Hallo liebe Forengemeinde, ich bin auf der Suche nach geeigneten Kondensatoren, um die Ein-/Ausgänge eines SP8T-HF-Schalters (HMC253AQS24) mit einem Hochpass zu versehen (wie im Datenblattt verlangt und beschrieben). Das ganze spielt im 2,45-GHz-ISM-Band. Die Antennenbuchsen, die Feedlines der Platine, die Ein-/Ausgänge des HF-Schalters sind alle (mehr oder weniger) 50 Ohm. Um mir das mit dem in Serie geschalteten DC-Block-Kondensator nicht zu versauen, sollte die Kapazität schon mindestens 100 pF (< 0,7 Ohm zusätzliche Impedanz) betragen. Leider ist die tatsächliche Impedanz bzw. die ESR stark frequenzabhängig. Für diesen Fall gibt es auch explizite "High-Q"-Kondensatoren, wo der Gütefaktor derart hoch ist, dass die ESR für typische HF-Anwendungen vernachlässigbar ist. Nun finde ich aber leider keine passenden, bezahlbare Kondensatoren: - Die "standard" MLCCs haben in ihren Datenblättern entweder gar keine Angabe zum Gütefaktor/Verlustfaktor (fast alle von Murata z.B.) oder den Verlustfaktor nur bei niedrigen Frequenzen gemessen (1 kHz). - Die expliziten "High-Q"-Kondensatoren (Mouser hat einen Filter dafür) sind nicht lieferbar. - Eine Google-Suche nach "DC blocking capacitor" bringt zwar Unmengen an Herstellerwebseiten zu Tage, die ihre tollen RF-Kondensatoren bewerben, diese Kondensatoren kosten aber ein Vermögen bei Mouser (> 1 € / Stück). Kann mir irgendjemand einen praxisnahen Tipp geben, wie ich an einen bezahlbaren (höchstens 20 cent / Stück) 0402-Kondensator komme, den ich ohne große Bedenken als DC blocking capacitor für 2,45 GHz verwenden kann? Ich bedanke mich schon jetzt vielmals für Eure Mühe. Viele Grüße funkmaus
funkmaus schrieb: > Nun finde ich aber leider keine passenden, bezahlbare Kondensatoren: Bezahlbarer Porsche? Wo gibts den? Bei Kleinserien dürfte der Preis kaum etwas ausmachen, bei Großserien bekommst du eh Mengenrabatt. Sonst billige Kondensatoren mit einem VNA vermessen.
Danke für Deine Antwort. A. K. schrieb: > Bezahlbarer Porsche? Ich suche keineswegs nach der eierlegenden Wollmilchsau! Ich benötige keinen echten "High-Q"-Kondensator mit verschwindendem ESR, sondern bin gerne zu Kompromissen bereit. Ich suche lediglich nach einem preiswerten Kondensator, dessen HF-Eigenschaften ich qua Datenblatt zumindest abschätzen kann. Ein bei 1 kHz gemessener Verlustfaktor bringt mir gar nichts. Auch würde ich, wie gesagt, gerne auf den Herstellerangaben/-messungen aufbauen anstatt mich selbst zu (ver)messen. Oder um in der Autometapher zu bleiben: Ideal wäre ein Porsche (zu teuer), finden tue ich nur (von den Jungs in der Nachbarschaft getunte) Mofas und zufrieden wäre ich mit einem Skoda. > Bei Kleinserien dürfte der Preis kaum etwas ausmachen, bei Großserien > bekommst du eh Mengenrabatt. Das stimmt prinzipiell. Trotzdem tut es weh, für die DC-Blocking-Kondensatoren genau so viel zu bezahlen, wie für den eigentlichen Chip :) Viele Grüße funkmaus
funkmaus schrieb: > Trotzdem tut es weh, für die > DC-Blocking-Kondensatoren passende passive Bauelemente lassen sich eben nicht nicht leicht miniturisieren und bleiben Sonderware.
Für eine Anwendung mit begrenzter Bandbreite kann man den Koppelkondensator so wählen, daß die unvermeidliche Serienresonanzfrequenz innerhalb dieses Bereichs liegt. Der resultierende "Längswiderstand" ist dann besonders klein; für 2,45GHz käme dann z.B. dieser Typ infrage: https://spicat.avx.com/product/mlcc/chartview/06031A100JAT2A/dist/mouser Ist preislich sogar sehr erschwinglich...
funkmaus schrieb: > Ich benötige > keinen echten "High-Q"-Kondensator mit verschwindendem ESR, sondern bin > gerne zu Kompromissen bereit. Mannomann, dann nimm einen schlichten 47 pF NP0 und freue dich, daß der hoffentlich keine irrsinnig hohe Güte hat. Das verhindert nämlich, daß seine Eigenresonanz allzu hoch ausfällt. W.S.
