Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ansteuerung eines Tintenstrahldruckkopfes


von Benno B. (der_doc)



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Hallo zusammen,
ich bin neu hier und auch im Bereich Microcontroller. Deshalb schon mal 
vor ab Entschuldigung, wenn ich noch nicht in der Sprache der Profis 
hier im Forum zuhause bin.
Ich möchte einen Tintenstrahl-Druckkopf als Dosierhilfe für verschiedene 
Flüssigkeiten verwenden. Ich habe mir einen Druckkopf des HP 5514 
rausgesucht.
Leider weiß ich nicht, wie die einzelnen Pins belegt sind.
Kann mir evtl. jemand einen Tipp geben, wie ich die Belegung 
herausfinden kann?
Danke.
Gruß, Benno

von Sebastian S. (amateur)


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Die können nur ganz wenige Flüssigkeiten ab und das nur in einem 
winzigen Viskositätsbereich.

von oerks (Gast)


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> einen Tintenstrahl-Druckkopf als Dosierhilfe

Klingt zwar kreativ, ist aber voellig aussichtslos.
Such mal in alten Ausgaben des "HP-Journal".
Da werden Details der Ansteuerung beschrieben.
Natuerlich ohne genau ins Detail zu gehen...

von FlorenzW (Gast)


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Ich würde die Sache andersrum angehen:
Recherchiere für welche Druckköpfe die Ansteuerung beschrieben ist und 
wähle aus diesen einen aus. Werden vermutlich nur steinalte Exemplare 
sein.
Für deinen Druckkopf habe ich nichts gefunden.

von Sebastian S. (amateur)


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Ach ich Vergaß!
"Normale" Druckköpfe müssen "innerlich" nicht gereinigt werden. Ist eine 
"Mischung" mit der Vorgängerflüssigkeit nicht gewünscht, so wird der 
Flüssigkeitswechsel seeeehr langwierig bis unmöglich.

von 123 (Gast)


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Nu ja, HP verkauft Druckköpfe auch an andere Firmen. Damit geben sie 
auch Informationen raus. Nur vermutlich ohne NDA wird das nichts.

Tinten / Tank System ist auch nicht ohne. Ohne passende 
Druckverhältnisse tut das auch nicht richtig

HP mit permanent Köpfen, da hab ich was verpasst.

von Benno B. (der_doc)


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Okay, danke erst einmal.
@123: Was ist NDA?

von Gerald K. (geku)


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Es gibt zwei Funktionsprinzipien.

Piezo und Heizelement

siehe   https://www.polyton.ch/Swiss/59

von Benno B. (der_doc)


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Gerald K. schrieb:
> Es gibt zwei Funktionsprinzipien.
>
> Piezo und Heizelement
>
> siehe   https://www.polyton.ch/Swiss/59

Das hatte ich schon herausgefunden. Aber soweit ich weiß, arbeitet HP 
mit dem Heizelement.
Cool wäre die Belegung der im Foto erkennbaren Pins.
Weiß denn jemnad, mit welcher Spannung die da arbeiten?
Könnte ich da wohl einen Arduino anschließen (5V)?

von 123 (Gast)


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Geheimhaltungsvereinbarung?

TIJ Thermal inkl Jet funktioniert aber nur bei Lösungsmitel oder Wasser 
basierten Tinten.

Piezo ist da flexibler. Da gehen auch andere Flüssigkeiten

von Benno B. (der_doc)


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123 schrieb:
> Geheimhaltungsvereinbarung?
>
> TIJ Thermal inkl Jet funktioniert aber nur bei Lösungsmitel oder Wasser
> basierten Tinten.
>
> Piezo ist da flexibler. Da gehen auch andere Flüssigkeiten

Genau deswegen hatte ich mich für das Heizelement entschieden. Ich habe 
eine wässrige Lösung ;-)

von Gerald K. (geku)


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Am besten Druckkopf mit Drucker und beim Drucken messen. Eine Frage ist, 
ob die Treiber im Druckkopf integriert sind. Das Messen mit Drucker hat 
den Vorteil auch das Timming für die Ansteuerung kennen zu lernen. Auch 
könnte man die Tauglichkeit für die Flüssigkeit erkennen.

Achtung bei Drucker mit dem Heizelementverfahren muss die Flüssigkeit 
auch die Temperaturen überstehen,

von Sebastian S. (amateur)


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Da da sehr kurzfristig relativ hohe Energien benutzt werden, wird da 
wohl mit der "natürlichen" Ausgangsspannung eines Arduinos oder einer 
Himbeere, nichts zu machen sein.

: Bearbeitet durch User
von Benno B. (der_doc)


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Danke Euch für die vielen Infos und Tipps.
Ich denke, ich werde es einfach mal ausprobieren udn dann mal sehen, was 
passiert.
Aber zuerst werde ich mal schauen, ob ich tatsächlich eine 
PIN-Beschreibung im Internet finde...
Gruß,
Benno

von Schrauber47 (Gast)


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Finde die Idee die dahintersteht nicht so schlecht . Und das Ansteuern 
ließe sich auch rausfinden . An der Steuerplatine des Druckkopfes die 
Signale abgreifen die dort abgehen  wenn ein simples Signal ( z. B eine 
Zeile Punke ) gesendet werden . Dann weiß man wie das geht . Die 
notwendigen Spannungen kann man dann später auch gleich vom 
Druckernetzteil benutzen .

von 123 (Gast)


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Wie genau will du eigentlich dosien? Mit 1200dpi das müssten dann um die 
1-3 pl (Pico Liter) je drop sein.
Brauchst du die 4 Köpfe? Und darf das auch was kosten?

von g00g (Gast)


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spritesmods und andere!

von MaWin (Gast)


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Benno B. schrieb:
> Ich habe mir einen Druckkopf des HP 5514 rausgesucht.

