Forum: Platinen Kicad - mehrere Symbole für ein Bauteil?


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von Klaas (Gast)


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Ich versuche gerade ein neues Projekt mit Kicad (5.1.9) umzusetzen und 
finde in der Device-Lib mehrere Transistoren NPN mit BCE, BEC, CBE, CEB, 
BCEC...

Meinen die das Ernst, dass ich mich beim Erstellen des Schaltplans 
entscheiden soll, welcher Transistortyp mit welchem Footprint da später 
mal rein soll?

Und wenn ich beim Dimensionieren merke, dass der BC547 im CBE nicht 
reicht und ein BC637 rein muss, oder was im TO126 - schmeiße ich die 
Transistoren wieder raus und setze sie mit gleichem Symbol wieder ein?

Oder suche ich hier ein der falschen Bauteilbibliothek?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Du kannst doch das Package später ändern wie Du lustig bist.
Ebenso wie die Transistorbezeichnung.

von kenny (Gast)


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Klaas schrieb:
> Meinen die das Ernst, dass ich mich beim Erstellen des Schaltplans
> entscheiden soll, welcher Transistortyp mit welchem Footprint da später
> mal rein soll?

Wie soll es denn sonst gehen?
Soll Kicad das package würfeln?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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kenny schrieb:
> Wie soll es denn sonst gehen?

Indem man einen Zwischenschritt hat, bei der die Pin-Nummerierung des 
Symbols auf die Pin-Nummerierung des Footprints abgebildet wird.

Macht beispielsweise BAE so, aber ist natürlich halt ein Arbeitsschritt 
mehr, den man für viele Fälle (1:1-Abbildung bei IC-Gehäusen) nicht 
brauchen würde.

Kicad bietet diese Option nicht, daher muss man sich 1) entweder 
wirklich schon vorher Gedanken machen, was für ein Transistor mit 
welcher Pin-Zuordnung es tatsächlich werden soll (in den allermeisten 
Fällen weiß man beim Entwurf eigentlich schon, was das mal werden soll, 
welche Bauteile für die Bestückung zur Verfügung stehen etc.), oder (wie 
schon genannt) 2) erstmal irgendeinen da einsetzen und dann später 
ggf. nochmal austauschen.

von Wühlhase (Gast)


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Klaas schrieb:
> Meinen die das Ernst, dass ich mich beim Erstellen des Schaltplans
> entscheiden soll, welcher Transistortyp mit welchem Footprint da später
> mal rein soll?

Ist das nicht das übliche Vorgehen? Du weißt doch garantiert schon 
welche Spannung und was für Ströme du in etwa schalten willst - oder?

von Klaas (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich mein sowas hier: Da gibt es den Brückengleichrichter mit dem 
gleichen Symbol in 5 verschiedenen Varianten. Also ist es offenbar so 
gedacht, dass ich, wenn ich von +A-A auf +AA- wechseln will - weil sich 
das im Platinenlayout besser macht - das Symbol rausnehme und wieder neu 
einsetze?

Oder die RGB-Diode: Einmal CC, einmal CA - aber 24 Varianten mit allen 
Pinpermutationen.

Das Prinzip von Schaltplan ist doch, dass Schaltzeichen unabhängig davon 
sind was für ein Gehäuse dahintersteht. Sonst könnte man ja gleich 
fritzing nehmen und schwarze Kästchen in Löcher stecken.

Andreas B. schrieb:
> Du kannst doch das Package später ändern wie Du lustig bist.

Das Package schon - aber nur mit gleicher Pinbelegung. Also keinen THT 
BC547 mit CBE gegen einen SMD BC847 mit BEC tauschen ohne das Symbol zu 
ändern, oder?

kenny schrieb:
> Wie soll es denn sonst gehen?
> Soll Kicad das package würfeln?

Nein, ich weise das Package mit der passenden Zuordnung Anschlussnamen 
EBC -> Pinnummern 123 beim Layouten zu.

Die Anschlüsse eines Transistorsymbols heißen üblicherweise nicht 1,2,3, 
sondern E,B,C oder D,G,S. Hat irgendwann mal irgendjemand erfunden.

Jörg W. schrieb:
> Kicad bietet diese Option nicht, daher muss man sich 1) entweder
> wirklich schon vorher Gedanken machen, was für ein Transistor mit
> welcher Pin-Zuordnung es tatsächlich werden soll

Also nicht die falsche Bibliothek, sondern broken by design? Es gibt 
keine Möglichkeit, das anders zu machen? Anschlüsse gar nicht 
nummerieren und im Schaltplan zuweisen? Anschlüsse mit E,B,C nummerieren 
und E,B,C auf die Pinnummern mappen?

von Klaas (Gast)


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Die RGB-Dioden, eigentlich sind das 2 Symbole - einmal mit CC, einmal 
mit CA.

von Nick M. (Gast)


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Klaas schrieb:
> Das Prinzip von Schaltplan ist doch, dass Schaltzeichen unabhängig davon
> sind was für ein Gehäuse dahintersteht.

