Forum: PC Hard- und Software FY6800: Wie eigene Kurvenform erstellen und übertragen


von Klaus-Peter R. (Gast)


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Hallo,

der Weihnachtsmann hat hier einen FY6800 abgeliefert und ich wollte mit 
der zugehörigen Software (DDS Signal PC Software V6.1.exe) eine eigene 
Kurvenform erstellen, abspeichern und wieder laden. Das Programm scheint 
mir aber halbfertig, denn die grafische Erstellung ist krakelig und bei 
einem erneuten Laden stürzt der Rechner recht zuverlässig ab.

Gibt es eine andere Möglichkeit, eigene Kurvenformen in das Gerät zu 
übertragen?

Klaus-Peter

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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von Klaus-Peter R. (Gast)


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Sehr interessant und vielen Dank für den Link!

Wie bekommt man nun diese wfupload.py auf einem Windows-Notebook zum 
Laufen?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Wie bekommt man nun diese wfupload.py auf einem Windows-Notebook zum
> Laufen?

Ich habe das gerade mal selber auf einem Windows-Laptop mit Erfolg
ausprobiert.

Du musst dafür Python und pyserial installieren.

Einen Windows-Installer für Python kannst du hier herunterladen.

  https://www.python.org/

Im Installationsfenster gibt es gleich am Anfang eine Checkbox "Add
Python x.y to PATH". Setze dort das Häkchen, denn das vereinfacht später
den Aufruf von Python.

Das Python-Modul pyserial kannst du in einer "Eingabeaufforderung" mit
folgendem Kommando installieren:

1
pip install pyserial

Pip ist der Paketmanager von Python.

Dann lädst du noch das Programm arbwf.py und die Beispieldatei sqrlp.dat
aus meinen Beiträgen in diesem Thread herunter:

  Beitrag "Programm zum Hochladen von Signalformen auf den FY6900"

arbwf.py hat gegenüber dem ursprünglichen wfupload.py ein paar
Erweiterungen.

Schließlich musst du (bspw. im Gerätemanager) noch herausfinden, unter
welchem COMx-Device der FY6900 erscheint. Bei mir ist es COM5.

Damit kannst du jetzt bspw. mit

1
arbwf.py -p COM5 -w 13 -c 2 sqrlp.dat

die Datei über die COM5-Schnittstelle hochladen. Sie erscheint auf dem
FY6900 als ARB13, und Kanal 2 wird auf diese Signalform umgeschaltet.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Du musst dafür Python und pyserial installieren.

Werde mich morgen mal ranmachen.
Nochmals vielen Dank für die ausführliche Anleitung.

Heute einige Stunden mit der aktuellen PC-Software verspielt. Eine 
halbfertigere Software habe ich seit Win3.11 nicht gesehen. Eine 
Katastrophe!

Aber es geht, wenn man die Daten manuell in das Textfenster kopiert und 
dann mit "Send Data" zum Generator schickt. Die Übertragung dauert 2 
sec. In den Screenshots siehst du deine Daten, die ich in ARB64 
übertragen habe.

Load lässt nach einer Fehlermeldung (Überlauf) zuverlässig das Programm 
abstürzen und Save vergisst ca. 10% der Daten :-(

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Mittlerweile habe ich den Bogen raus und konnte meine erste eigene Kurve 
erstellen. Ist aber eher eine Spielerei. Bei der mit Fehlern gespickten 
Software empfiehlt es sich, den Workaround um 5 Ecken zu dokumentieren.

Dumme Frage zum Abschluss: Mein Gerät kann nur 30 MHz, wenn ich nun in 
dem Datenfeld zwei Sinuskurven ablege, sollte ich doch eigentlich 60 MHz 
erhalten, oder habe ich hier einen Denkfehler?

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Die dumme Frage kann ich mir mittlerweile selber beantworten:
Ein Sinus mit 60 MHz geht.

Allerdings hat die Amplitude bei 60 MHz nur noch ca. 70%.
Bis 30 MHz ist die Amplitude konstant, dann geht es abwärts.

Ist das bei der 60 MHz Ausführung ebenso?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Ist das bei der 60 MHz Ausführung ebenso?

Ich kann das leider nicht vernünftig messen, da ich nur ein Oszi mit
100 MHz habe. Im Handbuch des FY6900 ist eine Amplitude Flatness von ±5%
für f > 10 MHz angegeben, d.h. bei der Maximalfrequenz von 60 MHz
sollten noch mindestens 95% der Amplitude (-0,45 dB) erreicht werden.
Was ich mit meinem ungeeigneten Equipment gemessen und hochgerechnet
habe, lässt vermuten, dass dies auch in etwa hinkommen könnte, aber nur
ohne Belastung. Bei Belastung mit 50 Ω geht die Amplitude bei hohen
Frequenzen stärker zurück.

