Hallo, kennt jemand von euch ein pdf/AN/Empfehlung bei dem es darum geht wie man eine Platine für ein Gehäuse auslegt? Ich hatte für ein Hammond Alu Gehäuse passgenau eine Platine erstellt und frage mich, ob es nicht besser wäre Abstand zum Gehäuse zu lassen und wenn ja wie viel etc? Ich könnte mir vorstellen, dass Kondenswasser auf der Platine entlangläuft anstatt sich ggf unten im Gehäuse zu sammeln. Hat hier jemand Erfahrung aus der beruflichen Praxis?
Helge schrieb: > Ich hatte für ein Hammond Alu > Gehäuse passgenau eine Platine erstellt und frage mich, ob es nicht > besser wäre Abstand zum Gehäuse zu lassen und wenn ja wie viel etc? Das ist bestimmt sinnvoll. Wenn man bedenkt, dass manche Platinen noch unhandliche Fräskanten oder Stege haben, die man sonst abfeilen müsste. Auch kann sich das, wenn es passgenau ist, über Temperatur verziehen. und dann können Bauteile auf der Platine durch die Verwölbung kaputtgehen. Der Abstand, den du halten musst, hängt von deiner Anwendung ab. Du hast bestimmt Stecker o.ä. an deiner Platine. Diese Seite der Platine muss vermutlich direkt ans Gehäuse. Ansonsten würde ich überall mal 1-2 mm einplanen. Besser zu viel als zu wenig. Aber ansich muss man da nicht soviel nehmen. Es gibt ja auch Einschubgehäuse mit 100,5 mm Breite. Das reicht in der Regel für eine 100 mm breite Platine. Helge schrieb: > dass Kondenswasser auf der Platine > entlangläuft anstatt sich ggf unten im Gehäuse zu sammeln. > Hat hier jemand Erfahrung aus der beruflichen Praxis? Beides ist nicht besonders gut. Hast du starke Temperaturwechsel und/oder Minusgrade, oder warum bildet sich Kondenswasser? Wenn sich Wasser bildet, sollte es auf jeden Fall raus aus dem Gehäuse. Was wäre, wenn jemand das Gehäuse mit dem wasser drin umdreht? Ein Paar Lüftungslöcher dürften da schon reichen. Alternativ: Silicagel reinwerfen und das Gehäuse wasserdicht verschließen. Gegen Kondenswasser hilft meiner Erfahrung nach nur Belüftung, entweder passiv oder aktiv, oder ein absolut dichtes Gehäuse, das man entweder entfeuchtet (Silicagel, ausheizen etc.), oder mit Vergussmasse/Silikon o.ä. ausgießt.
Hallo,
Stecker etc sind natürlich so eingeplant, dass es passt. Die Platine
passt auch wunderbar so ins Gehäuse und funktioniert. Ich frage mich nur
eben auf längere Frist.
>Hast du starke Temperaturwechsel
Also es steht in unseren Breiten im Freien. Das kann sowohl auf der
Wiese, Wald und am See sein, um Umweltdaten aufzuzeichnen. Ich gehe auch
deshalb von einer hohen Luftfeuchte aus in der Umgebung. Ein DAE ist
eingebaut.. Wollte die Platine noch mit PU Lack besprühen. momentan sind
ist <1mm Luft zum Rand hin. Silicagel wäre noch eine Möglichkeit
Helge schrieb: > Also es steht in unseren Breiten im Freien. Also quasi der Super-GAU. Das Problem ist, dass sich sehr viele Fehler einschleichen können. Ich hoffe diene Stecker sind alle Temperaturfest und dicht ebenso wie ihre Kabelklmemmen. Ansosnten diffundiert da alles Mögliche rein. Wenn du irgnedwie garntieren kannst, dass das Gehäuse nie gedreht wird, könnte es gehen, das Kondenswasser im Gehäuse unten zu lassen. ICh würde, falls irgendmöglich einen Abfluss vorsehen. Ansonsten: Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht mit Platinen im Outdoorbereich, wenn das Gehäuse nicht absolut zu 100% dicht ist ODER die Platine vergossen ist. Selbst die geringste Feuchte greift doch recht schnell die Platine an.
