Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum kann Motordrehzahl 4500 UpM sein?


von Arthur Fleck (Gast)


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Wie kann das sein, dass die Drehzahl 4500 UpM ist? Ich habe mal gelernt, 
dass es beim 4 poligen Motor so 1470 UpM sind und beim 2 poligen Motor 
das Doppelte. Oder ist das ein Motor mit Nebenschluss oder Hauptschluss?

von Günter Lenz (Gast)


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Ist das eine Kommutatormaschine?

Beitrag #6526034 wurde vom Autor gelöscht.
von Mani W. (e-doc)


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Universalmotor

von Hp M. (nachtmix)


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Arthur Fleck schrieb:
> Oder ist das ein Motor mit Nebenschluss oder Hauptschluss?

Wird ein Nebenschlussmotor sein.
Dort ist die Leerlaufdrehzahl konstruktiv festgelegt und kaum von der 
Spannung abhängig.
Auch ändert die Drehzahl sich bei Belastung nur relativ wenig.

Hauptschlussmotoren (=Universalmotoren) hingegen zeigen eine sehr starke 
Abhängigkeit der Drehzahl von der Belastung, und deshalb kann die 
Drehzahl im Leerlauf gefährlich ansteigen.

von hinz (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Wird ein Nebenschlussmotor sein.

Ist aber ein Hauptschlussmotor.


> Hauptschlussmotoren (=Universalmotoren) hingegen zeigen eine sehr starke
> Abhängigkeit der Drehzahl von der Belastung, und deshalb kann die
> Drehzahl im Leerlauf gefährlich ansteigen.

Das Kühlgebläse verhindert letzteres.

von wendelsberg (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Wird ein Nebenschlussmotor sein.
> Dort ist die Leerlaufdrehzahl konstruktiv festgelegt und kaum von der
> Spannung abhängig.

Stimmt, die sind aber eben nicht fuer Wechselspannung tauglich.

wendelsberg

von Armin X. (werweiswas)


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Bitte die ganze Maschine zeigen.
Der Schwager hat eine Elektra mit Kondensatormotor und Riemenübertrieb 
zum Blatt. Da bist Du in der Drehzahl frei.

von hinz (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Bitte die ganze Maschine zeigen.

Alles klar?

von thomas_at (Gast)


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Abend!

In der Zeichung erkennt man unter Nr. 65 den Rotor (inkl. Kühlgebläse 
und Kommutator) und unter Nr. 71-75 die Kohlebürsten +Anschlusslitzen.

Es handelt sich also um keinen Induktionsmotor (bei dem die Drehzahl 
entsprechend f_elektr/n_pol ist), sondern um einen Universalmotor 
(Reihen oder Nebenschluss).


mfG Thomas

von wendelsberg (Gast)


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thomas_at schrieb:
> Universalmotor (Reihen oder Nebenschluss).

Reihenschluss - Nebenschlussmaschinen sind fuer Wechselstrom nicht 
geeignet.

wendelsberg

von Arthur Fleck (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> thomas_at schrieb:
> Universalmotor (Reihen oder Nebenschluss).
>
> Reihenschluss - Nebenschlussmaschinen sind fuer Wechselstrom nicht
> geeignet.
>
> wendelsberg

Danke für die Aufklärung  ;-)
Das haben die von Elektra Bekum, Vati und ich  nicht gewusst, also 
müssen wir, jetzt nach 21 Jahren Nutzungsdauer, die Kappsäge in den 
Elektroschrottcontainer werfen ;-)

von Arthur Fleck (Gast)


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Der Mythos der Hummel
Die Hummel wiegt 4.8 Gramm, hat eine Flügelbreite von 1,45 cm²
bei einem Flächenwinkel von 6 Grad.
Nach den Gesetzen der Aerodynamik kann die Hummel daher gar nicht 
fliegen, weil die Flügel der Hummel im Verhältnis zu ihrem pummeligen 
Körper viel zu klein sind.
Und was macht die Hummel? Ihr ist das egal. Sie weiß das nicht und 
fliegt trotzdem.

wendelsberg schrieb:
> Reihenschluss - Nebenschlussmaschinen sind fuer Wechselstrom nicht
> geeignet.

