Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unterscheidung PWM und analoges Signal


von Oliver F. (Gast)


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Hallo Zusammen :)
Ich hätte da ein kleines Anliegen. Ich möchte folgendes realisieren:
Einen Eingang, an dem ich entweder ein analoges Signal 0-8 V oder ein 
PWM Signal von 0-15 V anlegen möchte, über nur diesen einen Eingang. 
Sprich eine 2pol. Klemme, an der das Signal und GND angeschlossen ist.
Danach soll eine Schaltung folgen, die automatisch erkennt, welches 
Signal gerade angeschlossen ist, damit das Signal über den 
Spannungsteiler für das analoge Signal oder über den Spannungsteiler vom 
PWN Signal geführt wird.

Jetzt zu meiner Frage, gibt es eine gängige Schaltung/Methode, die die 
Eingangssignale unterscheiden kann? Liegt gerade PWM an oder ein 
analoges Signal?
Bzw. hättet ihr eine Idee wie ich es umsetzen könnte?
Ich möchte die Unterscheidung nicht mithilfe eines uC erkennen, sondern 
wirklich rein „Hardwaremäßig“.

Vielen Dank für jede Antwort.

Grüße Oli

: Verschoben durch Moderator
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Eine PWM sollte deutlich mehr Oberwellen haben. Also evtl. per 
Kettenschaltung von Hochpass, Gleichrichter, Schmitt-trigger erkennbar.

Gruss
WK

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Alles über 8V ist also PWM?
Komparator auf >8V, monostabile Kippstufe (um die Aus-Zeiten des PWM zu 
überbrücken) und danach dann nen Analog-Umschalter.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Welche Frequenz hat die PWM? Welche Flankensteilheit hat es?
Was bedeutet 0-15V? Wechselt die PWM immer zwischen 0V und 15V?
Wie schnell ändert sich "das analoge Signal"?

von MaWin (Gast)


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Oliver F. schrieb:
> gibt es eine gängige Schaltung/Methode, die die Eingangssignale
> unterscheiden kann?

Wozu unterscheiden ?

Man will doch gerade dieselbe Reaktion, egal ob man PWM oder analog 
anlegt.
Die üblichen Module die solche Universaleingänge haben, benutzen einfach 
eine RC Tiefpassfunktion die ggf. aus dem PWM ein Analogsignal filtert, 
und das steuert dann.

Dummerweise hast du die 100% Spannung unterschiedlich gewählt mit 8 und 
15V. Da bleibt nur bei der 15V Quelle ein passender Vorwiderstand.

von Oliver F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Welche Frequenz hat die PWM? Welche Flankensteilheit hat es?

Um die 5kHz oder weniger. Flankensteilheit weiß ich nicht so genau.

Lothar M. schrieb:
> Was bedeutet 0-15V? Wechselt die PWM immer zwischen 0V und 15V?

Entweder kann ein PWM Signal anliegen, deren Amplitude 4 V ist oder ein 
PWM Signal mit 9 V Amplitude. Aber maximal 15 V.

Lothar M. schrieb:
> Wie schnell ändert sich "das analoge Signal"?

Das analoge Signal, möchte ich über einen Potiregelen, also hänge ich 
die Zeitdauer ein.

Ich muss dazu sagen, ich will niemals beide Signale gleichzeitig 
anschließen, entweder klemme ich eine PWM an, oder Speise das analoge 
Signal ein.
Über den Duty cycle der PWM möchte ich eine Motordrehzahl bestimmen. 
Genauso wie mit dem analogen Signal. 0 = Keine Drehzahl und 8 = volle.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver F. schrieb:
> 0 = Keine Drehzahl und 8 = volle.
0 was? 8 was? Volt? Hertz? Prozent?

> Um die 5kHz oder weniger.
Wieviel weniger?

Oliver F. schrieb:
> Jetzt zu meiner Frage, gibt es eine gängige Schaltung/Methode, die die
> Eingangssignale unterscheiden kann?
Und was soll diese Schaltung dann ausgeben oder machen?

