berechnet.

Wassermenge in der Luft:
Bei 20° 100% 17,2g/m² (für 60-70% ca. 10g/m²)
Bei 10° 100% 9,6g/m²
http://www.gerd-pfeffer.de/atm_feuchte.html

Wassermenge in Möbeln:
ca. 10-15% des Gewichtes

Wassermenge in Mauern:
ca. 5-10% des Gewichtes

Wohnung 60qm:
Wassermenge Luft:
Fläche*Höhe*Wasseranteil
60qm*2,5m*10g=1,5kg
Wassermenge Möbel mit Inhalt:
Gewicht*Raumzahl*Wasseranteil
400kg*3*0,15=180kg
Wassermenge Wand und Boden (Betonestrich):
ca. 5cm Eindringtiefe:
(2*60qm+2*2,5*(8+9)+2*2,5*(8+9))*1500kg/m²*0.05*0.10=2175kg

Summe:
Rund 2200-2500 kg Wasser in der Wohnung.
Um merklich Feuchte auf die Dauer aus der Wohnung zu bekommen, müssen 
20% abgebaut werden, dh. 500 kg müssen entzogen werden. Wenn das 
Schlafzimmer 15qm habe, dann wären das 125 kg Wasser.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ungefähr 0,5 bis 1kg je Nacht zusätzlich an Wasserdampf in der Luft, aus 
sich alles Material speist, entsteht durch schnarchen.

Die Feuchte wieder herausbringen dauert 4...6x so lange, wie Zeit der 
Aufnahme durch Möbel und Wände.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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Kontinuierlicher Luftaustausch könnte das Problem beheben, in Neubauten 
müssen heutzutage zur Schimmelvermeidung sogar Zwangsbelüftungen verbaut 
werden, weil die Gebäude „zu dicht“ sind. Ich kenne natürlich die 
Gegebenheiten bei dir nicht, aber habe selbst mal in einer Wohnung aus 
den frühen 60ern gelebt, selbst dort gab es Zwangsbelüftungen an jedem 
Fenster (leider waren ein paar durch vorherige Mieter, durch 
überstreichen mit Lacken zerstört worden und ließen sich nicht mehr 
öffnen, 2 habe ich wieder gangbar bekommen, in den anderen Räumen half 
nur regelmäßiges Lüften, sonst konnte man dem Schimmel beim wachsen 
zusehen ;)

Einen wichtigen Rat kann ich dir noch mitgeben, bevor du dein 
Schimmelproblem lösen kannst, musst du herausfinden, wodurch das Problem 
entsteht (Frage: wo kommt die Feuchtigkeit her?) Alles andere ist nur 
Kosmetik.

von W.P. K. (elektronik24)


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Ich würde dir raten, den Luftbefeuchter über eine Zeitschaltuhr zu 
betreiben. Haben wir nach einem Wasserschaden auch so gemacht. Der 
Sensor im Entfeuchter  bringt nichts da unsinnig positioniert.
Nachts muss das Gerät evtl. wg. Lärm abgeschaltet werden, ansonsten: 30 
Min an, 30 Min aus - permanent. In den Pausen reichert sich die trockene 
Luft wieder mit Feuchtigkeit aus den Möbeln + Mauerwerk an. Nach ein 
paar Wochen stellst du dann fest, dass die Wasser'produktion' langsam 
anfängt abzunehmen. Dann kann man beginnen, die Zeiträume langsam 
auszudehnen. Aber ganz ohne wird es hier wohl niemals gehen.
Übrigens braucht so ein Gerät nicht sooo viel Strom .... der Kompressor 
läuft ja nicht permanent auf Volllast. Ich hatte auch die Sorge, aber 
seit ich das gemessen habe, darf meine Frau den in der Waschküche zum 
Trocknen der aufgehängten  nutzen und das Fenster dort ist zu.
Schließ mal ein Energiemessgerät an und schau mal, wieviel am Tag 
zusammenkommt. Die ersten zwei Wochen ist es mehr, aber dann ist es 
akzeptabel. Nicht-Entfeuchten ist dann zwar trotzdem billiger - dafür 
gibt es halt Schimmel ... Eure Entscheidung.

von A. N. (bastelmaniac)


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Ich denke, da kommt man um eine Bauteileröffnung nicht herum.

