Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehalt bei neuer Verantwortung


von ToniS (Gast)


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In unserem Unternehmen war es seither so, dass die Sicherheitsprotokolle 
(Maschinensicherheit) und die Protokolle für die CE-Konformität von 
einem Abteilungsleiter alleine unterschieben wurde.


Nun hat man in der Geschäftsführung wohl gemerkt, dass es nicht so gut 
ist jenes einer einzelnen Person zu überlassen. Deshalb will man diese 
Aufgaben jetzt auf die Projektleiter Elektro verteilen.


Die Projektleiter hatte man in der Vergangenheit eher klein geredet und 
ganz hart ausgedrückt „dumm“ gehalten. Man war halt für den Part Elektro 
zuständig, techn. Abstimmung mit dem Kunden, jedoch wie oben beschrieben 
hat Final jemand anderes die Sicherheit gegengezeichnet.
Somit steht weder im Vertrag/Stellen- und Arbeitsplatzbeschreibung 
irgendwas von Verantwortung/Sicherheit etc.


Wie kann man dieses mehr an Verantwortung die man übernehmen soll, 
monetär abbilden? Von Gehalt hat man Quasi noch einen Gruppenleiter 
zwischen den Projektleitern und den Abteilungsleiter.


Ein wegdrücken der Verantwortung ist nicht mehr möglich – die GF hat die 
Richtung schon mal gesetzt.

von Obstkorbfan (Gast)


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Locker 50€ oben drauf

von Senf D. (senfdazugeber)


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ToniS schrieb:
> Ein wegdrücken der Verantwortung ist nicht mehr möglich – die GF hat die
> Richtung schon mal gesetzt.

Wenn du dir ein paar Eier wachsen lässt, dann wirst sie natürlich 
wegdrücken können. Niemand kann dich dazu zwingen.

von Scheffe (Gast)


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ToniS schrieb:
> Wie kann man dieses mehr an Verantwortung die man übernehmen soll,
> monetär abbilden?

Du darfst dir immer als Erster Obst auf dem Gratisobst-Korb nehmen.

von Wayne (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Niemand kann dich dazu zwingen.

Logisch kann der Arbeitgeber eine Unterschrift unter Protokolle 
einfordern. Warum sich Leute dagegen wehren ist mir ein Raetsel. Gibt es 
nur in Deutschland. Darum ist hier auch alles so irre langsam.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Wayne schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Niemand kann dich dazu zwingen.
>
> Logisch kann der Arbeitgeber eine Unterschrift unter Protokolle
> einfordern.

Ich habe das so verstanden, dass er dann auch persönlich dafür haftet, 
was er unterschrieben hat, ansonsten brauchen wir hier im Thread auch 
nicht über Verantwortung diskutieren.

von Horst G. (horst_g532)


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Senf D. schrieb:
> dass er dann auch persönlich dafür haftet, was er unterschrieben hat

Natürlich haftet er auch persönlich für das, was er berufsbedingt 
unterschreibt. Ist und war schon immer so — Angestelltenverhältnis ist 
kein Freibrief zum Herumblödeln.
Im Ernstfall kommt es natürlich darauf an, wie die Unterschrift zustande 
kam – grobe Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz des Arbeitnehmers wird 
definitiv anders geahndet als ein Fehler, der nach Stand der Technik im 
Rahmen der üblichen Prozesse nicht vom Arbeitnehmer erkannt wurde.
Sorgfaltspflicht ist Teil eines jeden Angestelltenverhältnisses, und 
wenn der TO meint, einfach so irgendwelche Dokumente unterschreiben zu 
müssen, ohne zu wissen, was er da eigentlich tut, kann ihm wohl keiner 
helfen.

von DocHollywood (Gast)


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Normalerweise macht das der ce koordinator. Hier muss ein seminar belegt 
werden, das jmd befähigt, anlagen abzunehmen. Derjenige ist dann dafür 
zuständig und unterschreibt dann auch, wenn das unternehmen ihn dazu 
befähigt. Der Projektleiter etc kann gegenzeichnen zur sicherheit. Beide 
sollten sich natürlich vorher hier und da austauschen.

Einfach jmd unterschreiben lassen ist doch halbherzig.

Mehr geld? Vielleicht n bissl was, wird aber nicht der grosse wurf 
werden.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Horst G. schrieb:
> Angestelltenverhältnis ist kein Freibrief zum Herumblödeln.