Der Unterschied zwischen deiner PWM und deines Potis ist grundlegend, 
dass sich bei der PWM der Pegel ständig ändert. Also brauchst du einen 
Hochpass und dahinter einen Detektor, ob sich was geändert hat. Im 
einfachsten Fall reicht ein Kondensator und dahinter eine 
Einweggleichrichtung.

Ich würde mal sowas ausprobieren:
1
                 1µ        D1 
2
 DC/PWM ---------||----o--->|------o------o----- U>>0V wenn PWM
3
                       |           |      |      U =0V wenn DC
4
                    D2 -          ===    10k
5
                       ^        1µ |      |
6
                       |           |      |
7
  GND   ---------------o-----------o------o------
Aber Achtung: beim Drehen des Potis ändert sich die Spannung. Je nach 
Drehrichtung kommen dann ein paar mV hinten raus.

: Bearbeitet durch Moderator
von Oliver F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> 0 was? 8 was? Volt? Hertz? Prozent?

0 V = keine Drehzahl und 8 V = volle Drehzahl.

Lothar M. schrieb:
> Wieviel weniger?

Minimum 1 kHz.

Lothar M. schrieb:
> Und was soll diese Schaltung dann ausgeben oder machen?

Ich habe mal ein Blockbild dabei gelegt. Wie ich mir das Vorstelle. 
Wichtig ist mir, dass ich nur einen Eingang habe und einen Ausgang und 
die Schaltung erkennt, was vorne Eingespeist wurde PWM oder Analog.

von Georg (Gast)


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Oliver F. schrieb:
> Über den Duty cycle der PWM möchte ich eine Motordrehzahl bestimmen.
> Genauso wie mit dem analogen Signal. 0 = Keine Drehzahl und 8 = volle.

Was verstehst du unter einem Duty Cycle von 8??

Georg

von Georg M. (g_m)


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Oliver F. schrieb:
> Ich habe mal ein Blockbild dabei gelegt. Wie ich mir das Vorstelle.
> Wichtig ist mir, dass ich nur einen Eingang habe und einen Ausgang und
> die Schaltung erkennt, was vorne Eingespeist wurde PWM oder Analog.

Aber das Modul "Auswertung" muss auch irgendwie zwischen PWM und Analog 
unterscheiden können?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver F. schrieb:
> Ich habe mal ein Blockbild dabei gelegt.
Was soll da auf der einen Leitung in die "Auswertung" gehen?
Vermutlich wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, mal ein paar Worte zu 
den PWM-Quellen und die "Auswertung" zu sagen.

> Wie ich mir das Vorstelle.
Sieh dir mal an, wie Andere das machen, man darf ja mal "Ideen 
klauen": da hat so ein käufliches Modul mit kombiniertem DC/PWM-Eingang 
dann einfach einen Eingang, der 0-10V DC (z.B. vom Poti) kann oder eine 
PWM mit 0/10V und 0..100% DutyCycle. Mit solcherart definierten Signalen 
reicht ein einfacher Tiefpass um für die "Auswertung" z.B. eine Spannung 
von 0..5V zu erzeugen.

von Georg (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Mit solcherart definierten Signalen
> reicht ein einfacher Tiefpass

Ja, und mit einem Hochpass kann man ein getrenntes Signal ableiten, ob 
eine PWM angeschlossen ist - wozu immer das gut sein soll.

Georg

von Stefan F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich würde mal sowas ausprobieren:
>  DC/PWM ---------||----

Der Kondensator wird das DC Signal nicht durch lassen.

von Ralf G. (ralg)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Der Kondensator wird das DC Signal nicht durch lassen.

Das ist ja der 'Trick'!

