Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dreheiseninstrumente noch zeitgemäß?


von Anfänger (Gast)


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Was ist besser - ein Dreheisen- oder ein Drehspulinstrument? Sind diese 
Gerätetypen noch zeitgemäß oder sollte man ein digitales Multimeter 
vorziehen?

von Es ist wie es ist (Gast)


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Ih, digital? Ist Mist.

Die Ägypter brauchen auch keine digitale Wasserwaage!

von Wühlhase (Gast)


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Was versprichst du dir von Digitalmeßgeräten? Was wird dadurch besser? 
Könnte dadurch auch etwas schlechter werden?

Diese Fragen solltest du zuerst beantworten.

von Harald W. (wilhelms)


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Anfänger schrieb:

> Was ist besser - ein Dreheisen- oder ein Drehspulinstrument?

Das ist genauso sinnlos, wie die Frage: Was ist besser? Ein BMW
oder ein Mercedes? Jedes dieser Instrumente hat seinen eigenen
Anwendugsbereich!

von pnp (Gast)


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Eine Frage: Was genau verstehst du unter "zeitgemäß"?

von Theor (Gast)


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pnp schrieb:
> Eine Frage: Was genau verstehst du unter "zeitgemäß"?

Hm. Ich würde sagen, sofern und solange die Existenz dieses Instruments 
eine zeitliche Dimension hat, ist es "zeitgemäß". Falls es aber nur im 
Raum existiert und nicht in der Zeit, dann ist es nicht "zeitgemäß". 
Oder falls es gar nicht existiert. Oder so ... ähnlich.
Aber ich will dem TO nicht vorgreifen. Er hat dazu sicher eigene, 
sinnvolle  und völlig berechtigte Ansichten dazu.

Ha. Mein erster Witz in diesem Jahr! :-)

von Elektrofan (Gast)


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Hängt u.a. von der Anwendung ab:

- Bei meinem betagten Labornetzteil habe ich zu den ursprünglichen
  Drehspulinspannungsmessern noch digitale parallelgeschaltet.
  Je nach Einsatz gucke ich auf die alten und/oder auf die neuen.

- Drehspulmesswerke messen den Strom bekanntlich arithmetisch,
  Dreheisenmessinstrumente Effektivwerte.

von Manfred (Gast)


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Anfänger schrieb:
> noch zeitgemäß

In meinem Stell-Trenntrafo möchte ich kein Digitalgezappel, da ist das 
Dreheisenmeßwerk nach wie vor optimal.

In meinem Labornetzteil oder Bleiakkulader genauso, die Drehspulzeiger 
erfüllen ihren Zweck, da will ich gerne eine Tendenz sehen und brauche 
den exakten Wert eher selten.

Bei digital muß man sehr genau auf Auflösung gegen Genauigkeit schauen, 
zwei Stellen nach dem Komma nützen nichts, wenn das Ding über den 
Arbeitsbereich schon zwei an der ersten Nachkommastelle abweicht.

von Der Funki (Gast)


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Ich hatte mal eine Wette abgeschlossen mit meinem Arbeitskollegen, ein 
Schönling der als erster so ein digi Dingsbums bekam. Ich wettete das 
ich mit meinem Vielfachmeßgerät die 5 Volt genau so gut einstellen kann 
wie er mit seinem Dingbums.

Die Wette gewann ich haushoch!!!

Andere Spnnung 15 Volt, gewann ich auch


Der war vielleicht zerknittert....

von hobbyinformatika (Gast)


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Der Funki schrieb:

> Ich wettete das
> ich mit meinem Vielfachmeßgerät die 5 Volt genau so gut einstellen kann
> wie er mit seinem Dingbums.
>
> Die Wette gewann ich haushoch!!!
> Andere Spnnung 15 Volt, gewann ich auch
> Der war vielleicht zerknittert....

Supermann, wie hast Du das gemacht?

Moment, ich kanns mir denken: Der Andere war Manfred mit seinem kaputten 
Digi mit 2 Stellen Abweichung...