Elektra Bekum weiß das nicht, die bauen Maschinen mit Reihenschluss - 
Nebenschluss und die Maschinen laufen trotzdem!

von wendelsberg (Gast)


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Arthur Fleck schrieb:
> Elektra Bekum weiß das nicht, die bauen Maschinen mit Reihenschluss

Richtig.

wendelsberg

von Günter Lenz (Gast)


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von wendelsberg schrieb:
>thomas_at schrieb:
>> Universalmotor (Reihen oder Nebenschluss).

>Reihenschluss - Nebenschlussmaschinen sind fuer Wechselstrom nicht
>geeignet.

Mein Staubsauger ist eine Reihenschlußmaschine und ich habe
in mein Haus 230V Wechselspannung 50Hz und der Staubsauger
funktioniert wunderbar.

Bei solchen Maschinen gibt es keine abhängigkeit von der
Frequenz, die können in jeder Drehzahl laufen.

So wie "von thomas_at" schon schrieb.
>Es handelt sich also um keinen Induktionsmotor (bei dem die Drehzahl
>entsprechend f_elektr/n_pol ist), sondern um einen Universalmotor
>(Reihen oder Nebenschluss).

Kurzschlußläufer oder Synchronmaschinen haben eine
Abhängigkeit von der Frequenz und der Polzahl.

von Günni (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> Reihenschluss - Nebenschlussmaschinen sind fuer Wechselstrom nicht
> geeignet.

Solange die Motoren das nicht wissen, laufen die mit Wechselstrom genau 
so gut wie mit Gleichstrom. Da bei jedem durch den Wechselstrom 
bedingten Flusswechsel im Rotor sich auch der Fluss im Stator umkehrt, 
bleibt die Kraftwirkung und -Richtung gleich.

von wendelsberg (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
>>Reihenschluss - Nebenschlussmaschinen sind fuer Wechselstrom nicht
>>geeignet.
>
> Mein Staubsauger ist eine Reihenschlußmaschine und ich habe
> in mein Haus 230V Wechselspannung 50Hz und der Staubsauger
> funktioniert wunderbar.

Ja klar, da fliesst ja auch zu jedem Zeitpunkt der gleiche Strom und 
damit passen die Magnetfelder zueinander.
Das
1
>>Reihenschluss - Nebenschlussmaschinen sind...
 war nicht ganz eindeutig. So wird es eindeutig:
Reihenschluss.(PUNKT)
Nebenschlussmaschinen sind fuer Wechselstrom nicht geeignet.(PUNKT)

wendelsberg

von Egon D. (Gast)


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thomas_at schrieb:

> sondern um einen Universalmotor (Reihen oder
> Nebenschluss).

Nein.
Das "oder Nebenschluss" ist falsch.

Universalmotoren (=Allstrommotoren) sind stets
Reihenschlussmaschinen.

von hinz (Gast)


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Günni schrieb:
> Solange die Motoren das nicht wissen, laufen die mit Wechselstrom genau
> so gut wie mit Gleichstrom.

Nö, die kennen die Naturgesetze.


> Da bei jedem durch den Wechselstrom
> bedingten Flusswechsel im Rotor sich auch der Fluss im Stator umkehrt,
> bleibt die Kraftwirkung und -Richtung gleich.

Dummerweise passiert das bei der Nebenschlussmaschine nicht zur gleichen 
Zeit.

von Arthur Fleck (Gast)


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hinz schrieb:
> Günni schrieb:
> Solange die Motoren das nicht wissen, laufen die mit Wechselstrom genau
> so gut wie mit Gleichstrom.
>
> Nö, die kennen die Naturgesetze.
>
> Da bei jedem durch den Wechselstrom
> bedingten Flusswechsel im Rotor sich auch der Fluss im Stator umkehrt,
> bleibt die Kraftwirkung und -Richtung gleich.
>
> Dummerweise passiert das bei der Nebenschlussmaschine nicht zur gleichen
> Zeit.