Ja, das ist im KiCAD leider so. Ich find den Punkt auch wirklich blöd 
gelöst. Irgendwann wollen sie das ändern.
Nachdem ich ein Digiot bin, stört es mich aber auch nicht wirklich.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Klaas schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Du kannst doch das Package später ändern wie Du lustig bist.
>
> Das Package schon - aber nur mit gleicher Pinbelegung. Also keinen THT
> BC547 mit CBE gegen einen SMD BC847 mit BEC tauschen ohne das Symbol zu
> ändern, oder?

Man kann auch das Footprint kopieren und dort die Pin Nr ändern. Dann 
hat man halt mehrere Footprints für solche Fälle.
Dann ordnest Du das korrekte Footprint zu, wenn Du die Platine 
erstellst.

Nick M. schrieb:
> Ja, das ist im KiCAD leider so.
Nicht wenn man es nicht will. ;-)

Klaas schrieb:
> Die RGB-Dioden, eigentlich sind das 2 Symbole - einmal mit CC, einmal
> mit CA.
Na, das sind jetzt aber komplett andere Bauteile.

: Bearbeitet durch User
von Christoph Z. (christophz)


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Klaas schrieb:
> Das Prinzip von Schaltplan ist doch, dass Schaltzeichen unabhängig davon
> sind was für ein Gehäuse dahintersteht.

Das finde ich OK für eine Simulationssoftware. Für eine 
Leiterplattensoftware bin ich schon lange auf Systeme umgestiegen, wo in 
der Bibliothek Komponenten (bestehend aus Symbol und Footprint) 
verwaltet werden.

1. weil ich faul bin
2. weil ich nicht jedes mal wenn ich ein Schema das 1. mal ins Layout 
übernehme wieder alle Datenblätter nach dem Pinning durchgucken muss, um 
dann am Schluss doch zum X-ten mal einen der Transistoren verkehrt herum 
angeschlossen zu haben.

KiCAD hatte das früher komplett getrennt aber mittlerweile gibt es 
Komponenten. Die freiheiten sind immer noch gross, da ein Symbol dann 
einen "bevorzugten" Footprint vorschlägt, den man wechseln könnte, wenn 
es einen guten Grund gibt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Klaas.

Klaas schrieb:

> Meinen die das Ernst, dass ich mich beim Erstellen des Schaltplans
> entscheiden soll, welcher Transistortyp mit welchem Footprint da später
> mal rein soll?

Natürlich nicht. Du kannst Schaltpläne generisch anlegen, mit neutralen 
Symbolen für NPN oder PNP z.B.

Wie es z.B. auch in den Prinzipschaltbildern von Lehrbüchern gemacht 
wird.

Erst wenn Du wirklich eine Platine daraus machen willst, musst Du Dich 
festlegen, und einen konkreten Footprint einsetzten.

>
> Und wenn ich beim Dimensionieren merke, dass der BC547 im CBE nicht
> reicht und ein BC637 rein muss, oder was im TO126 - schmeiße ich die
> Transistoren wieder raus und setze sie mit gleichem Symbol wieder ein?

Dann schmeisst Du den Footprint raus und ordnest dem Symbol einen neuen 
Footprint zu.

> Oder suche ich hier ein der falschen Bauteilbibliothek?

Kann sein. Wenn Du keine "neutralen" Symbole hast, lege Dir halt welche 
an.
Ich habe meine seit über 10 Jahren in der Handbibliothek.

Zu dieser Vorgehensweise mit neutralen Symbolen, die ursprünglich 
eigentlich die KiCad typische war, gehört aber dann auch, diese 
Änderungen nur in der -cache Library des Projektes zu machen. Sonst 
verändert Du die Zuweisung Symbol > Footprint überall.

Wie das in den aktuellen Testing Versionen aussieht, weiss ich nicht.

Wenn Leute mehr mit ICs der immer gleichen Symbol zu Bauform Beziehung 
arbeiten, umso weniger wichtig ist es Dir mit neutralen Symbolen zu 
arbeiten, und dafür von Anfang an mit einem fixen Footprint zu Arbeiten.

Wenn du ständig die Technologie und die skalierung wechseltst, fährst Du 
mit dem klassischen System besser.

Bemerkung: Solange Du keine Platine anlegst, kann es Dir egal sein, 
welcher Footprint Deinem Symbol zugeordnet ist.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Kicad user (Gast)


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Der Vorteil den ich an dem System sehe, ist dass ich einfach die Teile 
tauschen kann.
Angenommen ich habe einen Transistor im SOT23 Gehäuse, der laut 
Datenblatt Pin1 = B, Pin2 = C, Pin3 = E hat, dann nehme ich halt im 
Schaltplan das Transistor-BCE Symbol.
Sollte sich nun herausstellen, dass ich einen anderen Typ im gleichen 
Gehäuse verwenden muss, dann kann ich im Schaltplan unter den Symbol 
Eigenschaften einfach den Symbol Verweis ändern auf z.B. Transistor BEC

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaas schrieb:
> Anschlüsse mit E,B,C nummerieren und E,B,C auf die Pinnummern mappen?