Manfred schrieb:

> Bei digital muß man sehr genau auf Auflösung gegen Genauigkeit schauen,
> zwei Stellen nach dem Komma nützen nichts, wenn das Ding über den
> Arbeitsbereich schon zwei an der ersten Nachkommastelle abweicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Angesichts des Nicks und der Frage erahne ich den Versuch, ein 
Freitagsthema in neuem Gewande anzuzetteln, aber sei's drum.

Ich hatte lange Zeit zwei Multimeter, ein analoges und ein digitales. 
Verwendet habe ich beide. Eine Weile nachdem das analoge nach 
Jahrzehnten verschied, legte ich mir ein neues analoges zu - die Auswahl 
war da schon recht dünn. Beide sind nützlich, das digitale würde mir 
genauso fehlen.

Mit der Frage zu Dreheisen legt er dann freilich noch eine ordentliche 
Schippe drauf. Die galten schon als überwiegend veraltet (nur für 
besondere Fälle), als ich mein erstes Multimeter kaufte. Und das ist 
wirklich lange her. Schon analoge Multimeter sind dünn gesäht - gibts 
wirklich welche mit Dreheisenmesswerk? ;-)

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Anfänger schrieb:
> Was ist besser - ein Dreheisen- oder ein Drehspulinstrument? Sind diese
> Gerätetypen noch zeitgemäß oder sollte man ein digitales Multimeter
> vorziehen?

Das sind verschiedene Einsatzbereiche.

Zeigerinstrumente mit einem Messbereich: zum einbauen und immer 
sichtbar.

Das eine linear aber Gleichstrom, das andere für Effektivwerte 
verschiedenster Formen.

Als Multimeter ist digital ein Vielfaches genauer oder billiger. Von 
true RMS vielleicht abgesehen.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich mag mein analoges Messgerät!
Immer wenn ich es aus der Kiste nehme funktioniert es auch.
Das digitale Teil begrüßt mich meist mit fehlender Anzeige, was so viel 
wie "ich stehe auf frische Batterien" bedeutet.
Für die Erbsenzähler: Die Batterien (Widerstandsmessung) nehme ich 
natürlich, damit sie mir das Gerät nicht vollpissen oder die Klemmen 
oxidieren, immer raus.

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mit der Frage zu Dreheisen legt er dann freilich noch eine Schippe
> drauf.

Für ihren Zweck - gerade von C* kopiert.
Andere bauen Zeiger digital nach, ob das so toll ist?

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> Für ihren Zweck - gerade von C* kopiert.

Das ist genau jene Nische, in die sich schon damals die Dreheisens 
gerettet hatten: Wechselstrommessung.

Allerdings schien mir, hier werde nach einem Multimeter gefragt. Und 
dafür wären mir 40kg zu viel. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Manfred schrieb:

> In meinem Stell-Trenntrafo möchte ich kein Digitalgezappel, da ist das
> Dreheisenmeßwerk nach wie vor optimal.

Da wäre allerdings, zumindest als zweiter Messbereich, eine Skala von
210V...250V sinnvoll. Das lässt sich ja leicht nachrüsten.

von Volker S. (sjv)


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(prx) A. K. schrieb:
> Allerdings schien mir, hier werde nach einem Multimeter gefragt. Und
> dafür wären mir 40kg zu viel. ;-)

Das gibt es auch wesentlich leichter:
https://www.ebay.de/itm/1-Stuck-SIEMENS-Multizet-Messgerat-Prufgerat/124133265485?hash=item1ce6eb504d:g:EzcAAOSwJppbn9wW

von Harald W. (wilhelms)


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(prx) A. K. schrieb:

> Schon analoge Multimeter sind dünn gesäht - gibts
> wirklich welche mit Dreheisenmesswerk? ;-)

Echte Multimeter kenne ich auch nicht. Es gibt allerdings sowohl
Spannungs- als auch Strommesser mit mehreren Meßbereichen. Eine
gute Genauigkeit (1%) lässt sich mit Drehspulmesswerken leichter
erreichen als mit Dreheisen.

von knuppe (Gast)


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Man kann auch digitale Messgeräte mit Grafikdsiplay  nutzen. Da kann man 
jede beliebige Darstellungsart emulieren. Das wäre wohl zeitgemäß :-)

von (prx) A. K. (prx)


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Harald W. schrieb:
> Eine gute Genauigkeit (1%) lässt sich mit Drehspulmesswerken
> leichter erreichen als mit Dreheisen.

