Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromquelle funktioniert nicht wie geplant


von Thomas (Gast)


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Hallo zusammen,

ich versuche mir eine Konstantstromquelle mit 2mA zu bauen. Dafür habe 
ich mir die Schaltung im Anhang simuliert. Dort funktioniert alles wie 
geplant.
Die fertig verlötete Schaltung will aber nicht richtig gehen... Statt 
den 2mA messe ich nur rund 120µA durch R11.

Grün eingemalt sind gemessene Spannungen, die mit dem 
Simulationsergebnis übereinstimmen. Rot sind gemessene Werte, die 
abweichen.

Hat jemand eine Idee, was kaputt ist?

von Toxic (Gast)


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Thomas schrieb:
> Hat jemand eine Idee, was kaputt ist?

Dein eingesetzter Mosfet muesste doch ein -N-Kanal-Typ sein.Verwenden 
tust du einen p-Kanal.
Oder uebersehe ich da was?

von Tany (Gast)


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Toxic schrieb:
> Verwenden  tust du einen p-Kanal
Es ist richtig mit P-Kanal.
Ein pnp tut's genauso, warum muss an der Stelle ein MOSFET sein?

von Jens G. (jensig)


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Toxic (Gast)

>Thomas schrieb:
>> Hat jemand eine Idee, was kaputt ist?

>Dein eingesetzter Mosfet muesste doch ein -N-Kanal-Typ sein.Verwenden
>tust du einen p-Kanal.
>Oder uebersehe ich da was?

Das ist auch richtig so, sofern der Mosfet mit Source gegen + geschaltet 
ist (das sieht man aber wieder nicht im Plan wegen dem ganz doof 
gewähltem Schaltzeichen), denn die Referenz ist ja auch gegen Pluß 
geschaltet.
Viel schlimmer ist, daß kein Abblock-C auf der Versorgung hängt.

von Achim S. (Gast)


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Thomas schrieb:
> Hat jemand eine Idee, was kaputt ist?

Entweder der FET ist kaputt, oder er ist falsch angeschlossen, oder du 
hast einen "Kurzschluss" vom Drain zu Masse. An R5 fallen ja die 
gewünschten 1,25V ab, also fließen dort auch die 2mA. Wenn Sie nicht 
über R11 nach Masse fließen, müssen sie offenbar einen anderen 
(unvorhergesehenen) Weg dorthin finden.

(Ein Fehlmessung wäre natürlich auch noch denkbar)

von Toxic (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Das ist auch richtig so, sofern der Mosfet mit Source gegen + geschaltet

Yepp - hatte ich uebersehen....

von Tany (Gast)


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Der Strom über R5 beträgt fast den gewünschten Wert von 2mA. Danach kann 
nur noch der MOSFET kaputt (oder verpolt)sein.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Thomas,

wenn da nur 6,8mV über 56 Ohm stehen, also der Strom fast bei Null ist, 
kann das nur heißen, das der MOSFET hochohmig ist, also nicht aufmacht.

Laut Datenblatt braucht es vielleicht 2,7 Volt, besser 3 Volt 
Gate-Source-Spannung.
Bei Dir verhungert der MOSFET mit 1,25 Volt.

Als Zenerdiode würde ich so 3 Volt und dementsprechend R5 auf 3V / 2mA = 
1500 Ohm dimensionieren.

Außerdem baut man doch immer einen Widerstand zur Entladung des Gates 
ein, oder? Sonst lädt sich das Gate auf und die Regelung funktioniert 
nur in eine Richtung, weil sich das Gate nicht entladen kann, oder?

P.S.: Bin nur fortgeschrittener Anfänger, wollte aber auch mal meinen 
Senf dazugeben. Ich könnte falsch liegen.

von Achim S. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> wenn da nur 6,8mV über 56 Ohm stehen, also der Strom fast bei Null ist,
> kann das nur heißen, das der MOSFET hochohmig ist, also nicht aufmacht.