M. H. schrieb: > Hast du starke Temperaturwechsel > und/oder Minusgrade, oder warum bildet sich Kondenswasser? Bei Minusgraden bildet sich EIS https://de.wikipedia.org/wiki/Gefrierpunkt Kondenswasser kann sich bilden, sobald der TAUPUNKT unterschritten wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Taupunkt
>Ansosnten diffundiert da alles Mögliche rein.
Ja hatte ich mit einem Gehäuse welches nicht gut abgedichtet war und
längere Zeit neben einer Wasseransammlung stand..war komplett naß darin.
hatte es extra nicht 100% abgedichtet, aber an der Stelle war das die
falsche Option. Hier wäre auch ein Loch als Abfluss ungeeignet gewesen.
Die Stecker sind nur auf der Platine(Wire to board) Habe das Gehäuse mal
in einem Fluss unter Wasser gedrückt für einige Zeit und da war es
dicht..
Mit Kondenswasser habe ich allerdings keine Langzeiterfahrung
M. H. schrieb: > ein absolut dichtes Gehäuse, das man entweder entfeuchtet (Silicagel, > ausheizen etc.) M. H. schrieb: > Silicagel reinwerfen und das Gehäuse wasserdicht verschließen. Besser nicht. Es gibt nichts, was absolut dicht ist. Zumindest nichts, was innendrin hohl ist und wieder geöffnet werden kann. Jedes reinlaufende Kabel ist eine Undichtigkeit, auch mit PG Verschraubung. Denn innendrin steigt und sinkt der Druck je nach Temperatur und Wasser wird durch jede Fügestelle gezogen. Und das Silikagel nimmst Wasser auf, du treibst also 'Osmose' die Wasser hineinsaugt, bis es zerfliesst. Es gibt Gehäuse bei denen Platinen innen am (Plastik)Gehäuse anliegen, und welche bei denen die Platine mehrere Millimeter Abstand hat. Die, bei denen die Platine anliegt, fühlen sich von aussen stabiler an. Ob es dadurch vermehrt zu Korrosionsproblemen kommt: keine Ahnung.
>Ob es dadurch vermehrt zu Korrosionsproblemen kommt: keine Ahnung.
Ja das wäre die Frage..
MaWin sagts: Jeder Hohlraum draußen zieht immer Wasser an. Das ist kaum zu umgehen. Dagegen läßt sich was tun. Chinesische Methode: Mit Silikon vollkippen (blöd, kommste nie mehr ran) Das geht auch mit Stearin, kannste rausschmelzen. Getestet funktioniert. Dann gibts noch dünnflüssiges Silikon zum Tauchen der Platine, oder Platinenlack zähhart. Läßt sich beides notfalls runterpulen. Platinengröße derart wählen, daß inclusive Schutzlack oder wasauchimmer noch etwas Spiel bleibt. Planst du ein Wasserablaufloch, mach das so klein, daß kein Insekt durch kommt. Hatte grad Außenlampen hier zum Service mit Ameisen und anderen Kleinstviechern drin. Gegen Korrosion im Gehäuse hilft Silikon-Cockpitspray.
MaWin schrieb: > Es gibt nichts, was absolut dicht ist. Zumindest nichts, was innendrin > hohl ist und wieder geöffnet werden kann. Gehäuse/Rezipienten für Ultrahochvakuum sind immerhin so dicht, dass auf sehr langer Zeitskala keine relevante Feuchtigkeit eindringen wird. Es gibt auch eine Vielzahl von Flanschen mit entsprechend dichten Steckverbindern. https://www.vacom.de/produkte/elektrische-durchfuehrungen/784-mehrfach-durchfuehrungen-mit-steckverbindungen/sub-d-durchfuehrungen > Jedes reinlaufende Kabel ist > eine Undichtigkeit, auch mit PG Verschraubung. Bei den UHV-tauglichen Komponenten verlagert man das Feuchtigkeitsproblem dann auf die Außenseite der Flansche, was meist auch nicht besser ist. Normale Kabel/Leitungen sind entlang der Aderrichtung nicht dicht, sondern es kann selbst über etliche Meter Kabellänge ein Luft- und damit Feuchtigkeitsaustausch erfolgen. Fernmeldeleitungen werden daher oft in der Vermittlungsstelle mit Überdruck versehen, um an kleinsten Undichtigkeiten das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Hallo, ja wie gesagt es gibt keine Stecker nach außen. Eine Antenne ist eingeschraubt und verklebt
Helge schrieb: > Also es steht in unseren Breiten im Freien. Das kann sowohl auf der > Wiese, Wald und am See sein, um Umweltdaten aufzuzeichnen. Nimm ein dichtes Kunstoffgehäuse, damit ist das Betauungsproblem erschlagen. Wenn es unbedingt Metall sein soll, es gibt Goretex-Membranen zum einschrauben: https://www.bopla.de/gehaeusetechnik/product/kabelverschraubungen-allgemeines-zubehoer/zubehoer-druckausgleichselemente.html Gruß Uwe
Uwe B. schrieb: > Nimm ein dichtes Kunstoffgehäuse, damit ist das Betauungsproblem > erschlagen. Das ist der falsche Ansatz, denn dann sammelt sich die Feuchtigkeit im Gehäuse und kann nicht mehr entweichen. > Wenn es unbedingt Metall sein soll, es gibt Goretex-Membranen zum > einschrauben: Diese Druckausgleichselemente kann man unabhängig vom Gehäusematerial einsetzen.
