Forum: Ausbildung, Studium & Beruf welche Vor- und Nachteile hat man als Betriebsratsmitglied


von harald (Gast)


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Hallo
welche Vor- und Nachteile sind denkbar, wenn man sich als Betriebsrat 
zur Wahl stellt? Eure Erfahrungen, Meinungen wären für mich interessant.

von Markus M. (adrock)


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harald schrieb:
> Hallo
> welche Vor- und Nachteile sind denkbar, wenn man sich als Betriebsrat
> zur Wahl stellt? Eure Erfahrungen, Meinungen wären für mich interessant.

Vorteile: 6 Monate Kündigungsschutz ab Aufstellung zur Wahl, bis 12M 
nach Ende der Amtszeit

Das sollte aber kein Grund sein BR Mitglied zu werden.

Nachteile hängen sehr stark vom Betrieb ab. Bei uns keine, außer der 
Arbeitzeit die man für BR-Sachen benötigt. Auch das ist natürlich 
abhängig vom Betrieb und Größe des BRs.

von Den O. (denon)


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Ne macht nur Sinn wenn man irgendwie selber Ärger mit dem Chef hat und 
aus irgendwelchen Gründen Sicherheit im Job braucht.
für alles was mit Karriere zu tun hat ist es Unsinn, man sollte auch 
nicht unterschätzen wie bescheuert die Probleme sind die man lösen soll

von Hel S. (zipp)


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harald schrieb:
> Hallo
> welche Vor- und Nachteile sind denkbar, wenn man sich als Betriebsrat
> zur Wahl stellt? Eure Erfahrungen, Meinungen wären für mich interessant.

Die Aufgaben und Pflichten des BR sind eindeutig im 
Betriebsverfassungsgesetz geregelt, Hauptaufgabe der BR (Betriebrat) 
sind die Vertretung der Beschäftigten. Die gelebte Realität ist 
Betriebsabhängig. Hier spielt eine wichtige Rolle der Gewerkschaftliche 
Organisationgrad.
Persönliche Vorteilsnahmen sind sowohl nach BetrVerfGes als auch nach 
Gewerkschaftssatzungen untersagt und können (werden!) strafrechtlich 
verfolgt.
Massgeblich sollte sein, wenn es sich um deine Person dreht, in wie weit 
du bereit bist, Interessen anderer mit allen konsequenzen zu vertreten.
Wenn du das nicht bist oder unsicher, lass es. Aufgrund deiner 
Fragestellung würde ich dir das zweite empfehlen.
cu zipp

: Bearbeitet durch User
von Aus Erfahrung (Gast)


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Wenn der Arbeitgeber dich vorschlägt ist es o.k.! Sonst Pfoten weg!

Bei uns hatten die immer Sitzungen oder Seminare wenn es viel zu tun gab 
in der Firma. Das waren Kameradenschweine...

von Brandmeister (Gast)


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Wenn du morgens um 10 Uhr schon Bier saufend und rauchend vor dem 
Betriebsrats"büro" rumstehen willst wie in so manchen 
IGM-Grossbetrieben.
Da denkt man dann immer "Häh bin ich jetzt vorm Edeka oder noch auf 
Gelände von <bekannter Autobauer>".

Das ist die selbe Sorte die früher beim rumgehangen hat. Saufen+Rauchen 
+ Zeit absitzen und dafür Geld kassieren. Zur Fortbildung gehts auf 
"Seminare" wo man lernt wie man sauft+raucht+rumhurt.

Wenn die nicht in die Grossbetriebe reingekommen wären, würde die alle 
beim Edeka rumstehen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hel S. schrieb:
> Massgeblich sollte sein, wenn es sich um deine Person dreht, in wie weit
> du bereit bist, Interessen anderer mit allen konsequenzen zu vertreten.
> Wenn du das nicht bist oder unsicher, lass es.
Genau so sehe ich das auch. Wenn Du nur Vorteile daraus ziehen willst, 
ist es nicht der richtige Job für Dich. Denn darum geht es dabei nämlich 
nicht.

von Karriere geiler Arbeiter (Gast)


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Vorteile: keine
Nachteile: sehr viele

von Quereinsteiger (Gast)


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Ich war im Betriebsrat. Es war interessant, weil ich dadurch gut 
informiert war und viele Kontakte in andere Abteilungen hatte, aber ich 
war auch sehr enttäuscht, wie das Management mit den eigenen 
Mitarbeitern umgeht und vieles auf den Betriebsrat schiebt. Somit 
größter Nachteil: Man lernt seinen Arbeitgeber leider noch mal ganz 
anders kennen, primär von der schlechten Seite.