Wenn es um SMD geht würde ich den Kondensator um 90 Grad drehen so das die normale Seitenlagen oben und unten sind,dann gehen die Resonanzfrequenzen noch oben.Eventuell über 2.7 Ghz. Gruß Hans
funkmaus schrieb: > Ich suche keineswegs nach der eierlegenden Wollmilchsau! Doch. Wenn du Forderungen aufstellst wie 0,7 Ω Serienwiderstand. Dann baust du entweder ein Messgerät (da spielt der Preis nicht so die Rolle), oder aber die Forderung ist völlig unpraktikabel, weil rundrum alles andere sowieso viel mehr Verlust einfährt als deine paar Cs. W.S. schrieb: > Mannomann, dann nimm einen schlichten 47 pF NP0 und freue dich Ich stimme ja keineswegs immer mit W.S. überein :), aber hier schon (auch aus eigener mehr als 10jähriger Praxis mit preiswerter 2,4-GHz-Technik).
Jörg W. schrieb: > Doch. Wenn du Forderungen aufstellst wie 0,7 Ω Serienwiderstand. Dann > baust du entweder ein Messgerät (da spielt der Preis nicht so die > Rolle), oder aber die Forderung ist völlig unpraktikabel, weil rundrum > alles andere sowieso viel mehr Verlust einfährt als deine paar Cs. Sehr richtig. Beim Durchgang des Signals durch den Schalter sind schon laut Datenblatt 1dB weg. Da dies meist eine de-embedded Darstellung der Messung ist kommt in der Praxis noch mehr hinzu, da spielen die 0.7 Ohm des Koppel-Cs bei 2.4GHz auch keine Rolle mehr. Ausserdem vergessen die meisten Leute dass die Datenblatt- werte in einem "idealen" 50 Ohm System gemessen werden. In der eigenen realen Schaltung weicht diese Impedanz (z.B. Ein- und Ausgang von Verstärkern) deutlich von 50 Ohm ab was zu einer weiteren Fehlanpassung und damit Pegelverlusten führt. So wundert sich so mancher HF-Anfänger wo denn der ganze Pegel bleibt. W.S. schrieb: > Mannomann, dann nimm einen schlichten 47 pF NP0 Auch hier muss man zustimmen, bei meinen Anwendungen und Er- fahrungen ist so ein Wert für 6GHz ("weiche Grenze") noch sehr gut zu verwenden. Dagegen ist 2.4 GHz schon fast harmloser Gleichstrom.
Danke für die vielen Antworten! Ich hoffe, ich habe in der folgenden Rückmeldung jetzt nichts Wesentliches übersehen: W.S. schrieb: > Mannomann Dir auch einen schönen Tag :) > dann nimm einen schlichten 47 pF NP0 Es gibt ja nun doch einen Unterschied zwischen einem Kompromiss und einem x-beliebigen Kondensator. Als Beispiel dieser 100 pF NPO [1] mit (im Vergleich zu vielen anderen Herstellern) vorbildlichem Datenblatt bzgl. der Frequenzabhängigkeit: Die Messwerte hören leider bei 500 MHz auf. Wenn man das kreativ extrapoliert muss man wohl mit einer Impedanz um knapp 10 Ohm bei 2,45 GHz rechnen. Bei einem solchen DC-Blocker vor und nach dem erwähnten HF-Schalter geht also nicht nur die Anpassung total flöten sondern es wird auch knapp ein Drittel der Sende-/Empfangsleistung an den beiden Kondensatoren verbraten. Es ist also vielleicht doch gar nicht so schlecht, sich den Kondensator etwas genauer anzuschauen. > und freue dich, daß der > hoffentlich keine irrsinnig hohe Güte hat. Das verhindert nämlich, daß > seine Eigenresonanz allzu hoch ausfällt. Wie Mikrowilli ausgeführt hat, ist das ja sogar gewünscht. Die konkrete Kapazität ist für den Zweck des DC-Blockers in einem 2,45 GHz-System recht unkritisch. Da tun es auch mehrere Größenordnungen mehr oder weniger. Viel kritischer ist die Impedanz (sowohl die rein imaginäre als auch die ESR) bzgl. der Anpassung an die 50-Ohm-Komponenten. Jörg W. schrieb: > Dann baust du entweder ein Messgerät (da spielt der Preis nicht so die > Rolle) Wir bauen in der Tat ein Messgerät. Tatsächlich würde es natürlich nicht an 10-20 Euro für Kondensatoren scheitern. Ich fand es nur erstaunlich, dass sich die Suche so kompliziert gestaltet hat. Aber das Problem wurde ja von Mikrowilli dankenswerterweise gelöst (siehe unten). HF Pfuscher schrieb: > da spielen die 0.7 Ohm des