Das sehe ich aber komplett anders. Wenn ich über längere Zeit nur Murks 
entwickele, dann kann man mich nach Abmahnung irgendwann entlassen, aber 
persönlich haftbar bin ich als normaler Angestellter eben gerade nicht 
für das Produkt, das mein Arbeitgeber verkauft (was einer der Vorteile 
dieses Status ist).

von Hospitant (Gast)


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Senf D. schrieb:
> persönlich haftbar bin ich als normaler Angestellter eben gerade nicht
> für das Produkt, das mein Arbeitgeber verkauft (was einer der Vorteile
> dieses Status ist).

Selbstverständlich bist Du das, in Deutschland können nur sogenannte 
„natürliche Personen“ haftbar gemacht werden, und das sind im Zweifel 
auch „normale Angestellte“. Sagt Dir der Eisenbahnunfall von Eschede 
etwas?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Hospitant schrieb:
> Selbstverständlich bist Du das, in Deutschland können nur sogenannte
> „natürliche Personen“ haftbar gemacht werden, und das sind im Zweifel
> auch „normale Angestellte“.

Wenn, dann wohl leitende Angestellte oder Geschäftsführer, etc.

> Sagt Dir der Eisenbahnunfall von Eschede
> etwas?

Ja, auch wenn es schon lange her ist. Wurden denn da normale 
Angestellte, also Konstrukteure von diesem Radreifen, haftbar gemacht 
und verknackt? Bestimmt nicht.

von Hospitant (Gast)


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Neben zwei Angestellten der Bundesbahn wurde damals auch zumindest ein 
Ingenieur des Radreifenherstellers angeklagt. Das Verfahren wurde zwar 
meines Wissens gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt, dennoch zeigt 
der Fall, dass bei grob fahrlässiger Handlung auch ein „normaler 
Angestellter“ sich vor Gericht verantworten muss, sollte er seiner 
Sorgfaltspflicht nicht nachkommen.

von NotBelieveTheHype (Gast)


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3% mehr

von Gelber Sack (Gast)


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Obstkorbfan schrieb:
> Locker 50€ oben drauf

NotBelieveTheHype schrieb:
> 3% mehr

Da Schreibt wohl die Geschäftsleitung auch mit!

von Yummi (Gast)


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Gelber Sack schrieb:
> Obstkorbfan schrieb:
>> Locker 50€ oben drauf

Mhh, ob ich Obstkorbfan kenne.
Die 50,- € sind mal bei einem Bekannten gefallen als überlegt wurde was 
angemessen ist bezüglich der höherer Haftungsrisiken. Wert auch in 
Diskussion mit mehreren anderen Personen vertreten. Sind beide im Safety 
Bereich unterwegs in der Region Regierungsbezirk Tübingen. Die Regel 
sind eher 0,- € Aufschlag, was ich aber nicht gerechtfertigt halte. Ist 
ja so schon schwer genug Entwickler für Safety zu begeistern.

Da ist doch ein Bonus Größenordnung Frau alle 2 Monate zum Essen 
einladen angemessen.

Wenn man sich anschaut in welchen Fällen es zu Mitarbeiter Haftung 
gekommen ist, ist das doch sehr überschaubar. Vor allem wenn ich an den 
ein oder anderen unfähigen Kollegen denke dem man im Leben schon 
begegnet ist.
Haftung meist bei Unglücken mit vielen Toten. Wenn man seine Arbeit 
halbwegs ordentlich macht hat sich das in der Regel erledigt, vor allem 
bei Maschinen die nur durch eingewiesenes Personal bedient werden 
dürfen.

Beitrag #6559805 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Berufsrevolutionär (Gast)


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ToniS schrieb:
> und die Protokolle für die CE-Konformität von
> einem Abteilungsleiter alleine unterschieben wurde.

> Wie kann man dieses mehr an Verantwortung die man übernehmen soll


Frag einen Juristen und der wird dir sagen das die CE-Unterschrift 
keinen Pfifferling wert ist, im Schadens-/Haftungsfall wird der GF 
verknackt.

Also schmink Dir den parfürmierten Schaum von wegen 'mehr Verantwortung' 
ganz schnell ab.

Beitrag #6559862 wurde von einem Moderator gelöscht.
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