Dann brauchst du halt wieder einen SOT-23-Footprint für Transistoren, 
einen für Doppeldioden, einen für … nicht zu vergessen, noch einen für 
Transistoren, die nicht in der üblichen Folge B-E-C nummeriert sind.

Irgendwo musst du halt die Zuordnung machen. Ein Abbildungs-Schicht, 
wie ich sie für BAE beschrieben habe (bei der man dann B-E-C des 
Schaltplansymbols auf 1-2-3 des Footprints abbildet), gibt es bei Kicad 
(und auch bei anderen EDA-Systemen) nicht. Selbst wenn: auch dort kann 
man sich 1.) irren und muss es 2.) halt während des Flows mal festlegen. 
Macht die Sache nicht einfacher.

: Bearbeitet durch Moderator
von Nick M. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ein Abbildungs-Schicht,
> wie ich sie für BAE beschrieben habe (bei der man dann B-E-C des
> Schaltplansymbols auf 1-2-3 des Footprints abbildet), gibt es bei Kicad
> (und auch bei anderen EDA-Systemen) nicht.

Ähh, war das nicht so bei EAGLE? Da gab es doch die Übersetzung vom 
Schaltplan-Symbol über Package-Zuweisung zum Footprint?
Oder täusch ich mich da jetzt komplett?

Edit:
Da wurden dann die symbolischen Namen auf physikalische Pins zugewiesen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nick M. schrieb:
> Ähh, war das nicht so bei EAGLE?

Da kenne ich den Flow nicht mehr, das benutze ich nur zum Lesen von 
derartigen Dokumenten.

Meiner Meinung nach ist es dort aber eher noch mehr in die andere 
Richtung: bereits bei der Auswahl des Schaltsymbols musst du eine 
komplette Auswahl treffen über das fertige Bauteil, sonst bekommst du 
gar kein Symbol in den Schaltplan. Bei Kicad (und vielen anderen) kannst 
du erstmal sagen "Widerstand" und bekommst ein Symbol. Anders als bei 
einem Transistor ist das Pinout beim Widerstand ja egal. ;-)

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Klaas schrieb:
> Device-Lib mehrere Transistoren NPN mit BCE, BEC, CBE, CEB,
> BCEC...

Wenn du zB BC807 oder BSS138 benutzt, dann ist bei dem symbol schon 
gleich immer das richtige Package gesetzt und du musst es nicht manuell 
zuordnen.

Bei einem generischen NPN oder NMOS Symbol geht das natürlich nicht.

von Klaas (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Man kann auch das Footprint kopieren und dort die Pin Nr ändern. Dann
> hat man halt mehrere Footprints für solche Fälle.

Was ist im praktischen Betrieb praktikabler - so aus der 
Langzeiterfahrung?

Andreas B. schrieb:
> Na, das sind jetzt aber komplett andere Bauteile.

CA und CC, klar. Aber nicht 12 Pinbelegungen für jeweils CA und CC.

Jörg W. schrieb:
> Dann brauchst du halt wieder einen SOT-23-Footprint für Transistoren,
> einen für Doppeldioden, einen für … nicht zu vergessen, noch einen für
> Transistoren

Nö, eigentlich nicht - wenn man es über die Abbildung E,B,C -> 1,2,3 
macht.

Mampf F. schrieb:
> Wenn du zB BC807 oder BSS138 benutzt, dann ist bei dem symbol schon
> gleich immer das richtige Package gesetzt und du musst es nicht manuell
> zuordnen.

Ja, daran stört mich etwas, dass man dazu riesige Bibliotheken von 
Bauteilen braucht, von denen man 99% nie verwendet. Aktuell laden die 
Bibliotheken beim Einfügen eines Symbols ewig lang und ich will die 
deutlich reduzieren.

von Klaas (Gast)


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Kicad user schrieb:
> Sollte sich nun herausstellen, dass ich einen anderen Typ im gleichen
> Gehäuse verwenden muss, dann kann ich im Schaltplan unter den Symbol
> Eigenschaften einfach den Symbol Verweis ändern auf z.B. Transistor BEC

Und die Netzliste bleibt erhalten? Die Verbindungen sind nicht an die 
Pinnummerierung gebunden?

Das heißt, ich muss einmal den Symbolverweis ändern, und falls anderes 
Package, noch das zugewiesene Package?

Sorry, ich versuche eine von Anfang an stringende Vorgehensweise zu 
finden und nicht in eine Sackgasse zu rennen, wo ich dann Libs und 
Projekte habe, die mir um die Ohren fliegen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaas schrieb:

> Jörg W. schrieb:
>> Dann brauchst du halt wieder einen SOT-23-Footprint für Transistoren,
>> einen für Doppeldioden, einen für … nicht zu vergessen, noch einen für
>> Transistoren
>
> Nö, eigentlich nicht - wenn man es über die Abbildung E,B,C -> 1,2,3
> macht.