Koppel-Cs bei 2.4GHz auch keine Rolle > mehr. Korrekt. Beachte nur, dass die 0.7 Ohm meine (vlt. etwas überhöhte) Forderung war. Mit einem x-beliebigen Kondensator kann da wesentlich mehr bei rumkommen (siehe das Beispiel oben). > Beim Durchgang des Signals durch den Schalter sind > schon laut Datenblatt 1dB weg. In der Tat. Die (für uns) eierlegende Wollmilchsau unter den HF-Schaltern (SP8T, niedriger Einfügeverlust, hohe Isolation zwischen den verschiedenen Ausgängen, nicht serielle (sondern parallele) Ansteuerung, nicht-reflektiv (50-Ohm-Terminierung der nicht-geschalteten Ausgänge)) ist leider nicht erschwinglich. Ein Grund mehr, nicht an zwei schlecht ausgewählten Kondensatoren noch mehr Leistung zu verlieren. > So wundert > sich so mancher HF-Anfänger wo denn der ganze Pegel bleibt. Die Vorgängervariante ohne HF-Schalter (Einzelantenne) funktioniert bestens und hat nach einigen Iterationen eine gemessene Rücklaufdämpfung von -16 dB. Ich kann mich nicht beklagen :) Mikrowilli schrieb: > Für eine Anwendung mit begrenzter Bandbreite kann man den > Koppelkondensator so wählen, daß die unvermeidliche > Serienresonanzfrequenz innerhalb dieses Bereichs liegt. Der > resultierende "Längswiderstand" ist dann besonders klein; Ich danke Dir vielmals für diesen tollen Beitrag. Tatsächlich ist die Bandbreite hier ja recht begrenzt. Das auszunutzen und jenseits der Nominalangaben gezielt nach einer passenden Resonanzfrequenz zu suchen, hatte ich gar nicht bedacht. Der konkrete Vorschlag > für 2,45GHz > käme dann z.B. dieser Typ infrage: > https://spicat.avx.com/product/mlcc/chartview/06031A100JAT2A/dist/mouser > Ist preislich sogar sehr erschwinglich... ist zwar leider in 0402 bei Mouser nicht verfügbar (den hatte ich sogar schon gefunden (vgl. zweiter Punkt im Eingangspost)), aber der Grundgedanke hat mich jetzt zu diesem Typen [2] gebracht. Obwohl der laut Datenblatt für HF-Anwendungen gedacht ist (WLAN wird explizit erwähnt), konnte ich den bei Mouser nicht via "RF"-Filter finden. Damit ist mein Problem gelöst! Danke noch einmal an Mikrowilli :) Andreas M. schrieb: > Schon ausprobiert? > > https://ds.murata.co.jp/simsurfing/mlcc.html?lcid=en-us Auch für diesen Tipp vielen Dank! Das merke ich mir für die Zukunft. Schönen Abend noch funkmaus [1]: https://www.mouser.de/ProductDetail/AVX/04025A101JAT4A/?qs=sGAEpiMZZMvsSlwiRhF8qkjFkzPnCgUzThxsR9hPfk4%3D [2]: https://www.mouser.de/ProductDetail/Walsin/RF15N101J250CT/?qs=hzBznG4dWXVG%252BYNQw2WtOg%3D%3D
funkmaus schrieb: > Andreas M. schrieb: >> Schon ausprobiert? >> >> https://ds.murata.co.jp/simsurfing/mlcc.html?lcid=en-us > > Auch für diesen Tipp vielen Dank! Das merke ich mir für die Zukunft. Der Tipp ist auch aktuell nützlich, denn dort kannst du zum Bauteil die S-Parameter finden. Und diese dann auswerten. Im Screenshot beispielhaft für einen dort gelisteten 100pF die S-Parameter in 50 Ohm Umgebung, das ist von den HF-Eigenschaften problemlos geeignet als DC-Block. Viel Erfolg! Volker
Wenn man genug Platz hat, kann man Kopplung-Cs durch zweckdienliche Streifenleitung Strukturen ersetzen. Siehe hier: https://www.semanticscholar.org/paper/Design-of-Miniaturized-Symmetric-Microstrip-DC-Choi-Lee/57eaa9fe79a43cb01775998e0d362be963db4471 Das geht aber nur wenn genug Platz und die Frequenz hoch genug ist. Prinzipiell sollte man durch zweckmäßiges Design diskrete Komponenten nach Möglichkeit in die Struktur des Aufbaus integrieren. Daß das nicht immer möglich ist, ist klar. Aber es ist nützlich zu wissen, daß man die Möglichkeit in gewissen Situationen hat. Diskrete Cs werden dann für breitbandige Abblockungen nach tieferen Frequenzen hin eingesetzt. Es ist ganz nützlich sich über Streifenleitung Möglichkeiten zu informieren. Man kann Vieles ohne diskrete Komponenten ersetzen. Speziell Ls und Cs.
