Hallo nochmal, ich bin immer noch mit meiner Positionsanzeige einer Drehmaschine Elesta Visulesta 2e zugange. Das Problem mit den Tastern habe ich mittlerweile beheben können. Nun habe ich allerdings noch das Problem identifiziert, dass zwei 7-Segement Anzeigen nicht korrekt funktionieren. Ich habe Ersatz 7-Segement Bausteine eingebaut, aber der Fehler bleibt bestehen. Angesteuert wird das Display vermutlich von einem Intel P8279. Zumindest gehen von da die Outs zu einem der PROM’s. Teilweise kommen aber auch noch Leiterbahnen von dem Schaltungsteil unten links. Das ist auch der Bereich wo von der Rückseite die Eingänge der Messstäbe auf dieser Platine ankommen. Im Bereich der Anzeigen sind insgesamt - 3x UDN2981A 8-fach Leistungstreiber - 2x bzw. 3x ULN2064B mit jeweils 4 NPN Darlington Transistoren (was auch immer das ist) - 2x TBP18S030 256Bit PROM - HD1133R 7-Segment Module (gemeinsame Kathode) verbaut. Die Ansteuerung muss ja – allein weil nicht so viele Widerstände verbaut sind – seriell erfolgen, so dass die einzelnen Anzeigen wahrscheinlich nacheinander bedient werden. Da ich die Leiterbahnen in dem Bereich nur schwer verfolgen kann fällt es mir schwer die Schaltung da zu verstehen. Kann vielleicht jemand aus dem Bauch sagen, in welchem Bereich ich am besten anfange zu suchen? Interessant ist ja, dass nur in jeder Reihe jeweils eine Anzeige betroffen ist. Demnach muss ja grundsätzlich vom Controller her alles passend kommen und was auch immer dann in Richtung 7-Segmentanzeige dazwischen ist, scheint für eine Anzeige defekt zu sein. Wahrscheinlich irgendwo im Leistungsteil. Nur ich verstehe nicht, warum dann nur die beiden Anzeigen teilweise betroffen sind. Kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich anfange zu suchen? Gruß Andreas
Andreas G. schrieb: > Die Ansteuerung muss ja – allein weil nicht so viele Widerstände verbaut > sind – seriell erfolgen, so dass die einzelnen Anzeigen wahrscheinlich > nacheinander bedient werden Das nennt man Multiplexen. Der 74LS145 decodiert wohl 1 von 8 Stellen. Die PROMs werden als 7-Segment Decoder für je eine Zeile arbeiten, Die UxN als Zeilen und Spalten Treiber. Mit einem Oszilloskop findet man den Fehler schnell, die Spannungspegel werden nicht ganz stimmen, nicht satte low und high sein. Ich hab ja die PROMs in Verdacht.
MaWin schrieb: > Das nennt man Multiplexen. Der 74LS145 decodiert wohl 1 von 8 Stellen. Der links von den Anzeigen ist aber für die Tasten zuständig. Das Thema hab ich schon durch (auch hier im Forum zu finden). Vom Intel geht es direkt in Richtung PROMs > Die PROMs werden als 7-Segment Decoder für je eine Zeile arbeiten, Die UxN als Zeilen und Spalten Treiber. Ws bedeutet in dieser "Sprache" Zeile? Eine Zeile der Anzeigen, sprich eine Reihe die zusammengehört? Und was sind Spalten? So richtig bin ich noch nicht auf der Höhe... > Ich hab ja die PROMs in Verdacht. Das wäre der worst case, weil ich nicht weiß, was programmiert ist, geschweige denn das nachprogrammiert bekomme, oder?
Andreas G. schrieb: > Ws bedeutet in dieser "Sprache" Zeile? Eine Zeile der Anzeigen, sprich > eine Reihe die zusammengehört? Und was sind Spalten Die ULN2064 werden die Digits bedienen wegen CC, die UDN2981 die Segmente. Ich rechne mit 8 Stellen plus den 3 LEDs als 9. Stelle, daher den 74LS145 als Decoder, ein 74LS138 reicht dann nicht.
