Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Picoscope Samplingrate (und ggf. weitere Aspekte)


von Bill&Ted (Gast)


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Hallo Leute!

es gibt einen Aspekt der Picoscopes den wir nicht verstehen. Weil wir 
überlegen uns eines in die WG zu holen, sollen solche Fragen natürlich 
ausgeräumt werden.

Gespielt wird aktuell mit der Demo von V6 der Software.

Die angezeigte Samplerate bei einem Kanal hängt (natürlich) von der 
Aufzeichnungszeit (Zeitbasis) und auch von der Aufzeichnungslänge 
(Buffer der in der Software angezeigt wird).
Frage ist ob das Oszilloskop dann intern trotzdem mit der maximalen Rate 
sampled und die verrechnet oder ob das einfach Samples wegwirft. Das 
wäre ja interessant zu wissen, ob ein kurzer Puls angezeigt wird, wenn 
die effektive Samplerate auf, sagen wir 1 MS/s landet.
Die Oszilloskope die wir so kennen haben dafür einen "Peak-Detect" Modus 
in der Erfassung.

danke

von Anja (Gast)


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Bill&Ted schrieb:
> Gespielt wird aktuell mit der Demo von V6 der Software.

Die Frage ist: welches PicoScope habt ihr dabei ins Auge gefaßt.
Von Modell zu Modell gibt es da auch Unterschiede.

Bill&Ted schrieb:
> Frage ist ob das Oszilloskop dann intern trotzdem mit der maximalen Rate
> sampled und die verrechnet oder ob das einfach Samples wegwirft.

Weggeworfen wird sicher nichts. Es wird immer mit der angegebenen 
Sample-Rate gesampled. (zumindest bei meinem PS5444A). Einen "Peak 
Detect" habe ich bei meinem Oszi nicht.

Ich habe mal am Frequenzgenerator 5us Pulse mit 1Hz Wiederholfrequenz 
eingestellt und mit 50 kHz abgetastet. Triggern geht natürlich auch nur 
wenn der Puls zufällig erfaßt wurde.

-> Immer genügend Speicher verwenden.

Gruß Anja

von Günni (Gast)


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Anja schrieb:
> Ich habe mal am Frequenzgenerator 5us Pulse mit 1Hz Wiederholfrequenz
> eingestellt und mit 50 kHz abgetastet. Triggern geht natürlich auch nur
> wenn der Puls zufällig erfaßt wurde.

Wenn der Abstand der Samples größer als die Breite der gemessenen Pulse 
ist, gehen natürlich einzelne Pulse verloren. (Wenn ein Sample kurz vor 
dem Impuls erfolgte, kommt das nächste natürlich erst, wenn der Puls 
schon vorbei ist.) Das Triggern auf eine Flanke klappt aber (meist) 
unabhängig von der Samplerate.

Der Zusammenhang zwischen Abtastrate und Speichertiefe ist für die 
Auflösung der FFT von Bedeutung.

von Michael (Gast)


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Anja schrieb:
> Ich habe mal am Frequenzgenerator 5us Pulse mit 1Hz Wiederholfrequenz
> eingestellt und mit 50 kHz abgetastet.

das habe ich einer Weile auch ausprobiert und das Picoscope hat von 
meinen Oszis dabei am besten abgeschnitten.
Es ist ein anderes Bediengefühl, aber im Vergleich zu dem, was 
heutzutage sonst verkauft wird, bin ich sehr zufrieden mit meinem 
Picoscope.

Seht doch mal im Internet nach, da gibt es viele Videos und einen 
umfangreichen Testbericht auf deutsch

Oszilloskop Test PicoScope 5444D MSO 5000 Serie USB Oscilloscope Review
https://www.youtube.com/watch?v=fqyOuWzK3go

von Bill&Ted (Gast)


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Hi,
So richtig konkret haben wir uns noch nichts ins Auge gefasst.
Wobei MSO natürlich schon sehr interessant ist. Picoscope gibt es aber 
auch viele, viele verschiedene das hat auch Nachteile. ;-)
Wenn wir uns einig sind, dass dieses Jahr bzgl. Urlaub eher etwas 
verkorkst bleibt, ist o.g. Oszilloskop schon ein Kandidat.

Dass man sich genau die speichertiefe überlegen muss finde ich aber 
etwas unpraktisch. Man kann natürlich argumentieren dass man Planvoll 
messen soll, aber erhöhe ich die zeitachse und muss dran denken den 
Speicher auch anzupacken halte ich für fehlerträchtig. Es gefällt mir 
erheblich besser wenn ich mich drauf verlassen kann dass das scope den 
min/max für eine stützstelle aktualisiert.
Ich wackel bei mso trächtigen Anwendungen gern mal mit einem pin. Wenn 
ich mir da sicher sein kann, einen Strich am Schirm zu sehen egal wie 
ich an den Reglern drehe, bevorzuge ich das schon.
Ich hab mit Tobi, also Ted :-), fast gewettet, dass die Hardware 
Maximalwerte aktualisiert für einen Samplepunkt.

Hat man da evtl. die Chance, dass pico so was noch mal in die Firmware 
einbaut?
Vermisst ihr so was gar nicht und ich hänge zu sehr in alten Denkmustern 
fest?

von Bill&Ted (Gast)


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Au weia mein Handy hat beim groß bzw klein schreiben aber auch wieder 
gemacht was es will.... Sry

von Anja (Gast)



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Bill&Ted schrieb:
> fast gewettet, dass die Hardware
> Maximalwerte aktualisiert für einen Samplepunkt.