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Miss auf jeden Fall auch einen "normalen" 100nF 0402 X7R Kondensator. Gerade die 100nF waren bei unserer Serie sehr gut bis zu 7GHz brauchbar (murata? Weiß nicht mehr). Die 82p und 120p waren viel schlechter! Offensichtlich war gerade der 100nF als Block-Kondensator bis in die ganz hohen Frequenzen konzipiert. Bei dem Leiterplatten-Material was wir hatten kamen die 50Ohm Striplines auf eine Breite auf der genau zwei der 0402 Kondensatoren parallel drauf gepasst haben (musste man per Hand löten). Das S11 und S21 war bis 3GHz sehr gut.
Wir hatten in unseren 10 GBit/s-Glasfasertransceivern ganz normale 100n 0402 x7R Kondensatoren als Koppel-Cs. Das hat bestens funktioniert. WIMRE von AVX. Und bereits 10nF hat mit einem gängigen PseudoRandom-Testpolynom einen Bitfehler pro Nacht gebracht. Das war ziemlich peinlich, dem Kunden mitzuteilen. Es gibt da erstaunlich lange Läufe von nur 1 oder nur 0. Extra High-Q Komponenten sorgen nur für einen aufgeregten Frequenzgang. Das mag in einer Mikrowellen-PA gerechtfertigt sein. Gruß, Gerhard
funkmaus schrieb: > Kann mir irgendjemand einen praxisnahen Tipp geben, wie ich an einen > bezahlbaren (höchstens 20 cent / Stück) 0402-Kondensator komme, den ich > ohne große Bedenken als DC blocking capacitor für 2,45 GHz verwenden > kann? Ich hatte das mal für ein paar 0805-Kondensatoren bis 1,8 GHz untersucht, aber der generelle Trend dürfte übertragbar sein. Die Ergebnisse finden sich im Anhang für die Werte 100 nF, 47 nF, 1 nF, 100 pF, 47 pF und 10 pF. Blau: Betrag der Impedanz, rot: Realteil der Impedanz, magenta: Imaginärteil der Impedanz. Die linke Skala im oberen Diagramm bezieht sich auf die blaue Kurve (Betrag der Impedanz). Die Kondensatoren sind die folgenden:
1 | Value Part No. Manufacturer |
2 | ------------------------------------------------------ |
3 | 100 nF CL21B104KACNNNC Samsung |
4 | 47 nF C0805C473K5RACTU Kemet |
5 | 1 1nF CL21B102KBANFNC Samsung |
6 | 100 pF CL21C101JC61PNC Samsung |
7 | 47 pF CL21C470JBANNC Samsung |
8 | 10 p C0805C100J5GACTU Kemet |
Fazit: 1 nF ist nicht viel besser als 47 nF oder 100 nF, allerdings kann bei breitbandigen Anwendungen bereits die Serienresonanz bei gut 120 MHz störend wirken. Der 100 pF hat die Serienresonanz bei irgendwas um die 350 MHz, und ist bei 1,5 GHz nicht durchschlagend besser als der 100 nF. Eine merkliche Verbesserung bei 1,5 GHz bekommt man erst für 47 pF und 10 pF. Der 47 pF hat die Serienresonanz aber erst bei 500 MHz, und der 10 pF bei über einem GHz. Fazit: Zumindest bis ein paar GHz taugt als Kopplungskondensator jeder x-beliebige. Man sollte ihn nicht zu klein wählen, damit man sicher auf bzw. rechts der Serienresonanzfrequenz liegt. Über weite Strecken macht man mit 100 nF oder ähnlichen Werten nicht viel falsch. Extrem kleine Kapazitäten sind eher kontraproduktiv und können bei bei breitbandigen Anwendungen Probleme machen. Darüber nachzudrucken lohnt sich i.d.R. erst, wenn man x GHz jedes Zehntel dB herausholen will. Das alles deckt sich auch mit den Einlassungen und Erfahrungen meiner Vorredner. Für kleinere Exemplare wie 0603 und 0402 liegen die Serienresonanzfrequenzen niedriger als für 0805, und der induktive Anteil schlägt rechts der Resonanz weniger zu, womit die