Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED flackern mit oszilloskop messen


von Andy Z. (ewigerbastler)


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hi leute

gewisse LED's flackern fest, andere weniger... nun hatte ich die idee 
das zu visualisieren - und zwar folgendendermassen:

eine DC quelle (batterie?) und einen fotowiderstand in serie schalten 
zum oszilloskop - fertig

oder hat jemand allenfalls einen besseren vorschlag?
(leider ist das abgreifen direkt am leuchtmittel keine option)

gruss andy

von Elliot (Gast)


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Andy Z. schrieb:
> eine DC quelle (batterie?) und einen fotowiderstand in serie schalten
> zum oszilloskop - fertig

Im Prinzip ja, aber der Photowiderstand ist viel zu langsam. Nimm eine 
BPW34 und die mit einem Widerstand in Reihe an die Batterie. Dann mit 
dem Oszi die Spannung über dem Widerstand messen.

von g457 (Gast)


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> Nimm eine BPW34

..oder eine Minisolarzelle aus der Grabbelkiste und einen kleinen 
Lastwiderstand.

von Elliot (Gast)


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Andy Z. schrieb:
> gewisse LED's flackern fest, andere weniger...

Da hast du übrigens recht, man glaubt gar nicht was die alles für einen 
Mist verkaufen. Am schlimmsten sind nach meiner Erfahrung bzw. meinen 
Messungen im Baumarkt (mit Eigenbau-Flimmer-Meter), die 
Filament-LED-Lampen. Aber selbst LED-Röhren, in denen ja genug Platz für 
Glättungskondensatoren wäre, flimmern was das Zeug hält. Ganz übel hier 
die OSRAM SubstiTube BASIC, billigere Müller-Licht-Röhren flimmern 
dagegen fast nicht.

von N. A. (bigeasy)


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IKEA LEDARE (die dimmbaren) flackern ebenfalls nicht.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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g457 schrieb:
>> Nimm eine BPW34
>
> ..oder eine Minisolarzelle aus der Grabbelkiste und einen kleinen
> Lastwiderstand.

Selbst eine einfache LED liefert bei Beleuchtung eine Spannung ab, auch 
das müsste zu messen sein mit einem Skope.

von MaWin (Gast)


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Andy Z. schrieb:
> oder hat jemand allenfalls einen besseren vorschlag?

Messtechnisch perfekt ist eine Photodiode an einem 
Transimpedanzverstärker, der Photostrom in Spannung umsetzt.

Praktisch ausreichend ist eine Photodiode direkt am 50 Ohm 
Oszilloskopeingang, keine Zusatzbauteile nötig (falls dein Oszi nicht 
auf 50 Ohm schaltbar ist, eben einen passenden Widerstand).

Ja, die meisten LED Lampen, vir allem die mit 'dimmbar' beworbenen, 
flimmern mit 100Hz wie Sau. Glühlampen nur um ca. 10%.

von Dieter (Gast)


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Andy Z. schrieb:
> oder hat jemand allenfalls einen besseren vorschlag?

Schon mal das versucht? Am Ende des Videos sind auch Bilder von 
sichtbarem Licht zu sehen.

http://www.afug-info.de/Schaltungen-Eigenbau/IR-Tester/

von Lothar K. (megastatic)


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Hmm, wie genau und "belastbar" sollen denn die Messwerte werden?

Mir würde es erst mal reichen, wenn ich das Flackern hörbar machen 
könnte.
Ich dachte da an eine Schaltung a la "IR Audio Transmitter" . . . davon 
nur den Emfänger bauen (natürlich mit einer Photodiode für sichtbares 
Licht). Passt samt Batterie in ein winziges Gehäuse. Ist bestimmt 
praktisch wenn man im Baumarkt Leuchtmittel aussucht.

Hat das schon jemand probiert!
Hab grad keine Zeit für sowas, interessieren würde mich das aber schon.

von Andy Z. (ewigerbastler)


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hm... ja, jetzt sehe ich meinen überlegungsfehler!
strom statt spannung messen zu wollen mit dem oszi...

danke dafür!

ja, dieses flackern ist echt nur mühsam - besonders in einem restaurant 
oder ladengeschäft LIEBE ich das so wirklich...

das mit der solarzelle habe ich umgesetzt - war mir nicht sicher ob die 
schnell genug reagiert, aber ja, tut sie...

man sieht den unterschied zwischen so einer billigen filamentled und 
einer mit glättung sehr gut, beim lastwiderstand bin ich so zwischen 1k 
und 100ohm.

ich hänge mal ein paar bilder an...

das mit dem transamp. werde ich weiterverfolgen um eine kleinere coolere 
version zu basteln :)

von Manfred (Gast)


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Andy Z. schrieb:
> gewisse LED's flackern

Ja, ich habe eine Filamentlampe vom Ali-Händler gekauft und finde sie 
unerträglich, liegt nun unbenutzt in der Schublade.

Aufgebaut habe ich das mit einem Fototransistor BP101 am Labornetzteil - 
man sieht es deutlich (LED_Licht,jpg).

Als Vergleich eine 15W Glühlampe "Nähmaschinenbirne"
und die Ring-Leuchtstofflampe meiner Lupenleuchte.

Das Problem ist, dass man es nicht auf reproduzierbare / vergleichbare 
Werte kalibriert bekommt, die Oszillogramme also nichts über 
Absolutwerte aussagen.

von MaWin (Gast)


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Manfred schrieb:
> Das Problem ist, dass man es nicht auf reproduzierbare / vergleichbare
> Werte kalibriert bekommt, die Oszillogramme also nichts über
> Absolutwerte aussagen.