Ja, aber diese Abbildungs-Schicht hat Kicad nicht, zumindest nicht frei 
wählbar.

> Mampf F. schrieb:
>> Wenn du zB BC807 oder BSS138 benutzt, dann ist bei dem symbol schon
>> gleich immer das richtige Package gesetzt und du musst es nicht manuell
>> zuordnen.
>
> Ja, daran stört mich etwas, dass man dazu riesige Bibliotheken von
> Bauteilen braucht, von denen man 99% nie verwendet.

Nun, die industrielle Lösung dafür: es werden grundsätzlich nur eigene 
Bibliotheken genutzt. Klar kommen da auch Footprints und Symbole von 
extern mit rein, aber die Zuordnung kann man dann fix machen, und oft 
genug hängt dann auch gleich noch eine Lagernummer oder sowas mit dran.

Wenn man ein neues Bauteil braucht, muss man es sich anlegen, und dann 
ist auch klar, dass das (und bei wem) beschafft werden muss.

Da ist dann also komplett alles „fest gezurrt“.

Will man als Bastler vielleicht eher nicht haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaas schrieb:
> Und die Netzliste bleibt erhalten?

Bau doch einfach ein Testprojekt …

von Klaas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Nun, die industrielle Lösung dafür: es werden grundsätzlich nur eigene
> Bibliotheken genutzt. Klar kommen da auch Footprints und Symbole von
> extern mit rein

Heißt aber dann: Ein Symbol BC547, ein Symbol BC847 usw...?

Jörg W. schrieb:
> Will man als Bastler vielleicht eher nicht haben.

Zumindest hab ich als Bastler einen festen Bauteilebestand, den ich auch 
immer wieder verwende. Also eine Überlegung wäre das schon.

Ich nehme an dann fährt man besser sich gleich die BC547, BC847 aus den 
passenden Libs in die eigene Lib zu kopieren als die universalen aus 
"Device.lib" anzupassen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaas schrieb:

> Heißt aber dann: Ein Symbol BC547, ein Symbol BC847 usw...?

Ja, verbunden mit dem zugehörigen Footprint (es gibt ja zuweilen auch 
BC8xx sowohl in SOT-23 als auch SC-70 oder so – als Beispiel).

> Ich nehme an dann fährt man besser sich gleich die BC547, BC847 aus den
> passenden Libs in die eigene Lib zu kopieren als die universalen aus
> "Device.lib" anzupassen?

Ja klar, man zieht sich da komplett eigene Libs hoch. Nur die ist dann 
im Projekt sichtbar.

Die mitgelieferten werden nur dafür genutzt, um sich eigene Symbole und 
Footprints raus zu kopieren, damit man nicht sämtliche Fahrräder immer 
wieder erfindet.

Bei den professionellen Systemen kann man dann auch gleich eine 
Datenbank dranhängen und vielleicht noch den Lagerbestand tracken um zu 
sehen, wie viele Bauteile davon vorrätig sind. Wenn ich noch 'ne ganze 
Rolle 2,2-kΩ-Widerstände habe, aber nur noch 350 Stück 2,7 kΩ, der 
konkrete Wert jedoch egal ist, dann kann ich das gleich beim Schaltplan 
in meine Auswahl einbeziehen.

Weiß nicht, ob man Kicad auch an so eine datenbankbasierte Lösung 
ankoppeln könnte. Möglicherweise halt via Python-Scripting.

von Klaas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ja klar, man zieht sich da komplett eigene Libs hoch. Nur die ist dann
> im Projekt sichtbar.

Da bin ich gerade dran, bin dann halt drüber gestolpert, ob ich mir 
"generic" Symbole aus "Device.lib" mit zig Anschlussvarianten 
reinkopiere - oder jetzt doch diskrete Bauteile aus den Transistor... 
Libs.

Wie ist das dann mit Footprint-Libs? Da würde ich gern einige 
Veränderungen vornehmen, zum Beispiel SMD-Pads mit runden Ecken.

Ich nehme an, hier auch Eigene anlegen und die nötigen Footprints 
zusammenkopieren. Aber dann stimmt ja schon die Zuordnung aus den 
Symbol-Libs nicht mehr. Und die Zuordnung der 3D-Objekte.

Ich hab zum Beispiel einen Drucktaster, da liegt der Referenzpunkt auf 
einem Pad. Ich möchte den aber auf der Tastermitte. Also muss ich a) das 
Footprint anpassen und b) die 3D-Ansicht anpassen. Und das dauerhaft in 
der eigenen Lib ablegen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaas schrieb:

> Wie ist das dann mit Footprint-Libs? Da würde ich gern einige
> Veränderungen vornehmen, zum Beispiel SMD-Pads mit runden Ecken.

Kannst du ja auch kopieren (wenngleich ich die runden SMD-Pads nicht 
verstehe, bringen die einen Vorteil, oder macht das jetzt nur mehr 
Arbeit?).

