Hallo allerseits, es verabschiedete sich kürzlich das Steckernetzteil zur Digitaluhr mit Mega162 und GLCD mit "Analogzeigern" und Beleuchtung. Es ist ein Sunny SYS 1196 0605 W2E mit 5V und 1.2A von Pollin, dem besten aller Lieferanten ;-) Der Rest basiert auf einem Viper22A. Die Uhr wurde immer nur einige Tage eingeschaltet und das Netzteil nie warm, also weit unter seiner Maximallast betrieben. Wie kann es nun sein, daß die Schottky Diode SR340 ďurchlegiert ist und das Gerät mit einer probeweise eingebauten UF4004 sofort wieder 5,1V ausgibt? Ich hätte erwartet, daß die 3A-Diode der aufkommenden Stromstärke auch in den Spitzen locker gewachsen sein sollte. Oder verträgt sie rückwärts die Spannungsspitzen nicht? Ich habe hier an 3A-Dioden: 1N5822 und SB360. Ist es egal, welche ich einbaue? Kostenfaktor ist je 10 cent. Schon mal danke im Voraus. Mit freundlichem Gruß
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Christian S. schrieb: > Wie kann es nun sein, daß die Schottky Diode SR340 ďurchlegiert ist Scheiß Elektronik. Für meine LED-Beleuchtung der Küche habe ich die Innenleben dreier Steckernetzteile verwurstet, die ich in der Strombegrenzung bei fast Vollast betreibe. Parallel dazu habe ich einen Betriebsstundenzähler. Das erste ist nach 140h gestorben (Diode), das zweite hat bei 500h seinen Wandlertransistor abgeworfen. Das erste ist nun mit neuer Diode wieder drin, das andere habe ich komplett ersetzt, inzwischen bin ich bei 3400 Betriebbstunden ohen weiteren Ausfall. Ist zwar doof, aber kommt eben vor. Gekauft hatte ich 10 Stück, waren bei Pollin billig - vielleicht hat sie der ursprüngliche Vertreiber auch an P* abgegeben, weil er Ärger hatte?
> die ich in der Strombegrenzung bei fast Vollast betreibe Sehr clever wenn das eine Weile halten soll. Oder eher doch total doof. Hast du schon mal industrielle Produkte auf den Markt gebracht? Wohl nicht. Hier gab es vor Jahren beim oertlichen Ramschhaendler auch billigst Nokia-Nachbau-Ladegeraete. Die hat es schon beim Einstecken mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 10 % zerlegt. Es waere mir schade um meine Zeit gewesen da noch was zu reparieren. @ TO: Da hast du wohl ganz einfach nur Pech gehabt. > Ist es egal, welche ich einbaue? Wenn du die Sperrdurchbruchspannung nicht messen kannst, ist es egal.
SR340: 3 A / 40 V 3 A gegenüber 1,2 A vom Netzteil klingt ungefährlich 40 V sind nicht viel - ohne die restlichen Umstände zu überblicken, würde ich aus der Ferne zur SB360 3 A / 60 V raten. Boah, Geräte aus Geiz jenseits der Kenndaten betreiben, aber einen Betriebsstundenzähler finanzieren... Krank, oder???
Christian S. schrieb: > Wie kann es nun sein, daß die Schottky Diode SR340 ďurchlegiert ist und > das Gerät mit einer probeweise eingebauten UF4004 sofort wieder 5,1V > ausgibt Offenkundig ist das die Frage deines Beitrags, der Satz endet zumindest mit einem Fragezeichen. Da man nicht mal weiss, ob die Diode primär oder sekundär drin ist und was vorher dort verbaut wurde, kann man nur auf mehr als 40V an der Diode tippen.
MaWin (Gast) >Da man nicht mal weiss, ob die Diode primär oder sekundär drin ist und >was vorher dort verbaut wurde, kann man nur auf mehr als 40V an der >Diode tippen. Eine SR340 primär? Was soll das werden?
