Moinmoin, ich mache mir z. Zt. Gedanken darüber, wie man einen Leistungsprüfstand für Motoren bauen könnte, um Pedeleckonformität von Motoren zu überprüfen. Diese dürfen eine Nennleistung von maximal 250W haben. Leistung ist 2Pi mal Drehmoment mal u/s. Das heißt bei ner angenehmen Drehzahl von 90upm=>1.5/s darf der Motor maximal 26.5Nm abgeben. Man könnte nun eine Scheibe mit nem Radius von 1m an die Welle tüdeln und mit nem Seil ein Gewicht von ca 2.7kg (26.5Nm/9.81äähhh wie war das noch 1N=1Kgm/s^2... naja 9.81der Einheit, die da Kg rauskommen lässt :D) hochziehen lassen. Ist das soweit richtig, wenn man davon absieht dass es ziemlich unpraktikabel ist, da der Motor unter anderem ne halbe Stunde laufen muss? 1.5m×2Pi macht übern Daumen 10m, dass heißt die 2.7KG würden ne halbe Stunde mit 10m/s, also 36km/h, also 18km hochgehoben werden. Da bräuchte man nen tiefes Loch und immer noch nen MtEverest um den Motor draufzustellen. Macht man den Scheibendurchmesser kleiner, muss man nicht mehr so hochheben aber das Gewicht wird entsprechend schwerer. Geht man mit dem Radius auf 10cm runter müsste das Gewicht schon 27kg wiegen aber immer noch 1.8km gehoben werden. Bei Faktor 100 kleiner wird die 1cm Welle vermutlich schon ganz schön laut stöhnen unter der Last der 270kg. Und es wären immer noch 180m zu heben. Was wäre eine praktikable Möglichkeit? Wie kann man mit einer Bremse so dosiert bremsen, dass man ein konstantes Drehmoment aufrecht erhält? Könnte man nicht auch "einfach" mit nem Generator bremsen, und entsprechend der generierten Spannung Strom verheizen? Vielen Dank im Voraus und nen guten Rutsch in ein hoffentlich normaleres 2021 Chaos.
J. T. schrieb: > Ist das soweit richtig Nein. Die Spitzenleistung darf höher sein. Nennleistung ist eine Durchschnittsleistung.
MaWin schrieb: > Die Spitzenleistung darf höher sein. Das ist zwar richtig, war aber nicht die Frage. Die Spitzenleistung ist unbeschränkt. Geprüft wird nachEEN 85 oder so ähnlich. Die Nummer zumindest ist 85. Wobei auch da die Anwendbarkeit fragwürdig ist, da unter Punkt 1.3 (Anwendbarkeit der Vorschrift) steht: Die Vorschrift ist für Motoren anzuwenden, die als einziger Antrieb verbaut sind.(Frei nach Gedächtnis zitiert) zu finden wenn man nach "Prüfvorschrift 85 Pedelec" sucht/googelt. Ein Pedelec wird aber schon per Definition nicht ausschließlich durch den Motor angetrieben, somit schließt die Vorschrift eigentlich aus, für Pedelecs angewendet zu werden, aber ich bin kein Jurist. Bitte zurück zur mechanischen Frage. Für die Diskussion der Rechtslage sind wir im falschen Forum.
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J. T. schrieb: > Könnte man nicht auch "einfach" mit nem Generator bremsen, und > entsprechend der generierten Spannung Strom verheizen? Genau so. Du kannst durch verändern des Heizwiderstandes (besser ist eine elektronische Last mit mehreren Transistoren) auch andere Leistungen abfragen. Dadurch bleibt man flexibel. Und du kannst E-technisch alles bequem nachrechnen (Wirkungsgrad des Generators berücksichtigen).
J. T. schrieb: > Könnte man nicht auch "einfach" mit nem Generator bremsen, und > entsprechend der generierten Spannung Strom verheizen? Natuerlich. Tausende Pruefstaende sind so aufgebaut. Bei denen ist auch die noetige Messtechnik nicht sehr kompliziert. (Je nach Genauigkeitsanforderungen) Prinzip Nr.2 ist, soweit ich weiss, die Verwirbelung von Wasser. wendelsberg
MaWin 2 schrieb: > Genau so. Du kannst durch verändern des Heizwiderstandes (besser ist > eine elektronische Last mit mehreren Transistoren) auch andere > Leistungen abfragen. Dadurch bleibt man flexibel. > Und du kannst E-technisch alles bequem nachrechnen (Wirkungsgrad des > Generators berücksichtigen). Ich hab hier noch nen BLDC rumliegen, der hat 700kv (ich kann nichts dafür, so heißt die Drahzahlkonstante), sprich bei 700u/min generiert der 1V. Ist das eigentlich ne Effektivspannung oder ist das der Spitzenwert? Oder gar nur Spitze-Spitze? Da müsste zumindest ein Getriebe vor, um auf halbwegs sinnvolle Drehzahlen am "Generator" zu kommen. Gleichrichten dann mit idealen Dioden... n paar 100W 1Ohm Widerstände fliegen auch noch rum und der Generator-BLDC ist für 5(Modellbau)KW gut. Ich hab noch Riemenscheiben und Krams für ein 1:5 Riemengetriebe rumliegen. Wie hoch dürfte der Wirkungsgrad von sowas sein? 0.95? Besser schlechter? Und selbst damit käme ich nur auf 450Umin am Genrator, das wäre nichtmal 1 Volt....