> Ich nehme an, hier auch Eigene anlegen und die nötigen Footprints
> zusammenkopieren. Aber dann stimmt ja schon die Zuordnung aus den
> Symbol-Libs nicht mehr.

Wenn du eigene Symbole machst, musst du die Footprints eh selbst 
festlegen.

> Und die Zuordnung der 3D-Objekte.

Die bleibt an sich erstmal beim Kopieren erhalten. Wenn du die 
3D-Modelle auch privat umkopieren willst, musst du halt den globalen 
3D-Suchpfad anpassen, dann sollte das sogar beim Umkopieren des 
Footprints erhalten bleiben.

von Klaas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Die bleibt an sich erstmal beim Kopieren erhalten. Wenn du die
> 3D-Modelle auch privat umkopieren willst, musst du halt den globalen
> 3D-Suchpfad anpassen, dann sollte das sogar beim Umkopieren des
> Footprints erhalten bleiben.

Da ich ja immer mal in die "originalen" Libs schauen muss, wenn ich 
einen neuen IC brauche z.B., habe ich mir eigene Umgebungsvariablen 
angelegt, die auf meine Libs zeigen.

Und beim Anlegen neuer Libs in meinem Lib-Verzeichnis trägt Kicad diese 
Umgebungsvariablen richtig ein. Das scheint schonmal zu funktionieren.

Ich will dann die originalen Lib-Verzeichnisse parallel behalten, aber 
die Libs deaktivieren - der schnellen Ladbarkeit und Übersicht wegen - 
und bei Bedarf aktivieren wenn ich ein Bauteil rauskopieren will.

Denkfehler?

von W.S. (Gast)


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Klaas schrieb:
> Meinen die das Ernst, dass ich mich beim Erstellen des Schaltplans
> entscheiden soll, welcher Transistortyp mit welchem Footprint da später
> mal rein soll?

Ach?

Also, bei jedem normalen Menschen steht am Anfang die Idee, gefolgt vom 
Dimensionieren der Schaltung und Festlegung der zu verwendenden 
Bauteile.

Schließlich hast du ja keine Symbole auf deiner Leiterplatte, sondern 
reale Transistoren. Und so einen realen Transistor mußt du schon in 
deinem Schematics benutzen - respektive dessen Symbol. Ähem.. war das 
nicht so bei Kicad, daß man im Arbeitsablauf das dedizierte manuelle 
Zuordnen der Footprints zu erledigen hat?

Und wenn du 100 verschiedene Transistoren hast, dann brauchst du auch 
100 verschiedene Bauteile in deiner Bibliothek: einer NPN im TO220, der 
nächste PNP im SOT23 und so weiter.

...Es sei denn, du willst gar keine LP machen, sondern nur zur 
Illustration eines Schaltungprinzip in deinem Dokument ein 
Transistorsymbol benutzen.

Also, wie stellst du dir denn einen Arbeitsablauf vor, wo du im 
Schematic dich nicht zu entscheiden brauchst, was du da für ein Bauteil 
tatsächlich verwenden willst? Soll das EDA so etwas raten oder Harry 
Potter fragen?

W.S.

von Klaas (Gast)


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W.S. schrieb:
> Also, wie stellst du dir denn einen Arbeitsablauf vor, wo du im
> Schematic dich nicht zu entscheiden brauchst, was du da für ein Bauteil
> tatsächlich verwenden willst?

Genau so. Ich zeichne im Schaltplan einen Transistor, und da ist es noch 
völlig egal, was der für ein Package hat. Das ist der Witz an einem 
Schaltplan.

Ich habe auch schon Schaltungen nach Jahren von THT auf SMD umgestellt - 
einfach durch Zuweisen neuer Footprints und neu Routen.

Und ich habe genau 6 Transistoren in meiner Bibliothek: NPN, PNP, NMOS, 
PMOS, NPN Darlington, PNP Darlington.

Daraus mache ich dann BC..., BD... BCX..., BCV... Im TO-92 gerade, über 
Eck, mit kurzen Pads, mit langen Pads, als TO126, als TO220, als SOT-23, 
als SOT-223, als SOT89, als DPAK.

Ja, so stelle ich mir das vor. So hab ich das 20 Jahre lang gemacht.

von Harry (Gast)


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Wie sieht es denn eigentlich aus wenn ich, sagen wir mal, einen IC mit 4 
Opamps habe?
Kann ich die 4 im Schema einzeln einsetzen und dann bei der Platine 
zusammenführen? Und was mache ich wenn ich da Pins tauschen will?

von Nick M. (Gast)


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Klaas schrieb:
> Genau so. Ich zeichne im Schaltplan einen Transistor, und da ist es noch
> völlig egal, was der für ein Package hat. Das ist der Witz an einem
> Schaltplan.

