Guten morgen, ich beschäftige mich gerade mit der Reparatur von älteren CD-Playern, aus Faszination an der Technik. Ziel ist es Erfahrung zu sammeln um die Geräte restaurieren zu können, erst mal an einem defekten Philips CD304, später an höherwertigen Kisten. Den Gesundheitszustand von Laufwerk und zugehörigem Laser kann man anhand des Eyepattern grundlegend bewerten, zu kleiner Pegel gegenüber dem SM heißt vermutlich Laserleistung zu gering, verjittertes unscharfes Bild heißt die Einstellung der Regelkreise stimmt nicht 100%tig. Das Problem, letzteres tritt auch dann auf wenn man eine nicht so super gepresste CD benutzt. Viel komfortabler wäre es das EFM-Signal abzugreifen und zu dekodieren. Der Dekoder müsste dann Minimum unterscheiden können zwischen C1 (korrigierbar) und unkorrigierbaren Fehlern. Das geloggt über vielleicht 1-2 Minuten gäbe eine schöne Aussage über den Zustand des Players, in Verbindung mit einer makellosen CD natürlich. Es gab Geräte wie den Kenwood DR-3551 der das kann, wird aber ziemlich unmöglich sein sowas zu bekommen. Ich weiß das es EFM Decoder gab die einen Ausgang haben der seinen Zustand ändert wenn die Fehlerkorrektur aktiv wird. Unterschieden zwischen unkorrigierbar und korrigierbar wird aber nicht. Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit in Verbindung mit einem uC das auszuwerten? Aktuell geht es um einen Technics SL-P1200X von 1986. Das Gerät muss ich öffnen um das VFD zu tauschen und einige Schalter im Bedienfeld zu ersetzen. Wäre interessant ob das Laufwerk noch nach so langer Zeit fehlerfrei arbeitet, der Laser hat mit 0.28mW noch praktisch neuwertige Emission. Eine einzelne CD springt immer wieder an der selben Stelle, andere Player haben kein Problem. Würde gerne rausfinden ob das ein Problem oder eine Eigenheit dieses frühen Players ist. Danke! Gruß, Jan
Für eine gezielte Hilfestellung wäre es interessant zu wissen, welche ICs in dem CD-Player verbaut sind (Sony oder was sonst?). Die Schnitt- / Trennstelle zwischen analoger und digitaler Verarbeitung zeigt nämlich, welche Signale erreichbar sind. Die Laser hatten üblicherweise eine "PD"-Monitordiode und der Strom durch die Laserdiode wurde mit einem Regelkreis so geregelt, dass die Lichtleistung konstant blieb. Oft wurde die Regelung mit dem Analog-IC mit erledigt. Daran, ob der Regelkreis "auf Anschlag" war, konnte man erkennen, ob der Laser am Ende war. Da die Signale für die Linsenregelung (Tracking und Focus) auch von der Lichtleistung des Lasers abhängen, ist die Funktion dieser Regelung auch auf eine definierte Lichtleistung angewiesen.
Unabhängig von der speziellen Marke des Players ist das RF Signal eigentlich immer ein zuverlässiges Testsignal. Da sieht man Tracking- und Focusprobleme auf Anhieb.
>Daran, ob der Regelkreis >"auf Anschlag" war, konnte man erkennen, ob der Laser am Ende war. Da >die Signale für die Linsenregelung (Tracking und Focus) auch von der >Lichtleistung des Lasers abhängen, ist die Funktion dieser Regelung auch >auf eine definierte Lichtleistung angewiesen. Ja, das die Lichtleistung aber im normalen Rahmen für diese alte Generation an Playern liegt heißt das der das der Regelkreis noch nachkommt und der Laser noch brauchbar ist. Oder jemand hat an der Leistung gedreht, glaube ich aber erstmal nicht. Es soll nicht um einen bestimmten Player gehen, das RF bzw. Augensignal gibt es ja in jedem Player. >Unabhängig von der speziellen Marke des Players ist das RF Signal >eigentlich immer ein zuverlässiges Testsignal. Da sieht man Tracking- >und Focusprobleme auf Anhieb. Anhand dem Rauschen (bzw. eher Jitter) in den Augen des RF-Signals richtig? Wie haben Werkstätten das gemacht, mit einer möglichst guten Test CD und einem der inneren Tracks (also am Anfang der CD) die beiden Regelkreise verstellt bis das Bild am klarsten ist? Kann man jede nicht selbst gebrannte CD nehmen? Danke!
