Hallo zusammen, ich suche Tipps zur Messung von Trittschall. Ich habe massive Probleme mit dem extremen Trampeln der Nachbarn über mir und würde das gerne messen und aufzeichnen, ich erwarte keine kalibrierten Messwerte. Ich habe bereits mit dem MPU9250 und den einschlägigen LM393 SW-420 Breakout Boards experimentiert aber die sind nicht empfindlich genug für Trittschall, auch wenn bereits leichtes Klopfen mit z.B. einem Stift in der Nähe des Sensors super funktioniert... Letzterer ist noch am besten geeignet, reagiert aber erst wenn die Gläser im Schrank vor Vibration klirren. Was habe ich noch für Möglichkeiten? Wäre toll wenn es sich mit einem ESP zwecks Datenübermittlung auswerten liese, also scheint mir ein Mikro/Audio eher weniger geeignet? Gibt es da noch interessante Sensoren die auch beschaffbar und für Bastler zu verarbeiten sind? Habt ihr noch Tipps mit welchen Methoden ich messen könnte? Ich würde die Diskussion gerne auf die technischen Möglichkeiten begrenzen und nicht die sozialen und/oder juristischen Aspekte...
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A. Klaasen schrieb: > Ich habe massive Probleme mit dem extremen Trampeln der Nachbarn über > mir und würde das gerne messen und aufzeichnen Wofür? Um es dir in einer ruhigen Minute mal anzuhören? > Wäre toll wenn es sich mit einem ESP zwecks Datenübermittlung auswerten > liese, also scheint mir ein Mikro/Audio eher weniger geeignet? Hast du eher ein "Erschütterungsproblem" oder ein "Akustikproblem"? > Gibt es da noch interessante Sensoren die auch beschaffbar > und für Bastler zu verarbeiten sind? Mit welchem Ziel? Und was hat ein Mikrocontroller damit zu tun? > Ich würde die Diskussion gerne auf die technischen Möglichkeiten begrenzen Wenn es um das technisch Machbare geht: wieviel Geld bist du bereit für dein Hobby auszugeben?
Kurz: Durch messen allein wird nix besser. Im Baumarkt gab es eine Teststellung von Laminat und Laminat mit Schalldämmung. Dazu lag ein kleines Holzhämmerchen zum hörbaren Vergleich. Damit kannst Du erst mal üben. Dann wirst Du feststellen, dass die tiefen Frequenzen wahrscheinlich weiter übertragen werden. Ob diese Deine Mikrofone überhaupt erkennen?? Datenblatt?
A. Klaasen schrieb: > Ich habe massive Probleme > mit dem extremen Trampeln der Nachbarn über mir und würde das gerne > messen und aufzeichnen, Hast Du schon mal das Gespräch mit den Nachbarn gesucht?
Welche Empfindlichkeit soll das System haben? Möchtest Du auch Frequenzen und db-Werte aufzeichnen können, die ausserhalb Deines Hörbereichs liegen?
Beitrag #6538928 wurde von einem Moderator gelöscht.
Du willst Körperschall messen und dafür sind die meisten handelsüblichen Mikrofone (Electret) denkbar ungeeignet. Deren winzige Membran soll ja extra unempfindlich dafür sein. Such also nach einem Körperschall-Mikrofon. Ich habe ganz gute Erfahrungen mit aufgeklebten Piezo-Scheibchen (10 er Pack in China 1€) gemacht, auf die ich einen Gnubbel Karosseriekitt als bewegte Masse klebte. Alternativ kannst du versuchen, einen Kleinlautsprecher mit der Membran möglichst hart an den Boden zu koppeln (Klopapierrolle mit Heißkleber). Natürlich kriegst du eklige Resonanzen, aber das sollte für den Zweck egal sein.
A. Klaasen schrieb: > Habt ihr noch Tipps mit welchen Methoden ich messen könnte? Die Methoden alleine reichen nicht. Wenn du vernünftige Daten ermitteln willst, musst du dein System auch über den vollen relevanten Frequenzbereich kalibrieren können.