Müssen sie auch nicht, dich interessiert das flimmern in %.
Nulllinie und Maximalwert reichen. Ein LDR ist zu langsam, ein 
Phototransistor verstärkt unlinear, mit einer Photodiode bekommt 
ausreichend genaue Werte, der Dunkelstrom ist nahe genug an 0.

von Teo D. (teoderix)


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Manfred schrieb:
> Aufgebaut habe ich das mit einem Fototransistor BP101 am Labornetzteil -
> man sieht es deutlich (LED_Licht,jpg).

Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"

:)))

von Elliot (Gast)


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Lothar K. schrieb:
> Ich dachte da an eine Schaltung a la "IR Audio Transmitter" . . . davon
> nur den Emfänger bauen (natürlich mit einer Photodiode für sichtbares
> Licht). Passt samt Batterie in ein winziges Gehäuse. Ist bestimmt
> praktisch wenn man im Baumarkt Leuchtmittel aussucht.

Ich hab mir "Flimmer-Meter" entworfen und gebaut, mit denen ich auch im 
Baumarkt LED-Lampen "vermessen" kann. Hab davon eine rein analoge und 
eine digitale Version mit µC gemacht. Die zeigen mir direkt den Gleich- 
und Wechselanteil im Lichtstrom an, das digitale den Flimmerfaktor auch 
unmittelbar in %.

von Manfred (Gast)


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Elliot schrieb:
> Ich hab mir "Flimmer-Meter" entworfen und gebaut, mit denen ich auch im
> Baumarkt LED-Lampen "vermessen" kann. Hab davon eine rein analoge und
> eine digitale Version mit µC gemacht

Dazu würde ich gerne Schaltungsdetails sehen, vielleicht in Projekte & 
Code?

von oszi40 (Gast)


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Schon mal zum Test modulierte LED an langer Holzlatte geschwenkt?

von Teo D. (teoderix)


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oszi40 schrieb:
> Schon mal zum Test modulierte LED an langer Holzlatte geschwenkt?

Ich schwenk den Kopf.... (In der Peripherie ist das Kontrast sehen, ua 
deutlich erhört! Gugst du Wolken am Himmel zB)

von Paul (Gast)


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von 2aggressive (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Schon mal zum Test modulierte LED an langer Holzlatte geschwenkt?
Als ich die Deckenfluter am Netzkabel herumgeschleudert habe: aus dem 
Baumarkt rausgeworfen haben die mich!!!


Mal ernsthaft: meine Augen sind auch beim Standbild extremst 
Flimmerempfindlich, ich mag mich dem Flimmerzeug sowieso nicht nähern.

Tipp ohne schleudern oder schwenken:
Einen kleinen Spiegel "aus dem Handgelenk" hin-herwackeln. Funktioniert 
ohne Batterien, und ohne Rauswurf aus dem Baumarkt :D

von schematic_viewer (Gast)


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Zwar nicht mit Oszi, aber wie wär's damit:

Viele Kameras in Mobiltelefonen können kurzzeitig mit bis zu 960 fps 
Videos aufnehmen.
Also mal 'ne Sekunde die LED filmen und den Clip dann in Zeitlupe wieder 
abspielen....

von Teo D. (teoderix)


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schematic_viewer schrieb:
> Also mal 'ne Sekunde die LED filmen und den Clip dann in Zeitlupe wieder
> abspielen....

Hmm, da flimmernd aber auch Glühobst... Allerdings weich. Also davon 
nich unbedingt kirre machen lassen!

von schematic_viewer (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Also davon
> nich unbedingt kirre machen lassen!

Volle Zustimmung.
Hier im Thread geht es ja aber explizit darum, das Flackern der LED 
sichtbar zu machen.

von Teo D. (teoderix)


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schematic_viewer schrieb:
> Volle Zustimmung.
> Hier im Thread geht es ja aber explizit darum, das Flackern der LED
> sichtbar zu machen.

Ich kann auch Atome Sichtbar machen!
https://de.wikipedia.org/wiki/Nyquist-Shannon-Abtasttheorem
....
(Ein unschönes Wort das mit D beginnt)

von Max Mustermann (Gast)


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Paul schrieb:
> Suchbegriff
>     LED flackern Oszilloskop
> liefert sofort:
> 
https://www.zerobrain.info/fotokatastrophen/2015/10/17/led-flimmern-vermessen-gemessen-was-flickert-denn-da

Bei den Leuten hier ist google unbekannt.

von Stefan F. (Gast)


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1
         1kΩ
2
+ o-----[===]----+-----------------------+
3
                 |                       |
4
                  \|                     |    Oszilloskop
5
Batt.              |  Fototransistor    (V)   500mV/div DC
6
1,5V             </|  BPW40              |    10ms/div
7
                 |                       |
8
- o--------------+-----------------------+

Ich habe vor 2 Tagen LED Filament Lampen fürs Wohnzimmer gekauft (Osram 
E14 4W 470lm 2700k CRI 80) und gerade mal aus Neugier gemessen. Kein 
Flimmern feststellbar, ich hätte das Oszilloskop auf AC umschalten 
müssen, um etwas sehen zu können.

Im Gegensatz dazu konnte ich bei meiner Leselampe mit Osram E27 7W 806lm 
2700k CRI 80 ein deutliches Flimmern messen. Ich kann es so gerade eben 
wahrnehmen, wenn ich die Lampe schnell bewege.

In der Küche haben wir eine herkömmliche Leuchtstoffröhre, bei der ich 
erwartungsgemäß das stärkste Flimmern messen konnte. Da sieht man es 
auch sofort.

Daraus schließe ich, dass Filament Lampen wohl nicht mehr so schlecht 
sind, wie ihr Ruf der ihnen noch nacheilt.

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