Hi, ich habe ein altes HM604 (60MHz) von 1989 bekommen. Das ist echt ein schönes Gerät. Zumal es schon etwas besser war, als die HM2xx Standard-Oszis, die damals üblich waren. Das Bild hüpft immer unruhig, manchmal schiebt es sich nach oben hinaus. Wenn man ans Gehäuse klopft, steht das Bild wieder stabil oder auch nicht. Leider ist es sehr mühsam immer zu klopfen beim Messen:-) Es hat auch schon ein paar Mal gebritzelt im Gerät. Ich hab aber dann schnell ausgeschaltet. Es lässt sich keine Brandspur oder ähnliches entdecken. Werde wohl jetzt mal warten, bis es so weit ist und den Rauch aufsteigen lassen, damit man etwas sieht. Das Weglaufen in Y-Richtung ist auf beiden Kanälen zu sehen. Der Fehler müsste also in der Y-Ablenkung sein. Kennt jemand diesen Fehler von anderen Hamegs?
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Ralf S. schrieb: > Es hat auch schon ein paar Mal > gebritzelt im Gerät. Deutet auf einen schlechten Kontakt im Netzteil hin - Lötstellen kontrollieren! Könnte auch Funkenüberschläge am Röhrensockel sein durch Staub...
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Ich würde im Dunkeln schauen, wo die Elmsfeuer stehen. Bei einem Röhrenfernseher habe ich damit Staub an den Funkenstrecken der Röhrenplatine ausgemacht, und bei einem Hameg 20x war es die Hochspannungskaskade, die ein Vorbesitzer durch ein Elaborat aus Einzeldioden und -kondensatoren in Plastikschachtel mit transparenter Vergußmasse ersetzt hatte. Da kroch dann schön ein Funken bis zum Metallrahmen. Die 5V-Versorgung würde ich nach meiner Erfahrung eher weniger als Ursache für Knistergeräusche vermuten. :)
Wie bei jedem alten Hameg sollte man eine halbe Stunde opfern, um Potis und Schalter zu putzen. Ralf S. schrieb: > Zumal es schon etwas besser war, als die HM2xx > Standard-Oszis, die damals üblich waren. Naja, im Moment zumindest nicht :-P Mein HM203-6 hüpft jedenfalls nicht, obwohl es noch ein paar Jährchen älter ist.
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Wollvieh W. schrieb: und bei einem Hameg 20x war es die > Hochspannungskaskade, die ein Vorbesitzer durch ein Elaborat aus > Einzeldioden und -kondensatoren in Plastikschachtel mit transparenter > Vergußmasse ersetzt hatte. Die Hameg 20x haben keinerlei Kaskade! Die haben nur Mono-Bildröhren drin, ohne EHT-Anschluß.
Matthias S. schrieb: > Wie bei jedem alten Hameg sollte man eine halbe Stunde opfern, um Potis > und Schalter zu putzen. > > Ralf S. schrieb: >> Zumal es schon etwas besser war, als die HM2xx >> Standard-Oszis, die damals üblich waren. > > Naja, im Moment zumindest nicht :-P Mein HM203-6 hüpft jedenfalls nicht, > obwohl es noch ein paar Jährchen älter ist. Pot wäre schonmal gut, aber sehr unwahrscheinlich. Es gibt zwei Y-Pots und der Fehler tritt bei beiden Kanälen identisch auf. Ausserdem funktionieren die noch wie Butter (kein hüpfen, kratzen). Kann also nicht sein.
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Mani W. schrieb: > Ralf S. schrieb: >> Es hat auch schon ein paar Mal >> gebritzelt im Gerät. > > Deutet auf einen schlechten Kontakt im Netzteil hin - Lötstellen > kontrollieren! > > Könnte auch Funkenüberschläge am Röhrensockel sein durch Staub... Die late 80s Hamegs sind so gut verarbeitet, innen sieht alles aus, wie frisch aus der Fabrik. Super Lötstellen, kein Staub. Wenn es kein SMD gäbe, könnte man meinen, der ist gestern hergestellt worden. Das wird eine lange Suche...
Oh, mein Oszi sieht auch aus wie geleckt. Aber die Schalter oxidieren über die Jahre. Vor allem solche Multifunktionsschalter wie der vom Komponententester haben manchmal unerwartete Effekte. Aber du solltest auch mit einem anderen Oszi im Y-Verstärker messen und seine Betriebsspannungen checken.