Daher der Begriff "Schätzeisen"? ;-)

von Manfred (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> wirklich welche mit Dreheisenmesswerk? ;-)
> Echte Multimeter kenne ich auch nicht.

Ich auch nicht, aber es gab sie offenbar:

Volker S. schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. ...

Schade, dass die aus der Mode sind - würde die ganzen Threads mit 
"Spannung auf dem Gehäuse" (wegen Y-Kondensator) oder "Spannung, obwohl 
Schalter aus" ersparen.

von MaWin (Gast)


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Anfänger schrieb:
> Was ist besser - ein Dreheisen- oder ein Drehspulinstrument? Sind
> diese Gerätetypen noch zeitgemäß oder sollte man ein digitales
> Multimeter vorziehen?

Nein, zeitgemäss sind sie nicht, kleine Digitalanzeigen sind inzwischen 
billiger, aber Drehspul kann gegenüber Digitalanzeige ein Vorteil sein, 
wenn man keine extra Versorgungsspannung für das Instrument hat, und 
Dreheisen kann ein Vorteil sein wenn man Wechselspannung/strom messen 
will, aber nicht die Verluste von Gleichrichterdioden haben will.
Und insgesamt gilt, wie bei der Zeigeruhr vs. Digitaluhr, dass manche 
Leute meinen  Zeiger besser ablesen zu können, und ein elektronisch 
nachgebildetes Zeigerinstrument, z.B. per Graphik-OLED ist immer noch 
teurer als ein mechanisches Instrument. Und nicht unbedingt langlebiger.

von Werner H. (werner45)


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Ich verwende auch beide.
Ein analoges Amperemeter im Netzgerät ist Gold wert. Es funktioniert 
immer, braucht keine separate Stromversorgung und wenn der Strom 
zappelt, kann man wenigstens das Mittel ablesen. Ein normales DVM 
versagt bei zappelnden Werten jämmerlich, weil die Zahlen hin und her 
laufen.

Man kann sogar eine fast logarithmische Anzeige erhalten. Zwei dicke 
Schraub- oder Preßdioden auf einen Kühlkörper nebeneinander, die eine 
direkt in den Strompfad, die andere über einen Vorwiderstand parallel 
dazu. Ein Drehspulinstrument über beide Dioden. Die Skala muß man neu 
zeichnen. Geht z.B. von 10 mA bis 10 A ohne Umschaltung. Die zweite 
Diode dient der weitgehenden Temperaturkompensation.

Am liebsten habe ich 270°-Instrumente mit dickem Zeiger, die kann man 
auch aus großer Entfernung abschätzen (Solarstrom). Sind aber bei ebay 
selten geworden. Genauso Instrumente mit Zeiger in der Mitte - beide 
Stromrichtungen ablesbar (USB-Kabeladapter).

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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MaWin schrieb:
> Nein, zeitgemäss sind sie nicht,

In Bereichen, wo es auf Zuverlässigkeit ankommt, d.h. müssen auch noch 
funktionieren, wenn das Netzteil ausfällt, sind Dreheiseninstrumente 
weiterhin ungeschlagen, insbesondere wenn die Multiplikatorfunktion für 
Wechselströme genutzt wird. Da kommt kein digitales Messgerät mit. Die 
fallen viel häufiger aus. Als Lernobjekt um technische Zusammenhänge zu 
begreifen, sind diese Messinstrumente weiterhin auch pädagogisch 
sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Horst S. (petawatt)


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Hatte mir für einen größeren Stelltrafo 2 Dreheiseninstrumente von 
Neuberger beschafft. Schön die passenden Ausschnitte in das 
Eisenblechgehäuse gefeilt. Hat richtig gut ausgesehen. Leider waren die 
angezeigten Messwerte voll daneben. Die relativ teuren Instrumente waren 
magnetisch nicht abgeschirmt und ein Anteil des magnetischen Flusses ist 
über das Gehäuseblech ausgewandert. Beim Spannungsmesser kann man dann 
den Vorwiderstand entsprechend anpassen aber beim Amperemeter ist das 
schon problematischer.
Hab letztlich einen größeren Ausschnitt in das Blechgehäuse gesägt und 
die Instrumente auf eine Kunststoffblende gesetzt.