Die langen Kündigungsfristen sind zwar ein Vorteil, aber waren für mich 
tatsächlich kein Motivator. Als ganze Niederlassungen geschlossen 
wurden, gab es für BR-Mitglieder keine Abfindung, sondern eine 
Versetzung in andere Niederlassungen.

Treffen durften bei uns nicht digital stattfinden. Zu Corona-Zeiten 
sollte das aber möglich sein.

Meine Vorgesetzten waren etwas komisch als ich im BR war. Meine Chefs 
hatten Angst, dass ich Informationen an Mitarbeiter preis gebe 
(drohender Stellenabbau etc..). Aber da habe ich mich immer sehr an die 
Geheimhaltung gehalten. Es waren meistens die Chefs selbst, die in der 
Kantine ihre Klappe nicht halten konnten und sich dann wunderten, wenn 
Gerüchte rumgingen. Ich habe meine Kollegen bestmöglich über ihre Rechte 
und Optionen aufgeklärt - das finden Chefs auch nicht immer gut.

Alles in allem: Ich hatte das Gefühl, für meine Kollegen zumindest ein 
wenig was zu erreichen und habe großen Respekt davor, wie unser 
BR-Vorstand gekämpft hat. Allerdings ist es nicht so wie bei Daimler, 
dass ein BR viele Druckmittel gegen einen AG in der Hand hast. Die 
Realität sind lange Rechtstreite, die sich wie Kaugummi ziehen.

von Elektrofan (Gast)


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Betriebsrat: Ja-nein?

Ich war mal Vertrauensmann der IGMetall in einem gewerkschaftlich
gut organisierten, größeren Betrieb.
Dessen langjähriger Betriebsratvorsitzende war ein wirklicher 
Arbeitnehmervertreter!

Und ja, es ist bekannt das Betriebsrat und Arbeitgeber lt.
§2 Betriebsverfassungsgesetz "vertrauensvoll zusammenarbeiten"
müssen.
Aber doch nicht so kreativ, wie ein gewisser ehemaliger 
Gesamtbetriebsratsvorstzender von VW:
https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Volkert#VW-Aff%C3%A4re

Und es ist auch klar, dass
Betriebsrat nicht gleich Gewerkschaft ist/sein kann.
---
Leider änderten sich die früheren Verhältnisse in der IGM verstärkt,
seit "unser Walter" Riester 1993 deren 2. Vorsitzender wurde.
Und zwar gerade NICHT in Richtung Arbeitnehmer:

Die Mitbestimmung wurde zum "Co-Managment" 'upgedated', der
Gegensatz von Kapital und Arbeit
verschwand ersatzlos von jeder Agenda.

Die "Riesterrente" wurde erfunden; diese sollte als privater
(also nicht mehr auf Risiko des Staates, sondern das des
Arbeitnehmers laufenden) Zusatzes zur gesetzlichen Rente
befeuert werden.

Die Gewerkschaftszeitung "Metall" kam nur noch halb so oft heraus,
und brachte zeitgemässe Tipps zur Geldanlage!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Brandmeister schrieb:
> Das ist die selbe Sorte die früher beim rumgehangen hat. Saufen+Rauchen
> + Zeit absitzen und dafür Geld kassieren. Zur Fortbildung gehts auf
> "Seminare" wo man lernt wie man sauft+raucht+rumhurt.

Ich dachte, das macht der Inbetriebnahmeingenieur? Oder ist er der der 
Seminarleiter?

Beitrag #6561452 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd (Gast)


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Vorteile: Du bist im Prinzip unkündbar
Wenn du rechtschaffen bist, kannst du dich wirklich für die Mitarbeiter 
des Unternehmens einsetzen
Nachteile: Du pinkelst deinem Chef ans Bein.
Du wirst für BR-Tätigkeiten freigestellt, dies muss während der 
regulären Areitszeit erfolgen. Als wertvoller Mitarbeiter oder 
High-Performer kannst du also nur noch etwa 75% deiner eigentlichen 
Tätigkeit verrichten. Du solltest durch BR-Tätigkeiten weder Vor- noch 
benachteiligt werden, aber gehe mal davon aus, dass deine allg. Leistung 
merklich sinken wird. Allgemeine Gehaltserhöhungen nimmt du mit, 
individuelle kannste knicken.