Oliver F. schrieb:
> Jetzt zu meiner Frage, gibt es eine gängige Schaltung/Methode, die die
> Eingangssignale unterscheiden kann? Liegt gerade PWM an oder ein
> analoges Signal?

mit kleiner Einschränkung:
Lothar M. schrieb:
> Aber Achtung: beim Drehen des Potis ändert sich die Spannung. Je nach
> Drehrichtung kommen dann ein paar mV hinten raus.

von Wolfgang (Gast)


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Oliver F. schrieb:
> Ich habe mal ein Blockbild dabei gelegt. Wie ich mir das Vorstelle.

Was willst du bei dem PWM-Signal mit dem Spannungsteiler?
Verwende einen Komparator mit einem Vergleichslevel, der über dem 
maximalen Level des DC-Signals liegt und der Drops ist gelutscht. Bei 
DC-Steuersignal bleibt der ruhig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Verwende einen Komparator mit einem Vergleichslevel, der über dem
> maximalen Level des DC-Signals liegt
Siehe das, was Oliver F. schrieb:
>>> Entweder kann ein PWM Signal anliegen, deren Amplitude 4 V ist oder ein
>>> PWM Signal mit 9 V Amplitude. Aber maximal 15 V.
Und das, was Oliver F. schrieb:
>>>>> ein analoges Signal 0-8 V

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Der Kondensator wird das DC Signal nicht durch lassen.
Diese Schaltung gibt ja auch kein Signal aus, das man der noch geheimen 
"Auswertung" zuführen könnte, sondern sie gibt ein Signal aus, mit dem 
wie gewünscht eine anliegende Gleichspannung von einer anliegenden PWM 
unterschieden werden kann.

Aber ich vermute sehr, dass diese Schaltung, obwohl Oliver S. sie 
will, nicht das tut, was er eigentlich braucht.

von HildeK (Gast)


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Für mich stellt sich die Frage, wie die beiden Signale anschließend 
weiterverarbeitet werden.
Entweder er verwendet die Gleichspannung direkt weiter, um mit einer 
weiteren Schaltung die Motordrehzahl einzustellen oder er macht aus der 
Gleichspannung eine PWM für diesen Zweck. Irgend eine gemeinsame 
Schnittstelle muss es ja geben. Da Gleichspannung als Steuersignal 
offenbar geht, wird das wohl die gemeinsame Schnittstelle sein.

Beide Male kann er doch das Eingangssignal tiefpassfiltern, so dass aus 
der PWM eine Gleichspannung wird oder, wenn diese schon anliegt, wird 
sie einfach durchgereicht.
Man muss nur eine Begrenzung einbauen, so dass die 15V PWM-Hub auf die 
maximal zulässige Spannung (= max. Gleichspannung 8V) begrenzt wird.
Und dann braucht man gar nicht erkennen, was vorne anliegt.

Einig das hier passt nicht so recht, besser wäre es, wenigstens die 8V 
als PWM-Amplitude zu haben:
Oliver F. schrieb:
> Entweder kann ein PWM Signal anliegen, deren Amplitude 4 V ist oder ein
> PWM Signal mit 9 V Amplitude. Aber maximal 15 V.

Auch noch möglich: eine dreipolige Buchse zu verwenden: GND, DC und PWM. 
Und den verschiedenen Quellen den entsprechend verdrahteten Stecker zu 
spendieren.

von Stefan F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Der Kondensator wird das DC Signal nicht durch lassen.
> Diese Schaltung gibt ja auch kein Signal aus, das man der noch geheimen
> "Auswertung" zuführen könnte, sondern sie gibt ein Signal aus, mit dem
> wie gewünscht eine anliegende Gleichspannung von einer anliegenden PWM
> unterschieden werden kann.

Ach so, dann hatte ich die Absicht hinter der Schaltung missverstanden.

von Stefan F. (Gast)


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Wie unterscheidet man ein PWM Signal mit 100% Pulsbreite von DC?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie unterscheidet man ein PWM Signal mit 100% Pulsbreite von DC?
Schlagskaputt...  ;-)

von Stefan F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Schlagskaputt...

Ja, sorry für das unfreiwillige Totschlag-Argument. Aber manchmal kann 
man die Physik leider nicht ignorieren.

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