Mich würde ja mal interessieren, ob die Modelle für 20, 30, 50 und 60
MHz tatsächlich unterschiedlich aufgebaut bzw. bestückt sind, oder ob
die Obergrenzen der Frequenz nur durch die Firmware festgelegt sind.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Mich würde ja mal interessieren, ob die Modelle für 20, 30, 50 und 60
> MHz tatsächlich unterschiedlich aufgebaut bzw. bestückt sind...

Das werden wir wohl vom Hersteller nicht erfahren. Mein Oszi hat 150 MHz 
und es geht ab 30 MHz abwärts. Dann dreht man die Amplitude etwa auf und 
es passt wieder. Der Sinus sah bei 60 MHz noch sehr gut aus.

Man sollte aber beachten, dass das Gerät mit höherer Frequenz immer mehr 
Leistung zieht.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Habe mal den Datenspeicher des Generators etwas zweckentfremdet. Wer 
kann, glüht schon mal seine Protokolldecoder mit Auto-Funktion vor. Zu 
lesen gibt es was nettes aus der Kinderzeit.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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4. Streich :)

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> 4. Streich :)

100 Punkte, 1. Platz und die Ehrennadel in Gold zum Anstecken!
Wundert mich nicht, dass du hier die Nase vorne hast :)

Datenformat und Baudrate wird nicht verraten!

Es gibt ja noch den 2. und 3. Platz.
Und viiieele weitere Trostpreise ;)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hier ist noch mehr Futter für den FY6x00.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Zwei Dateien mit diffusen Werten - Hmm .. (Generator nicht greifbar)
Ob wir da eben die gleiche Idee haben ?

Denn ich überlege seit gestern, ob man mit dem Generator ein Schachbrett 
mit 8x8 Feldern auf dem Oszi darstellen könnte. Der Generator hat ja 
zwei Kanäle, man könnte also zwei unterschiedliche Sampels für X und Y 
erzeugen und einspielen.

Nur wie nähert man sich den hierzu benötigten Daten an?

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Nur wie nähert man sich den hierzu benötigten Daten an?

Die Lösung lautet wie so oft: Hirnen, hirnen und nochmal hirnen ...

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Hier noch ein aufgezoomtes Bild von den 256 Pixeln pro Feld.
16x16 passte genau für 32 Felder (16x16x32=8192).

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Mit dem Schachbrettmuster lässt sich prima die Geometrie, 
Kissenverzerrung und Randunschärfe einer Bildröhre überprüfen. Die 
Hameg-Leute haben das bei ihren Röhrengeräten offensichtlich recht gut 
hinbekommen.

von nörgler (Gast)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Die Hameg-Leute haben das bei ihren Röhrengeräten offensichtlich recht gut
> hinbekommen.

Die ja, du scheinbar noch nicht

von Klaus-Peter R. (Gast)


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nörgler schrieb:

> Die ja, du scheinbar noch nicht

Da hat ja tatsächlich mal einer aufgepasst, statt zu pennen ;-)

Die Ursache für die fehlerhafte Ecke kann ich mir nicht erklären. Denn 
die Daten in den beiden Sampelspeichern sind korrekt. Ich kann auch die 
X/Y-Kabel tauschen (Bild dreht sich um 90°), die Ecke links unten ist 
unverändert fehlerhaft. Ebenso kann ich die Daten hinter den Kanälen des 
Generators tauschen, hilft auch nichts.

Bei einem zweiten Oszilloskop tritt der Effekt ebenso auf (Bild 2), 
allerdings stellt sich der Effekt optisch etwas anders dar. Auch hier 
bleibt die linke untere Ecke fehlerhaft, wenn ich die Kabel oder die 
Daten tausche.

Das Schreiben des Bildes beginnt übrigens links unten (x0,y0) und ich 
schreibe nach oben. Das Schreiben endet rechts oben und wandert dann 
diagonal durch das Bild.

Hat der Nörgler eine Erklärung?

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Das Schreiben des Bildes beginnt übrigens links unten (x0,y0) und ich
> schreibe nach oben. Das Schreiben endet rechts oben und wandert dann
> diagonal durch das Bild.

Das scheint mir unerheblich, denn wenn ich die Kabel tausche, beginnt 
das Schreiben links oben und endet rechts unten.

von nörgler (Gast)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Hat der Nörgler eine Erklärung?