Jan, aus jahrzenhntelanger Erfahrung in einem entsprechendem Service-Center sage ich dir zum SL-P1200: Der Stapel der Supplements zum Service-Manual ist min. drei Finger hoch. Wenn du die nicht alle hast, wirst du den Player nicht 100% instand setzten können, Modifikationen ohne Ende. Nicht, weil ich hier klugscheißern will, sondern weil ich schon gestandene Kollegen mangels Unterlagen an dem Ding habe scheitern sehen. Erster Versuch, wie weit der Player ggf. schon modifiziert ist: Lege eine 80 Min. CD ein und berichte, wie weit er spielt.
Jan K. schrieb: > Anhand dem Rauschen (bzw. eher Jitter) in den Augen des RF-Signals > richtig? Eher in Amplitudenschwankungen der Hüllkurve und Einbruch des Signals beim Tracking. Ich bin nicht sicher, ob es hilft für die junge Generation, aber das Signal soll etwa so aussehen wie das Kopfsignal eines guten Videorecorders. Heute werden die meisten CD Laufwerke mit EEPROM abgeglichen, aber in älteren Modellen findet man Focus und Tracking Regler für Verstärkung und Offset - oft mit passenden Messpunkten.
>Jan, aus jahrzenhntelanger Erfahrung in einem entsprechendem >Service-Center sage ich dir zum SL-P1200: Der Stapel der Supplements zum >Service-Manual ist min. drei Finger hoch. Wenn du die nicht alle hast, >wirst du den Player nicht 100% instand setzten können, Modifikationen >ohne Ende. Hab ich natürlich leider nicht, ich habe das Service Manual von hier: https://elektrotanya.com/technics_sl-p1200_sm.pdf/download.html Vermutlich gibt es auch keine Adresse mehr wo man das Gerät zum Service geben kann? Oder zumindest eine Quelle mit erweitertem Service Manual? Ärgerlich ist dass für viele Einstellungen (wie den Tracking Offset) Equipment verlangt wird das speziell für diesen Player gedacht ist und nicht näher beschrieben wird. Sollte wohl nicht jede Werkstatt reparieren können. >Nicht, weil ich hier klugscheißern will, sondern weil ich schon >gestandene Kollegen mangels Unterlagen an dem Ding habe scheitern sehen. Das habe ich auch nicht so verstanden, lieber klare Worte als um den heißen Brei reden. >Erster Versuch, wie weit der Player ggf. schon modifiziert ist: Lege >eine 80 Min. CD ein und berichte, wie weit er spielt. Ich habe keine "Originale" die die 80 Minuten ausreizt. Kann mir höchstens eine Brennen, ich habe ehrlich gesagt nicht versucht wie gut der Player CD-Rs lesen kann. Was für Dinge wurden an dem Gerät denn modifiziert über die Jahre, eine grundlegende Kontrolle über den Zustand der Regelkreise müsste man ja machen können? >Ich bin nicht sicher, ob es hilft für die junge >Generation, aber das Signal soll etwa so aussehen wie das Kopfsignal >eines guten Videorecorders. Da bin ich wirklich zu jung, VHS war nie ein Thema das mich sonderlich interessiert hat. :-) Ich hatte mich hieran gehalten und an einem Player der ersten Stunde das Eyepattern angeschaut. (Revox B225) http://www.fl-electronic.de/modifikation/cd+cd-player.html Es stehen hier aber Player bei denen definitiv entweder der Laser am Ende ist oder die Justage komplett daneben liegt. An dem Ding möchte ich üben. (Philips CD304)
Jan K. schrieb: > Philips CD304 Dieses Laufwerk hat allerdings einen völlig anderen Mechanismus. Er verwendet eine 'Voice-Coil' (wie ein Drehspulinstrument) zur Tracking Positionierung, ein m.M.n. genialer Wurf von Philips/Marantz. Das ist völlig anders als der lineare Antrieb des Technics.