Grüße von petawatt

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Zeitgemäß waren die auch vor über 30ig Jahren nicht mehr.
Da wo es auf einige 10 DM (ja lange her ich meine tatsächlich Deutsche 
Mark) nicht ankam wurden sie noch genutzt - teilweise mit eigenen Strom- 
bzw. Spannungswandlern.
Bei ganz billigen Geräten wurde wohl noch Restmaterial genutzt aber 
schon "damals" eigentlich aus der zeit gefallen
(Das waren aber auch schon die frühen 90er - gefühlt gar nicht so lange 
her und trotzdem schon eine andere Ära - ich bin zu den älteren Sack 
geworden über die ich schon immer vollkommen berechtigt geschmunzelt 
habe - es heißt also so langsam aufpassen das ich nicht zu nostalgischen 
die Vergangenheit schön redenden Trottel mutiere-"Früher war es doch 
viel Besser" und ja "ihr" nach 2000 geborenen - ihr dürft oder solltet 
sogar über uns "alten Säcke" schmunzeln und die welche tatsächlich zu 
mürrischen, weltfremden im gestern lebenden "Säcken" geworden sind ruhig 
heftig kritisieren ...)

Die Digitallösungen sind schon lange die preiswertere und genauere 
Alternative - Digital bedeutet übrigens nicht automatisch 
Zahlerbdarstellung- sollte eigentlich jeden nicht totalen Laien klar 
sein.
Auch eine extra Spannungsversorgung ist schon lange nicht mehr 
Voraussetzung, nebenbei ist wenn man etwas tiefer in die Tasche greift 
mit "Digitalen Messwerken" sehr viel möglich (loggen, Troggerpunkte 
festlegen  usw.) was ansonsten sehr aufwendig war.

Praktiker

von Der Funki (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Hatte mir für einen größeren Stelltrafo 2 Dreheiseninstrumente von
> Neuberger beschafft. Schön die passenden Ausschnitte in das
> Eisenblechgehäuse gefeilt. Hat richtig gut ausgesehen. Leider waren die
> angezeigten Messwerte voll daneben. Die relativ teuren Instrumente waren
> magnetisch nicht abgeschirmt und ein Anteil des magnetischen Flusses ist
> über das Gehäuseblech ausgewandert. Beim Spannungsmesser kann man dann
> den Vorwiderstand entsprechend anpassen aber beim Amperemeter ist das
> schon problematischer.
> Hab letztlich einen größeren Ausschnitt in das Blechgehäuse gesägt und
> die Instrumente auf eine Kunststoffblende gesetzt.
>
> Grüße von petawatt

Zeigen, zeigen, wollen wir sehen.

von MaWin (Gast)


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Praktiker schrieb:
> Die Digitallösungen sind schon lange die preiswertere und genauere
> Alternative

Na ja, um 2000 kosteten Labornetzgeräte mit Digitalanzeige noch mehr als 
solche mit Analoganzeige
Um 2005 erschien ein mit spitzem Bleistift gerechnetes 
Billiglabornetzteil mit Zeigerinstrument für den Strom und 
Digitalanzeige für die Spannung. Das wird der Moment gewesen sein als 
das digitale billiger wurde, wenn man nicht extra eine 
Versorgungsspannung bereitstellen musste.
1980 kostete ein digitales (ICL7106 basierter Bausatz) um 100 DM und ein 
CA3161 basiertes um 60 DM, während bessere Zeigerinstrumente um 15 und 
billige um 7 DM lagen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich habe noch analoge Messinstrumente in Betrieb.
-Trennstelltrafo (Eigenbau) mit V/A-Anzeige, Dreheisen. 
Neuberger-Instrumente, ziemlich genau und den vorgesehenen Zweck genauer 
als nötig.

