Hallo Liebe Forengemeinde, eines vorweg: in der Regel reicht mir die Suchfunktion aus und ich muss keine neuen Themen erstellen. Ich hoffe ich habe hier das richtige Unterforum gewählt, in den anderen hätte das Thema meiner Ansicht nach weniger gepasst. Falls es einen ähnlichen Beitrag bereits gibt, tut mir das leid, da war ich wohl leider zu blöd den zu finden. Kurz zu mir, was dann auch gleich zum Thema führt: Wir haben eine verhältnismäßig große Familie, 3 Kinder im Teenie-Alter bzw. halb erwachsen, einen Nachzügler und einen technikaffinen Papa (mich). Dementsprechend viele Elektronikgeräte flattern bei uns im Haus rum. Da ich den Nachhaltigkeitsgedanke schätze, kaufen wir vieles gebraucht und nicht neu, daher ist für uns die Garantie oft nicht nutzbar. Ich bin kein Fachmann, aber über die Jahre ist es mir gelungen mir einiges an Leien-Wissen anzueignen, wenn es darum geht Dinge zu reparieren. Das bleibt leider nicht aus, da auch immer wieder mal was kaputt geht. Es macht mir spaß Dinge zu repariere... ich mache bestimmt auch viel falsch wo ein Wissender die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Aber sei es drum :). Ich teste mich durch, probiere, lese usw. Nun kommen wir zum brandheißen Eisen Lipos: Bis her habe ich mich da nicht rangetraut, da ich mir der Gefahren durchaus bewusst bin. Nur ist es leider so, dass immer mehr tote Geräte auf meinem Tisch landen bei denen ich stark davon ausgehe, dass das was mit dem Akku zu tun hat. Ich habe nicht vor irgendwelche toten Akkus wiederzubeleben und unser Haus abzufackeln. Mir geht es mit diesem Beitrag eher darum die Thematik zu verstehen, um die Fehler zu finden. Und sollte mal etwas passieren, achte ich im Vorhinein penibel darauf, dass kein Brand entstehen kann oder es für mich gefährlich wird. Auslöser dieses Beitrags sind zwei identische Wireless Headset, welches ich gerne wieder flott machen würde. Da es mir echt in der Seele blutet diese in die Tonne zu werfen würde ich die Thematik Lipo gerne etwas besser verstehen. Folgender Sachverhalt hat sich eingestellt: Beide sind komplett tot. Sowohl am Kabel als auch ohne Kabel. Keine Reaktion. Nehmen wir für folgende Fragen mal an die Hauptplatinen haben keinen Defekt. Diese Headsets haben (wie fast alles andere was ich irgendwann mal geöffnet habe) einen 3,7V Lipo Akku. Drei Kabel gehen weg. Plus, Minus, und Temperatur. An dem Akku selber ist immer noch eine kleine Platine gelötet. Ich stelle mal ein paar grundlegende Fragen die, sofern sie beantwortet werden vielleicht zur Lösung des Problems führen und Missverständnisse meinerseits aufdecken. 1) Welchen Zweck hat diese Platine wirklich? Dient diese nur dem Tiefenentladungsschutz? Kommuniziert das Headset mit dem Akku oder greift das nur irgendwelche Daten read only ab? (Ich gehe davon aus, dass jeder Hersteller das änderst löst und man nur schwer eine pauschale Aussage treffen kann, aber da es wirklich oft sehr ähnlich aussieht denke ich, dass es da ein paar Grundgedanken dazu gibt die mir helfen die Thematik zu verstehen) 2) Ist die Ladeelektronik in der Platine des Headsets oder am Akku? (Falls man das so pauschal sagen kann) Ich hab den Akku abgesteckt, die Spannung gemessen und 0 Volt abgelesen. Dies würde für mich bedeuten, dass