Aber über R5 fallen die gewünschten 1,25V ab - dort fließt also der 
richtige Strom. Die Stromregelung scheint an dieser Stelle zu 
funktionieren. Auch die Gate-Spannung des FET hat einen vernünftigen 
Wert. Wäre nur der FET hochohmig, dann würde keine Spannung an R5 
abfallen, und der OPV würde versuchen, das Gate auf immer kleinere 
Spannungen zu treiben (damit mehr Strom fließt).

Peter M. schrieb:
> Außerdem baut man doch immer einen Widerstand zur Entladung des Gates
> ein, oder? Sonst lädt sich das Gate auf und die Regelung funktioniert
> nur in eine Richtung, weil sich das Gate nicht entladen kann, oder?

Das macht man dann, wenn die Quelle, dien den FET ansteuert, auch mal 
hochohmig werden kann. Also typischerweise, wenn der FET von einem 
µC-Ausgang getrieben wird, der - je nach Programmierung - auch mal im 
high-Z sein kann. Dann ist der Entladewiderstand wichtig, um das Gate 
auf ein definiertes Potential zu bringen.

Bei dieser Schaltung wird das Gate von einem OPV-Ausgang getrieben. Der 
ist immer niederohmig. Ein "Entladewiderstand" fürs Gate hätte hier 
keine Wirkung.

Peter M. schrieb:
> Laut Datenblatt braucht es vielleicht 2,7 Volt, besser 3 Volt
> Gate-Source-Spannung.
> Bei Dir verhungert der MOSFET mit 1,25 Volt.

Die Gatespannung wird vom OPV nachgeregelt auf den Wert, der benötigt 
wird, dass die 2mA fließen. In diesem Fall bei der Messung auf U_GS = 
10,62-12,75 = -2,13V. Bei dem Wert von U_GS fällt an R5 die richtige 
Spannung ab, es fließt (dort) also der richtige Strom. Nur mag er 
offenbar nicht über R11 "weiterfließen", weil er einen Weg mit weniger 
Widerstand nach GND findet.

Vielleicht hat Thomas noch ein Multimeter im Strommessbereich parallel 
zu R11 vergessen. 6,8mV bei 2mA ergeben einen realistischen 
Innenwiderstand für ein Multimeter im mA-Bereich.

von Mani W. (e-doc)


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Jens G. schrieb:
> gegen Pluß
> geschaltet.

Es schreibt sich immer noch Plus...

von Peter M. (r2d3)


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@Achim S.

Danke für die Erläuterung!

von Michael M. (michaelm)


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Thomas schrieb:
> ich versuche mir eine Konstantstromquelle mit 2mA zu bauen.

Warum dermaßen viel Aufwand? Oder hast du ganz besondere oder gar 
extreme Anforderungen?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> ich versuche mir eine Konstantstromquelle mit 2mA zu bauen.

Eine 2mA-Stromquelle kann man doch problemlos allein mit einem OPV
bauen. Der zusätzliche MOSFET ist überflüssig.

von Michael M. (michaelm)


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Harald W. schrieb:
> kann man doch problemlos allein mit einem OPV
> bauen. Der zusätzliche MOSFET ist überflüssig.
Der OPV auch... ;-)

von Thomas (Gast)


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Danke bereits an alle für die zahlreichen Antworten.

Die Quelle soll einen IEPE-Sensor (Industriebeschleunigungssensor) 
versorgen. Da sind gerne mal 20m Koaxkabel zwischen Sensor und 
Messgerät.
@Harald und Michael, reicht da auch eine einfachere?

Anbei noch der entsprechende Plan der realen Schaltung. Den Footprint 
vom MOS und OPV habe ich schon überprüft. Aktuell sind C18 und SB3 
Leerläufe. Ohne Last ist der Widerstand vom Drain (mittlerer Pin) bei 
>4MOhm. Wenn ich an den BNC-Anschluss 56 Ohm anschließe, messe ich 
diese..

von Thomas (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Vielleicht hat Thomas noch ein Multimeter im Strommessbereich parallel
> zu R11 vergessen. 6,8mV bei 2mA ergeben einen realistischen
> Innenwiderstand für ein Multimeter im mA-Bereich.