Beitrag #6561493 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rudi Radlos (Gast)


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Bernd schrieb:
> Vorteile: Du bist im Prinzip unkündbar

Theretisch schon. Es gab schon Fälle, den hat man einen Hammer in die 
Tasche gelegt um ihn fristlos zu kündigen, berichtet mir ein IGM-Dozent.
1.Man bekommt den Betriebsrat, den man gewählt hat. Der kann rührig oder 
ein Depp sein.
2.Rechte: https://www.gesetze-im-internet.de/betrvg/
3.Betriebsratsarbeit erfordert Zeit, Wissen, Durchsetzungsfreude und ist 
nicht in jedem Fall gleichzusetzen mit den Interessen der Gewerkschaft 
oder der Geschäftsführung. Die Erfahrungen Gewerkschaft können jedoch 
sehr hilfreich sein, da sie viele Pappenheimer kennen. Eine Schulung ist 
zu empfehlen!

von Manfred (Gast)


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Rudi Radlos schrieb:
> 1.Man bekommt den Betriebsrat, den man gewählt hat. Der kann rührig oder
> ein Depp sein.

Und es kann passieren, selbst erlebt, dass der BR-Vorsitzende sein 
Fähnchen in den Wind hängt und nach langjährig guter Arbeit auf einmal 
in die Gegenrichtung abdriftet:

IGM-Mitglied, SPD-Mitglied ... dann Stadtrat und nun stellvertretender 
Bürgermeister, Kumpanei zahlt sich aus. Unsere Interessen als 
Mitarbeiter hat er auf dem Weg weitestgehend aus dem Auge verloren, 
seine Abwahl aus dem BR kam 10 Jahre zu spät.

Oder anders: Aus dem BR zur BR-Vorsitzenden, ist die Dame dann aus der 
Firma ausgeschieden und wurde 2. Bevollmächtigte der regionalen IGM. 
Auch eine gute Karriere, der Stellenabbau in der Firma betrifft sie 
jedenfalls nicht persönlich. Sei es so, bei einem Streit gegen die Firma 
hat sie meine Interessen ordentlich vertreten, ist also auf der 
richtigen Seite verblieben.

harald schrieb:
> Meinungen

Weil Du hier fragen musst: Lasse es sein.

von A. S. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Weil Du hier fragen musst: Lasse es sein.

Wäre er Gewerkschaftsmitglied, wusste er es. Also ist er vielleicht 
junger Ingenieur. Dann sollte er weitermachen, die sind oft nicht 
repräsentiert.

Beitrag #6562056 wurde von einem Moderator gelöscht.
von IGMetalhead (Gast)


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In der aktuellen Zeit heißt BR leider auch oft mit der GF zu verhandeln 
wie viele Jobs wegfallen und das anschließend auf der 
Betriebsversammelung den Kollegen und Kollegeninnen zu erklären.

Beitrag #6562092 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dennis E. (Gast)


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Aus Erfahrung schrieb:
> Wenn der Arbeitgeber dich vorschlägt ist es o.k.! Sonst Pfoten
> weg!
>
> Bei uns hatten die immer Sitzungen oder Seminare wenn es viel zu tun gab
> in der Firma. Das waren Kameradenschweine...

Das Kameradenschwein bist eher DU wenn du nicht weißt warum es einen 
Betriebsrat gibt.

von Elektrofan (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Inwieweit wird denn Deiner Meinung nach die gesetzliche
> Rentenversicherung auf Risiko des Steuerzahlers betrieben?

Zumindest wird dieses Risiko nicht vorwiegend auf den Schultern des
Arbeitnehmers abgeladen, anders definitiv bei jedweder
Privatversicherung.
(War/ist das womöglich erster Zweck der Einführung
der Riester-Rente?)

von Elektrofan (Gast)


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Marcel schrieb:
> Was ist eigentlich der Unterschied zw. Betriebsrat und Personalrat?

Betriebsräte gibt's in der Privatwirtschft,
Personalräte in öffentlichen Unternehmen.