Matthias S. schrieb: > Oh, mein Oszi sieht auch aus wie geleckt. Aber die Schalter oxidieren > über die Jahre. > Vor allem solche Multifunktionsschalter wie der vom Komponententester > haben manchmal unerwartete Effekte. > Aber du solltest auch mit einem anderen Oszi im Y-Verstärker messen und > seine Betriebsspannungen checken. Ja, werd ich wohl machen müssen. Gestern kam mir der Gedanke, ob sich der Oszi nicht selbst messen kann. Müsste eigentlich gehen, wen man keinen Ground-Schluss macht :-)
Jochen F. schrieb: > Wollvieh W. schrieb: > und bei einem Hameg 20x war es die >> Hochspannungskaskade, die ein Vorbesitzer durch ein Elaborat aus >> Einzeldioden und -kondensatoren in Plastikschachtel mit transparenter >> Vergußmasse ersetzt hatte. > Die Hameg 20x haben keinerlei Kaskade! Die haben nur Mono-Bildröhren > drin, ohne EHT-Anschluß. Ich hab grad nachgeschaut, es war ein 512. Die letzte Stelle stimmte also, wegen dem x. :)
Es wäre sehr schön, wenn dieser Thread ein Ergebnis findet. Das gleiche Problem wie der TO habe ich auch mit dem gleichen Gerät. Trotz Service-Manual und Schltplan etc. komme ich nicht auf die Fehlerursache. Bei mir hat der Fehler auch so angefangen, wie vom TO beschrieben. Nach einiger Zeit (bis heute) ist der angezeigte Y Wert um ca. 10% zu niedrig. In allen Messbereichen. Das lässt auf einen defekten Y-Verstärker schliessen. Ich habe auch mal von Problemen der Bildröhrenansteuerung gehört. Da sollen sich angeblich durch thermische Ausdehnung die Beinchen von bedrahteten Leistungstransistoren(?) im Lötauge lösen (kalte Lötstelle). Das wackelige "verkatzte" Bild passt gut dazu. Alle Schalter und Potis habe ich schon geprüft. Daran liegt es nicht. Im Zweifel etwas Teslanol T6 drauf. Innen sieht auch mein Gerät aus wie neu (1994 gekauft). Nur zur Bildröhre und deren Ansteuerung habe ich mich noch nicht durchgewühlt. Es freut mich geradezu, dass noch jemand den Fehler bei seinem Gerät hat. Eine Anfrage vor Jahren bei Hameg ergab, dass wohl niemand mehr das Serice-know how hat, um aus der Erfahrung heraus zu sagen, was da defekt ist. :-(
Stefan M. schrieb: > Eine Anfrage vor Jahren bei Hameg ergab, dass wohl niemand mehr das > Serice-know how hat, um aus der Erfahrung heraus zu sagen, was da defekt > ist. :-( Die Sache ist eigentlich gar nicht soooo komplex. Man rechnet sich aus, wieviel Verstärkung jede Kaskodenstufe laut Schaltplan hat, und jeweils hinter dem 2. Transistor der Kaskode kann man gut messen, einerseits ob Drift da ist, andererseits die Amplitude.
Na wenn schon der Hinweis mit den Transistoren kam..guck doch mal nach denen! Ich kann mich nur trübe erinnern, ich hatte mal ein Oszi Vuko irgendwas..das war ein Digitalspeicheroszi der Firma Vuko, darin befand sich ein Hameg 60x als Zukaufteil. Vuko hat nur den Digitalteil gebaut. IMHO sind da die Y Endtransistoren hinten an der Alu-Rückwand montiert, Keramikscheiben als Isolation und Nylonschrauben die nach einer Weile spröde werden und den Geist aufgeben. Die Transistorbeine (TO126) stecke ni nder Platine und sind da verlötet, es würde mich nicht wundern wenn es da zu kalten Lötstellen kommt. Ich habe mal eine ganze Hucke Hamegs repariert und bei Ebay verkauft, IMHO waren da auch gerissene Nylonschrauben und frei im Gerät herumklunkernde Keramikisolierscheiben dabei. Ansonsten halte ich auch von diesen Klemmverbindern für die Bandkabel nicht viel, das Zeug kann hartnäckige Wackelkontakte... Pille
Sehr sicher ist der Fehler in der Y-Endstufe zu suchen. Entweder die Transistoren oder (mein Tipp) die Widerstände an denen (sporadische Kappenfehler). Wenn die Versorgungsspannung wackeln würde, würde nur die Amplitude wackeln, hier wackelt es aber mal oben, mal unten oder beides. Wenn das Teil wirklich aus 1989 ist, könnten auch Elkos und Folienkondensatoren (Wima) am Ende sein. Bildröhrenfehler würde ich fast ausschließen, da wackelt eher die Helligkeit oder der Fokus. Ausnahme: wenn beide Y-Platten lose sind. Eher unwahrscheinlich. Old-Papa
Falls die Y-Endtransistoren wirklich mit Nylonschrauben befestigt sind (weiß ich nicht), dann ist das wohl wirklich eine böse Fehlerquelle. Die Transistoren im Grundgerät HM 8001 waren so befestigt, die Schrauben sind wegen Wärme + Zeit deutlich länger geworden zwischen Kopf und Mutter, die gehören getauscht. Falls das im Scope auch verwendet wurde, würde ich da anfangen.
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Jochen F. schrieb: > Falls die Y-Endtransistoren wirklich mit Nylonschrauben befestigt sind > (weiß ich nicht) Beim 203 einer ja, der andere nicht. X-Verstärker das gleiche. Mein Eindruck ist aber, das der TE das Gerät bisher nicht geöffnet hat.