Wenn ich ein Multimeter in Reihe an Stelle des Jumpers J3 setze, messe 
ich 122µA...

von Achim S. (Gast)


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Thomas schrieb:
> Ohne Last ist der Widerstand vom Drain (mittlerer Pin) bei >4MOhm

dann gehen die 1,8mA wohl schon an der Siurce verloren. Hat die Gate 
protection diode vielleicht einen Knacks?

von Achim S. (Gast)


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und nur zur Sicherheit: du misst nicht hinter der AC koplung, oder?

von Thomas (Gast)


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Achim S. schrieb:
> dann gehen die 1,8mA wohl schon an der Siurce verloren. Hat die Gate
> protection diode vielleicht einen Knacks?

Source-Drain messe ich 1,9V und Drain-Source 0,5V Diodenspannung (beim 
verlöteten FET).

Achim S. schrieb:
> und nur zur Sicherheit: du misst nicht hinter der AC koplung, oder?

Ja. C18 ist weg und ich messe entweder mit Jumper J3 an der BNC-Buchse 
oder mit am Header J3 mit Widerstand an der Buchse...

Das gibt's doch nicht...

von Michael M. (michaelm)


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Thomas schrieb:
> @Harald und Michael, reicht da auch eine einfachere?

Deswegen fragte ich nach deinen Anforderungen, d.h. beispielsweise:

a) Wie genau muss der Strom eingehalten werden (R-i)? Oder ist das 
ziemlich egal (Toleranzfeld?), wieviel Spannung am Sensor anliegt und es 
soll nur detektiert werden, dass überhaupt ein Sensor am Kabel hängt 
(J/N)?
b) Wie konstant ist die Versorgungsspannung?
c) Spielt Rauschspannung eine Rolle (Einschätzung: Eher nicht 
dramatisch)?

Nun sehen wir, dass die KSQ auch noch umgeschaltet werden soll (I x 2)? 
Per Berühr-Sensoren oder wie (Relais, Halbleiter)?
Wir sehen auch, dass nun 18 V anstatt 14 V verwendet werden sollen...

-->Im einfachsten Fall genügen eine Diode, eine Transe und zwei Rs...., 
also nur vier Bauteile für gesamt 10-20 Ct.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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Hallo Michael,

Michael M. schrieb:
> a) Wie genau muss der Strom eingehalten werden (R-i)? Oder ist das
> ziemlich egal (Toleranzfeld?), wieviel Spannung am Sensor anliegt und es
> soll nur detektiert werden, dass überhaupt ein Sensor am Kabel hängt
> (J/N)?

Der Strom ist eher nicht so wichtig, ob es nun 2,0 oder 2,2mA sind 
sollte keine Rolle spielen. Hier mal das DB eines solchen Sensors: 
https://www.hansfordsensors.com/wp-content/uploads/datasheets/TS001.pdf

> b) Wie konstant ist die Versorgungsspannung?

Mein Multimeter (Agilent U1241B) misst 0,0mV VAC an der 14V Quelle 
(Schaltregler).

> c) Spielt Rauschspannung eine Rolle (Einschätzung: Eher nicht
> dramatisch)?

Sollte eigentlich nicht.

Michael M. schrieb:
> Nun sehen wir, dass die KSQ auch noch umgeschaltet werden soll (I x 2)?
> Per Berühr-Sensoren oder wie (Relais, Halbleiter)?

Das ist per Lötbrücke realisiert, also nicht im laufenden Betrieb. 2 und 
4mA sind der übliche Strom bei den IEPE-Sensoren.

> Wir sehen auch, dass nun 18 V anstatt 14 V verwendet werden sollen...