Gunnar F. schrieb: > Du willst Körperschall messen Will er das? Das was an einem trampelnden Nachbar und schlecht gedämmten Wänden/Decken im Endeffekt stört ist das was man hört. Und das kann man mit einem Mikrofon messen. Möglichst mit Kugelcharakeristik. Schallpegelmessgeräte gibt es ab 10-15 Euro. Bessere die gehörrichtig und halbwegs kalibriert messen dürften mehr als eine Größenordnung mehr kosten. Nur beweisen kann man damit gar nichts, es nützt einem also höchstens als Argumentationshilfe wenn man mit dem Nachbarn noch freundlich reden kann.
Percy N. schrieb: > Möglicherweise bist Du mit einem Seismographen besser bedient. In der Tat, das geht in die Richtung. Gibt den "D7S Vibration Sensor" der aber nichtt gerade preiswert ist (~30€) und auf den ersten Blick unklar ob er auch meine Zwecke erfüllen würde oder vieleicht erst anschlägt, wenn erdbebenähnliche Muster erkannt werden. Bei der Suche habe ich 2 Projekte gefunden die mit ADXL335 bzw MPU-6050 Accelerometer Erdbeben erkennen wollen. Die kosten fast nix und probiere mal mit rum... Der MPU9250 war nicht empfindlich genug. Der ist übrigens recht starr an einer Wand befestigt, an der man die Vibration recht deutlich durch anfassen spürt. Dachte das würde reichen um genügend Vibration aufzunehmen. Lothar M. schrieb: >> Wäre toll wenn es sich mit einem ESP zwecks Datenübermittlung auswerten >> liese, also scheint mir ein Mikro/Audio eher weniger geeignet? > Hast du eher ein "Erschütterungsproblem" oder ein "Akustikproblem"? Eher Akustik würde ich sagen mit gesundlichen Folgen ergo medizinisches Problem... >> Gibt es da noch interessante Sensoren die auch beschaffbar >> und für Bastler zu verarbeiten sind? > Mit welchem Ziel? Und was hat ein Mikrocontroller damit zu tun? Datenübermittlung zwecks Logging und Aufbereitung z.B. Influx/Grafana & Co. >> Ich würde die Diskussion gerne auf die technischen Möglichkeiten begrenzen > Wenn es um das technisch Machbare geht: wieviel Geld bist du bereit für > dein Hobby auszugeben? Hunderte Euro würde ich nicht ausgeben wollen - wenn der o.g. D7S eine Lösung wäre (noch nicht näher evaluiert) würde ich das ausgeben je preiswerter desto her kann ma es ja mal ausprobieren (siehe ADXL335 bzw MPU-6050 für ein paar Groschen). oszi40 schrieb: > Kurz: Durch messen allein wird nix besser. Das ist mir wohl bewusst... > Vergleich. Damit kannst Du erst mal üben. Dann wirst Du feststellen, > dass die tiefen Frequenzen wahrscheinlich weiter übertragen werden. Ob > diese Deine Mikrofone überhaupt erkennen?? Datenblatt? Mikrofone wäre sicherlich möglich aber ich denke eher daran Erschütterung oder Vibration zu messen. Wenn jemand eine einfacherere Idee mittels Mikro hat gucke ich mir das gerne an aber ich vermute das die Auswertung von Audio eher aufwendiger ist. Keine Mikro, kein Datenblatt. Jörg R. schrieb: > Hast Du schon mal das Gespräch mit den Nachbarn gesucht? Ja, mehrfach über Monate hinweg erfolglos... Ralf X. schrieb: > Welche Empfindlichkeit soll das System haben? > Möchtest Du auch Frequenzen und db-Werte aufzeichnen können, die > ausserhalb Deines Hörbereichs liegen? Mich interessiert nur hörbares. Mich interessiert nicht wenn oben eine Maus furzt. Mit den im Ausgangsbeitrag genannten Sensoren kann ich Trampeln messen das in meiner Wohnung zu fühlen ist und Gläse im Schrank zum Klirren bringt (Nein, ich wohne nicht in einer Holzhütte von 1916). Im Idealfall würde ich bereits hörbares messen können. Ich weiß das ist etwas unspezifisch, besser kann ich es derzeit nicht ausdrücken... Wolfgang schrieb: > A. Klaasen schrieb: >> Habt ihr noch Tipps mit welchen Methoden ich messen könnte? > > Die Methoden alleine reichen nicht. Wenn du vernünftige Daten ermitteln > willst, musst du dein System auch über den vollen relevanten > Frequenzbereich kalibrieren können. Vernünftig ist ja relativ - ich will keine Studie mit sauberen vergleichbaren Messwerten publizieren aber ich habe die Hoffnung und Quantität und Qualität (kaum für mich wahrnehmbar bis "Erdbeben", vieleicht auf einer subjektiven 0-10 Skala?) aufzuzeichnen. Udo S. schrieb: > Das was an einem trampelnden Nachbar und schlecht gedämmten > Wänden/Decken im Endeffekt stört ist das was man hört. Das ist wohl wahr...