Für einen Anzeigepunkt werden die min und Max-Werte der entsprechenden 
Samples schon "zusammengefaßt" so daß man weiß wo man hinzoomen muß.
Die Samples an sich sind zeitdiskret mit fester Abtastzeit. (Muß ja auch 
so sein falls man nachträglich noch eine FFT machen will).

Man kann ja auch generell immer die maximal mögliche Anzahl an Samples 
einstellen und nicht auf 1 Ms Speicher limitieren.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Bill&Ted schrieb:
> Hat man da evtl. die Chance, dass pico so was noch mal in die Firmware
> einbaut?
Die Chancen sind nicht schlecht wenn das Feature für die Zielgruppe 
interessant ist. Der Support sitzt in England.

> Vermisst ihr so was gar nicht und ich hänge zu sehr in alten Denkmustern
> fest?
Peak detect ist jetzt eher ein notwendiges Feature wenn der Speicher "zu 
klein" ist. Bei FFT stört es eher.

Gruß Anja

von Bill&Ted (Gast)


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Danke für die Erläuterungen. Der fft Einwand ist nachvollziehbar.
Ein bißchen fremde ich mit dem Konzept immer super lange Puffer 
aufzunehmen noch. Die Daten müssen ja auch übertragen und am Rechner 
gerendert werden. Verliere ich dadurch nicht Geschwindigkeit bei der 
Ausgabe aka Diashow und setze das picoscope unnötig außer Gefecht?
Ob man so spontan wirklich fft machen anstelle eines flüssigeres Bildes, 
kann ich aber nicht einschätzen. Irgendwie stehe ich möglichst schnelle 
Bildausgabe. Versteht ihr was ich meine?
Ich denke am besten gucke ich mir den verlinkten Test erst mal in Ruhe 
an, öffnet vielleicht meine Augen oder?

Ich bin, muss ich gestehen, aber von uns auch etwas skeptischer bzgl PC 
oszilloskop. Mein Notebook ist nicht brandneu, so dass ich eben eher an 
ein laggy System denke.
Und beim USB scope sucht man dann auf dem Schreibtisch nach der Maus, 
sucht den Mauszeiger, verschiebt mit dem Kabel alles mögliche... Ein 
Knopf für z. B. Die Zeitbasis ist immer da.
Ich denke daher bin ich etwas voreingenommen und suche Probleme wie oben 
beschrieben. Ist mir bewusst und ich will alles versuchen objektiv zu 
verstehen und zu bewerten.

von Anja (Gast)


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Bill&Ted schrieb:
> Ob man so spontan wirklich fft machen anstelle eines flüssigeres Bildes,
> kann ich aber nicht einschätzen. Irgendwie stehe ich möglichst schnelle
> Bildausgabe. Versteht ihr was ich meine?

Das hängt jetzt wirklich vom Anwendungsfall und der persönlichen 
Arbeitsweise ab. Die "beste" responsitivity bietet nach meinen 
Erfahrungen ein entsprechendes LECROY oszi. (Kostet aber auch 
entsprechend).

Bill&Ted schrieb:
> Mein Notebook ist nicht brandneu, so dass ich eben eher an
> ein laggy System denke.
Ich betreibe mein Oszi meistens auch (über Remote Desktop) an einem 
älteren T420 oder T500. Wenn man nicht massiv irgendwelche Meßfunktionen 
bei gleichzeitig hoher Speichertiefe aktiv hat funktioniert das gut.
Wobei ich bei einem neueren PicoScope mit USB3 darauf achten würde daß 
es auch an einem USB3 Port hängt.

Die Stärke liegt eher dann in der Dokumentation (Screenshots)und der 
Auswertung (Zoomfunktion) von komplexen Kurvenformen. Gegenüber z.B. 
einem 1 GHz Tektronix spare ich da regelmäßig Faktor 3 bei der 
Auswertung. Auch hat man mal schnell eine Kurvenform in Matlab/Simulink 
zur Weiterverarbeitung geschrieben. Beim Tektronix in der Firma habe ich 
schon mal 20 Minuten gewartet bis die CSV Datei endlich auf dem 
Speicherstick geschrieben war. (10 MS auf 4 Kanälen).

Bill&Ted schrieb:
> Ich denke am besten gucke ich mir den verlinkten Test erst mal in Ruhe
> an, öffnet vielleicht meine Augen oder?
Bestimmte Dinge sieht man, ist natürlich gefärbt von den Vorlieben (wie 
der selig machende Rollmodus) des Testers. Andere Dinge sieht man nicht 
z.B. die Automatisierungsfunktionen wie z.B. Alarme um automatisch 
Meßreihen abzuspeichern oder sogar über die DOS 
Kommandozeilenschnittstelle / über Python Meßautomatisierung 
durchzuführen.

Gruß Anja

von Bill&Ted (Gast)


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Danke. Mehr Geduld sollte ich jetzt auch erst mal nicht einfordern.
Wenn sich neue Fragezeichen auftun hört ihr bestimmt von uns.
Guten Rutsch! Haltet die Füße so still es euch möglich ist.

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