der Tiefenentladungsschutz greift (oder andere Defekte) und der Akku für mich als defekt einzustufen wäre. Nun habe ich einen winzigen Schnitt ins Kapton gemacht um direkt am Akku zu messen. Einmal 3,52 und einmal 3,4 Volt. Das sind zwar keine 3,7V aber für mich ist das keine Tiefenentladung. Ist das Korrekt? Mir ist beim werkeln ein Fehler passiert (da ich beide parallel auf dem Tisch hatte) als ich testhalber versucht habe ein Headset über mein Labornetzteil zu bestromen. (um zu erfahren ob es irgendeine Reaktion zeigt) Dabei hatte ich vergessen den Akku abzustecken. Also denke ich, dass ich ein Stück geladen habe. Lustigerweise zeigt dieser nun am Stecker wieder eine Spannung von 3,6V an. Auch an der Platine liegt Spannung an, alles bleibt aber tot. Um sicher zugehen, dass ich nichts gegrillt habe, habe ich den Akku und Platinen durchgetauscht. Immer noch tot. Um den Fehler etwas einzugrenzen habe ich interessehalber einen anderen Lipo genommen (anderes Gerät) und diesen mit Krokodilklemmen bzw. Kabeln and das Headset geklemmt. Dieser hat ebenfalls 3,7V und laut Aufdruck auch einen Pin 3 für Temperaturinfos. Leider blieb das Headset immer noch tot. Ich konnte aber an der Platine des Headsets ebenfalls wieder diese Spannung abgreifen. Das führt mich zu frage 3) 3) Für den Fall, dass ich den Akku tausche, muss ich exakt den gleichen Kaufen? Leider kann ich weder in Europa noch in Asien einen Ersatz-Akku finden. Wenn ich einen ähnlichen finde, mit den selben Daten und einem Temperatur-Pin,(wie oben beschrieben) kann ich davon ausgehen, dass das funktioniert? 4) Wo in dem System ist ein "Akkufehler" gespeichert. Wird sowas überhaupt gespeichert? Ich hatte schon öfters Geräte, die 0V am Akku angezeigt haben, wo ein Akkutausch aber nichts gebracht hat. Macht es überhaupt Sinn den Akku dann zu tauschen oder sind solche Geräte dann totprogrammiert? 5) Wäre es möglich (unter Berücksichtigung der Gefahren), die Platine welche am Akku hängt an einen anderen Lipo zu löten um Kompatibilität herzustellen? Bringt das überhaupt etwas, weil an sich sagt ja gerade diese Platine, dass ein Defekt vorliegt. 6) Eine technische Frage abseits der Lipo-Thematik: Ich habe die Kabel im Bügel durchgemessen um Kabelbruch oder scheuernde Kabel auszuschließen. Bei der Durchgangsprüfung ist mir aufgefallen, dass ich an der Platine von Plus zu Ground zu Temp-Signal Durchgang angezeigt bekomme. Allerdings nur, wenn ich die Prüfspitzen verkehrt an die Kontakte bringe. Woran liegt das? 7) Wie würdet Ihr an solche Probleme rangehen? Ich danke euch für jede konstruktive Antwort und jeden konstruktiven Input. Ich wiederhole es zum Abschluss nochmal: Ich bin mir der Gefahr bewusst :-)
1) Kuck die Platine an. Da ist zu 99% ein DW01 im SOT23-6 und ein TSSOP8er FET drauf, das ist nichts weiter als ein Tiefentladeschutz mit Überladeschutz und Überstromschutz. Standard-Akkuschützer für 3ct, aber nur als absolute Notbremse. 2) Normal sollte der Lader im Headset sein. Es gibt sparwütige größenwahnsinnige Hersteller, die stumpf 5V (mit Glück mit einem Widerstand) an den Akku anlegen und den Brandschutz von 1) die Arbeit machen lassen. Die 0V am "Batterieanschluss" sagen dir, das der Tiefentlade- oder Überstromschutz angeschlagen hat. Die 3,xV am Akku sagen dir, das die Zelle wohl noch was kann, und richtig erkannt: durch kurzes anladen wird der Schutz wieder zurückgesetzt. Wenn das Headset trotz 4V vom Netzteil am Akkuanschluss nix macht ist es allerdings im Eimer. 