Schon mal danke für die Antworten. Vielleicht habe ich mich in meinem ersten Übereifer nicht genau ausgedrückt, nachdem es mit der probeweise eingelöteten schnellen Diode wieder funkionierte. Der Fehler war nur auf der Sekundärseite zu finden. Die SR340 ist der einzige Gleichrichter zwischen Trafo-Sekundär und den beiden Lade-Elkos 1000µF/10V am Ausgang. Ausgangsspannung sei nominell 5V. Im ersten Ansatz würde ich annhemen, daß eine 1N5820 sogar reichen müßte, aber herummessen am eingesteckten Netzteil möchte ich doch lieber nicht, nur um Spitzen auszumessen. Frage war: Wieso hat es die originale SR340 durchlegiert? Und reichen 40V-Sperrspannung als Ersatz oder baut man besser 60V Sperrspannung ein, wenn doch schon ein Fehler aufgetreten war? Eine Stimme plädierte für die niedrigere Flußspannung, die andere für die höhere Sperrspannung, beides verständlich. Bei dem Einzelstück für 1,50 Euro ist das ja egal, aber ich möchte für zukünftige Fälle daraus lernen... mfG
In der Vergangenheit habe ich so einige durchlegierte Dioden erlebt. Und, wer hätte das gedacht? Es waren immer Schottky-Dioden zu ersetzen. Das ging schon in den 80-ern los wo ich trübe Erfahrungen mit Schottky in 50Hz-Trafo-Netzteilen sammelte. In Wandwarzen ersetze ich Schrottky-Dioden grundsätzlich durch schnelle-Si-Typen.
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Das wäre eine Option, nur zu Lasten der etwas höhreren Flußspannung und etwas größeren Erwärmung. mfg
Es gibt auch Leute, die einen kleinen Kondensator parallel zur Diode schalten und damit schnelle fiese Spitzen kappen. Um die Diode nicht auszutricksen, werden die C aber recht klein gewählt, 10nF sind hier schon viel, besser so 1nF bis 3,3nF.
Christian S. schrieb: > Der Fehler war nur auf der Sekundärseite zu finden. Die SR340 ist der > einzige Gleichrichter zwischen Trafo-Sekundär und den beiden Lade-Elkos > 1000µF/10V am Ausgang. Ausgangsspannung sei nominell 5V. Soll das heißen, da ist/war nur EINE Diode drin? Also Halbwellengleichrichtung? Und dann 2000uF hinten dran? Oh je ... Auch eine Diode mag ein nicht ganz so stressiges Leben (und hat sonst früh einen Infarkt).
Christian S. schrieb: > es verabschiedete sich kürzlich das Steckernetzteil zur Digitaluhr mit > Mega162 und GLCD mit "Analogzeigern" und Beleuchtung. > Die Uhr wurde immer nur einige Tage eingeschaltet ... Und wie hoch ist dabei der Einschaltstrom, insbesondere bezogen auf die zulässige Impulsbelastbarkeit der Diode?
Hallo, genau, es erfolgt nur die Gleichrichtung der einen Halbwelle. Es dürfte ein Sperrwandler sein. Der Einschaltstrom ergibt sich aus den 2000uF, die im Steckernetzteil eingebaut sind,plus die etwa 200 uF an der Uhrenschaltung und dem Innenwiderstand des kleinen Trafos. Die Uhr braucht bei eingeschaltetem Licht vielleicht 500mA. Ohne Licht unter 100mA. Während der Entwicklung der Software lief sie mit vier Mignonakkus, also war der Stromverbrauch nicht so exorbitant. Beim Einschalten dürfte wohl die Strombegrenzung greifen. Maximale Belastbarkeit ist mit 80A für 8ms angegeben. Es könnte auch sein, daß die Diode durch die chinesische Lötwelle schon beim Zusammenbau einen Vorschaden erlitten hatte, da sie auf einer Seite recht kurz stehend eingebaut ist. MfG
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Die 2000µF im Ausgang deuten darauf hin, das der Konstrukteur sich wohl 'viel hilft viel' gedacht hat. Das Netzteil wird mit 1000µF oder gar 470µF auch nicht viel mehr Ripple am Ausgang haben.
A. B. schrieb: > Soll das heißen, da ist/war nur EINE Diode drin? Also > Halbwellengleichrichtung? Und dann 2000uF hinten dran? Oh je ... > Auch eine Diode mag ein nicht ganz so stressiges Leben (und hat sonst > früh einen Infarkt). Welche Topologie erwartest DU in so einem Steckernetzteil? Gegentakt-Flußwandler? Tipp: Es ist kein Steckernetzteil für den kW Bereich (die sind vieeel zu teuer für den Privatmann). Christian S. schrieb: > Es dürfte ein Sperrwandler sein. Das hatte die Mehrheit wohl sowieso vermutet. Seltsam mutet mir hier an, unter exakt der selben Bezeichnung sowohl 0,6A als auch 1,2A max. Dauerausgangsstrom zu finden... Jakob schrieb: > SR340: 3 A / 40 V > 3 A gegenüber 1,2 A vom Netzteil klingt ungefährlich > 40 V sind nicht viel - ohne die restlichen Umstände zu überblicken, > würde ich aus der Ferne zur SB360 3 A / 60 V raten. Stimme ich zu, wenn Du U-Messung (oder Snubber) ausschließt, und auch nicht Zeit und Mühe in die Erstellung einer vollst. Doku (Schaltung und Spec. aller Teile herausfinden) stecken willst - was ich wohl auch vermeiden würde. Matthias S. schrieb: > Es gibt auch Leute, die einen kleinen Kondensator parallel zur Diode > schalten und damit schnelle fiese Spitzen kappen. Um die Diode nicht > auszutricksen, werden die C aber recht klein gewählt, 10nF sind hier > schon viel, besser so 1nF bis 3,3nF. Gesehen habe ich sogar schon Z-Diode + Tranistor Clamping. (Nachtrgl. "eingemoddet" natürlich.) Leute machen manches.