>Dieses Laufwerk hat allerdings einen völlig anderen Mechanismus. Er >verwendet eine 'Voice-Coil' (wie ein Drehspulinstrument) zur Tracking >Positionierung, ein m.M.n. genialer Wurf von Philips/Marantz. >Das ist völlig anders als der lineare Antrieb des Technics. Ja, das weiß ich. Es geht darum Erfahrung zu sammeln, gewisse Dinge sind ja ähnlich, das Prinzip der Regelkreise ist (fast) gleich. Beim CD-304 (bzw. einem Grundig CD7550, das Innenleben ist das gleiche) ist aber mehr kaputt, der Technics läuft bis auf Kleinigkeiten (Tasten, Display) alles. Sollte der 304 wieder laufen habe ich mehr Erfahrung als jetzt und kann vielleicht mit blick auf das RF-Signal im Technics schon deutlich besser bewerten wie es dem Laufwerk so geht. Irgendwo muss man ja anfangen. Habe mal ein Bild von dem Gerät angehängt, damit nicht jeder den interessiert um was es hier geht googeln muss wie der Player aussieht. Es handelt sich dabei um ein späteres Modell mit dem Zusatz X, der hat Symmetrische Ausgänge im Gegensatz zum originalen SL-P1200. Vielleicht sind einige der von ich² erwähnten Modifikationen dadurch automatisch schon vorhanden. Wünschen kann ich es mir ja mal. :-)
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Jan K. schrieb: > Vermutlich gibt es auch keine Adresse mehr wo man das Gerät zum Service > geben kann? Oder zumindest eine Quelle mit erweitertem Service Manual? Ich habe alle Suppl. hier, aber wenig Bedarf, das alles zu digitalisieren. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, das das schon jemand gemacht hat ;) Reparieren lassen: Frage in den diversen PSC (Panasonic Service Center) nach, mit etwas Glück findest du noch einen Freak. Allerdings hat man da bereits bis spätestens um 2000 herum nahezu alle Spezis rausgeworfen, weil die Garantie- Reparaturpauschalen im Alltagsgeschäft nicht mehr reichten, um die mit durchzufüttern. > Ärgerlich ist dass für viele Einstellungen (wie den Tracking Offset) > Equipment verlangt wird das speziell für diesen Player gedacht ist und > nicht näher beschrieben wird. Im SGA ist nicht viel spannendes drin, sollte sich finden lassen. > Sollte wohl nicht jede Werkstatt reparieren können. Sowieso niemals nicht ;) >>Erster Versuch, wie weit der Player ggf. schon modifiziert ist: Lege >>eine 80 Min. CD ein und berichte, wie weit er spielt. > > Ich habe keine "Originale" die die 80 Minuten ausreizt. Kann mir > höchstens eine Brennen, ich habe ehrlich gesagt nicht versucht wie gut > der Player CD-Rs lesen kann. Wenns PU noch halbwegs fit ist, kann er CDR. Pro-Tip: Stell ihn beiseite, such dir ein paar Opfer, an denen man noch möglichst viel verdrehen kann (TG, FG, TO, FO usw. usw.). Je mehr Trimmer, desto besser. Ordentlich zerschrammelte CD rein, Umgebung absolut leise, Scope ans RF, Ohren auf und fleißig kurbeln. Ein Auge aufs Scope und höre (ja, wirklich!), was sich verändert. Mit Übung und Erfahrung bekommt man vieles nach Gehör zumindest in die richtige Richtung gestellt.
