Hallo liebe Community, ich habe da ein generelles Verständnisproblem, das würde ich gerne auflösen. 1.) Frage mich immer wieder eine ähnliche Frage, vorallem bei Schutzschaltungen mit Dioden oder anderen Schutzelementen. Nehmen wir ein Beispiel - eine Diode liegt parallel zu einem zu schützenden Bauteil. Ab ca. 0.7V macht diese Diode auf, sie wird niederohmig. Das ist natürlich nicht unendlich schnell. WAS PASSIERT wenn nun eine deutlich höhere Spannung anliegt, z.B. 30V, schlagartig? Sieht das Bauteil, dass durch die Diode geschützt wird, dann überhaupt die 30V oder nur die Flussspannung der Diode? Da komme ich eben gern immer wieder auf den Punkt, ist die Diode schnell genug um von ihrem hochohmigen Zustand auf ihren niederohmigen zu kommen. 2.) Wenn eine Halbleiter-Diode thermisch überlastet wird, neigen diese eher zu Kurzschlüssen oder machen sie eher auf? Kann man das überhaupt sagen? 3.) Wenn ich eine passende Diode suche mit Standard ca. 0.7V Flussspannung, darf auch gern mehr oder weniger sein, gibt es Dioden denen man nachsagt dass diese schneller sind? Erkennt man das irgendwo am Datenblatt? 4.) Zusammgengefasst - ich suche eine schnelle Diode, die möglichst viel Ptot abkann (evtl. 1W), die auch bei zu viel Leistung einen Kurzschluss macht. Ist das realitätsfremd? Grüße, M.
Marten schrieb: > WAS PASSIERT wenn nun eine deutlich höhere Spannung anliegt, z.B. 30V, > schlagartig? "Schlagartig" gibts nich, das ist alles ziemlich relativ zu sehen. Wer, wie, wo ,was.... Oder so ähnlich. Lies doch erst mal da nach: http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/Ueberspannung/index.html
Marten schrieb: > Ab ca. 0.7V macht diese Diode auf, sie wird niederohmig. Nein. Mit steigender Spannung beginnt immer mehr Strom zu fliessen, Shockley-Formel, bei ca. 0.5V fliesst wenig, bei 0.7V etwas und bei 1V viel. > Das ist natürlich nicht unendlich schnell. Doch. Die Leitverzögerung liegt - im Gegensatz zur Sperrverzögerung - praktisch bei 0. Bremsend auf den Stromanstieg wirkt vor allem die Induktivität des Zuleitungsdrahtes. Wenn du wirklich ausrechnen willst, was in der ersten Nanosekunde passiert, modelliere also Leitungsinduktivitäten und Leitungskapazitäten korrekt.
Marten schrieb: > 2.) Wenn eine Halbleiter-Diode thermisch überlastet wird, neigen diese > eher zu Kurzschlüssen oder machen sie eher auf? Kann man das überhaupt > sagen? Bei gescheiter Dimensionierung werden sie nicht überlastet, falls doch, dann wird ganz allgemein Silizium heiß, dann schmilzt es, wird leitend und der Deckel fliegt auf oder die Bonddrähte brennen weg. Deswegen ist bei manchen Experimenten Plexiglas und Schutzbrille durchaus nützlich!
Marten schrieb: > WAS PASSIERT wenn nun eine deutlich höhere Spannung anliegt, z.B. 30V, > schlagartig? Eine nicht leitende Diode ist ein Kondensator. Eine Spannung liegt dort also nicht schlagartig an, sondern es muss eine Ladung auf den Kondensator fließen, damit die Spannung steigt. Um die Ladung auf den Kondensator zu bringen, muss über eine gewisse Zeit ein gewisser Strom fließen. Nix mit "schlagartig".
Marten schrieb: > Zusammgengefasst - ich suche ...ein billiges Arbeitstier wie diese 1N5408 https://www.vishay.com/doc?88516 Dioden sucht man normalerweise nicht nach "möglichst viel Ptot", sondern eher nach Strom- und Impulsbelastbarkeit in Ampere, Sperrspannung, und Sperrstrom aus.
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