So langsam beginne ich das mit dem PROMs zu verstehen. Der P8279 gibt Signale raus, welche durch das PROM in die Ansteuerung der 7-Segmentanzeigen übersetzt werden. Ich stelle mir das so vor, dass der P8279 dem PROM "sagt" ich möchte z.B. eine "0" und das EPROM hat gespeichert welche Segmente an der "0" leuchten müssen. Es muss ja auch irgendwas in dieser "Übersetzung" sein, da sonst ja einzelne Elemente der betoffen Elemente mal leuchten und mal nicht leuchten würden. Ich gucke mir das die nächsten Tage mal an. Nur wenn es die Dinger sind wird es schwierig mit dem Auslesen und dem neu Programmieren. Ich habe noch eine Kiste da die heile ist. Aber die darf auf keinen Fall durch herumdoktoren unbrauchbar werden. Gruß Andreas
Andreas G. schrieb: > Ich stelle mir das so vor, dass der P8279 dem PROM "sagt" ich möchte > z.B. eine "0" und das EPROM hat gespeichert welche Segmente an der "0" > leuchten müssen. Genau. Kann auch ein 74LS247. Aber der Erbauer wollte wohl besondere Zeichen für 10-15 haben, also musste er einen Decoder selber programmieren. Kann heute auch ein ATF16V8, ist aber nicht pinkompatibel. Deine Schaltung ist zudem so gebaut, dass die 3 Anzeigen a 8 Stellen a 8 Segmente kann, angeschlossen an den 16x8 Display-IC, nur ist 1 Anzeige inklusive ihrer Treiber -IC nicht bestückt und die 8 bit werden zu 2 x 8 decodiert zu 16 x 16 LEDs mit den PROMs. Die 3 extra LED könnten auch ungenutzte Dezimalpunkte sein. Und eventuell ist die Schaltung so, dass auch 4 8-stellige Anzeigen steuerbar wären.
Gibt es eine einfache Möglichkeit das PROM "auszuklingeln" während es eingebaut ist? Möchte irgendwie ungerne an dem funktionierenden Gerät das Teil auslöten. Hab sorge, dass ich mir die funktionierende Kiste kauptt repariere.
Andreas G. schrieb: > Gibt es eine einfache Möglichkeit das PROM "auszuklingeln" während > es eingebaut ist? Das dürfte! man spontan sehen, wenn man den Schaltplan sieht, Ziffern 0-9 sind ja schon klar, Sonderzeichen werden in der Bedienungsanleitung zu sehen sein, man muss also nur die Anschlussverteilung und Pilarität sehen. Das sind alles handliche Bauteile und viele parallele Leitungen, das hat man an einem Tag durchgeklingelt und abgezeichnet. Man kann natürlich auch wochenlang Fragen stellen.
Andreas G. schrieb: > Gibt es eine einfache Möglichkeit das PROM "auszuklingeln" während > es > eingebaut ist? Möchte irgendwie ungerne an dem funktionierenden Gerät > das Teil auslöten. Hab sorge, dass ich mir die funktionierende Kiste > kauptt repariere. Wenn Du eine funktionierende Platine hast ist das doch ein großer Vorteil. Du kannst einen 16-Bit LA (gibt es recht preiswert) an die Proms (A0 bis A4 und Q0 bis Q7) anschließen, und den Inhalt quasi auslesen. Du musst lediglich die Verbindung der Ausgänge zu den jeweiligen Segmenten ausmessen, um den Bezug Segment/Ausgang herzustellen. Natürlich unter Einbezug der Treiber, denn der liegt zwischen Prom und 7-Segment. Das Prom TBP18S030 ist einfach gestrickt, es hat lediglich einen Steuereingang, G (Pin15). Der könnte sogar auf festen Potential liegen, denn die Ausgänge der Chips werden vermutlich nicht parallel geschaltet sein. http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheets/320/502478_DS.pdf Im Worstcase (Prom nicht erhältlich, Programmierung nicht möglich) könntest Du die Proms durch kleine Eproms (2716) ersetzen. Es wäre etwas Bastelarbeit (Huckepack-Platine) und es ist Overdressed, aber Platz ist vorhanden. Auf der Platine sitzt auch ein gesockeltes Eprom. Den würde ich a) von der funktionierenden Platine auslesen und sichern und b) mit dem der defekten Platine vergleichen. Vorausgesetzt beide Platinen sind gleich und haben denselben Software-/Revisionsstand.