Hatte zum Versuch die Spannung des Schaltreglers reduziert..

von Michael M. (michaelm)


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Thomas schrieb:
> Der Strom ist eher nicht so wichtig, ob es nun 2,0 oder 2,2mA sind
> sollte keine Rolle spielen.
Na also; dann war meine Frage berechtigt.... :-)

Ich habe jetzt keine Lust mehr zum Zeichnen...:
Ersetze deine Ref-Spannungsquelle durch eine LED in Flussrichtung, Farbe 
ist prinzipiell egal. Je höher die anliegende Durchfluss.-Sp. (Farbe) 
ist, desto mehr Stabilität bekommst du. Es gehen Standard-LEDs mit ca. 
10 mA, wenn man möchte auch Hei-Effischenzie mit etwas weniger Strom.
Von der K der LED gehst du an die B eines (Universal-)PNP. Der 
E-Widerstand an +Ub bestimmt die Stromstärke, die du am C gegen GND 
rausbekommst. Er wird allerdings nicht soo "gerade" im Wert wie in 
deiner jetzigen Schaltung.

Der TK der LED-Spannung arbeitet gegen den TK der U-BE des Transistors; 
auf diese Weise hast du Temp.-Stabilität.
Je größer die Fluss-Spannung der LED (farbabhängig), desto mehr musst du 
mit höherem E-Widerstand gegenkoppeln --> mehr Stabilität.

Wenn man es "ganz schön" haben möchte, nimmt man zwischen K der LED und 
der B vom Trans. einen RC-TP-Filter. Die beiden Halbleiter (= optimal) 
thermisch koppeln.

Die Konstanz reicht für den Zweck mit Sicherheit allemal aus.

> Mein Multimeter (Agilent U1241B) misst 0,0mV VAC an der 14V Quelle
Ist doch bestens; die üblichen Block-Cs sollten natürlich da bleiben.

Probiere es einfach live aus; da benötigst du nicht einmal eine Simu 
dazu.. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Thomas schrieb:
> Der Strom ist eher nicht so wichtig

Mit ein LM317L und 620 (330) Ohm Widerstand kann man ca. 2,2 (4) mA 
realisieren. Einfacher geht nicht.

von Achim S. (Gast)


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Thomas schrieb:
> Source-Drain messe ich 1,9V und Drain-Source 0,5V Diodenspannung (beim
> verlöteten FET).

und fällt im Betrieb an R3 Spannung ab?

von Achim S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> und fällt im Betrieb an R3 Spannung ab?

Ups: das war jetzt mehrdeutig. Ich meine den R3 aus der Simu. In der 
Schaltung heißt er dann R6 (also der Widerstand zwischen OPV und Gate). 
Denn dorthin könnte der Strom, der an der Source ankommt, auch noch 
weiterfließen (falls die Gate Protection Diode eben einen Knacks hat und 
bei diesen kleinen GS-Spannungen schon 1,8mA fließen lässt).

Und wenn du schon beim Nachmessen bist: welchen Widerstand misst du denn 
im ausgeschalteten Zustand zwischen Source und VCC? Geht es in Richtung 
der 600Ohm, die du dort erwartest?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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MOSFet-Mania? Warum nicht einen simplen PNP, wie er seit Jahrzehnten 
üblich ist?
Anbei mal ein Wandler von 0-5V auf 4-20mA.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


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Tany schrieb:
> Mit ein LM317L und 620 (330) Ohm Widerstand kann man ca. 2,2 (4) mA
> realisieren. Einfacher geht nicht.