Wenn man den Schimmel immer nur oberflächlich, optisch entfernt hat das 
noch lange nichts zu sagen. Ich kenne eine Situation aus einem Haus, 
ebenso 70er, da waren die Wände mit Gipskarton verkleidet und dahinter 
war das reinste Schimmelparadies. Ohne diese Gipsplatten zu entfernen, 
hätte man da genau gar nichts dauerhaftes ausrichten können.

von Reinhard S. (rezz)


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Hans F. schrieb:
> Tagsüber heizen und nachts mit offenen Fenster schlafen (so wie die
> meisten anderen auch) ist keine Option?

Das die "meisten" mit offenen Fenster schlafen, gerade um die 
Jahreszeit, halte ich für eine gewagte These.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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W.P. K. schrieb:
> Ich würde dir raten, den Luftbefeuchter über eine Zeitschaltuhr zu
> betreiben. [...]
> Nachts muss das Gerät evtl. wg. Lärm abgeschaltet werden, ansonsten: 30
> Min an, 30 Min aus - permanent.

imho eine recht zuverlässige Methode, den Kompressor im Luftentfeuchter 
längerfristig kaputt zu machen.

von Guenter H. (bigfix)


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Wenn der Schimmel nur in den Ecken entsteht, dann ist dort vermutlich 
eine Kaelte/Waerme Bruecke

Da braucht man dann Fakten - nicht nur Vermutungen
Am besten den Taupunkt in der Luft feststellen - da gibt es z.b. recht 
gute erschwingliche ThermoHygrometer von TFA
https://www.amazon.de/-/en/gp/product/B000JG2RAG/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

Dann ein IR Thermometer auf die fraglichen Stelle richten und ablesen
Wenn die Temperatur unter dem Taupunkt liegt - Bingo, das ist der Grund
Dann kann man fuer eine permanente Abhilfe besser isolieren

Eventuell hilft ein relativ starker Ventilator im SZ der die Luft bewegt
(wenn man nicht im Raum ist)
Damit sollte in den Ecken die Temperatur zumindest leicht ansteigen
Ein Ventilator braucht auch weniger Strom im Vergleich zu einem 
Entfeuchter

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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A. N. schrieb:
> Ich denke, da kommt man um eine Bauteileröffnung nicht herum.
Nicht zwingend.

> Wenn man den Schimmel immer nur oberflächlich, optisch entfernt hat das
> noch lange nichts zu sagen. Ich kenne eine Situation aus einem Haus,
> ebenso 70er, da waren die Wände mit Gipskarton verkleidet und dahinter
> war das reinste Schimmelparadies. Ohne diese Gipsplatten zu entfernen,
> hätte man da genau gar nichts dauerhaftes ausrichten können.
Außenwänden innen verkleiden ist bauphysikalisch nie gut. Noch besser, 
wenn auf der Rückseite der Platten Styropor ist. War ja Ölkrise in den 
70ern.

Ich hatte mal ein Schimmelproblem in einem Nachkriegsbau (50er Jahre).
Was hat der Sachverständige getan?
Er hat die Feuchtigkeit in der Wand gemessen und er hat nach Quellen 
gesucht, wie Wasser in die Wand eindringen kann, d.h. durch undichte 
Leitungen (Frischwasser, Abwasser, Heizung) oder auch vom Dach, oder 
Wasser an der Außenseite.

Er hat keine Wasserquelle gefunden und die Mauer an sich war auch 
trocken, nur innen halt Schimmel und Feuchtigkeit.

Eine Außenisolierung ist in so einem Fall bauphysikalisch das Beste, war 
uns aber zu teuer. Zudem müsste man das ganze Haus isolieren, Probleme 
gabs aber nur in 1 1/2 Zimmern.

Wir haben dann 3 Bayernlüfter montiert (2 Zimmer + Küche). Ja, die 
kosten was, man kann sie aber selbst montieren. Seit etlichen Jahren 
scheint Ruhe zu sein und der Mieter ist glücklich.