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Jörg R. schrieb: > Wenn Du eine funktionierende Platine hast ist das doch ein großer > Vorteil. Du kannst einen 16-Bit LA (gibt es recht preiswert) an die > Proms (A0 bis A4 und Q0 bis Q7) anschließen, und den Inhalt quasi > auslesen. Du musst lediglich die Verbindung der Ausgänge zu den > jeweiligen Segmenten ausmessen, um den Bezug Segment/Ausgang > herzustellen. Natürlich unter Einbezug der Treiber, denn der liegt > zwischen Prom und 7-Segment. Das mit dem Messen habe ich verstanden, aber ich habe null Plan was ein 16-Bit LA ist. Bin halt Elektronikbanause. Aber ich verstehe das so, als wenn ich den "Traffic" mitschneiden kann und dann im Protokoll was der LA aufzeichnet gucken kann, was passiert? Dann entfällt doch auch das mit dem Ausmessen, oder nicht? > Das Prom TBP18S030 ist einfach gestrickt, es hat lediglich einen > Steuereingang, G (Pin15). Der könnte sogar auf festen Potential liegen, > denn die Ausgänge der Chips werden vermutlich nicht parallel geschaltet > sein. > > http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheets/320/502478_DS.pdf > > Im Worstcase (Prom nicht erhältlich, Programmierung nicht möglich) > könntest Du die Proms durch kleine Eproms (2716) ersetzen. Es wäre etwas > Bastelarbeit (Huckepack-Platine) und es ist Overdressed, aber Platz ist > vorhanden. Ich hatte schon ein wenig rund um das PROM gegoogelt und es gibt wohl verschiedene Ansätze ein solches zu ersetzen. Aber bevor ich da ansetze muss ich wissen, wo der Fehler ist, und was im originalen PROM drin ist... > Auf der Platine sitzt auch ein gesockeltes Eprom. Den würde ich a) von > der funktionierenden Platine auslesen und sichern und b) mit dem der > defekten Platine vergleichen. Vorausgesetzt beide Platinen sind gleich > und haben denselben Software-/Revisionsstand. Was soll das bezwecken? Datensicherung oder glaubst du das hat was mit dem Fehler zu tun?
AAndreas G. schrieb: > dass nur in jeder Reihe jeweils eine Anzeige betroffen ist. Wenn z.B. eine Datenleitung des Prom falsche Werte liefert? Ohne jetzt große Klimmzüge zu machen, würde ich mal alle Datenleitungen des PROMS mit dem Oszi ansehen und vergleichen. Wenn die Signale sauber ankommen, würde ich mir die Treiber vergleichen. DANN erst würde ich den PROM persönlich vorsichtig anfassen (wenn es nötig sein sollte und ihm möglichst kein Bein krümmen). PROMS können verschiedene Fehler haben. Manchmal ist eine ganze Datenleitung krank, eine Adressleitung krank oder nur eine Zelle fehlerhaft. Oft kommt jedoch das Übel von außen durch Zinnklumpen und Schrauben. Deswegen erst Datenleitungen ansehen. https://rn-wissen.de/wiki/index.php/Siebensegmentanzeige
Andreas G. schrieb: > Das mit dem Messen habe ich verstanden, aber ich habe null Plan was ein > 16-Bit LA ist. Bin halt Elektronikbanause. Aber ich verstehe das so, als > wenn ich den "Traffic" mitschneiden kann und dann im Protokoll was der > LA aufzeichnet gucken kann, was passiert? Dann entfällt doch auch das > mit dem Ausmessen, oder nicht? Ja, kommt ungefähr hin. Ein LA ist ein Logik Analyser. Die gibt es mit 8 Bit, 16 Bit usw. 8 Bit ist für dich zuwenig, deshalb 16 Bit. 5 für die Adresseingänge des Proms, 8 für die Ausgänge. Vorteil LA...es muss nichts ausgelötet werden. Die Signale werden einfach nur abgegriffen. Die Schaltung rund um die Displays wäre schon interessant, auch um nach anderen Alternativen für die Proms zu suchen. Nur für die 7-Segment-Displays reicht vermutlich ein z.B. CD4511 o.