-Netzteil Heinzinger 30V/10A
 (sowas in der Art 
https://i.ebayimg.com/images/g/n4IAAOSwT99eoCVi/s-l1600.jpg), 
Spiegelskala-Instrumente 3V/30V und 1A/10A umschaltbar. Überraschend 
genau. Das schöne daran: man sieht Impulsbelastungen und rel. schnelle 
Trends ohne Augenkrebs.

-Multimeter habe ich auch noch analog, die passiven
https://www.picclickimg.com/d/w1600/pict/283999487281_/Spannungs-Messger%C3%A4t-VEB-DDR-Spannungsmessung-Strommessger%C3%A4t.jpg
benutze ich kaum noch. Genau genug meist ja, aber der 
Eigenverbrauch/Beeinflussung der Messung zu gross.

von Thomas B. (thombde)


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Habe jetzt nicht alles oben gelesen, sorry.

Kommt auf die Verwendung an.
Bei einem Stelltrenntrafo sind analoge Messwerke top.
Weil da die Werte nicht wirklich stabil sind und schwanken.
Weis auch nicht ob man die Netzspannung unbedingt auf 1 Volt genau 
messen muss.
Stark schwankende Messwerte sind digital  schlecht darzustellen.
Die 7-Segmente flimmern nur, und man erkennt kaum eine Tendenz.

Erinnert mich an die digitalen Drehzahlmesser für das Auto.(Elektor)
Sieht ja hübsch aus, ist aber praktisch nicht zu gebrauchen,

Für ein Labornetzgerät oder ähnliche ist digital schon die bessere Wahl.
Obwohl, für ein Hochspannungsnetzgerät mit 10 KV würde ich wiederum eine
analoge Anzeige bevorzugen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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MaWin schrieb:
> CA3161 basiertes

CA3161+62 - die EMV-Hölle schlechthin :-)

von total perspective vortex (Gast)


Angehängte Dateien:

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Aus den Offenbarungen des Analog-Papstes, ISBN: 3-89576-059-5

von Thomas B. (thombde)


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H.Joachim S. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> CA3161 basiertes
>
> CA3161+62 - die EMV-Hölle schlechthin :-)

Warum?
Die Dinger digitalisieren quasi in Echtzeit.
Hatte da noch nie Probleme mit.

von michael_ (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Die relativ teuren Instrumente waren
> magnetisch nicht abgeschirmt und ein Anteil des magnetischen Flusses ist
> über das Gehäuseblech ausgewandert.

Deshalb gibt es die für entsprechende Blechdicke.
Meist mit einem Aufkleber versehen.

von Werner H. (werner45)


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Bei einem großen Trafo mit großem Streufeld hilft das auch nicht.
Da hilft nur ein doppelter Kasten aus 1-mm-Eisenblech auf der Rückseite.

Habe ich vor langer Zeit an einem zentnerschwerem japanischen Trenntrafo 
(220 - 100 V) gesehen. Die Abschirmungen mußten beim Auswechseln des 
defekten Voltmeters entfernt werden. Zum Ausprobieren erst mal ohne die 
Kästen betrieben. Danach wußte ich, warum die Blechkästen verbaut 
waren...

von Theor (Gast)


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Naja. Sicher ist ein digitales Instrument vergleichsweise genauer. Aber 
ob man diese Genauigkeit braucht hat ja so direkt nichts mit zeitgemäß 
oder unzeitgemäß zu tun.

Was zur Zeit an Dingen gebaut wird, die diese Genauigkeiten 
erforderlich machen, wird der normale Hobbybastler und auch die 
Mehrzahl der Profis gar nicht in die Finger bekommen. Die guten Leute 
arbeiten sowieso eher an qualitativen Fortschritten und nicht an 
quantiativen.

Für die meisten Dinge, die ich so mache, reichen mir 3 Stellen locker 
aus und die kann ich sogar noch am Rechenschieber (naja, wenigstens 
einigermaßen und mit Brille) ablesen.