Sache deutlich weniger kritisch ist als für 0805. Die Messung erfolgte übrigens im auf eine Platine aufgelötetem Zustand mit Bezugsebenen direkt an den SMD-Pads. Leiterbahnen und der Übergang Leitebahn-Kabel wurden per TRL-Kalibrierung mit TRM-Erweiterung zu niedrigeren Frequenzen eliminiert. Die "Line", die bei TRL-Kalibrierung als Impedanzstandard verwendet wurde, hatte eine etwas zu geringe Impedanz, daher sind die angezeigten Impedanzen bei höheren Frequenzen etwas zu groß (vielleicht 5 oder 8 Prozent). Die Messung ist daher durchaus konservativ. [doppeltes Bild gelöscht]
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Gerhard H. schrieb: > Es gibt da erstaunlich lange Läufe von nur 1 oder nur 0. Wobei das natürlich nicht den Anforderungen üblicher UHF-Systeme entspricht (um die es dem TE offenbar geht). Das ist ja dann eher "Ultra Wideband" (aber nicht im Sinne von UWB-Funksignalen).
Mario H. schrieb: > Für kleinere Exemplare wie 0603 und 0402 liegen die > Serienresonanzfrequenzen niedriger als für 0805, und der induktive > Anteil schlägt rechts der Resonanz weniger zu, womit die Sache deutlich > weniger kritisch ist als für 0805. Da wir kommerziell dann bei 0201 rausgekommen waren für den UHF-Pfad, ist dieser Effekt vermutlich dort noch ausgeprägter.
Ich bin begeistert. So viel Eingabe habe ich wirklich nicht erwartet. Mario H. schrieb: > Ich hatte das mal für ein paar 0805-Kondensatoren bis 1,8 GHz > untersucht Vielen Dank, dass Du Deine Messergebnisse mit mir/uns teilst. Ich hatte mich ursprünglich auf ein paar hundert pF eingeschossen, da ab dort (bei Verwendung der Nominalangaben) rechnerisch eine Impedanz von unter 1 Ohm rauskommt. Nach deutlich höheren Werten hatte ich gar nicht Ausschau gehalten. Das kann sich ja aber anscheinend durchaus lohnen. > Für kleinere Exemplare wie 0603 und 0402 liegen die > Serienresonanzfrequenzen niedriger als für 0805, und der induktive > Anteil schlägt rechts der Resonanz weniger zu, womit die Sache deutlich > weniger kritisch ist als für 0805. Das ist auch das, was ich in den Datenblättern, die überhaupt Angaben dazu machen, entnehmen kann. 0402 ist bzgl. meiner Wünsche unkritischer als größere Bauformen. Allerdings ist die Suche nach was Passendem in 0402 bei Mouser erstaunlicherweise deutlich schwieriger als in 0603. In letzterer Bauform findet man mit dem "High-Q/RF"-Filter recht schnell was Geeignetes für wenig Geld. Volker M. schrieb: > funkmaus schrieb: >> Andreas M. schrieb: >>> Schon ausprobiert? >>> >>> https://ds.murata.co.jp/simsurfing/mlcc.html?lcid=en-us >> >> Auch für diesen Tipp vielen Dank! Das merke ich mir für die Zukunft. > > Der Tipp ist auch aktuell nützlich, denn dort kannst du zum Bauteil die > S-Parameter finden. Und diese dann auswerten. Ja, der Tipp ist großartig. Ich kannte dieses Tool überhaupt nicht. Mein ursprünglich formuliertes Anliegen war ja nicht, einen super-duper-High-Q Kondensator mit verschwindendem ESR und Impedanzen unter einem Ohm für eine riesige Bandbreite zu finden. Ich war ja lediglich zu blöd, einen geeigneten, d.h. bzgl. Anpassung und Leistungsverlust vernachlässigbaren, Kondensator für das recht schmale ISM-Band (2400 MHz bis 2483 MHz) zu finden. Mit dem genannten Tool und dessen großartiger Suchfunktion findet man passende