Wenn das Problem mit Lüften und Heizen, ggf. auch dem Luftentfeuchter 
nicht weggeht, würde ich versuchen, mit dem Vermieter über so ein Gerät 
zu reden.

von A. F. (artur-f) Benutzerseite


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Alexander N. schrieb:
> Mir kommt das ganze langsam etwas überdurchschnittlich merkwürdig vor.
> Wenn mir irgendeiner noch einen nützlichen Rat hätte, was ich tun kann,
> wäre ich sehr dankbar.

Kann hier aus direkter Erfahrung berichten.
Feuchtigkeit von 60% und 19°C sind nicht das Problem. Das Problem ist 
meist die Wand selbst. Es kommt drauf an, womit die Wand verputzt oder 
gestrichen wurde. Kann die Kalputz empfehlen und am besten noch 
kalkhaltige Farbe dazu.
Danach wirst nie wieder Schimmelprobleme haben, kannst sogar 20 Mal am 
Tag Wasserkocher in deinem Schlafzimmer laufen lassen, passiert nichts.

von Axel L. (axel_5)


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A. F. schrieb:
> Alexander N. schrieb:
>> Mir kommt das ganze langsam etwas überdurchschnittlich merkwürdig vor.
>> Wenn mir irgendeiner noch einen nützlichen Rat hätte, was ich tun kann,
>> wäre ich sehr dankbar.
>
> Kann hier aus direkter Erfahrung berichten.
> Feuchtigkeit von 60% und 19°C sind nicht das Problem. Das Problem ist
> meist die Wand selbst. Es kommt drauf an, womit die Wand verputzt oder
> gestrichen wurde. Kann die Kalputz empfehlen und am besten noch
> kalkhaltige Farbe dazu.
> Danach wirst nie wieder Schimmelprobleme haben, kannst sogar 20 Mal am
> Tag Wasserkocher in deinem Schlafzimmer laufen lassen, passiert nichts.

Zustimmung.

Tapete runter und mit Kalkfarbe streichen. Wird zwar noch feucht, aber 
der Schimmel mag das nicht.

von Den O. (denon)


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Möglichkeit 1:
An der schimmelnden Stelle ist die Wand zu kalt, der Taupunkt liegt im 
Raum und das Wasser in der Luft kondensiert dort und bildet letztlich 
Schimmel
->Beste Lösung wäre eine Dämmung von außen um den Taupunkt nach außen zu 
verschieben. Dann schafft es die feuchte Luft nicht mehr bis zum 
Taupunkt und es bildet sich kein Schimmel mehr.

Möglichkeit 2:
Die Feuchtigkeit kommt wo anders her, z.B. ist die Wand von außen 
undicht, oder ein Heizungsrohr-, Abwasserrohr-, Regerinne-, oder 
sonstiges wasserführendes Rohr ist undicht.
->Abhilfe schafft natürlich nur die Reparatur des Rohres.

Kalkfarbe oder ähnliches sollte nur eine Übergangslösung sein. Denn das 
Kernproblem wird damit nicht behoben. Ggf. hat man an der Stelle keinen 
Schimmel mehr aber wo anders fängt es dann an zu Schimmeln.

Ich tippe stark auf Möglichkeit 1. Das ist es fast immer, besonders bei 
Außenwänden.

-
Selbst in einer REgion wo generell hohe Luftfeuchte herrscht kann es 
nicht Schimmeln wenn die Wände über dem Taupunkt bleiben. Das sollte in 
aller Regel mit minimalster Außendämmung schon erreicht sein, mit dem 
heutigen Dämmstandard sowieso.

-
Falls der Vermieter sich nicht darum kümmern möchte würde ich in jedem 
Fall ausziehen, so bringt das alles nichts.

von Christian R. (supachris)


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Axel L. schrieb:
> Zustimmung.
> Tapete runter und mit Kalkfarbe streichen. Wird zwar noch feucht, aber
> der Schimmel mag das nicht.