Ich nähme mein "liebes" Microtest 80 am liebsten ab und zu mit ins Bett. 
Geht (abgesehen von der Widerstandmessung) auch mit leerer Batterie. Und 
das ich meinen Supertester 680 mal verscheuert habe, nehme ich mir heute 
noch übel. :-}

https://www.radiomuseum.org/r/ice_microtest_80.html

Also, lieber TO. Erkläre uns doch mal bitte, wozu Du evtl. "zeitgemäße" 
Auflösungen und Genauigkeiten brauchen könntest.

von c520 (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> H.Joachim S. schrieb:
>>
>> CA3161+62 - die EMV-Hölle schlechthin :-)
>
> Warum?
> Die Dinger digitalisieren quasi in Echtzeit.

Was das denn? :-)
Wenn ich mich recht erinnere gabs ne schnelle und eine langsame 
Betriebsart. Aber was soll denn in diesen Zusammenhang bei der lahmen 
Ente Echtzeit sein?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Thomas B. schrieb:
> Warum?
> Die Dinger digitalisieren quasi in Echtzeit.
> Hatte da noch nie Probleme mit.

Die funktionieren ja auch erstaunlich gut in ihrer eigentlichen 
Funktion.
Nebenbei seuchen sie aber derart, dass es mit vertretbaren Mitteln kaum 
möglich ist das CE-konform hinzubekommen. Müsste jetzt ca. 15 Jahre her 
sein dass ich das hier auf dem Tisch hatte.

von Achim B. (bobdylan)


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total perspective vortex schrieb:
> Aus den Offenbarungen des Analog-Papstes, ISBN: 3-89576-059-5

Das ist die einzige Fachliteratur, die ich im Bett gelesen habe. Alles 
andere nur am Schreib/Basteltisch. Dieses Buch sollte jeder lesen, der 
sich mit Elektronik (auch digital) beschäftigt. Es gibt kein mir 
bekanntes Fachbuch, das mehr Spaß macht. Und ich kenne viele; saß mal an 
der Quelle.

von .Gast (Gast)


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Achim B. schrieb:
> total perspective vortex schrieb:
>> Aus den Offenbarungen des Analog-Papstes, ISBN: 3-89576-059-5
>
> Das ist die einzige Fachliteratur, die ich im Bett gelesen habe. Alles
> andere nur am Schreib/Basteltisch. Dieses Buch sollte jeder lesen, der
> sich mit Elektronik (auch digital) beschäftigt. Es gibt kein mir
> bekanntes Fachbuch, das mehr Spaß macht. Und ich kenne viele; saß mal an
> der Quelle.

Ist leider nicht mehr erhältlich.

von total perspective vortex (Gast)


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.Gast schrieb:
>>> Aus den Offenbarungen des Analog-Papstes, ISBN: 3-89576-059-5

> Ist leider nicht mehr erhältlich.

Pech für Dich, dann musste wohl dumm sterben. Du könntest natürlich auch 
nach einer Neu-Auflage, Gebraucht oder in einer anderen Sprache suchen. 
Oder überhaupt erst mal mit Suchen und Nachfragen anfangen.

https://www.amazon.de/Robert-A-Pease/e/B001H6SNGO/ref=dp_byline_cont_pop_book_1

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Robert-A-Pease+Troubleshooting-in-Analogschaltungen/id/A02p72Kw01ZZj?zid=frfhjig5hhlu8npgh8dtfef8v9

>> Das ist die einzige Fachliteratur, die ich im Bett gelesen habe. Alles
>> andere nur am Schreib/Basteltisch. Dieses Buch sollte jeder lesen, der
>> sich mit Elektronik (auch digital) beschäftigt. Es gibt kein mir
>> bekanntes Fachbuch, das mehr Spaß macht.

Man könnte Augen zwinkernd sagen, Lesen und Verstehen bringt quasi 5+ 
Jahre Berufserfahrung mit, ich denke da an die vielen Anekdoten aus 
Pease Berufsleben anhand derer er zeigt, wie 'akademische 
Vorgehemsweisen' durch die falschen Personen zum Versagen führen muß. 
Bspw. S.218, ein Testingenieur lässt das Produktfreigabemeeting mit 
einen perfekt ausehenden Teststatistikreport platzen. Der Testreport 
freilich, war keinen Pfifferling Wert, weil der Tester nicht richtig 
lief, was mit ein bißchen Grundverständnis vom Testopjekt offensichtlich 
war.