Andreas S. schrieb: > Das ist der falsche Ansatz, denn dann sammelt sich die Feuchtigkeit im > Gehäuse und kann nicht mehr entweichen. Doch. Ganz dampfdicht sind diese Gehäuse ja nie. Es "atmet" je nach Luftdruck und Temperaturverhältnissen ein wenig. Klar, eine Öffnung z.B. mit Membrane ist besser. Bei den Aludruckgußgehäusen wo ich meine Steuerungen für Baumschinen einbaue gibt es immer ein 2mm Löchlein zur Belüftung. Da weiß ich aber wo die montiert werden, sonst käme da so ein Druckausgleichselement dran. Wenn die Gehäus keine Belüftung haben kann man nach einiger Zeit deutliche Spuren von Wasseranwesenheit im Inneren sehen. Ich habe um mich mit der Lorawan-Technik zu beschäftigen meherere Lora-Sensoren auf dem Gelände verteilt. (PT100, Lufttemperatur, Bodentemperatur) Eingebaut sind die in preiswerte Kunstoffgehäuse (RND) Die Dinger sind fast 2 Jahre auf der Wiese. Kürzlich habe ich in eines der Geräte hineingeschaut, keine Spuren von Wasser, sieht aus wie neu. Ich vermute Helges Projekt ist ähnlich. Natürlich geht das so "billig" nur bei unseren moderaten Klimaverhältnissen. Uwe
> Nimm ein dichtes Kunstoffgehäuse, damit ist das Betauungsproblem > erschlagen. Das ist der falsche Ansatz, denn dann sammelt sich die Feuchtigkeit im Gehäuse und kann nicht mehr entweichen. Ja so war meine Erfahrung bsiher > es gibt Goretex-Membranen zum einschrauben: Wie gesagt, ist eingebaut und im Gewinde verklebt
Gibt es dafür nicht so eine Goretex Membran, die Feuchtigkeit nur ein eine Richtung (nämlich heraus) lässt?
Sind die üblichen DAE von Bopla/Rittal/Weidmüller/Lapp nicht aus so einem Material? Aber interessant, dass dein Lora Sender damit keine Probleme hat. Wobei selbst du ja auch genügen Abstand im Gehäuse hättest. Bei mir ist das leider alles etwas kompakter
Helge schrieb: > Sind die üblichen DAE von Bopla/Rittal/Weidmüller/Lapp nicht aus so > einem Material? Ja. Geht aber in beide Richtungen durch, Tropfen und Schmutz werden nicht durchgelassen. Ich hatte übrigens übersehen daß du schon ein Druckausgleichelement verbaut hast. > > Aber interessant, dass dein Lora Sender damit keine Probleme hat. Wobei > selbst du ja auch genügen Abstand im Gehäuse hättest. Da war nie (Tau-)Wasser drin, das würde man sehen. Es ist das isolierende Kunstoffgehäuse an dem das Wasser an der Wandung nicht so schnell kondensiert. Es mag gelegentlich eine höhere Luftfeuchtigkeit innerhalb des Gehäuses herschen, das ist aber ja erstmal nicht böse. An der sich schnell abkühlenden Aluwandung gibt es schnell Wasser, so fix kann die feuchte Luft ja (vermutlich) garnicht entweichen wie sich das Alu abkühlen kann. Verschärfend kommt hinzu daß solcherlei Elektronik kaum Wärme produziert. ... könnte ja mal mit so einem Lorateil Innentemperatur und -feuchte loggen.. Uwe
Stefan ⛄ F. schrieb: > Gibt es dafür nicht so eine Goretex Membran, die Feuchtigkeit nur ein > eine Richtung (nämlich heraus) lässt? Wo hast du das gehört? Ein Goretex Membran besteht aus porösem Teflon (ePTFE) und lässt Gase durch (in beide Richtungen), Flüssigkeiten aber nicht. Da ist keine Diode drin.
