Hallo, ich habe speziell von Audiotechnik leider eher wenig Ahnung und bin in letzter Zeit mehrere Male über eine bestimmte Größe ,,gestolpert" und zwar den Wert 47kOhm. In einigen Forumsbeiträgen wird dieser Wert zwar erwähnt, jedoch würde ich gerne wissen wo genau (also bei welchen Geräten, Schnittstellen, Technologien etc.) dieser Wert relevant ist und aus welchem technischen Grund es gerade 47kOhm sind. In der HF-Technik hat man sich ja beispielsweise auf die 50 Ohm festgelegt als Kompromiss aus Dämpfung, Leistungsübertragung und Spannungsfestigkeit (Ich weiß, das hat mit der Audiotechnik direkt nichts zu tun, es sollte nur als Beispiel mit technischer Begründung dienen).
Das dürfte ein "gefühlter" Wert sein, der in 90% der Fälle funktioniert (mit Eingangsimpedanzen,...). So wie Pullup-Widerstände auch irgendwie "immer" 10kOhm haben.
Karl D. schrieb: > dieser Wert relevant ist und aus welchem technischen > Grund es gerade 47kOhm sind. Traditionell kommt das von Pickups von Plattenspielern, den MM Systemen (Moving Magnet, was der Normalfall ist). Die sollte man recht hochohmig abschliessen, um die Dämpfung zu verkleinern. Heute ist das deutlich anders und im Konsumerbereich sind auch 10k üblich. Bei Audio hast du immer recht niederohmige Quellen und im Vergleich dazu recht hochohmige Eingänge.
47k sind typisch für Eingangswiderstände bei HiFi-Gerümpel. Wird weniger heiß gegessen als gekocht.
Matthias S. schrieb: > Traditionell kommt das von Pickups von Plattenspielern, den MM Systemen > (Moving Magnet, was der Normalfall ist). Die sollte man recht hochohmig > abschliessen, um die Dämpfung zu verkleinern. Nicht bei MM, sondern bei den Kristalltonabnehmern war das so.
Gitarrenpickups und Kristallsysteme sollten noch hochohmiger abgeschlossen werden. Wimre waren da 1MOhm und mehr üblich.
Sebastian R. schrieb: > Das dürfte ein "gefühlter" Wert sein, der in 90% der Fälle funktioniert > (mit Eingangsimpedanzen,...). Ja, und die 'Fühlung' reicht von grob 5k bis über 50k.
hinz schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Traditionell kommt das von Pickups von Plattenspielern, den MM Systemen >> (Moving Magnet, was der Normalfall ist). Die sollte man recht hochohmig >> abschliessen, um die Dämpfung zu verkleinern. > > Nicht bei MM, sondern bei den Kristalltonabnehmern war da so Bei MC (moving coil) Tonabnehmern ist 47K ein gängiger Wert für die Eingangsimpedanz des Verstärkers. Parallel zu ca. 100pF (der Wert schwankt etwas und ist von System zu System unterschiedlich). Kristalltonabnehmer verlangten eher nach 1MΩ Eingangimpedanz. Aber außer bei Tonabnehmern und vielleicht noch Mikrofonen interessiert die Eingangsimpedanz bei Hifi nicht. Sie muß nur groß im Verhältnis zur Ausgangsimpedanz sein. Und die liegt bei 10...1000Ω.
Axel S. schrieb: > Bei MC (moving coil) Tonabnehmern ist 47K ein gängiger Wert MC-Eingänge sind wesentlich niederohmiger. Mein Luxman C-03 bietet 3, 40 und 100Ω als Auswahl für MC an, während bei MM 47k bei zwei verschieden Kapazitäten möglich sind. Der hier hat auch 100Ω. https://leachlegacy.ece.gatech.edu/headamp/
Axel S. schrieb: > Bei MC (moving coil) Tonabnehmern ist 47K ein gängiger Wert für die > Eingangsimpedanz des Verstärkers. Du meintest sicher MM-Systeme. MC-Systeme (moving coil): 20R ... 1K (oft einstellbar) MM-Systeme (moving magnet): 47k MI/MP-Systeme (moving iron/moving permalloy): an MM-Verstärkereingänge Piezo: 1M
plosta schrieb: > MC-Eingänge sind wesentlich niederohmiger. So isses. Moving Coil war eine viel jüngere Entwicklung und hat sehr viel niedrigere Impedanzen, weil ja nur winzige Spulen mit ein paar Windungen bewegt wurden im permanenten Magnetfeld. Moving Coil sollte die Masse des bewegten Magneten von MM Systemen verkleinern und deswegen tauschten Magnet und Spule die Plätze. MC Vorverstärker sind also was besonderes, was man von MM nicht behaupten kann.
Elliot schrieb: > MC-Systeme (moving coil): 20R ... 1K (oft einstellbar) > MM-Systeme (moving magnet): 47k > MI/MP-Systeme (moving iron/moving permalloy): an MM-Verstärkereingänge > Piezo: 1M Danke für die Auffrischung!
MC gibt es von manchen Herstellern auch als HighOutput und kommt dann auch an den 47K MM Input.
Hallo zusammen, hallo Hinz.
> Nicht bei MM, sondern bei den Kristalltonabnehmern war das so.
Bei MM ist 47kOhm richtig; aber bei Kristall liegst du sehr daneben.
Mindestens 220kOhm; weiss ich aus eigener (Bastel-)Erfahrung und habe
diesen Wert über die Jahre schon in diversen Schaltungen gesehen. Zu
Röhrenzeiten war diese Hochohmigkeit ja kein Problem.
73
Wilhelm
Zum Teil ist das wohl geschichtlich bedingt: - Piezo-Tonabnehmer (ähnlich Keramik-Tonabnehmer) beim Plattenspieler: So'n Ding hat eine Kapazität in der Größenordnung von 1 nF. Bei ca. 1 MOhm Eingangswiderstand des Verstärkers wird die RIAA-Kennlinie der Schallplatte einigermassen ausgeglichen. - Magnetsystem (MM) beim Plattenspieler: Eingangswiderstand von ca. 50 kOhm (parallel mit z.B. 100 pF) ist wohl passend (Störungen werden dann stärker abgeleitet, als bei 1 MOhm). Hat man einen hochohmigen Eingang, schaltet man den Normwert 47 kOhm parallel.
Kommen die 47kOhm nicht einfach zustande, weil das der an 50kOhm nächstgelegene Wert aus der E-12 Reihe ist - sprich einfache und billige Verfügbarkeit?
Vieles wurde ja schon gesagt und um es abzurunden, es gibt auch Normen
für Audio Interconnections. Hochpegel Consumer Eingänge sind da z.B. mit
>22kOhm spezifiziert. Also alles was ein bißchen neuer als Scart ist, da
waren Audio Eingänge mit >=10kOhm definiert, sollte mindestens 22k
haben.
Und das passt dann auch zu dem was die Industrie üblicherweise schon zig
Jahre vorher gemacht hat - 100k, 220k oder 47k am Eingang weil der ja
nicht floaten soll, und parallel dazu liegt ja dann immer noch eine
Eingangsstufe die oft auch im Bereich von 50-x00k war.
Ok, vielen Dank, das hat zum besseren Verständnis auf jeden Fall geholfen!
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