Das bedeutet z.B. für das für die Arbeitgeber nicht unwichtige
Ranking der Kündbarkeit:

1.) Normale Arbeitnehmer,
    d.h. diejenigen abhängig Beschäftigte, die in der Privatwirtschaft
    zugange sind und zum erheblichen Teil für die Alimentation der
    unter dennachfolgend aufgeführten Gruppen, insbesondere die unter
    3.) und 4.), aufgeführten, sorgen.

2.) Betriebsräte

3.) Arbeitnehmer bei öffentlichen Arbeitgebern
    (solange sie nicht in als 'falsch' deklarierten politischen
    Organisationen Mitglied sind bzw. deren Ansichten vertreten)

4.) Personalräte

von Rudi Radlos (Gast)


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IGMetalhead schrieb:
> In der aktuellen Zeit heißt BR leider auch oft mit der GF zu verhandeln
> wie viele Jobs wegfallen und das anschließend auf der
> Betriebsversammelung den Kollegen und Kollegeninnen zu erklären.

Leider haben Fehlentscheidungen der der Geschäftsführung oft damatische 
Folgen wie auf der Titanic. Der BR kann dann höchstens noch die 
Rettungsboote nach sozialen Gesichtspunkten beurteilen. Das macht aber 
auch keinen Spaß, wenn man anschließend noch eine überlebensfähige Firma 
haben möchte! Mitbestimmung und Informationspflicht sind 2 ganz 
verschiedene Sachen lt. Betriebsverfassungsgesetz (die man haargenau 
kennen sollte).

von Manfred (Gast)


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A. S. schrieb:
> Wäre er Gewerkschaftsmitglied, wusste er es.

Auch, wenn der Betriebsrat per Gesetz unabhängig ist, hat er ohne 
Gewerkschaft kaum Überlebenschancen. Ich wüsste nicht, wer, außer den 
Gewerkschaften, die notwendigen Lehrgänge anbietet. Wenn es zu 
Rechtsstreitigkeiten mit dem Arbeitgeber kommt, berät die Gewerkschaft 
sehr gerne und liefert Adressen kompetenter Anwälte.

> Also ist er vielleicht junger Ingenieur.
> Dann sollte er weitermachen, die sind oft nicht repräsentiert.

Ingenieure sind dort häufig unterrepräsentiert. Bei uns hat sich vor 
Jahren ein eher alter Ing. für den BR aufstellen lassen und es gab viele 
Diskussionen im Kollegenkreis, ob der wählbar ist. Nachdem er drin war, 
hat er einen sehr guten Job gemacht, mit seiner penetranten 
Hinterfragerei diverser Dinge aber auch die anderen BR-Mitglieder heftig 
genervt.

Aber egal, ob jung oder alt: Man braucht eine gewisse 
Persönlichkeitsstruktur, umgangssprachlich "Eier in der Hose", ohne 
diese ist man im BR fehl am Platze.

IGMetalhead schrieb:
> In der aktuellen Zeit heißt BR leider auch oft mit der GF zu verhandeln
> wie viele Jobs wegfallen und das anschließend auf der
> Betriebsversammelung den Kollegen und Kollegeninnen zu erklären.

Das ist nicht Aufgabe des Betriebsrates, unangenehme Maßnahmen verkündet 
die Leitung selbst, sie wird ja zu den Betriebsversammlungen eingeladen.

Der Betriebsrat ist dann dafür da, diese Maßnahmen als unpassend zu 
bezeichnen und die Leitung zu bestänkern.

von Elektrofan (Gast)


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>> In der aktuellen Zeit heißt BR leider auch oft mit der GF zu
>> verhandeln wie viele Jobs wegfallen und das anschließend auf der
>> Betriebsversammelung den Kollegen und Kollegeninnen zu erklären.

> Das ist nicht Aufgabe des Betriebsrates, unangenehme Maßnahmen verkündet
> die Leitung selbst, sie wird ja zu den Betriebsversammlungen eingeladen.

Ja, aber bei der dann konkret aufzustellenden Entlassungsliste kommt
der Betriebsrat mit ins Spiel,
Stichwort Sozialauswahl, Mitbestimmung (da kommt sie zur Geltung!): =>
Der BR entlässt ...