Matthias S. schrieb: > Die 2000µF im Ausgang deuten darauf hin, das der Konstrukteur sich wohl > 'viel hilft viel' gedacht hat. Das Netzteil wird mit 1000µF oder gar > 470µF auch nicht viel mehr Ripple am Ausgang haben. Grade hatte ich was in der Art schreiben wollen. ;) Man könnte sogar mit 220+220µF und kleiner Speicherdrossel dazwischen evtl. bessere Werte als mit den 2000µF bekommen, ohne so hohe C erst mal aufladen zu müssen beim Einschalten. (Vielleicht war/ist ja das ein Teil der Todesursache, exakte Schaltung (vom TO vermutetes Stromlimit etc.) ist unbekannt.)
Wolfgang schrieb: > Und wie hoch ist dabei der Einschaltstrom, insbesondere bezogen auf die > zulässige Impulsbelastbarkeit der Diode? Und grade sehe ich, sowas hatte schon zuvor wer "im Sinn".
pod schrieb: > Jakob schrieb: >> SR340: 3 A / 40 V >> 3 A gegenüber 1,2 A vom Netzteil klingt ungefährlich >> 40 V sind nicht viel - ohne die restlichen Umstände zu überblicken, >> würde ich aus der Ferne zur SB360 3 A / 60 V raten. > > Stimme ich zu, wenn Du Mit "Du" meinte ich den TO, ich bitte um Entschuldigung.
Hallo, aufgrund der regen Resonanz gebe ich noch ein paar Fotos zum Besten. Die UF4004 ist diese Diode, die an langen Drähten über den Elko geht. Wird noch ersetzt. Das Teil hat sogar unbegrenzt lange TÜV. mfG
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Immerhin schon mit dem PI Filter im Ausgang, das pod auch schon vorschlug :-O
Du hast recht, hatte er wirklich sofort gemacht. Diesbzgl.: :-) Sind aber die originalen Elkos, oder? Falls ja, und Du das Augenmerk eher auf Haltbarkeit als "besonders Glatte U_aus" legst, würde ich, wie gesagt, verkleinernd ans Werk gehen.
Jakob schrieb: > Geräte aus Geiz jenseits der Kenndaten betreiben, aber > einen Betriebsstundenzähler finanzieren... Krank, oder??? Ein Betriebsstundenzähler ist ein technisches Gerät, kein BWLer.
Mark S. schrieb: > In der Vergangenheit habe ich so einige durchlegierte Dioden erlebt. > Und, wer hätte das gedacht? Es waren immer Schottky-Dioden zu ersetzen. > Das ging schon in den 80-ern los wo ich trübe Erfahrungen mit Schottky > in 50Hz-Trafo-Netzteilen sammelte. In Wandwarzen ersetze ich > Schrottky-Dioden grundsätzlich durch schnelle-Si-Typen. Naja, Schottky-Dioden sind schnell. Sooo verallgemeinert finde ich die Aussage falsch. Die Auswahl erfolgt entsprechend den Anforderungen, nicht mit dem Dartpfeil. Und da hat wohl der Konstrukteur und die Fertigung ihren Anteil dran. Matthias S. schrieb: > Es gibt auch Leute, die einen kleinen Kondensator parallel zur > Diode > schalten und damit schnelle fiese Spitzen kappen. Um die Diode nicht > auszutricksen, werden die C aber recht klein gewählt, 10nF sind hier > schon viel, besser so 1nF bis 3,3nF. Genau, eben weil die schnelle Abschaltung der Diode/n so wunderbare Spitzen produzieren, Snubber halt... Irgendwie kommt man immer wieder auf das Schaltungsdesign zurück.
In SMD dürfte da auf der Rückseite eine Reihenschaltung aus R und C vorhanden sein. Mfg
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