Ich frag mal in die Runde:

Nebenschluss ist wenn Statorwicklung und Rotorwicklung parallel an Netz 
hängen?!

Reihenschluss ist wenn die Statorwicklung und die Rotorwicklung in Reihe 
geschaltet sind?!

(Ich könnte natürlich auch Wikipedia oder ein altes Lehrbuch bemühen, 
aber dann wär die Diskussion schnell zu Ende)

von Egon D. (Gast)


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Arthur Fleck schrieb:

> Nebenschluss ist wenn Statorwicklung und Rotorwicklung
> parallel an Netz hängen?!

Ja.


> Reihenschluss ist wenn die Statorwicklung und die
> Rotorwicklung in Reihe geschaltet sind?!

Ja.

von Arthur Fleck (Gast)


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Arthur Fleck schrieb:
> Da bei jedem durch den Wechselstrom
> bedingten Flusswechsel im Rotor sich auch der Fluss im Stator umkehrt,
> bleibt die Kraftwirkung und -Richtung gleich.
> Dummerweise passiert das bei der Nebenschlussmaschine nicht zur gleichen
> Zeit.

Warum passiert das nicht zur gleichen Zeit?

Was kann man dagegen tun?

von thomas_at (Gast)


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Abend!

Egon D. schrieb:
> thomas_at schrieb:
>
>> sondern um einen Universalmotor (Reihen oder
>> Nebenschluss).
>
> Nein.
> Das "oder Nebenschluss" ist falsch.

Zu schnell und zu spät geschrieben.

Ja, Nebenschluss funktioniert bei AC nicht.


Warum?

Der Statorstrom wäre um 90° gegenüber der Spannung verschoben 
(theoretisch ohne Verluste eine reine Induktivität), der Rotorstrom ist 
fast in Phase mit der Spannung (muss Wirkleistung erzeugen, also 
Widerstandsverhalten).

Damit würden felderzeugender (Stator) und drehmomenderzeugender Strom 
(Rotor) in der Amplitude nie aufeinander treffen, der cos phi und damit 
die Leistung geht gegen Null.

Die Erkläung stimmt hoffentlich einigermassen...


mfG Thomas

von MaWin O. (mawin_original)


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Arthur Fleck schrieb:
> Warum passiert das nicht zur gleichen Zeit?

Induktivität.

> Was kann man dagegen tun?

Reihenschluss nutzen.

von Arno H. (arno_h)


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Arthur Fleck schrieb:
> Der Mythos der Hummel
> Die Hummel wiegt 4.8 Gramm, hat eine Flügelbreite von 1,45 cm²
> bei einem Flächenwinkel von 6 Grad.
> Nach den Gesetzen der Aerodynamik kann die Hummel daher gar nicht
> fliegen, weil die Flügel der Hummel im Verhältnis zu ihrem pummeligen
> Körper viel zu klein sind.
> Und was macht die Hummel? Ihr ist das egal. Sie weiß das nicht und
> fliegt trotzdem.
>
Das "Hummelparadoxon" wurde in den 90ern befriedigend aerodynamisch 
erklärt.

>(Ich könnte natürlich auch Wikipedia oder ein altes Lehrbuch bemühen, aber dann 
wär die Diskussion schnell zu Ende)
wäre hier ganz nützlich gewesen.

Arno

von Arthur Fleck (Gast)


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MaWin O. schrieb:
> Arthur Fleck schrieb:
> Warum passiert das nicht zur gleichen Zeit?
>
> Induktivität.
>
> Was kann man dagegen tun?
>
> Reihenschluss nutzen.

Kann ich nicht einfach einen Kondensator in Reihe mit der 
Erregerwicklung schalten?

von hinz (Gast)


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Arthur Fleck schrieb:
> MaWin O. schrieb:
>> Arthur Fleck schrieb:
>> Warum passiert das nicht zur gleichen Zeit?
>>
>> Induktivität.
>>
>> Was kann man dagegen tun?
>>
>> Reihenschluss nutzen.
>
> Kann ich nicht einfach einen Kondensator in Reihe mit der
> Erregerwicklung schalten?