Das schreibe ich nicht einfach so daher, sondern bekam ich seinerzeit,
als IGM-Vertrauensmann, von BR-Mitgliedern genauso erzählt, als die
Hälfte der Belegschaft "freigesetzt" wurde.
Hätte ich damals nicht Ehefrau und 2 Kinder gehabt, wäre ich auf
dieser Entlassungsliste verblieben.

von Arbeiter (Gast)


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Ich halten vom BR in Betrieben gar nichts. Ich spreche da aus Erfahrung. 
Wenn es wirklich drauf ankommt, dass man Hilfe benötigt, dann ist der BR 
keine gute Stütze. Wenn die Chefs wollen dass der Mitarbeiter gehen 
soll/muss (ohne vorhandenen Verstöße) , dann kann der BR auch nichts 
machen. Der BR ist quasi eine finanzierte Abteilung von der Firma. Ab 
einer gewissen Größe ist es auch vorgeschrieben, dass es in der Firma 
einen BR geben muss.

von MeierKurt (Gast)


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Manfred schrieb:
> A. S. schrieb:
>> Wäre er Gewerkschaftsmitglied, wusste er es.
>
> Auch, wenn der Betriebsrat per Gesetz unabhängig ist, hat er ohne
> Gewerkschaft kaum Überlebenschancen. Ich wüsste nicht, wer, außer den
> Gewerkschaften, die notwendigen Lehrgänge anbietet. Wenn es zu

Eigene Erfahrungen: Wenn du ne Klitsche bist, guckt dich die Gewerkschft 
(hier IGM) mit dem Allerwertesten nicht an - auch bei Org-Grad >80% (das 
hatte sich nach diversen Fehlerfahrungen dann auch bald erledigt). Dass 
den Gewerkschaften die Mitglieder weglaufen liegt jedenfalls nicht an 
den Mitgliedern.

Seminare: Viele private Anbieter (Poko, ifb undsoweiter) - qualitativ 
(incl. Rahmenprogramm) zuweilen besser, preislich ähnlich.
Die Gewerkschaft hat den Vorteil, dass sie komplette Schulungsstätten 
(incl Unterbringung und Verpflegung) besitzt - also alles in einem Haus, 
was u.a. förderlich für die abendlichen geselligen Runden ist. Es geht 
dabei nicht ums Saufen oder Feiern, sondern eher um Erfahrungsaustausch 
und netzwerken.
Dafür sind (eventuell!, Einzelfall entscheidet) die Referenten beim 
privaten Anbieter besser (und paradoxerweise im Einzelfall schlechter 
bezahlt).

> Rechtsstreitigkeiten mit dem Arbeitgeber kommt, berät die Gewerkschaft
> sehr gerne und liefert Adressen kompetenter Anwälte.
>
Najaa. Durchwachsene Erfahrungen mit Kompetenz der IGM. Ohne ins Detail 
gehen zu wollen - ich würde mir im privaten Zweifelsfall jedenfalls 
selbst einen Arbeitsrechtsanwalt suchen.
Vorteil: rechtliche Unterstützung von Gewerkschaftsseite kostet dem 
Gewerkschaftsmitglied erstmal nichts.

>> Also ist er vielleicht junger Ingenieur.
>> Dann sollte er weitermachen, die sind oft nicht repräsentiert.
>
Kommt immer drauf an. Will der junge Ingenieur Karriere im klassischen 
Sinne machen, dann ist zu große BR-Nähe (Kandidadur, Wahlvorstand, 
BR-Mitgliedschaft) hinterlich.
Über BR-Arbeit an einen Gewerkschaftsposten heranzukommen ist na andere 
Sache (Erfolgsaussichten? - keine Ahnung)

> Ingenieure sind dort häufig unterrepräsentiert. Bei uns hat sich vor
> Jahren ein eher alter Ing. für den BR aufstellen lassen und es gab viele
> Diskussionen im Kollegenkreis, ob der wählbar ist. Nachdem er drin war,
> hat er einen sehr guten Job gemacht, mit seiner penetranten
> Hinterfragerei diverser Dinge aber auch die anderen BR-Mitglieder heftig
> genervt.