Der LM317L ist im DB mit einem minimalem Laststrom von
max. 5 mA
typ. 3,5 mA
spezifiert. Waa machst du, wenn nicht einmal der typische Wert vorliegt?
Einen selektieren, dessen typischer Wert bei 2 mA liegt?
Beten und Hoffen, dass er trotzdem seine Aufgabe "anständig" erfüllt und 
ohne Probleme (Schwingen, Konstanz)?

von Andrew T. (marsufant)


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Michael M. schrieb:
> Der LM317L ist im DB mit einem minimalem Laststrom von
> max. 5 mA
> typ. 3,5 mA
> spezifiert. Waa machst du, wenn nicht einmal der typische Wert vorliegt?
> Einen selektieren, dessen typischer Wert bei 2 mA liegt?
> Beten und Hoffen, dass er trotzdem seine Aufgabe "anständig" erfüllt und
> ohne Probleme (Schwingen, Konstanz)?

Je nach Hersteller stimmt Deine Aussage, oder auch nicht:

TI spec. typ 1.5mA  (Abschnitt 7.5)


https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm317l.pdf?ts=1609765829385&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.google.com%252Fsearch%253Fq%253Dlm317l%2526oq%253Dlm317l%2526gs_l%253Dmobile-heirloom-hp.12...0.0.1.3383.0.0.0.0.0.0.0.0..0.0....0...1c..34.mobile-heirloom-hp..0.1.47.3FkzbDnMiZo


Würde also für (Hobby) Zwecke ggfs. funktionieren mit 2mA.

Wohlgemerkt: Hobby. Für eine zuverlässige Serienproduktion eher nicht.

von Michael M. (michaelm)


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Andrew T. schrieb:
> Je nach Hersteller stimmt Deine Aussage, oder auch nicht:
Ja, da hast du mich "erwischt".... :-D
2,5 mA ist jedoch immer noch ein Wert, der die Anwendung bei 2,0 mA 
nicht garantiert.

> Würde also für (Hobby) Zwecke ggfs. funktionieren mit 2mA.
> Wohlgemerkt: Hobby. Für eine zuverlässige Serienproduktion eher nicht.
So sehe ich das auch. ;-)

EDIT:
Ich liefere mal Messwerte nach...
Die LED-/Trans.-KSQ besitzt bei mir einen (statisch bestimmten)
R-i >= 100kOhm; d.h. eine Änderung der Ub von 1 V ergibt eine 
Stromänderung von weniger als 10 uA.
(@ Ub = 18 V, I-LED = 10 mA, I-KSQ = 2,0 mA, R-L = 1 kOhm)

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Je nach Hersteller stimmt Deine Aussage, oder auch nicht:
> Ja, da hast du mich "erwischt".... :-D
> 2,5 mA ist jedoch immer noch ein Wert, der die Anwendung bei 2,0 mA
> nicht garantiert.

1. Die Stromwert lt. TO nicht sehr kritisch.
2. lt. Datenblatt hat LM317L ein typ. min. Strom von 1,5mA max. aber 
2,5mA bei (U_in - U_out) <=15V und nicht wie du bewusst übertrieben von 
3,5mA bis 5mA.

von Michael M. (michaelm)


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Tany schrieb:
> 2. lt. Datenblatt hat LM317L ein typ. min. Strom von 1,5mA max. aber
> 2,5mA bei (U_in - U_out) <=15V und nicht wie du bewusst übertrieben von
> 3,5mA bis 5mA.

Wir wir bereits festgestellt haben, weichen die DB-Angaben je nach 
Hersteller voneinander ab. Ich hatte ST zitiert, Andrew dagegen das 
"etwas bessere" von TI.
Ich habe also nicht übertrieben, sondern nur den sog. worst case 
aufgezeigt. ;-)

Davon bleibt die Tatsache unberührt, dass man sich (auch mit TI) 
außerhalb der Spezifikation bewegt.
Das kann man -Andrew sagte es richtig- im Hoby.Bereich machen, jedoch 
nicht im professionellen Bereich. Die Anwendung des Fragestellers Thomas 
sieht mir nicht wie "Hobby" aus, sondern eher nach Profi-Technik.
Es sicher nicht unmöglich, dass man auch im Hobbybereich 
Industrie-Beschleunigungssensoren einsetzt, jedoch für mich 
unwahrscheinlich.

von Achim S. (Gast)


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Tany schrieb:
> 2. lt. Datenblatt hat LM317L ein typ. min. Strom von 1,5mA max. aber
> 2,5mA bei (U_in - U_out) <=15V und nicht wie du bewusst übertrieben von
> 3,5mA bis 5mA.