Zustimmung auch von mir. Wir haben im Neubau 2016 gleich auf voll 
mineralischen Wandaufbau gesetzt, war eine super Entscheidung. Innen wir 
außen Kalkzementputz und dazwischen 36.5cm Poroton. Keine extra Dämmung 
und keine Tapete, erst recht keine Dispersionsfarbe sondern Mineralit 
Wandfarbe innen. Das ist ein prima Wohnklima, und die Wände regulieren 
wunderbar die Feuchtigkeit. Schimmel kann es nicht geben, keine Nahrung 
da für die kleinen...

von Ralf X. (ralf0815)


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Christian R. schrieb:
> Zustimmung auch von mir. Wir haben im Neubau 2016 gleich auf voll
> mineralischen Wandaufbau gesetzt, war eine super Entscheidung. Innen wir
> außen Kalkzementputz und dazwischen 36.5cm Poroton. Keine extra Dämmung
> und keine Tapete, erst recht keine Dispersionsfarbe sondern Mineralit
> Wandfarbe innen. Das ist ein prima Wohnklima, und die Wände regulieren
> wunderbar die Feuchtigkeit. Schimmel kann es nicht geben, keine Nahrung
> da für die kleinen...

Vor vier Jahren neu gebaut (wann eingezogen?) und nach der langen Zeit 
noch keinen Schimmel?
Da kannst Du ja bei dem Thema ja richtig Erfahrung einbringen.
Du wohnst die vielen Jahre auch am/im Bodensee knapp über Wasser und 
Binnenseeklima und hast dort Deine umfassenden Erfahrungen gesammelt?

von Christian R. (supachris)


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Auch am Bodensee wird vermutlich auf Kalk kein Schimmelpilz wachsen. Die 
Zustimmung galt dem Zitat dass auf mineralischem Untergrund Schimmel 
keine Nahrung hat. Ich dachte eigentlich ich hätte korrekt zitiert. 
Nunja...

von Udo S. (urschmitt)


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Nils S. schrieb:
> In meiner Wohnung steht immer ein Fenster auf Kipp und die Heizung ist
> an!

Völliger Unfug.
Wand wird kalt -> mehr Schimmel, Unnötiger Energieverschwendung.
Sagt dir jeder Experte.

Zum Problem des TO:

Bei soviel Schimmel trotz Lüften ist was faul.
Da kommt Wasser in die Wand.
Und der Schimmel ist schon (mindestens) im Putz.

1. Wandfeuchte prüfen
2. Wandtemperatur prüfen
3. Wenn es eine Mietwohnung ist in den sauren Apfel beissen und einen 
Bausachverständigen hinzuziehen.

Ansonsten kann man auch erst mal selbst auf die Suche gehen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt das Wasser von oben oder aussen in 
die Wand.
Ist da ein Fallrohr der Dachentwässerung?
Ist die Oberkante der Wand in Höhe der Dachrinne?
Gehen da irgendwo Wasser/Abwasserleitungen? (70ger Jahre können die 
Abwasserrohre undicht sein. Oder die Spezis haben eine Dichtung zwischen 
zwei Abwasserrohrsegmenten "vergessen".
Ist ein Stock höher eine Küche oder Bad?

von Udo S. (urschmitt)


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Christian R. schrieb:
> Auch am Bodensee wird vermutlich auf Kalk kein Schimmelpilz wachsen.

Auch auf Dispersionsfarbe und Tapete wächst kein Schimmel wenn es nicht 
zu feucht ist.

von Johannes O. (jojo_2)


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Vieles was hier geschrieben wird ist im Grunde richtig, aber Achtung! 
Ich hab erst dieses Jahr eine ordentliche Schimmelsanierung einer 
(vermieteten) Wohnung durchgemacht, die praktisch in jedem Raum Schimmel 
hatte, teils mehrere Quadratmeter! Grund hierfür war vermutlich extrem 
sparsames Lüften + manche Fenster auf Dauerkipp + wenig Heizen.