3) Größe, Entladerate und Kapazität sollten etwa passen. Du kannst eine nackte ungeschützte Zelle mit ähnlichen Maßen kaufen und den Akkuschutz transplantieren, dann hast du auch gleich den passenden Stecker. Bzgl. der Entladerate kann die geschätzte Batteriedauer und die aufgedruckte Kapazität ein Anhaltspunkt sein. 4) Gibt's so und so. Wenn du den NTC simulierst und 4V aus dem Netzteil dransteckst weißt du Bescheid. 5) Ja, siehe oben. 6) Wer misst, misst Mist. Du testest in einen IC-Eingang oder so, und der hat Dioden gegen die Betriebsspannung, als ESD-Schutz. Verfolge die Leiterbahn auf der Akkuplatine, dann weißt du was die Schaltung sehen will. 7) - Netzteiltest Wenn positiv, also Stromaufnahme und Funktion OK: - Ersatzakku nach Maß kaufen - Schutz transplantieren - Yaaay
Super. Danke für die schnelle Antwort. Funktioniert der Netzteiltest immer trotz leerem Datenpin? Habe vor Jahren mal, als ich noch kein Labornetzteil hatte, einen Lipo nachgekauft. Dieser hatte nur +-. Hat nicht geklappt. Mit dem originalen Ersatz hats dann aber funktioniert.
Das ist in der Regel ein NTC, manchmal auch einfach als Fake 10k Festwiderstand gegen GND. In den seltensten Fällen ist das tatsächlich was "Datiges". Kann auch sein, das es ein 2S-Akku ist und der dritte ist der Mittelabgriff, aber in deinem Fall wohl nicht. Und am Geräteende gibt es auch beides. Manche wollen den Widerstand sehen ("Der Akku ist nicht zu heiß/zu kalt"), manchen ist es egal, man hat einfach einen Akku genommen den der Chinese gerade loswerden wollte. Von daher: Der Netzteiltest der den Akku simuliert muss gehen, spätestens wenn der dritte Pin passend beschaltet wird. Wie, kann man am besten sehen wenn man die Akkuplatine mal unter der Lupe ansieht. Ganz hart kann man die Zelle ablöten und dem Schutzdings 4V aus dem Netzteil geben, allerdings muss man dann vermutlich einmal kurz anladen, damit die Sicherung gegen Tiefentladen zurückgesetzt wird. Der "Akku" hat dann ~4V an seinem Stecker, der dritte Pin ist original, das muss gehen.
Jakob S. schrieb: > Ich danke euch für jede konstruktive Antwort und jeden konstruktiven > Input. > Ich wiederhole es zum Abschluss nochmal: Ich bin mir der Gefahr bewusst > :-) Quick & Dirty aber relativ sichere wieder Inbetriebnahme geht so: LIPO + deren Ladeelektronik abtrennen und das Gerät mit der Spannung und dem Strom aus NiMH Akkus oder per USB Angeschlossene PowerBanks versorgen. Dazu also nach dem Abtrennen des Lipos ein Kabel mit Spannungs- oder Stromregler anlöten, das entweder zu AA Batterihaltern führt oder die 5 V von USB erwartet. Der Nachteil ist dann halt, dass die nicht mehr so ergonomisch sind, wenn jetzt plötzlich ein paar schwere NiMH Batterien um den Gürtel geschnallt werden müssen und ein Kabel rumbaumelt. Netzstrom würde ich bei Kopfhörern nicht verwenden. Die InEar Knopf Kopfhörer können durchaus Strom führen, wenn die selber schon etwas kaputt sind und meistens sind sie das nach jahrelanger Nutzungszeit.
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