Wolfgang schrieb: > Wo hast du das gehört? Nirgendwo, das war nur so eine Idee. Mein Sohn hatte mal Stiefel mit Gore-Tex (laut Hersteller-Angabe), damit konnte er nach Herzenslust in jeder tiefen Pfütze herum springen ohne nasse Füße zu bekommen. Und geschwitzt hat er darin auch nicht.
Uwe B. schrieb: > An der sich schnell abkühlenden Aluwandung gibt es schnell Wasser, so > fix kann die feuchte Luft ja (vermutlich) garnicht entweichen wie sich > das Alu abkühlen kann. Wenn sich die Luft drinnen im Gehäuse abkühlt, verringert sich das Volumen, d.h. von draußen wird Luft ANGESAUGT (nix mit entweichen).
Wolfgang schrieb: > Wenn sich die Luft drinnen im Gehäuse abkühlt, verringert sich das > Volumen, d.h. von draußen wird Luft ANGESAUGT (nix mit entweichen). Genau. Und weil kalte Luft weniger Wasser aufnehmen kann als warme Luft, sammelt sich im Kühlschrank und an den Innenseiten der Fenster feuchter Niederschlag.
Wolfgang schrieb: > Wenn sich die Luft drinnen im Gehäuse abkühlt, verringert sich das > Volumen, d.h. von draußen wird Luft ANGESAUGT (nix mit entweichen). Erst kühlt sich die Luft draußen ab, dann drinnen. Je nach Isolierung herrscht dann Überdruck im Gerät... Uwe
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Stefan ⛄ F. schrieb: > ... damit konnte er nach Herzenslust in > jeder tiefen Pfütze herum springen ohne nasse Füße zu bekommen. Und > geschwitzt hat er darin auch nicht. Sag ich ja. Der gasförmig Wasserdampf kommt durch und geht nach draußen, weil da weniger ist, das flüssige Wasser nicht und bleibt damit draußen.
Aber wenn der Alu-Kasten von der Nacht Kalt ist und es dann draußen in der Sonne wärmer wird, dann zieht er die warme feuchtere Luft herein und es bildet sich Kondenswasser an allen kalten Flächen. Die Gehäuse von Videokameras werden deswegen beheizt - im einfachsten Fall mit einem kurzgeschlossenen LM7805.
Uwe B. schrieb: > Erst kühlt sich die Luft draußen ab, dann drinnen. Je nach Isolierung > herrscht dann Überdruck im Gerät... Und du meinst, wenn sich die Außenluft am Boden abkühlt, sackt von oben keine Luft nach? Dazu müsste die Atmosphäre noch oben mit einem druckfesten Deckel versehen sein. Barometer würden im Tag-Nacht Rythmus schwanken.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Aber wenn der Alu-Kasten von der Nacht Kalt ist und es dann draußen in > der Sonne wärmer wird, dann zieht er die warme feuchtere Luft herein Wovon soll die Luft feucht sein. Wenn es draußen kalt war, ist die Feuchte auf Oberflächen kondensiert (nennt sich Tau) und die absolute Feuchte der Luft sink. Bis der Tau wieder verdunstet ist, ist auch der Alu-Kasten wieder warm (jedenfalls kühlt er sich bestimmt nicht an und saugt Luft an). Das Problem ist, dass im Alu-Kasten das gleiche passiert. Wenn innen Feuchte kondensiert ist, ist die Luft innen schneller warm (und drückt sich teilweise raus), als die Feuchte verdunsten kann.
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