Ich bin am Suchen, hoffentlich finde ich ein besseres Service Manual als das von elektrotanya.com. Im Süden von Deutschland (Karlsruhe) gibt es einen Experten für so altes HiFi, zumindest beim Technics wäre es mir das durchaus Wert. Erstmal will ich aber selber sehen ob ich die Gesundheit des Players prüfen kann, auch wenn ich an dem Gerät die Abgleichtrimmer in Ruhe lassen würde. >Wenns PU noch halbwegs fit ist, kann er CDR. Mein Vorrat ist leer, ich organisiere CD-Rs und brenne mir eine über 80 Minuten. >Pro-Tip: Stell ihn beiseite, such dir ein paar Opfer, an denen man noch >möglichst viel verdrehen kann (TG, FG, TO, FO usw. usw.). Je mehr >Trimmer, desto besser. Ordentlich zerschrammelte CD rein, Umgebung >absolut leise, Scope ans RF, Ohren auf und fleißig kurbeln. Ein Auge >aufs Scope und höre (ja, wirklich!), was sich verändert. Mit Übung und >Erfahrung bekommt man vieles nach Gehör zumindest in die richtige >Richtung gestellt. Danke, da scheint der 304 das richtige Opfer zu sein. :-)
Jan K. schrieb: > Im Süden von Deutschland (Karlsruhe) gibt es > einen Experten für so altes HiFi Mein dringender Rat: Telefoniere erst die PSC ab. Zu meiner aktiven Zeit sind ohne Ende Player auch aus wirklich guten Werkstätten dann doch im PSC gelandet ;)
> Ich habe keine "Originale" die die 80 Minuten ausreizt. Kann mir > höchstens eine Brennen, ich habe ehrlich gesagt nicht versucht wie gut > der Player CD-Rs lesen kann. Das solltest du aber! Der Pegel den du von einer CDR bekommst ist deutlich niedriger als von einer gepressten. Ein Player der eine gebrannte CDR problemlos abspielt hat mit einer normalen CD keine Probleme. Und ich glaube die wiederbeschreibbaren waren noch schlechter. Ich meine mich sogar dunkel zu erinnern das die allerersten CD-Player mit selbstgebrannten CDRs selbst frisch ab Werk nix anfangen konnten. BTW: Ich hab selbst nur mit Sony rumgemacht, aber da stand IMHO im Servicemanual auch wie der Pegel sein soll. Ich selber habe einen steinalten CDP-990. Der hat vor 15Jahren schonmal Probleme gemacht. Ich hab mir damals einen neuen Pickup gekauft. Als ich dann gemessen habe war der RF-Pegel des Player bei 40% vom Sollwert. Damit hat er manche CDs nicht mehr richtig abgespielt. ICh hab damals einfach mal die Linse mit Isoprop geputzt. War mir ja egal weil ich einen neuen Pickup schon auf dem Tisch liegen hatte. Nach dem Putzen war das Signal wieder auf 80% und seitdem geht er und ich habe einen Pickup auf Reserve im Schrank liegen. :-) Und zumindest dieser Sony hat auch einen Fehlerratenausgang. Ich meine da schonmal meinen Oszi drangehabt zu haben. Und noch ein Tip. Ich habe meinen Player vor kurzem nochmal ueberholen muessen (Antriebsriemen Schublade) und habe dann mal diverse CDs ausprobiert. Alle gepressten spielt meiner ab, alle CDRs die ich damals auf Markenrohlingen gebrannt habe spielt er auch problemlos. CDRs die ich auf irgendwelchen billigen Murksrohlingen habe (von Freunden :-) ) spielt er nicht mehr. Und das liegt dann an der Alterung der Murksrohlinge und nicht am Player. ES gab in der Anfangszeit CDRs mit mineralischen Dye. Die sind golden. Die sind ewig haltbar. Spaeter kamen dann billige mit gruenlichem/brauen Dye raus die viel billiger waren. Die sind kritischer. Beachte das bei der Auswahl deiner TestCD. Olaf
Olaf schrieb: > Und zumindest dieser Sony hat auch einen Fehlerratenausgang. Ich meine > da schonmal meinen Oszi drangehabt zu haben. An meinem Pioneer hatte ich da seinerzeit eine LED dran. Für die fand sich noch ein freier Einbauplatz in der Frontplatte. Die hat dann bei Einzelfehlern geflackert und bei schlecht gepressten CDs geglimmt.
> An meinem Pioneer hatte ich da seinerzeit eine LED dran. Für die fand > sich noch ein freier Einbauplatz in der Frontplatte. Die hat dann bei > Einzelfehlern geflackert und bei schlecht gepressten CDs geglimmt. Bei meinem DTC57 hab ich sogar einen AT89C2051 drin. Der hat die Fehler fuer mich gezaehlt, haengt mit an dem IR-Empfaenger und kann dann auf Anforderung mit der FB die Fehler rausblinken. Beim CD-Player erschien mir das aber nie so notwendig. CDs haben immer irgendwie funktioniert. :-) Olaf
Ich sehe gerade ich hatte sogar einen VT102 Ausgang fuer die Bitfehler drin: version .TEXT "SCMS-Killer II Bios-V1.2 23.1.98" .db 0 underli .TEXT "----------------------------------" .db 0 errorst .TEXT " Abs-Errors: " .db 0 error2 .TEXT " Rel-Errors: " .db 0 countstr .TEXT " Bitcounter: " .db 0 posstr .TEXT "Bitposition: " .db 0 status .TEXT " Killer: " Vermutlich eines der letzten PRogramme die ich noch in Assembler geschrieben habe. :-D Olaf
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