A. Klaasen schrieb: > Eher Akustik würde ich sagen mit gesundlichen Folgen ergo medizinisches > Problem... >> Hast Du schon mal das Gespräch mit den Nachbarn gesucht? > Ja, mehrfach über Monate hinweg erfolglos... Das ist natürlich äusserst übel. Hier sollte man nicht reagieren, sondern agieren! Und zwar konsequent mit aller Härte, beispielsweise unter Nutzung von fortschrittlichem High Tech Equipment. Ich denke da an das Fluten mit Mikrowellen oder auch den Einsatz von Röntgenstrahlen. Dies nur mal so als Anregung in den Raum geworfen. Es bietet sich hier eine Vielzahl von Möglichkeiten für technikaffine Leute mit Elektronikkenntnissen. "Wer Nachbarn hat, der braucht keine Feinde." [Volksmund] https://de.wikipedia.org/wiki/Vergr%C3%A4mung
A. Klaasen schrieb: > Ich würde die Diskussion gerne auf die technischen Möglichkeiten > begrenzen und nicht die sozialen und/oder juristischen Aspekte... Du bist Mieter? Nutze den Vorteil und ziehe um. Das ist die einzige Lösung, die funktioniert. Weil mal ehrlich: In der Wohnung herumgehen wirst du deinem Nachbarn nicht verbieten können. Und eine fehlende oder mangelhafte Trittschalldämmung kann auch der Nachbar nicht durch "besondere Vorsicht" ersetzen. Wenn du jetzt z.B. Kinder hast: Wie willst du die dazu kriegen, den ganzen Tag leise zu gehen? Das ist völlig unrealistisch.
Dass der belästigende Schall zunächst als Körperschall durch ungenügende Dämmung entsteht, tut nicht zur Sache, solange du nicht dein Ohr an die Wand/Decke legst. Will sagen, du hörst das doch ganz normal, also per "Luft-Schall". Also muss man das auch so messen und bewerten.
Einfache Schallpegelmesser für den Bereich 30-130dBA (A-gewichtet) gibt es im i-net haufenweise um 20Euro. Für diesen Zweck sollten die völlig ausreichen
Selbstverstaendlich muss der Nachbar mit billigen Mitteln dafuer sorgen, dass nicht mehr als 46dB Trittschall die Nachbarwohnung erreicht (zumindest bei neueren Bauten). Ich wundere mich ueber die Argumentation, dass seine Nachbarn nach Belieben stören darf. Meine erste Reaktion als Stoerer wäre, nach einer Lösung zu suchen, zusammen mit Laermopfer.
Ff schrieb: > nach einer Lösung zu suchen, zusammen > mit Laermopfer. Und wie soll das gehen, wenn beide Seiten verfeindet sind?
In der alten Wohnung war die Trittschall-Übertragung auch extrem: man konnte sich noch so viel anstrengen und trotzdem machte es "wumm wumm" beim Auftreten. Da wird wohl die Decke schwingfähig gelagert gewesen sein, also irgendwie an den Rändern aufgehängt - oder es fehlte etwas zB. eine Schicht Schalldämmung.
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