TI spezifiziert 1,5mA-2,5mA
ST spezifiziert 3,5mA-5mA
ON spezifiziert 3,5mA-10mA

https://www.onsemi.com/pub/Collateral/LM317L-D.PDF


Mit dem TI Teil lässt sich vielleicht eine 2,xmA Quelle bauen. Ob sie 
funktioniert und wie hochohmig sie über den benötigten Frequenzbereich 
ist, müsste man schauen.

Natürlich gäbe es auch viele andere Möglichkeiten, ein 2mA-Quelle zu 
bauen. Aber auch der Ansatz vom TO müsste funktionieren, und ich finde 
es schon interessant zu finden, wo in seinem Aufbau der Wurm steckt.

von Michael M. (michaelm)


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Achim S. schrieb:
> und fällt im Betrieb an R3 Spannung ab?

Das wäre sicher interssant.
Könnte der OPV 'nen Schuss haben? Tatsächliche Offset-Spannung =?
C1 auf Schluss geprüft? Momentan hast du gemessene nur ca. 2,1 U-GS; 
damit geht der FET nicht auf... :-(

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Könnte der OPV 'nen Schuss haben? Tatsächliche Offset-Spannung =?

Im Eröffnungspost sind ja Messwerte eingetragen.

Thomas schrieb:
> Grün eingemalt sind gemessene Spannungen, die mit dem
> Simulationsergebnis übereinstimmen. Rot sind gemessene Werte, die
> abweichen.

Nach den dort gezeigten Messergebnissen muss man eigentlich sagen: der 
OPV macht genau, was er soll. Er steuert den FET so weit auf, dass an 
seinem inv-Eingang die selbe Spannung anliegt wie am non-inv-Eingang 
vorgegeben. Und über R4 (2,2kOhm) fließt laut Messung auch kein 
Fehlerstrom.

Stromfluss über R3 würde bedeuten, dass der FET einen Schuss hat (bzw. 
seine Gate-Schutzstruktur). Dann könnte der Strom, der an der Source 
ankommt, über R3 zum OPV-Ausgang fließen.

Oder der Wert von R5 stimmt nicht, so dass die 1,25V Spannungsabfall an 
R5 keinen 2,xmA entsprechen sondern nur 120µA.

Oder der Strom, der an der Source ankommt, findet doch noch einen 
anderen Weg zu GND, der aber im Schaltplan nicht erkennbar ist.

Aber das Nachmessen des Spannungsabfalls an R3 im Betrieb und des 
Widerstandswerts von R5 ohne Versorgung wären die beiden Schritte, die 
ich anstelle des TO als nächstes angehen würde.

von Tany (Gast)


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Achim S. schrieb:
> ST spezifiziert 3,5mA-5mA
> ON spezifiziert 3,5mA-10mA
>
> https://www.onsemi.com/pub/Collateral/LM317L-D.PDF

Bitte achten, dass diese Angabe bei Vin - Vout =40V gilt.

Achim S. schrieb:
> Aber auch der Ansatz vom TO müsste funktionieren.
RICHTIG, sogar mit einem stinknormalen pnp.

von Michael M. (michaelm)


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Tany schrieb:
> RICHTIG, sogar mit einem stinknormalen pnp.

Mit PNP oder auch FET, natürlich. Irgendwo ist ein Teildefekt; das 
scheint sicher. Nur: Thomas hat anscheinend nicht alle Zeit der Welt, um 
hier ständig anwesend zu sein... ;-)

Ich werde jedoch seine solche Materialschlacht (deren Bauteile weit über 
das Zehnfache meines Vorschlags kosten) gar nicht erst verifizieren.