Da hab ich natürlich keine Erklärung dafür.
Wenn es tatsächlich ein Dreckeffekt beim Start der Sequenz wäre, dann 
könnte man sich das noch vorstellen. Der müsste dann aber ja mit wandern 
wie du schreibst.
Und... mir gefällt das "Projekt" schon, auch wenn ich noch nie ein 
Abgleichmuster für Röhrenoszis gebraucht habe.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Bei meinem alten Oszilloskop gibt es da nichts abzugleichen, dafür ist 
die Winkelabweichung der X und Y-Platten erheblich, s. Bild 4. Auch die 
Randunschärfe ist gewaltig. Das ist mir im praktischen Betrieb bisher 
noch gar nie aufgefallen. Wenn ich mir also mal ein "altes Schätzchen" 
anlachen wollte, würde ich den Generator mitnehmen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Die Ursache für die fehlerhafte Ecke kann ich mir nicht erklären.

Ich würde sagen, das ist ein Unter-/Überschwinger nach dem großen
Sprung von der einen Ecke in die diagonal gegenüberliegende.

Klaus-Peter R. schrieb:
> Klaus-Peter R. schrieb:
>> Das Schreiben des Bildes beginnt übrigens links unten (x0,y0) und ich
>> schreibe nach oben. Das Schreiben endet rechts oben und wandert dann
>> diagonal durch das Bild.
>
> Das scheint mir unerheblich, denn wenn ich die Kabel tausche, beginnt
> das Schreiben links oben und endet rechts unten.

Wenn du x und y vertauschst, wird das Bild an der ersten
Winkelhalbierenden gespiegelt, der Startpunkt in der linken
unteren Ecke bleibt dabei unverändert.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Ich würde sagen, das ist ein Unter-/Überschwinger nach dem großen
> Sprung von der einen Ecke in die diagonal gegenüberliegende.

Das wäre eine Erklärung. Dann müsste man beim "Rücklauf" paar Pausen 
machen. Geht aber nicht, denn es ist kein einziger Speicherplatz mehr 
frei. Oder man schreibt von links nach rechts nur jedes zweite Pixel und 
dann von rechts nach links die übersprungenen Pixel. Das wäre dann was 
für Hirnakrobaten.

> Wenn du x und y vertauschst, wird das Bild an der ersten
> Winkelhalbierenden gespiegelt, der Startpunkt in der linken
> unteren Ecke bleibt dabei unverändert.

Hmm, dann wäre links unten immer ein schwarzes (dunkles Feld). Bei einer 
Drehung um 90° wäre dem nicht so. Muss gestehen, dass ich darauf nicht 
geachtet habe. Werde das Ganze also nochmal aufbauen und berichten.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Wenn du x und y vertauschst, wird das Bild an der ersten
> Winkelhalbierenden gespiegelt ...

Scheint so zu sein, denn das "dunkle" Feld bleibt tatsächlich links 
unten. Bei einer Drehung um 90° müsste links unten ein weises Feld sein.

Bei den beiden Bildern habe ich nur die beiden Sampelspeicher getauscht 
(jeweils auf den anderen Kanal gelegt), alle Einstellungen am Generator 
und am Oszi blieben unverändert. Nun ist der Fehler links unten weg, 
dafür zeigen sich andere Fehler. Sehr gut zu sehen, wenn man aus beiden 
Bildern ein animiertes Gif erzeugt.

Möglicherweise haben hier am alten Oszi X und Y-Verstärker eine andere 
Bandbreite, Kennlinie oder was auch immer. Wobei der Generator nur mit 
10Hz läuft, was einem Pixeltakt von 82kHz entspricht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Klaus-Peter R. schrieb:
> Möglicherweise haben hier am alten Oszi X und Y-Verstärker eine andere
> Bandbreite

Der X-Verstärker hat bei den meisten (oder sogar allen?) Oszis eine
kleinere Bandbreite als der Y-Verstärker. Wenn dein Oszi einen
getrennten X-Eingang hat, dann wird im XY-Betrieb der langsamere
X-Verstärker genutzt. Hat es diesen nicht, wird einer der beiden
Y-Eingänge und damit auch einer der Y-Verstärker für die horizontale
Ablenkung genutzt, so dass man in beide Richtungen die volle Bandbreite
hat.

Mein altes HP180A gehört zur ersten Sorte und hat 50 MHz in Y-, aber nur
5 MHz in X-Richtung. Der X-Verstärker hat auch nur 3 Verstärkungsstufen.
Der Vorteil des getrennten X-Eingangs: Man kann auch im XY-Betrieb beide
Kanäle in Y-Richtung nutzen.

von Klaus-Peter R. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Hier ist noch mehr Futter für den FY6x00.

Genau, wir wollen mehr Futter, viel bringt viel :-)
Leider ist mir bei der Montage die RTC kaputt gegangen :-(

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