Kondensatoren zu Hauf. Beispielsweise diesen 22 pF Kondensator [3] mit < 0.5 Ohm Gesamtimpedanz (Betrag), < 0.3 Ohm ESR und einer effektiven Kapazität von 200 bis 300 pF im besagten ISM-Band. Und das ganze für 1.6 cent / Stück. Man sieht aber auch, dass man eben nicht einfach irgendeinen Kondensator auswählen sollte. Die meisten der gelisteten Kondensatoren haben deutlich über 1 Ohm Impedanz bei den entsprechenden Frequenzen, viele sogar über 10 Ohm. Wenn man sich aus Versehen einen vom letztgenannten Typ kauft, kann man die Anpassung vergessen und HF Pfuscher schrieb: > wundert sich [...] wo denn der ganze Pegel bleibt. Ich bedanke mich herzlich bei allen Beitragenden, auch wenn ich jetzt nicht explizit auf alle Antworten eingegangen bin. Viele Grüße funkmaus [3]: https://www.mouser.de/ProductDetail/Murata-Electronics/GRM0225C1E220JA02L/?qs=QzBtWTOodeXZkiTVIo382g%3D%3D
Moin, Ohne es durch Datenblätter belegen zu können: Meine Laborerfahrung sagt mir: jeder x beliebige 0402 MLCC mit 10nF hat bei den Frequenzen weniger als 0.5dB Verluste. Wenn du wirklich wenig Reflektionrn haben willst ist eher die Anpassung der Leitung an die Pads des Kondensators wichtig. In den Meisten Fällen macht die die Pad Kapazität unkompensiert ein Strich durch die Rechnung.
Hfler schrieb: > Wenn du wirklich wenig Reflektionrn haben willst ist > eher die Anpassung der Leitung an die Pads des Kondensators wichtig. In > den Meisten Fällen macht die die Pad Kapazität unkompensiert ein Strich > durch die Rechnung. Ja, in der Tat. Deshalb habe ich mich auch auf 0402 festgelegt. Denn da weiß ich, dass der verwendete Footprint und die Anbindung ans Pad passt (Es waren ein paar Iterationen und diverse Messungen nötig...) :) funkmaus schrieb: > Beispielsweise diesen 22 pF Kondensator > [3] mit < 0.5 Ohm Gesamtimpedanz (Betrag), < 0.3 Ohm ESR und einer > effektiven Kapazität von 200 bis 300 pF im besagten ISM-Band. Und das > ganze für 1.6 cent / Stück. Habe mich übrigens bei der Bauform vertan. Passen würde dieser hier [4] für 7 cent / Stück. Viele Grüße funkmaus [4]: https://www.mouser.de/ProductDetail/Murata-Electronics/GJM1555C1H130GB01D/?qs=%2FcnINApUglNIqvyZps4O4w%3D%3D
Beitrag #6540570 wurde von einem Moderator gelöscht.
Danke auch Dir für Deine Antwort. Hinweisschildhochheber schrieb im Beitrag #6540570: > funkmaus schrieb: >> - Die "standard" MLCCs haben in ihren Datenblättern entweder gar keine >> Angabe zum Gütefaktor/Verlustfaktor (fast alle von Murata z.B.) oder den >> Verlustfaktor nur bei niedrigen Frequenzen gemessen (1 kHz). > > Dann bestell dir samples und miss die die Parameter die dir fehlen > selber aus! Ich wurde ja bereits mit dem oben genannten Tool von Murata bekannt gemacht. Damit haben sich alle Wünsche bzgl. Angaben zur Frequenzabhängigkeit erfüllt. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn Murata diese Daten auch in einem produktspezifischen Datenblatt veröffentlichen würde. Die (vorbildlichen und detaillierten) Daten scheinen ja in maschinenlesbarer Form vorzuliegen, was ja eine automatisierte Erzeugung von Datenblättern ermöglichen würde. Deren aktuelle Datenblätter lesen sich eher wie Produktkataloge. Aber ich will nicht meckern. Ich bin zufrieden :) Viele Grüße funkmaus
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