Wenn der BR teilweise aus Schläfern und Bremsern besteht, kann sowas 
vorkommen, andererseits wenn der Kollege einfach nur nervig ist, ist es 
was anderes. Alles besser zu wissen incl. Korinthenkackerei bringt nicht 
voran. Um etwas zu erreichen braucht man Augenmaß, um das Spiel zu 
beherrschen muss man nachvbollziehen können, wie die Gegenseite tickt 
und denkt - um die Instrumente, die den BR gegeben sind, sinnvoll und 
zielführend einzusetzen - und nicht nur weil mans kann.

> Aber egal, ob jung oder alt: Man braucht eine gewisse
> Persönlichkeitsstruktur, umgangssprachlich "Eier in der Hose", ohne
> diese ist man im BR fehl am Platze.
>
Man darf sich aus nichts nix machen - und wie gesagt: keine klassische 
Karriere anstreben. BR-Vorsitzender ist nochmal ne andere Nummer, da man 
dabei der Verhandlungsführer und Ansprechpartner gegenüber dem AG ist. 
Das kann - gemessen an den Ergebnissen - ziemlich aufreibend werden 
(eigene Erfahrung).

Für "große" BR in großen Firmen mit langjährigen, freigestellten 
Mitgliedern bis hin zum Konzernbetriebsrat gelten noch paar andere 
Eckpunkte - gewisse Fehlentwicklungen und schwarze Schafe inclusive - 
das ist nicht unbedingt mit einem kleinen BR in einer kleinen Firma zu 
vergleichen.

> IGMetalhead schrieb:
>> In der aktuellen Zeit heißt BR leider auch oft mit der GF zu verhandeln
>> wie viele Jobs wegfallen und das anschließend auf der
>> Betriebsversammelung den Kollegen und Kollegeninnen zu erklären.
>
> Das ist nicht Aufgabe des Betriebsrates, unangenehme Maßnahmen verkündet
> die Leitung selbst, sie wird ja zu den Betriebsversammlungen eingeladen.
>
Von Freisetzungen abgesehen - unangenehme Maßnahmen werden gern dem BR 
in die Schuhe geschoben. Mit all den schönen Instrumenten der 
Kommunikation vom Nebensatz "weil es der BR so will" (anstelle "weil es 
gesetzliche Regelungen, die wir bisher ignorierten, so vorschreiben") 
angefangen bis hin zur üblen Nachrede in kleiner Runde oder einfacher 
Bemühungen die Belegschaft gegen den BR auszuspielen... Ist alles im 
Preis mit drin. Kommunikation hilft.

> Der Betriebsrat ist dann dafür da, diese Maßnahmen als unpassend zu
> bezeichnen und die Leitung zu bestänkern.

Nun, es gibt da - unter anderen - einige Maßnahmen (BetrVG §87), für die 
der AG die Zustimmung des BR zwingend braucht. Und was ist, wenn man 
etwas braucht? Ja, man muss dafür was liefern...

von MeierKurt (Gast)


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Arbeiter schrieb:
> Ich halten vom BR in Betrieben gar nichts. Ich spreche da aus
> Erfahrung.

Ach? Erzähl mal, gib mal paar Eckpunkte.

> Wenn es wirklich drauf ankommt, dass man Hilfe benötigt, dann ist der BR
> keine gute Stütze. Wenn die Chefs wollen dass der Mitarbeiter gehen
> soll/muss (ohne vorhandenen Verstöße) , dann kann der BR auch nichts
> machen. Der BR ist quasi eine finanzierte Abteilung von der Firma. Ab

Unsinn, der BR ist die unabhängige Vertretung der Mitarbeiter - gewählt 
durch die Mitarbeiter. Wenn natürlich nur Versager - im Sinne einer 
Mitarbeitervertretung - kandidieren (einen BR wollen alle, aber keiner 
wills machen), siehts eher schlecht aus - das ist halt das Risiko von 
Belegschaften aus Egoisten. Im anderen Fall kann es eine Truppe von 
Speichelleckern geben, die vom AG auftragsgemäß für den BR kandidieren - 
tja, Augen auf bei der BR-Wahl. Sonst: Pech. Oder kurz: Die Qualität 
eines BR hängt schon bisschen an der Qualität (bzgl. Horizont und 
Interesse) der Belegschaft ab.

Wasauchimmer:
Der BR wird der Kündigung nicht zustimmen (Anhörungspflicht des BR, ohne 
Anhörung ist die Kündigung rechtlich ohnehin unwirksam).

