Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Blutdruckmessgerät prinzipielle Funktionsweise?


von Horst (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe ein Blutdruckmessgerät welches nicht mehr richtig misst. Rein 
aus Interesse möchte ich verstehen, wieso.

Ich habe es auseinander gebaut und mal Druck auf die Manschette (an 3) 
gg - die ist dicht. Wenn man jedoch "umgekehrt" Druck auf den Messaparat 
gibt (in 3), entweicht die Luft durch das Magnetventil (4). Ist das 
normal? Was ist Nummer 5, ein Überdruckventil (ist dicht)?

Ggü einem iO Gerät habe ich das Gefühl, dass der Druck hier zu schnell 
verschwindet, ergo evtl das Ventil (4) defekt ist.

Danke, Horst.

von Horst (Gast)


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"Wenn man jedoch "umgekehrt" Druck auf den Messapparat
gibt (in 3), entweicht die Luft durch das Magnetventil (4)." - das ist 
wohl NO (normally open), im Fall des Druckaufbaus passiert das nicht. 
Hm.

Horst.

von Hp M. (nachtmix)


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Horst schrieb:
> entweicht die Luft durch das Magnetventil (4). Ist das
> normal?

Ja, nach Beendigung der Messung wird die Luft aus der Manschette sofort 
abgelassen.

>Was ist Nummer 5, ein Überdruckventil (ist dicht)?
Das wird das Ventil sein, durch das die Luft über eine "Gasbremse" 
während der Messung ganz langsam abgelassen wird, bis das Mikrofon den 
Herzschlag wieder hört.


Horst schrieb:
> Ggü einem iO Gerät habe ich das Gefühl, dass der Druck hier zu schnell
> verschwindet, ergo evtl das Ventil (4) defekt ist.

Möglich. Oder das (nicht sichtbare) Ventil der Pumpe

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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...ja, Messungen haben ergeben, dass das "Mikrofon" den Herzschlag 
selten und dann zu kurz wahrnimmt und nachpumpt. Einmal hats aber fkt, 
128/65 (was passt). Vll ist auch das "Mikrofon" hinüber.

Gasbremse "5" klingt sinnvoll. Denn nach der Messung macht es ja nochmal 
"puff" und die Luft ist spontan weg, das wird "4" veranlassen.

Horst.

von Hp M. (nachtmix)


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Wie gesagt, kann auch das Rückschlagventil der Pumpe undicht sein.
Dort würde ich am ehesten einen Fehler durch angesaugten Schmutz oder 
Abrieb erwarten.
Ein Überdruckventil braucht man nicht, denn die maximale Kompression 
kann man konstruktiv durch das Totvolumen -den Raum zwischen Kolben im 
OT und dem Rückschlagventil- einstellen.

von Horst (Gast)


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...ok, ich schaue mal ob ich mit Nebel eine undichte Stelle im 
aufgepumpten Zustand finde. Vll auch nur verharzt, fliegt hier schon 
ewig rum - wie immer :)

Danke, Horst.

von Uli S. (uli12us)


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Es kann auch einfach daran liegen, dass mans verkehrt anlegt, wenns mal 
geht und mal nicht. Ist mir selber schon passiert. Bei meinem zeigts 
dann beim aufpumpen gar nix an. 1cm nach rechts oder links drehen, 
reicht meistens schon, dass es richtig läuft.

von Udo S. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> bis das Mikrofon den Herzschlag wieder hört.

Deshalb soll man also nicht während der Messung sprechen.
Habe mich schon gewundert, was das soll.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Deshalb soll man also nicht während der Messung sprechen.
> Habe mich schon gewundert, was das soll.

Schwachsinn!

Solche primitiven Geräte gibt es nicht.

Zur Erfassung der Daten werden keine simplen Mikrofone benutzt und 
hinter den sogen. Transducern werden umfangreiche Filter angewandt.

Eine Beeinflussung durch Sprache ist schlicht nicht möglich.

von wosnet (Gast)


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Beim Sprechen wird der Blutdruckwert an sich beeinflusst (wie auch bei 
z.B. beim Bewegen während der Messung), das hat mit dem Messprinzip 
nichts zu tun.

von Phasenschieber S. (Gast)


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wosnet schrieb:
> Beim Sprechen wird der Blutdruckwert an sich beeinflusst (wie auch bei
> z.B. beim Bewegen während der Messung), das hat mit dem Messprinzip
> nichts zu tun.

Zur Messwerterfassung werden bei den meisten Geräten, zumindest bei den 
billigeren, Piezo-Wandler verwandt. Selbige reagieren auf Druckwellen 
und sind per se durch ihre Resonazfrequenz frequenzmässig schon sehr 
schmal eingerichtet.
Schall ist zwar auch eine Druckwelle, erreicht den Druckwandler 
(Transducer) aber nichtnur in sehr (zu) geringer Amplitude, sondern auch 
noch ausserhalb seiner Spezifikation.

Natürlich sollte man Artefakte, wie Bewegung, vermeiden, da sie auch 
Druckwellen erzeugen können, die durch die Filter gelangen.

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