wendelsberg schrieb: > Prinzip Nr.2 ist, soweit ich weiss, die Verwirbelung von Wasser Also quasi ein Drehungsdämpfer. Hatte ich auch kurz drüber nachgedacht, aber da bräuchte man vermutlich DMS um das Moment zu Messen, und das wird mir dann zu aufwändig für nen Hobbygebastel.
J. T. schrieb: > Ich hab hier noch nen BLDC rumliegen, der hat 700kv (ich kann nichts > dafür, so heißt die Drahzahlkonstante) Korrekt wäre doch Kv=700 RPM/V
Es ist wie es ist schrieb: > Quark, man heizt Wasser auf und misst den Temperaturverlauf. Das erfordert ja "mehrfache Leistungsumwandlung" wird also auch nicht unbedingt genauer. Es geht vor allem gar nicht darum, die Leistung zu messen, sondern den Motor mit einer konstanten Leistung zu belasten. Dafür dürfte die Aufheizmethode etwas zu träge sein.
J. T. schrieb: > Es geht vor allem gar nicht darum, die Leistung zu messen, sondern den > Motor mit einer konstanten Leistung zu belasten. Natürlich muss auch dafür die Leistung gemessen werden, aber Ziel der Messung ist nicht, die Leistung des Motors zu kennen, sondern das Ziel ist, zu wissen dass der Motor mit 250W (oder welcher auch immer) belastet wurde.
Einfach ist der "Pronysche Zaum". Messen benötigt nur ein bisschen basteln und eine Federwaage, regeln etwas mehr (ein Servo z.b. um die Schrauben anzuziehen)
A. S. schrieb: > Einfach ist der "Pronysche Zaum". Interessantes Stichwort, kannte ich in der Form noch nicht. Vom Prinzip her ähnlich wäre die Bandbremse mir noch geläufig. Ich glaube aber, die sind nur auf dem Papier "einfach". Mit der Reibung ändert sich die Temperatur, damit der Reibwert. Da müsste man ständig nachregeln. Da dürfte das nachführen des Stroms an nem Widerstand/elektronischen Last doch einfacher sein.
J. T. schrieb: > ich mache mir z. Zt. Gedanken darüber, wie man einen Leistungsprüfstand > für Motoren bauen könnte, um Pedeleckonformität von Motoren zu > überprüfen. > Diese dürfen eine Nennleistung von maximal 250W haben. M.W. zählt die Leistung am Hinterrad und nicht die Leistung an irgendeiner Motorwelle. Oder bin ich falsch informiert?
Es ist wie es ist schrieb: > Wo ist da der wesentliche Unterschied? Der Wirkungsgrad der Kraftübertragung
J. T. schrieb: > Ich glaube aber, die sind nur auf dem Papier "einfach". Mit der Reibung > ändert sich die Temperatur, damit der Reibwert. Da müsste man ständig > nachregeln. Da dürfte das nachführen des Stroms an nem > Widerstand/elektronischen Last doch einfacher sein. Ja, wenn Du einen guten Generator/Bremse hast, ist das immer einfacher und Stand der Technik für Motorenprüfstände. Der Vorteil des Zaums liegt in der einfachen und sehr genauen Messung unabhängig von Wirkungsgraden. Die Hitze sollte kein Problem sein, wenn Du statt des inneren Rades einfach eine Büchse/Fass nimmst, die die Hitze relativ schnell und gut wegkühlt. Das Nachregeln ist kein Problem, wenn der Zielwert nur +-10% genau sein muss: Dann reicht meist die Gangschaltung des Fahrrades.
Udo S. schrieb: > Es ist wie es ist schrieb: >> Wo ist da der wesentliche Unterschied? > > Der Wirkungsgrad der Kraftübertragung Du meinst eine rostige Kette?
J. T. schrieb: > Es geht vor allem gar nicht darum, die Leistung zu messen, sondern den > Motor mit einer konstanten Leistung zu belasten. und was willst du eigentlich messen?