Falscher Weg.

Industriedruckköpfe von  Ricoh, Xaar, Seiko, Dimatix oder Epson CC6602 
(der einzig wohl dokumentierte)

http://ytec3d.com/forum/viewtopic.php?t=47

https://ytec3d.com/forums/topic/step-1-hacking-the-cn642a-inkjet-printhead/

http://www.piclist.com/techref/pcb/etch/custom-vs.htm

http://web.archive.org/web/20120210162510/http://jeffreygough.com/files/27c3-file-print-electronics.pdf

Thermoinkjet sind zwar einfache Schieberegister mit einem Puls zum 
Heizen, aber die Zeitdauer des Heizens hängt davon ab wie warm der 
Druckkopf ist und was die Nozzle zuvor gedruckt hat, diese 
Korrekturrechnungen herauszubekommen! dauert ewig, zum befürchte ich ist 
die Kommunikation bei modernen Billigdruckköpfen verschlüsselt.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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von Matthias Melcher (Gast)


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Schau mal by YTec vorbei. Dert sind drei Systeme recht intensiv 
beschrieben, inklusive Platinenlayout und Schaltungsbeispiele:

http://ytec3d.com/forum/

und hier:

https://hackaday.io/project/86954-oasis-3dp

Pwdr ist ein Projekt mit einem low-end Druckkopf, ebenfalls mit Platine 
und Software:

http://pwdr.github.io/

Hier ist meine Variante vom Pwdr. Shield gibt's auch dazu:

http://matthiasm.com/pwdr-3d-printer

Meine Ansteuerung zum Xaar128 gibt's hier:

https://github.com/MatthiasWM/Xaar128

von Benno B. (der_doc)


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Matthias Melcher schrieb:
> Schau mal by YTec vorbei. Dert sind drei Systeme recht intensiv
> beschrieben, inklusive Platinenlayout und Schaltungsbeispiele:
>
> http://ytec3d.com/forum/
>
> und hier:
>
> https://hackaday.io/project/86954-oasis-3dp
>
> Pwdr ist ein Projekt mit einem low-end Druckkopf, ebenfalls mit Platine
> und Software:
>
> http://pwdr.github.io/
>
> Hier ist meine Variante vom Pwdr. Shield gibt's auch dazu:
>
> http://matthiasm.com/pwdr-3d-printer
>
> Meine Ansteuerung zum Xaar128 gibt's hier:
>
> https://github.com/MatthiasWM/Xaar128

Hallo Matthias,

das ist ja super! Danke.
Aber wenn ich das richtig verstehe, hast Du tatsächlich "quasi" einen 
Drucker programmiert. Ich möchte den Druckkopf als Dosierhilfe nutzen. 
Den Antrieb der Motoren brauche ich nicht.
Aber Du bist ja echter Experte!
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dann öfter "belästigen" darf ;-)
Übrigens; Du hast 35 V im Einsatz? Ist das die Betriebsspannung des 
Druckers? Würde ich das auch benötigen ohne die genannten Antriebe?
Gruß, Benno

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>in alten Ausgaben des "HP-Journal"
https://www.hpl.hp.com/hpjournal/pdfs/IssuePDFs/1985-05.pdf
diese Subminiatur-Druckköpfe waren ständig zugesetzt.

Wir haben hier noch einen Diconix Model 150 rumstehen mit diesem 
Druckkopf, der wird nur noch zur Überprüfung der seriellen 
Druckerausgabe alter Geräte benutzt, Tinte ist schon lange keine mehr 
drin. Wenn er rappelt, dann funktioniert die Ausgabe (vermutlich).

von Benno B. (der_doc)


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Christoph db1uq K. schrieb:
>>in alten Ausgaben des "HP-Journal"
> https://www.hpl.hp.com/hpjournal/pdfs/IssuePDFs/1985-05.pdf
> diese Subminiatur-Druckköpfe waren ständig zugesetzt.
>
> Wir haben hier noch einen Diconix Model 150 rumstehen mit diesem
> Druckkopf, der wird nur noch zur Überprüfung der seriellen
> Druckerausgabe alter Geräte benutzt, Tinte ist schon lange keine mehr
> drin. Wenn er rappelt, dann funktioniert die Ausgabe (vermutlich).

Danke!
Das ist ja mal wirklich alt!
Aber da habe ich ja noch einiges zu lesen...
Gruß, Benno

von Matthias Melcher (Gast)


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Benno B. schrieb:
> Matthias Melcher schrieb:
>> https://github.com/MatthiasWM/Xaar128

> das ist ja super! Danke.

> Übrigens; Du hast 35 V im Einsatz? Ist das die Betriebsspannung des
> Druckers?

Ja, frag nur. Wenn's hier nervt, auch gerne über 
mikrocontroller@matthiasm.com .

Die 35V sind für den Xaar Druckkopf um die Piezzos zu versorgen. Der 
Antrieb der Schrittmotoren ist nicht Teil der Harwarebeschreibung.

Es gibt nur wenige dokumentierte Druckköpfe, und die können längst nicht 
jede Flüssigkeit verarbeiten. Der Xaar 128 ist total einfach 
anzusteuern, kann aber keine leitenden Flüssigkeiten drucken (auch kein 
Wasser!). Die meissten Köpfe nutzen Wärme, verdampfen die Tinte sogar. 
Je nachdem, was Du dosieren möchtest, ist das eine schlechte Lösung.

Ohne Dokumentation wirt es schwer, die Pinbelegung von modernen 
Druckköpfen zu finden. Timing und Temperaturen sind einzuhalten, und die 
rein digitale Köpfe, wie der Xaar, sind halt auch sehr teuer mit 300 
Euro für eine Farbe.

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