Die Phasenverschiebung ist lastabhängig.

von Arthur Fleck (Gast)


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hinz schrieb:
>> Kann ich nicht einfach einen Kondensator in Reihe mit der
>> Erregerwicklung schalten?
>
> Die Phasenverschiebung ist lastabhängig.

Wenn ich den Kondensator ausreichend klein dimensioniere, so das dieser 
der Erregerwicklung den Strom aufzwingt?! Könnte es so gehen?

von hinz (Gast)


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Arthur Fleck schrieb:
> hinz schrieb:
>>> Kann ich nicht einfach einen Kondensator in Reihe mit der
>>> Erregerwicklung schalten?
>>
>> Die Phasenverschiebung ist lastabhängig.
>
> Wenn ich den Kondensator ausreichend klein dimensioniere, so das dieser
> der Erregerwicklung den Strom aufzwingt?! Könnte es so gehen?

Hörst du die Hühner?

von Jelly Belly (Gast)


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hinz schrieb:
> Hörst du die Hühner?

Was willst du mir damit sagen? Wenn das ein Wink mit dem Zaunpfahl sein 
soll? Verstehe ich nicht!

von Ralf X. (ralf0815)


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Jelly Belly schrieb:
> hinz schrieb:
>> Hörst du die Hühner?
>
> Was willst du mir damit sagen? Wenn das ein Wink mit dem Zaunpfahl sein
> soll? Verstehe ich nicht!

Was hast Du denn damit zu tun?
Oder bist ein typischer Schwachkopf, der sich alle naslang mit 
unterschiedlichen/neuen Nicks anmeldet, bzw. darunter schreibt?

: Bearbeitet durch User
von Arthur Fleck (Gast)


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Oh, was ist hier denn passiert?
Da geht man nur mal ne Stunde offline und dann sowas.

Können wir nochmal auf die Idee zurückkommen, mit einem geeigneten 
Kondensator, in Reihe mit der Erregerwicklung, ob es dann möglich ist, 
so einen Motor als Nebenschlussmotor zu betreiben?

Dank euch allen! :-)

von Arthur Fleck (Gast)


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Arthur Fleck schrieb:
> Können wir nochmal auf die Idee zurückkommen, mit einem geeigneten
> Kondensator, in Reihe mit der Erregerwicklung, ob es dann möglich ist,
> so einen Motor als Nebenschlussmotor

mit Wechselstrom zu betreiben!

von michael_ (Gast)


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Arthur Fleck schrieb:
> Können wir nochmal auf die Idee zurückkommen, mit einem geeigneten
> Kondensator, in Reihe mit der Erregerwicklung,

Willst Herrn Siemens, der vor hundert Jahren gestorben ist, Konkurrenz 
machen?

von Hp M. (nachtmix)


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thomas_at schrieb:
> Damit würden felderzeugender (Stator) und drehmomenderzeugender Strom
> (Rotor) in der Amplitude nie aufeinander treffen, der cos phi und damit
> die Leistung geht gegen Null.

Sehe ich ein.
Danke für die Erklärung!

Mit ein paar billigen Dioden wäre dieser Mangel zwar zu beheben, aber 
die Elektroindustrie ist ja sehr zögerlich beim Einsatz elektronischer 
Bauteile.

von Achim M. (minifloat)


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Hp M. schrieb:
> Mit ein paar billigen Dioden wäre dieser Mangel zwar zu beheben

Selbst so in einem Pürierstab gesehen - Stator mit Permanentmagneten und 
den Anker über Gleichrichter und kleinem Entstörkondensator betrieben. 
Lustigerweise stand auf dem Motörchen "230VADC". Mit "alternating direct 
current" sind wohl gleichgerichtete Halbwellen gemeint :D

mfg mf

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