Ich wunsch mir aber auch ein aktuallisierte Praxisbuch, der Robert Pease 
wäre ja heute 80 Jahre alt. Einem Praxisbuch für (Analog)-Elektroniker 
kommt IMHO das ARRL Handbook schon recht nahe, wenn auch der Fokus auf 
Funktechnik liegt.

von Elektrofan (Gast)


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Durch Ausmusterung ergatterte ich während meiner 'aktiven Zeit' u.a.:

1.) Metrawatt Unigor A43, ein wirkliches Schätzchen:

https://www.alte-messgeraete.de/elektrotechnik/metrawatt-n%C3%BCrnberg-bayern/vielfach-messger%C3%A4t-unigor-a-43/

2.) Fluke 8600 A:

https://www.welt-der-alten-radios.de/ausstellung-messen-1974-1211.html

---
Mit denen bin ich bis heute gut zurechtgekommen.

von Martin H. (horo)


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Ja, das Unigor war klasse, mein drittes Multimeter, davor das 
µA-Multizet von Siemens, und ganz zu Anfang ein Selbstbau mit einem 100 
µA Einbauinstrument und ein paar Vorwiderständen (10%er, also eher ein 
mieses Schätzeisen, aber ich konnte damit meine ersten Röhrenschaltungen 
zum Laufen bringen).
Dann kamen ein Fluke 8060, ein Fluke 89 und ein METRA HIT 29s; aber das 
Siemens ist immer noch im praktischen Einsatz, ich mag Analoganzeigen.
http://public.beuth-hochschule.de/~hamann/MULTIMETER/muzet2.jpg

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas B. schrieb:

> Die Dinger digitalisieren quasi in Echtzeit.

Die haben einen Parallel-AD-Wandler? Das würde mich wundern.

von rulixa (Gast)


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Anfänger schrieb:
> Was ist besser - ein Dreheisen- oder ein Drehspulinstrument?

Die Frage ist nicht gut.
Drehspul ist für Gleichstrom
Dreheisen für Wechselstrom

Drehspul ist um Größenordnungen empfindlicher als Dreheisen.

Auf keinen Fall wegschmeissen. Sie werden kaum kaputt und brauchen keine 
externe Versorgung.

Genauigkeit bei beiden Typen bis 0,2 % vom Endausschlag

von Wühlhase (Gast)


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Wer argumentiert eigentlich mit dieser dämlichen Zeitgemäßscheiße? Was 
soll das?

Ich persönlich bin ja ein großer Freund von einfachen Lösungen. Je 
weniger Komplexität, desto besser. Sofern es nur um die Anzeige z.B. am 
Schaltschrank geht, sehe ich absolut keine Daseinsberechtigung für 
Digitalanzeigen. Sie sind aufwändiger zu produzieren (auch wenn sie 
billiger sind, so sind weitaus mehr Chemie, mehr Rohstoffe usw. nötig), 
selbst in der Entsorgung sind sie komplizierter. Nur langlebiger sind 
sie nicht.

Und wenn man dann als Beispiel mal die Leistungsmessung betrachtet 
"Ferrariszähler vs. "Intelligente" Strommessung": da hat zumindest in D 
kein einziger Kunde einen praktischen Vorteil. Dafür hat er ein Meßgerät 
mit einer absurden Fehlertoleranz.

von Harald W. (wilhelms)


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rulixa schrieb:

> Dreheisen für Wechselstrom

Falsch. Es ist für Wechselstrom und Gleichstrom geeignet.

von rulixa (Gast)


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Harald W. schrieb:
> rulixa schrieb:
>
>> Dreheisen für Wechselstrom
>
> Falsch. Es ist für Wechselstrom und Gleichstrom geeignet.

Ja, selbstverständlich, gleichnamige Pole stossen sich ab, auch wenn die 
Polarität gleichsinning wechselt.

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