Und ohne OPV geht's auch, wie beschrieben... Aber dein heißgeliebter 
317L scheint dich ja auch nicht loszulassen, der hier außerhalb der Spec 
betrieben werden müsste. ^^

von Jens G. (jensig)


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Thomas (Gast)

Warum Du in Deinen realen Schaltung keine Spannungswerte eingetragen 
hast, ist mir ein Rätsel. Dafür haben wir die simulierten Spannungen, 
die man sich ohnehin an zwei Fingern abzählen könnte (also eher 
unwichtig).
Am besten, Du nimmst jetzt mal Deinen realen Schaltplan zur Hand, und 
trägst dort für uns auch alle Spannungen ein, so wie schon in Deiner 
Simulation.
Zusätzlich auch die Spannung direkt am Ausgang des U3.
Und noch besser wäre es, uns ein Foto von Deiner Platine/Aufbau zu 
liefern, damit wir auch mal falsch gepolte Mosfets erkennen können ...

von Tany (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Und ohne OPV geht's auch, wie beschrieben... Aber dein heißgeliebter
> 317L scheint dich ja auch nicht loszulassen, der hier außerhalb der Spec
> betrieben werden müsste. ^^

Du scheinst den Datenblatt nicht verstanden zu haben, aber ist's jetzt 
egal.
Auch die Lösung mit LED als Referenz kennt doch jeder, da brauchst du 
nicht länger hier zu erzählen. Aber schön, dass du's auch weiß.
Es stimmt nach wie vor nicht mit dem Mosfet, will aber keiner nachgehen.

Michael M. schrieb:
> Ich werde jedoch seine solche Materialschlacht (deren Bauteile weit über
> das Zehnfache meines Vorschlags kosten)

Siehste, deine Lösung ist die beste!
Abgesehen davon, der TO will nicht 100k  Stücks davon produzieren, und 
ich nehme an, der hat die Platine auch fertig. Es wäre das beste, den 
Fehler zu beseitigen und die Platine weiter nutzen.
Ich hänge das Bild von einem Versuch mit LM317L, Hersteller: China 
Schrott.
Von 4V- 14V liefert er an 56 Ohm konstant ca. 2,07 mA.

von Michael M. (michaelm)


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Tany schrieb:
> Du scheinst den Datenblatt nicht verstanden zu haben, ...
Gebe ich gerne zurück und: Es nicht egal. Das DB sagt eindeutig (TI), 
dass der minimale Laststrom >= 2,5 mA sein soll. Da gibt es *überhaupt 
keinen Zweifel*.
Mit dem typischen Wert wird nicht gerechnet oder designed, Sch.. egal, 
ob er auf dem Basteltisch erreichbar ist und soweit funktioniert. Wann 
geht das endlich in die Köpfe rein? Achim hat das bereits ebenfalls 
bestätigt, dass ein Profi-Design solches nicht zulässt.

> Es stimmt nach wie vor nicht mit dem Mosfet, will aber keiner nachgehen.
Das kann nur im Zusammenhang (Kommunikation) mit Thomas passieren. ;-)
Oder du baust eine Kopie davon auf und prüfst das Verhalten. Wie 
wär's?

> Abgesehen davon, der TO will nicht 100k  Stücks davon produzieren...
WER weiß es von uns? Nur Thomas selbst.

Thomas hat auf Nachfrage bestätigt, dass keine besonderen Anforderungen 
bestehen. Also ist eine Referenz-Quelle + (nicht grad Standard-)OPV + 
P-FET "Overkill", wie man so schön sagt und bedeutet auch ein höheres 
Ausfallrisiko.
Wenn ich mir vorstelle, selbst ein solches Projekt in der Größe von nur 
50 Stck. auflegen zu müssen, würde ich nicht lange überlegen, ob ich mit 
weit über 100 Ocken Materialeinsatz (bitte nachrechnen!) -die 
Probleme/Zeit der Fehlersuche nicht eingerechnet- oder nur gerade mal 10 
Talern sicher zum Ziel komme.

