Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik IOT (Cloud?)-Server zum "herumspielen"


von Ralf S. (ralf_s480)


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Hallo!

Ich bau mir gerade - nur aus Lust mal wieder was neues zu lernen - eine 
Art Sensornetz zusammen. Low-Power-Sensoren übermitteln (im moment in 
einem proprietären Format) hie und da wireless (433MHz) Daten, ein ESP32 
empfängt die Daten.

Die Daten würd ich gern mal auf einen (Cloud?)Server schieben, und dort 
- ohne das Rad neu zu erfinden - aus den Daten zB Trendgrafiken zu 
bauen.

Toll wäre natürlich wenn banale IfThisThenThat-Aktionen (wenn Temperatur 
x überschritten wird -> EMail) möglich wären.

Habt ihr Empfehlungen für mich? Es wird doch wohl einen Maker-IOT-Server 
für Lau geben... Danke!

Und noch was: Ich bin hier gerade eben über den Begriff "MQTTT" 
gestolpert. Ist das in dem Fall was für mich?

Danke nochmals!

von Johannes S. (Gast)


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Cloud ist erstmal nicht nötig, ein Heimserver mit ioBroker/openHAB/FHEM 
oder ähnlichen reicht. Das sind alles Modulare Pakete die zig 
Möglichkeiten dafür mitbringen. Wobei man die Cloud da auch andocken 
kann für Zugriff von überall.
MQTT ist eine von vielen Datenquellen für die genannten Softwarepakete.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Ichs würde einen Raspi oder eine VM nehmen und hass.io (Home Assistant) 
darauf installieren.
https://hass.io

von Chr. M. (snowfly)


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Meine Epfehlung:

-Docker
mit den Containern:
-Mosquitto MQTT server (Nachrichten server)
-Grafana (Grafik Tool)
-InfluxDB (Datenbank)
-Chronograph (Datensammeltool)
-NodeRed (Steuerung per Ablaufdiagramm)


Viel Vergnügen beim Basteln. :)

von Neues Jahr Neue Probleme (Gast)


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Nodered ist ein sogenanntes lowcode nocode das bietet eine möglichkeit 
recht einfach deine Verknüpfungen zu machen ohne Programmieren zu 
müssen. Dazu kommt das Nodered ein sehr Mächtiges tool ist. Es gibt 
wenig was damit nicht möglich ist.
Dazu noch einen Mosquitto als mqtt Server.

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Heimserver (RasPi, ODroid, Beagle oder ausgedienter PC), Portfreigabe an 
der Fritz, und schon hast deine eigene Cloud :-)

von Jan L. (ranzcopter)


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Ralf S. schrieb:
> Habt ihr Empfehlungen für mich? Es wird doch wohl einen Maker-IOT-Server
> für Lau geben... Danke!

wenn's erstmal nur zum Ausprobieren/ohne lokale Installationen sein 
soll:
thingspeak.com (simple(re) Charts)
ifttt.com ("if this then that" :)

von Ralf S. (ralf_s480)


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Danke euch allen!
Erst dachte ich ich probiere der Einfachheit halber mal thingspeak, aber 
da ich ja bei Bedarf auch lokal Aktionen triggern will, macht eine 
lokale Installation vermutlich tatsächlich mehr Sinn.

FHEM sieht ziemlich altbacken aus, ioBroker zu unübersichtlich.
Ich werd mal OpenHAB oder HomeAssistant probieren.
Vermutlich OpenHAB, das kann man besser googlen :)

(bin ein gebranntes Kind, damals als .Net aufkam war's ja zum auszucken 
wenn man was gesucht hat :)

Danke jedenfalls für eure Anregungen!

von Martin (Gast)


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MQTT heißt "Message Queueing Telemetry Transport" und ist genau das 
richtige für dich ;-)

Es ist DAS Protokoll, um Messwerte und Befehle mit wenig Daten im 
Netzwerk hin und her zu senden.
Auf deinem Heimserver (Raspi, Alter PC,... s.o.) läuft der sogenannte 
Broker (z.B. Mosquitto).
Deine Clients können beliebige Telegramme, gruppiert über Topics, an den 
Broker senden. Dieser verteilt die Nachrichten dann an alle, die dieses 
Topic abonniert haben. Nach dem Motto: Ich hab hier eine Info, für alle 
die es interessiert! ;-)

Bei mir läuft derzeit OpenHAB und Mosquitto auf dem NAS, mehrere ESPs 
für verschiedene Mess- und Steuertätigkeiten sind darüber eingebunden. 
Funktioniert einwandfrei und die Latenz von MQTT ist sehr gering. Über 
OpenHAB ist auch eine grafische Auswertung möglich (oder wie oben schon 
erwähnt: InfluxDB und Graphana)

von OpenVPN! (Gast)


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Random .. schrieb:
> Portfreigabe an
> der Fritz, und schon hast deine eigene Cloud :-)

s/Cloud/Einfallstor/

Falls man wirklich etwas mit der Welt teilen möchte, sollte man genau 
hin gucken was man da  teilt.

Bei z.B. ist das bei einer bunten Grafan Kurve meist mehr als man sieht:

https://www.derstandard.at/story/2000115960650/datenleck-bei-coronavirus-seite-des-gesundheitsministeriums

von Johannes S. (Gast)


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Ralf S. schrieb:
> FHEM sieht ziemlich altbacken aus, ioBroker zu unübersichtlich.

ja, FHEM gehört zu älteren, hat aber auch eine große Basis. Es nutzt 
PHP, das mag ich nicht so. openHAB ist in Java geschrieben, das war zu 
resourcenfressend als ich das noch auf einem RPi getestet hatte. 
ioBroker in JavaScript war da schon sparsamer und das habe ich jetzt 
schon lange laufen. Erst auf einem Windows Rechner, jetzt auf einem NUC 
mit Proxmox als Virtualisierungsumgebung. Da laufen dann VM oder 
Container, und das ist sehr einfach zu installieren, einfacher als es 
sich vielleicht anhört.
ioBroker ist im Prinzip sehr einfach: der Kern ist eine inMemory DB mit 
den ganzen Datenpunkten. Die werden von Adaptern erzeugt und versorgt, 
die Adapter lassen sich mit einem Klick installieren (auch ältere 
Versionen wenn etwas verschlimmbessert wurde). Durch die einheitlichen 
Datenpunkte können Visualisierungen diese einfach darstellen, mit einem 
Klick kann ein Datenpunkt als Verlauf in einer DB (InfluxDB oder andere) 
gesammelt werden, Node Red ist integriert und die Datenpunkte können 
dort verarbeitet werden, es gibt Scripte in den man Logik machen kann 
sowie Szenen die auf Trigger mehrere DP auf bestimmte Zustände setzen 
können.
Das Sammeln von Klima- oder sonstigen Daten ist da eine kleine 
Teilaufgabe, aber der Appetit kommt da beim Essen und das System ist 
erweiterbar ohne Ende.

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