Klaus-Peter R. schrieb: > M.W. zählt die Leistung am Hinterrad und nicht die Leistung an > irgendeiner Motorwelle. Oder bin ich falsch informiert Ist laut der Prüfvorschrift vom Hersteller vorzugeben. Ich ging jetzt von der Tretlagerwelle aus. Werner schrieb: > und was willst du eigentlich messen? Ob der Motor sich bei bei Belastung mit 250W um mehr als 20°C erwärmt, bei einer Ausgangstemperatur von 25°C. Bzw genaugenommen um nicht mehr als 20 Grad erwärmt. Die Prüfvorschrift ist an der Stelle auch dezent hirnrissig, unter der Vorraussetzung dass der Gesetzgeber verhindern möchte, das jdm mit mehr als 250W unterwegs ist. Es heißt dort nämlich sinngemäß "bei Belastung mit 250W darf sich der Motor um nicht mehr als 20 Grad erwärmen". So gesehen könnte ich auch nen 100KW Motor verbauen. Wenn ich dem mit 250W belaste, wird der vermutlich sogar einfach kühler, bei unseren jetzigen Aussentemperaturen.;-)
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J. T. schrieb: > Werner schrieb: >> und was willst du eigentlich messen? > > Ob der Motor sich bei bei Belastung mit 250W um mehr als 20°C erwärmt, > bei einer Ausgangstemperatur von 25°C. Also eine Messung nach UN-ECE-Regelung Nr. 85, wie sie für die Pedelecs/E-Bikes vorgeschrieben ist. Dabei kannst Du doch wimre die Drehzahl im Bereich von 10% ändern, damit also die Leistung einregeln. (wobei ich das ganze nie verstanden habe: Ja, der Motor darf bei Nennleistung nur maximal 45° nach 30 Minuten erreichen, ... aber bergauf darf er auch Stundenlang mehr leisten und beim Anfahren ein Vielfaches...?) Falls Du nur einfach messen willst,... bei den Bikern gibt es doch diese Drehmoment-Trainings-Messgeräte, die die Leistung des Fahrers an der Kurbel messen.
A. S. schrieb: > Falls Du nur einfach messen willst,... bei den Bikern gibt es doch diese > Drehmoment-Trainings-Messgeräte, die die Leistung des Fahrers an der > Kurbel messen. Eigentlich auch ne schöne Idee, aber die Messkurbeln die ich so in unseren Katalogen gefunden hab, kosten auch mehr, als ich auszugeben bereit bin. A. S. schrieb: > UN-ECE-Regelung Nr. 85, Genau die meinte ich. Wobei die sich ja eigentlich, wie ich weiter oben erwähnte, selbst ausschließt. Siehe 1.3 selbiger.
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Letztlich ist es ganz einfach: irgendeine Flüssigkeit in einem isolierten Behälter verwirbeln lassen und den Temperaturanstieg messen. Zuvor ein elektrischer Widerstand zum Heizen da rein gebastelt. Dann einfach eine bekannte elektrische Leistung hinein gepustet und den Temperaturverlauf beobachtet. Kennlinenschar aufnehmen. Das mach man an verschiedenen Leistungspunkten und bei verschiedenen Temperaturen und schon hat man was richtig gut vergleichbares! Das Ganze kann man leicht aufbauen und die Reproduzierbarkeit dürfte recht hoch sein. Also, der Ansatz mit der Wasserverwirbelung ist schon richtig gut! Leicht aufzubauen und relativ universell verwendbar. Dazu braucht es aber auch noch eine Stopuhr :-), oder besser eine automatische Zeitsteuerung.
Nasenbär schrieb: > Das Ganze kann man leicht aufbauen und die Reproduzierbarkeit dürfte > recht hoch sein. Also, der Ansatz mit der Wasserverwirbelung ist schon > richtig gut! Leicht aufzubauen und relativ universell verwendbar. Dazu > braucht es aber auch noch eine Stopuhr :-), oder besser eine > automatische Zeitsteuerung. Da der Motor ne halbe Stunde laufen muss, muss die Isolierung wohl doch recht gut sein. Aber sicher bin ich mir nicht. Keine Erfahrung mit sowas. Aber mein Gefühl sagt mir das es ohne gute Isolierung nur Hausnummern werden, da man nur schlecht nachvollziehen kann, wo wann welche Wärme "verloren" ging. P.S. ich bin übrigens hocherfreut über die, zumindest temporäre Entwicklung des Forums. Schon der 2te konstruktive Thread, an dem ich heute teilnehme.
Nasenbär schrieb: > und schon hat man was richtig gut vergleichbares! Der Rührbecher verliert Wärme an die Umgebung und über seine Befestigungslaschen an den Prüftisch. Da kommt hinten nur Murx raus. 💩
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