Sehe ich genauso, du bist also nicht alleine.
Gut, bei digitalen ICs überlegt man sich nichts mehr neu.

von ACDC (Gast)


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Klaas schrieb:
> Genau so. Ich zeichne im Schaltplan einen Transistor, und da ist es noch
> völlig egal, was der für ein Package hat. Das ist der Witz an einem
> Schaltplan.

hm....
Den Schaltplan entwickelt der Entwickler.
Der muss sich schon klar darüber sein, welche Verlustleistung das 
Gehäuse braucht.
Das wäre jetzt echt doof, wenn der Layouter einfach mal so das Gehäuse 
ändern kann.....

von Nick M. (Gast)


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ACDC schrieb:
> Der muss sich schon klar darüber sein, welche Verlustleistung das
> Gehäuse braucht.

Das muss er aber doch nicht sofort wissen. Erst mal die Schaltung, dann 
nachvollziehen ob es so überhaupt läuft. Rechnen welche Leistung wo 
benötigt wird. Z.B. lässt sich die Spannungsversorgung ja erst am Ende 
dimensionieren. Also steht da erst mal irgendwas was 3V3 liefert.

von Klaas (Gast)


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ACDC schrieb:
> Das wäre jetzt echt doof, wenn der Layouter einfach mal so das Gehäuse
> ändern kann.....

Wenn der Layouter sagt: Wenn ich statt dem +A-A den +AA- 
Brückengleichrichter nehme, erleichtert das das Layout ungemein. Darf er 
nicht?

Bei mir ist das eh eine Person - und wenn ich sehe, dass Bauteile 
tauschen oder Controller-Pins anders belegen das Routing vereinfacht 
dann wird das auch geändert.

ACDC schrieb:
> Der muss sich schon klar darüber sein, welche Verlustleistung das
> Gehäuse braucht.

Wenn ich den Schaltplan ZEICHNE, lege ich die Funktion fest: Transistor 
schaltet LED. Wenn ich den Schaltplan DIMENSIONIERE, berechne ich, 
welche Ströme fließen, welche Verlustleistungen auftreten, und wähle 
danach die konkreten Typen.

Natürlich hat man nach paar Jahren Erfahrungswerte und auch 
Typenvorlieben.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Klaas.

Klaas schrieb:

>> Sollte sich nun herausstellen, dass ich einen anderen Typ im gleichen
>> Gehäuse verwenden muss, dann kann ich im Schaltplan unter den Symbol
>> Eigenschaften einfach den Symbol Verweis ändern auf z.B. Transistor BEC
>
> Und die Netzliste bleibt erhalten? Die Verbindungen sind nicht an die
> Pinnummerierung gebunden?

Don't panic.

1) Du hast ein Symbol eines Transistors, mit Basis, Collector, Emitter.
Die Pine sind nummeriert 1, 2, 3. Den packst Du in einen Schaltplan.

2) Solange Du keine Platine damit machen willst, ist es noch egal, ob 
kein oder irgendein X-beliebiger Footprint zugewiesen ist.

3) Wenn Du nun eine Platine damit machen willst, musst Du den passenden 
Footprint zuweisen, wo die Padnummer des Pads mit der passenden 
Pinnummer des Symbols korrespondiert.

4) Wenn Du jetzt einen anderen Transistor verwenden willst, wo das nicht 
mehr passt, hast Du verschiedne Optionen.
    a) Entweder Du weisst dem Symbol einen passenden Footprint zu, wo
       die Padnummer wieder der korrespondierenden Pinnummer entspricht.
    b) oder Du änderst die Pinnummerierung des Symbol oder die 
Padnummerierung
       des Footprints ab. Ich würde die Padnummerierung synchron zum
       Datenblatt halten, und die Pinnummerierung des Symbols daran 
anpassen.

Als weitere Option kannst Du auch eine alphanummerische "Nummerierung" 
bei Pin und Pad wählen. Also E, C, B, oder G,D,S oder bei Dioden A und K 
zählt genauso als "Nummerierung wie 1,2,3.

>
> Das heißt, ich muss einmal den Symbolverweis ändern, und falls anderes
> Package, noch das zugewiesene Package?

Es gibt verschiedene Wege, siehe oben, in Abhängigkeit Deiner 
Bedürfnisse.

> Sorry, ich versuche eine von Anfang an stringende Vorgehensweise zu
> finden und nicht in eine Sackgasse zu rennen, wo ich dann Libs und
> Projekte habe, die mir um die Ohren fliegen.

Ich empfehle eine Unterschiedliche Vorgehensweise für Bauteile mit 
wenigen Anschlüssen wie Transistoren oder Dioden und für Bauteile mit 
vielen anschlüssen wie ICs.

Du brauchst für bipolare Transistoren einer Bauform zwei Symbole 
(NPN,PNP) und sechs Footprints (alle Permutationen von drei 
Anschlüssen).
Damit kannst Du alle bipolare Transistoren einer Bauform mit drei 
Anschlüssen abdecken.
Weitere bräuchtest Du für andere Padanordnungen (im Kreis, in Reihe) 
oder unterschiedliche Padgrößen und Abstände (Robustheit, 
Isolierabstand).