ä. Damit ließen sich aber nur die Ziffern 0-9 decodieren. Wenn von den Proms alle 5 Adresseingänge genutzt werden gibt es rein rechnerisch 32 Möglichkeiten der Darstellung, also eine Art von Sonderzeichen, stark eingeschränkt auch wenige Buchstaben wie A, E, U... Oder einfach nur Striche senkrecht oder waagerecht. Dazu kommt das auch die LEDs angesteuert werden müssen. Interessant ist auch wie die Kathoden angesteuert werden. Die ULN2064 haben je nur 4 Treiberstufen. Es sind 3 von den Chips vorhanden, also 12 Treiber. Bei 16 Digits plus die LEDs müssen die daher mehrfach verwendet werden. https://www.st.com/resource/en/datasheet/uln2068b.pdf Andreas G. schrieb: > Ich hatte schon ein wenig rund um das PROM gegoogelt und es gibt wohl > verschiedene Ansätze ein solches zu ersetzen. Aber bevor ich da ansetze > muss ich wissen, wo der Fehler ist, und was im originalen PROM drin > ist... Ja, du musst feststellen wo der Fehler liegt. Wenn es nicht an den Proms liegt muss dafür natürlich auch kein Ersatz geschaffen werden. Andreas G. schrieb: > Was soll das bezwecken? Datensicherung oder glaubst du das hat was mit > dem Fehler zu tun? Nun, zum einen können die Eproms Daten verlieren, die Speicherstellen kippen dann auf „1“ um. Dann hättest Du die Daten um Ersatz zu brennen. Zum anderen kann! das Eprom auf der defekten Platine nicht i.O. sein, was aber eher unwahrscheinlich ist. Aber wer weiß...🤔 Welche Möglichkeiten zu messen hast Du überhaupt? Wobei es ohne Oszi vermutlich nicht funktioniert. Nur ein DMM wird nicht reichen. Ich würde aber auf jeden Fall versuchen einen Schaltplan rund um das Display und die LEDs zu erstellen. Also ab den Ausgängen der Proms, Treiber, LEDs und Displays. Gibt es den Hersteller noch? Hast Du dort mal vorsichtig nach einem Servicemanual und weiteren Informationen gefragt. Vermutlich hat es keinen Zweck, aber Fragen kostet nix. 2 ICs scheinen schon ausgelötet worden zu sein. Hat das etwas mit der Fehlersuche zu tun? Gut aussehen tun die Lötstellen nicht, jedenfalls nicht was auf dem Foto zu erkennen ist;-)
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Wie wirkt sich der Fehler eigentlich genau aus? Auf dem Foto sieht man einige fehlende Segmente. Ich frage mich gerade ob es tatsächlich an den Proms liegen kann. Die dienen vermutlich nur der Decodierung. Bei einem Fehler im Prom müsste sich der Fehler auf alle (8) Stellen im Display auswirken. Wenn also z.B. bei einer Ziffer das Segment „c“ fehlt müsste der Fehler an allen (8) Stellen auftreten. Ich hoffe jetzt keinen Denkfehler zu machen;-) Interessantes Problem;-)
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> ie wirkt sich der Fehler eigentlich genau aus?
Das Frage ich mich auch. Bei einer Multiplexanzeige muesste man den
Fehler anhand des Fehlerbildes sehr gut erraten koennen sobald man das
Multiplexprinzip verstanden hat. Lad mal irgendwo ein 5s Video vom
Fehler hoch.
Olaf
Wenn man die Logik von einem funktionierenden PROM auslesen kann (am besten mit einem Logic Analyser oder etwas umständlicher mit einem Oszilloskop) oder es auch über die Verdrahtung im Schaltplan "rauslesen" kann, ist es ganz einfach mit einem ganz simplen 8-Bit Mikrocontroller das umzusetzen. Dazu sind im Programm nur einige Lookup Tables und ein paar weitere Programmzeilen nötig.
Wow, was für eine Resonanz hier. Leider hänge ich zeitlich ein wenig hinterher und kann mich bis Weihnachen nicht um die Reparatur kümmern. Werde Eure Tipps aber beherzigen und entsprechend weiter suchen und versuchen die Schaltung besser zu verstehen. Ich habe ein Oszi da. Bin aber wie gesagt ein Elektronikbanause. Hab mal mit 15 'nen Elektronikkurs gemacht und mir danach immer Dinge irgendwie zusammengereimt. Ich melde mich. Gruß Andreas
Und bitte nicht an der Platine versuchen selber zu löten oder was auszulöten. Das geht meistens schief - Leiterbahn abgerissen, Durchkontaktierung weck etc. Und Sorry nicht böse gemeint - lass bei soetwas lieber einen das machen der dass kann und davon was versteht. Schade wäre es, wenn danach nichts mehr geht.
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