Ich habe mich nach viel Recherche für die radikale Lösung entschieden: 
Betroffene Flächen werden ein paar mm abgetragen und neu verputzt bzw. 
eine neue Oberflächenschicht (inkl. Kalk) aufgetragen. Wurde von einem 
externen Team gemacht mit Schutzkleidung etc. Kleinere Sachen hab ich 
selbst erledigt. Natürlich nicht billig, aber hoffentlich nachhaltig.
Ich habe mich bewusst gegen Fungizide etc. entschieden, da ich das 
Langzeitrisiko nicht in Kauf nehmen will. Maler versuchen einem hier 
Spezialfarben zu verkaufen, das ist aber meiner Meinung nach Pfusch.
Es gibt extra "Schulungen" (=Verkaufsveranstaltung) von Farbherstellern 
für Maler, damit sie in den lukrativen Bereich der Schimmelbeseitigung 
einsteigen können. Irre unverantwortlich! Damit holst du dir sehr vieles 
ins Haus und in die Raumluft.
Wenn du dich mehr einlesen willst: Schau in den Schimmelleitfaden.
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/publikationen/uba_schimmelleitfaden_final_bf.pdf

Am Ende haben wir dann mit Silikatfarbe gestrichen. Aufgrund des hohen 
pH-Werts mag dort kein Schimmel wachsen. Achtung aber, die Wirkung kann 
nach ein paar Jahren nachlassen, afaik aufgrund von CO2 in der Raumluft, 
welche den Putz sozusagen neutralisiert. Silikatfarbe an sich ist 
relativ unkritisch.

Wichtig: Das klappt in vielen Wohnungen NICHT. Wenn bereits einmal mit 
Dispersionsfarbe gestrichen wurde (billige Farbe, daher sehr 
wahrscheinlich!), haftet die Silikatfarbe schlechter an. Du brauchst 
unter umständen noch eine Grundierung. Außerdem verhindert 
Dispersionsfarbe auch den Feuchtigkeitsaustausch mit dem Mauerwerk, was 
afaik auch mit der Grundierung nicht behoben wird.


Nils S. schrieb:
> In meiner Wohnung steht immer ein Fenster auf Kipp und die Heizung ist
> an!

Genau damit kannst du Schimmel züchten. Warme+Feuchte Luft aus der 
Wohnung kommt zum Fenster, dort ist es kühl aufgrund von "Kipp", die 
Feuchtigkeit schlägt dort nieder und los gehts!


Wenn in Ecken Schimmel ist: Dort kann auch mit Calciumsilikatplatten 
nachgeholfen werden. Die nehmen Wasser auf und können es dann über den 
Tag hinweg wieder abgeben. Sie schimmeln nicht, da Kalkhaltig. Aber 
leider wieder eine teure Lösung. Technisch gesehen verschiebt sich der 
Taupunkt in diese Platten.

Zum Thema lüften: Im Herbst schwierig. Wenn es draußen nur halbwarm ist 
und hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, dann erreichst du mit Lüften wenig. 
Am besten lüftet es sich bei Frost draussen (=so gut wie kein Wasser in 
der Luft möglich). Sobald sich diese Luft wieder erwärmt drückt es die 
relative Luftfeuchtigkeit enorm nach unten.

Ich habe in jedem Raum hier ein Thermometer+Hygrometer stehen. Das gibts 
billig für 2-3 Euro pro Stück. Damit sehe ich sofort ob alles im grünen 
Bereich ist.

Schäden am Bau kann ich eher ausschließen, da sehr viele Wände betroffen 
waren wo auch gar keine Versorgungsleitungen laufen. Außerdem war 
mittlerweile auch keine erhöhte Wandfeuchtigkeit mehr messbar.

Bisher keine Probleme, ich hoffe, dass es so bleibt.

: Bearbeitet durch User
von Claus M. (energy)


Lesenswert?

Ich hab jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aber ganz 
offensichtlich liegt ein Baumangel vor, der durch Lüften nicht in den 
Griff zu kriegen ist. Du schreibst das Haus ist aus den 70gern, da gab 
es noch keine Isolierverglasung. Wahrscheinlich hast du aber jetzt 
welche und da beginnt das Problem. Beim Originalbau wär die Suppe 
einfach an den Fenstern kondensiert und durch die undichten Fenster wäre 
dauer-gelüftet worden, die Wände hätten keinen Schimmel. Klassischer 
Fall von halbe Sache gemacht beim sanieren.

Außer dem Luftentfeuchter hilft nur Wände sanieren oder ausziehen.

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