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So wie in den Videos war es bei mir auch. Irgendwann war das Wackeln dann weg und dafür grundsätzlich 10% zu wenig Y Aussteuerung. Dann werde ich mich bei Gelegenheit mal mit den Y-Transistoren beschäftigen. Gut, dass ich das Gerät noch nicht entsorgt habe. Ist einfach zu schade.
Pille schrieb: > Ansonsten halte ich auch von diesen Klemmverbindern für die Bandkabel > nicht viel, das Zeug kann hartnäckige Wackelkontakte... Allerdings. Bitte beim Einstecken darauf achten, das keiner der Drähte verbogen ist. Im Betrieb kann man die Verbindungen auch mal abwackeln und den Schirm beobachten. Auch der Röhrensockel und die -stifte können oxidieren.
Stefan M. schrieb: > Gut, dass ich das Gerät noch nicht entsorgt habe. Ist einfach zu schade. Falls es doch zur Entsorgung kommt, biete ich dem Gerät ein gutes, warmes Plätzchen an. Ein 604 ist ein sehr gutes Standardgerät, wenn man die Gleichrichter und die Elkos im Blick hat.
Ralf S. schrieb: > Gestern kam mir der Gedanke, ob sich > der Oszi nicht selbst messen kann. Müsste eigentlich gehen, wen man > keinen Ground-Schluss macht :-) Unter weglassen der GND geht sowas recht oft, aber in deinem Fall (die angezeigte Spannung stimmt ja nicht bückstabil) eher nicht. Ralf S. schrieb: > Video 2 angefügt. Ein simpler Signalverfolger, durchgehangelt von Stufe zu Stufe (Oppa erzählt vom Krieg) sollte den Fehler hörbar machen. TP<---10MegR---100pF_Spannungsfest---billiger_PC_Brüllwürfel---GND Bedienungsanleitung Basics 5 Scope vom Netz trennen 7 Warte mindestens 60 Sekunden 8 REM VORSICHT gefährliche Spannung 10 TP vorsichtig anklemmen 20 Scope mit Netz verbinden 30 Abhören 40 Scope vom Netz trennen 45 Warte mindestens 60 Sekunden 50 TP "weiter hinten" anklemmen 60 goto 20 LOL, das Forum könnte im Codeblock selbsttätig Zeilennummern vergeben, fällt mir im Nachhinein wieder ein.
Oha.... Ich habe auch gerade einen alsten Hameg bekommen (HM312-8) und tatsächlich sind auch bei diesem die X-Y-Endtransistoren alle mit Nylonschrauben verschraubt. Zur Isolierung gut, zur Wärmeableitung in den Kühlkörper aber äußerst suboptimal. Mein HM312-8 hat einen Fehler in einem Y-Kanal, der Strahl ist fast völlig nach oben raus. Er lässt sich sogar mit dem Pegelregler (!) weit verschieben, das sollte nicht sein. Dazu gibt es ja extra die Positionsregler. Es wird also die Symmetrie(Balance) einer Vorstufe im Orkus sein. Old-Papa
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Ein wenig bin ich vom Servicemanual enttäuscht. Es gibt keine genauen Anweisungen, wo welche Spannungen zu messen sind. Messpunkte sind auch Mangelware. Früher war die Reparatur für einen Radio- und Fernsehtechniker wahrscheinlich ein Standard-Problem und der brauchte sowas nicht. Tektronix etc. haben alle genaue Erläuterungen in welcher Reihenfolge man was macht gemäß Fehlerbild.
Old P. schrieb: > Oha.... > > Ich habe auch gerade einen alsten Hameg bekommen (HM312-8) und > tatsächlich sind auch bei diesem die X-Y-Endtransistoren alle mit > Nylonschrauben verschraubt. Zur Isolierung gut, zur Wärmeableitung in > den Kühlkörper aber äußerst suboptimal. > > Mein HM312-8 hat einen Fehler in einem Y-Kanal, der Strahl ist fast > völlig nach oben raus. Er lässt sich sogar mit dem Pegelregler (!) > weit verschieben, das sollte nicht sein. Dazu gibt es ja extra die > Positionsregler. Es wird also die Symmetrie(Balance) einer Vorstufe im > Orkus sein. > > Old-Papa Bei Dir ist der Fehler vorne, bei mir hinten.
Ralf S. schrieb: > Tektronix etc. haben alle genaue Erläuterungen in welcher > Reihenfolge man was macht gemäß Fehlerbild. Wenn du so eines von Tek da hast, kannst du das ja sinngemäss übertragen. Aber es handelt sich einfach um einen breitbandigen Verstärker mit Hochvolt- und Differenzausgang. Die Schaltungstechnik spielt bei dir ja auch nur eine untergeordnete Rolle, weil du den Bratzler finden musst - und der ist unabhängig von genauen Spannungen. Abgleichanweisungen für nach der Reparatur sind ja vermutlich im Manual, das ist zumindest beim HM604-2 der Fall.
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