> Auch die Lösung mit LED als Referenz kennt doch jeder, da brauchst du
> nicht länger hier zu erzählen.
Den Eindruck habe ich leider nicht.

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Tany schrieb:
> Bitte achten, dass diese Angabe bei Vin - Vout =40V gilt.

von Michael M. (michaelm)


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Bitte beachten, dass ein Diagramm keine garantierten Grenzwerte 
sondern nur typische Werte widergibt !!!!

Ich geb's bald auf... :-((

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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>Ich geb's bald auf... :-((

Wieso diskutiert Ihr überhaupt über diese Schaltung? Es geht doch um die 
Schaltung des TO ...

von Michael M. (michaelm)


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Ganz einfach: Thomas hatte um Alternativ-Vorschläge gefragt (die vom 
Design einfacher sind). Siehe:
Michael M. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> @Harald und Michael, reicht da auch eine einfachere?

Ich habe ihm meinen Vorschlag präsentiert und wir alle warten auf die 
Reaktion von Thomas.

"Tany" hingegen schlägt vor, einen LM317L außerhalb der Spec zu 
nehmen. Da ich (zumindest) die Sache/Entwicklung von Thomas nicht als 
Hobby-Bastelei einschätze, fällt ein Einsatz eines Bauteils *außerhalb 
von Hersteller-Specs* raus, ohne Wenn und Aber .

Stellen wir uns vor, Thomas legt etliche Stück (ich spreche nicht von 
Tausenden) davon mit einem 317L auf und bekommt blöderweise eine Los 
geliefert, das schon bei 2,4 mA oder noch weniger Last nicht mehr 
zufriedenstellend arbeitet, weil der Laststrom den Grenzwert um 0,5 mA ( 
= Forderung +/- geringe nicht genau spezif. Toleranz) unterschreitet (TI 
garantiert >= 2,5 mA). Soo einfach ist das.
Wer hat dann die berühmte A-Karte? Bestimmt nicht "Tany"... ^^

"Tany" wehrt sich mit Händen und Füßen und versucht einen 317L 
(außerhalb der Spec) schmackhaft zu machen.
I' verstehs net....

Ich kenne solche Vorgehensweisen zur Genüge aus der Praxis: Wenn ein 
sehr potenter Kunde -direkt vom Hersteller beliefert- diesen anfragt, ob 
es möglich sei, ganz bestimmte Kriterien zuzusagen, dann kann das 
funktionieren. Nämlich dann, wenn der Hersteller das per Screening 
ausselektiert. Das kostet dann die Summe X mehr pro Bauteil....
Oder dieser sagt "nada", Pech gehabt....

von dirk (Gast)


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Gruss zur Nacht

Ich schließe mich der Empfehlung
von Michael M an, probier es mal mit einem pnp
der per LED stabilisiert ist, rel. zu Ube und Re. Lässt sich dann noch 
erweitern, und ein npn als uC Vermittler ist dann auch noch drin.
Habe eine solche Schaltung mal vor 1 1/2 Jahren
konzipiert, die hat sogar einen 317 davor!, allerdings mit einem BD pnp 
BJT, interessant für mich war wie weit der mit dem Strom runtergehen 
kann.
OPV haben alle ihre Spezialitäten, mal angemerkt.

Gute Nacht
Dirk St.

von Tany (Gast)


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Michael M. schrieb:
> "Tany" wehrt sich mit Händen und Füßen und versucht einen 317L
> (außerhalb der Spec) schmackhaft zu machen

Ich verteidige überhaupt nicht, im Gegenteil!
Noch was für dich zum nachdenken im Anhang....

von Tany (Gast)


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Tany schrieb:
> Noch was für dich zum nachdenken im Anhang....
...und mal überlegen, worauf's ankommt.

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