Für Transistoren, die Du oft brauchst, lege ich mir ein Symbol mit 
passendem Footprint unter der Transistorbezeichnung (und eventuell 
Zusatz, wie großePads) an. Für selten benutzte Transistoren mache ich 
das nur, wenn ich feststelle. das ich sie wirklich brauche. Deine oben 
erwähnten aufgeblähten Riesenbibliotheken entstehen sonst. ;O)
Da ist es einfacher, den passenden Verbund Symbol/Footprint ad hoc aus 
dem Boden zu stampfen.

Im Schaltplan kannst Du auch einfach nur die Symbole mit einem anderen 
Symbol mit passend hinterlegten Footprint tauschen. Wenn Du beim Anlegen 
dieser Footprints auch immer das gleiche Ursymbol verwendet hast, passt 
das sofort.

Wenn Du nur zwei Symbole für normale bipolare Transistoren brauchst, ist 
es auch einfach, generische Schaltpläne als Buildingblocks zu 
bevorraten, und größere Schaltpläne daraus modular zusammenzusetzen.
Wie das genau geht, ist hier beschrieben: 
https://d-nb.info/1225284481/34




Für ICs mit vielen Anschlüssen ist das anders. Weil die Zuweisung wegen 
der größeren Anzahl von Pinnen/Pads aufwändiger wird, wird es schwerer, 
den Footprint ad hoc zu wechseln. Buildingblocks funktionieren dort aber 
trozdem noch.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Klaas.

Klaas schrieb:
> ACDC schrieb:
>> Das wäre jetzt echt doof, wenn der Layouter einfach mal so das Gehäuse
>> ändern kann.....
>
> Wenn der Layouter sagt: Wenn ich statt dem +A-A den +AA-
> Brückengleichrichter nehme, erleichtert das das Layout ungemein. Darf er
> nicht?

Anscheinend schreibt ACDC aus der Position eines professionellen 
Layouters in einer Firma, wo Schaltungsentwicklung und Boardlayout von 
verschiedenen Personen vorgenommen werden, und der Lyouter eben nicht 
ohne Rücksprache etwas ändern sollte.

> Bei mir ist das eh eine Person - und wenn ich sehe, dass Bauteile
> tauschen oder Controller-Pins anders belegen das Routing vereinfacht
> dann wird das auch geändert.

Was eine genauso häufig anzutreffende Situation in anders organisierten 
Firmen ist. *)

Um beiden Situationen gerecht zu werden: Die Freiheit, Footprints zu 
ändern sollte erhalten bleiben, und der Layouter, der den Footprint 
nicht ohne Rücksprache mit dem Schaltungsentwickler ändern darf, muss 
soviel Impulskontolle haben, dass er das lassen kann. ;O)

> ACDC schrieb:
>> Der muss sich schon klar darüber sein, welche Verlustleistung das
>> Gehäuse braucht.

ACDC übersieht, dass er eine vorhandene Schaltung auch skalieren kann. 
Ein größerer Verstärker, oder ein Verstärker mit anderer 
Betriebsspannung und darum angepassten Footprints aber gleichem 
generischen Prinzipschaltplan.
Buildingblocks wie in meinem vorpost erwähnt.

>
> Wenn ich den Schaltplan ZEICHNE, lege ich die Funktion fest: Transistor
> schaltet LED. Wenn ich den Schaltplan DIMENSIONIERE, berechne ich,
> welche Ströme fließen, welche Verlustleistungen auftreten, und wähle
> danach die konkreten Typen.

Eben. Oder Du modernisierst. Du stellst ein altes Design auf neue 
Bauteile mit anderen Footprints um, aber dem gleichen Prinzipschaltplan.

>
> Natürlich hat man nach paar Jahren Erfahrungswerte und auch
> Typenvorlieben.

Ja. Aber genau dann erwächst ja auch ein Bedarf an Flexibilität, weil Du 
dir gleiche Schaltungen mit verbesserten oder veränderten Bauteilen 
vorstellen kannst. ACDC hat diesen Bedarf anscheinend nicht, weil er ja 
immer jemanden anderes fragen muss.

*) Der Trennung Schaltungsentwicklung/Layout wird ein inhärentes "zwei 
Augen Prinzip" zugeschrieben. Leider stimmt dass nur halb, wenn der 
Layouter aus der Schaltungsentwicklung herausgehalten wird und der 
Schaltungsentwickler aus dem Layout. Was bleibt, sind höhere 
"Reibungsverluste". Ein "zwei Augen Prinzip könnte man auch anders 
bekommen, indem man ein Design an einen Kollegen zur Revision übergibt, 
und dafür dessen Design zur Revision bekommt.
Diese Trennung ist klassisch auch aus anderen Gründen gemacht worden: 
Der Scaltungsentwickler ist Elektrotechniker und kümmert sich um die 
Elektronik, und der Layouter ist Feinmechaniker und kümmert sich um die 
Herstellbarkeit des Boards, wobei er Isolationsabstände und 
Leiterbahnbreiten als Randbedingungen vom Schaltungsentwickler bekommt. 
Spätestens bei Breitband- oder HF-Designs wird die Trennung aber auch 
Problematisch, weil die Leiterplatte und die Leiterbahnen immer mehr 
auch den Charakter von Bauelementen mit kapazitiven und induktiven und 
resistiven Eigenschaften bekommen, statt nur Träger und Verbinder von 
konzentrierten Bauelementen zu sein.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harry schrieb:
> Wie sieht es denn eigentlich aus wenn ich, sagen wir mal, einen IC mit 4
> Opamps habe?

Die Schaltplansymbole bestehen dann aus 5 Teilen: A, B, C und D für den 
aktiven Part, ein letztes (E) für die Versorgungs-Pins. Die Symbole 
kannst du frei platzieren, du solltest halt nur dran denke, auch die 
Versorgung unterzubringen. :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Klaas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Die Symbole
> kannst du frei platzieren

Ich bin soweit noch nicht vorgedrungen: Wenn ich A gegen B tauschen 
will, weil fürs Routing besser - mache ich das im Schematic oder im 
Layout? Weil wenn ich es im Layout tauschen würde, stimmt ja dann die 
Pinnummerierung im Schematic nicht mehr.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaas schrieb:
> mache ich das im Schematic oder im Layout?

Im Moment im Schaltplan.

Pin- und Gate-Swap stehen, wenn ich mich recht entsinne, auf der 
Feature-Agenda für das nächste große Release.

Allerdings muss ich sagen: Gateswap ist nahezu schon ein Feature 
vergangener Tage. Das stammt aus der Zeit der 7400 & Co. Mittlerweile 
bekommst du die Logik-ICs (und auch OPVs) als Einzelgatter in 
„handlichen“ Baugrößen (von denen man auf der Fläche eines alten 7400 
wohl ein Dutzend unter bekäme) und kannst sie genau dahin platzieren, wo 
du sie brauchst.

Insofern habe ich das eigentlich noch nicht ernsthaft vermisst.

von Klaas (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Mittlerweile
> bekommst du die Logik-ICs (und auch OPVs) als Einzelgatter in
> „handlichen“ Baugrößen...

Ja gut, für nen 2er-OPV ist es schon nett. Aber genau aus dem Grund - 
bessere Plazierbarkeit - verbaue ich seit Jahren keine 4er OPV mehr. ;-)

Aber wo es richtig praktisch ist - wenn man damit arbeitet: Bei 
Relaiskontakten.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Klaas schrieb:
> Was ist im praktischen Betrieb praktikabler - so aus der
> Langzeiterfahrung?
Wenn man plant, dann der übliche KiCad Weg. Ich weiß i.A. schon vorher 
welcher Transistor da reinkommt.
Wenn man bei der Schaltplanerstellung keinerlei Vorstellungen hat, wie 
das später mal aussehen soll: Generische Librarys mit Footprint für die 
verschiedenen Anschlußvarianten.

Klaas schrieb:
> Mampf F. schrieb:
>> Wenn du zB BC807 oder BSS138 benutzt, dann ist bei dem symbol schon
>> gleich immer das richtige Package gesetzt und du musst es nicht manuell
>> zuordnen.
>
> Ja, daran stört mich etwas, dass man dazu riesige Bibliotheken von
> Bauteilen braucht, von denen man 99% nie verwendet. Aktuell laden die
> Bibliotheken beim Einfügen eines Symbols ewig lang und ich will die
> deutlich reduzieren.
Dann verwende generische Librarys ohne vorgegebene Footprints. Wenn Dir 
die Librarys beim Laden zu viele sind (brauchst Du wirklich alle?), 
erstelle Dir eigene, in denen Du nur die von Dir verwendeten Bauteile 
hast.
Am Beispiel der Transistoren sollte man sich dann auf eine generelle 
Pinnummerierung festlegen (z.B. B=1, E=2 C=3) und das dann beibehalten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaas schrieb:
> Aber wo es richtig praktisch ist - wenn man damit arbeitet: Bei
> Relaiskontakten.

Habe ich in der Form auf Platinen schon lange nicht mehr in den Fingern 
gehabt. Wenn, dann waren das eher SIL-Relais, die haben nur einen 
Kontakt.

Aber ja: es gibt natürlich immer sinnvolle Anwendungen für Gate-Swap, 
und für Pin-Swap sowieso. Bei letzterem ist es dann halt nur wieder 
Aufwand, die entsprechenden "what can be swapped?"-Regeln aufzustellen, 
und das geht oft auch gar nicht allgemeingültig. GPIOs eines 
Controllers, die nur als Einzelbits benutzt werden, kann man nahezu 
beliebig vertauschen, spezialisierte IO-Pins (SCL/SDA, TXD/RXD etc.) gar 
nicht, nibble- oder byteweise benutzte Pins nur nibble- oder byteweise …

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