Der AG kann dann trotzdem eine wirksame Kündigung aussprechen, muss aber 
dem AN die Stellungnahme des BR aushändigen. Damit hat der AN dann im 
Kündigungsschutzprozeß hervorragende Karten.
Alles unter der Voraussetzung, dass der BR seine Arbeit korrekt macht: 
Einer Kündigung wird im Allgemeinen nicht zugestimmt und die 
Kündigungsgründe des AG in der Stellungnahme widerlegt oder gleich 
zerrissen - evtl. Ausnahme: strafrechtliche Verfehlung des Mitarbeiters.

Etwas anderes ist es, wenn ein Aufhebungsvertrag gemacht wird - da ist 
der BR komplett aussen vor.
Muss jeder selber wissen, ob er auf solch einen Vertrag eingeht. Der AG 
kann jedenfalls niemand zwingen, dem Vertrag zu unterschreiben und muss 
dem AN natürlich die Möglichkeit einräumen, einen Vertrag prüfen zu 
lassen und derartiges... hat aber wie gesagt mit dem BR nichts zu tun.

> einer gewissen Größe ist es auch vorgeschrieben, dass es in der Firma
> einen BR geben muss.

Es gibt diese Pflicht nicht. Das wäre auch Unsinn, da die Bildung des 
BRs der Belegschaft obliegt. Die Belegschaft kann man aber nicht 
zwingen, einen BR zu wählen. Genausowenig wie man jemand zwingen kann, 
dafür zu kandidieren.
Logisch? Oder?

von MeierKurt (Gast)


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Aus Erfahrung schrieb:
>
> Bei uns hatten die immer Sitzungen oder Seminare wenn es viel zu tun gab
> in der Firma. Das waren Kameradenschweine...

Fröhnt ihr den eher erratischen Organisationsstil für eure Arbeit? Dann 
sieht es auf den ertsen Blick wie ein Managementfehler aus.
Auf den zweiten könnte es volle Absicht sein, um euch gegen den BR 
aufzubringen. Das ist ja schön gelungen. Und ihr merkts nichtmal.

Kleiner Hinweis warum und wieso:
Reguläre BR-Sitzungen werden turnusmässig durchgeführt und stehen schon 
Wochen vorher fest und Seminare Monate vorher.

von MeierKurt (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Marcel schrieb:
>> Was ist eigentlich der Unterschied zw. Betriebsrat und Personalrat?
>
> Betriebsräte gibt's in der Privatwirtschft,
> Personalräte in öffentlichen Unternehmen.
>
und das wars dann auch schon, der Rest ist wirrer Quatsch
Immerhin etwas.

von MeierKurt (Gast)


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Bernd schrieb:
> Vorteile: Du bist im Prinzip unkündbar

Sagen wir so: Es ist schwierig. Aber nicht unmöglich.

> Wenn du rechtschaffen bist, kannst du dich wirklich für die Mitarbeiter
> des Unternehmens einsetzen
> Nachteile: Du pinkelst deinem Chef ans Bein.

Ich nicht, mein direkter Chef leidet auch unter diversen "Maßnahmen" 
oder "Furzideen" der Führung. Da kann es passieren, dass der BR durch 
seine "mässigende" Einwirkung auf die Geschäftsleitung durchaus 
Anerkennung beim direkten Vorgesetzten findet. Schließlich will man ja 
gemeinsam etwas erreichen - man sollte dazu die Schnittmenge der 
Interessen suchen und nicht darüber nachdenken, wie man es "dem mal 
zeigen" kann.

> Du wirst für BR-Tätigkeiten freigestellt, dies muss während der
> regulären Areitszeit erfolgen. Als wertvoller Mitarbeiter oder
> High-Performer kannst du also nur noch etwa 75% deiner eigentlichen

Ach komm, wer ist denn 100% jeden Tag "bei der Sache"? Sowas kannste im 
Personalgespräch bringen, dann haben alle was zu lachen. Man muss die 
BR-Arbeit nicht ausufernd betreiben - und: BR-Sitzungen, ja - aber wer 
will behaupten, dass jedes der anderen Meetings sinnvoll ist und unseren 
Highperformer nicht noch schlimmer ausbremst? Wenn die Arbeit Spaß 
macht, lässt man sich durch das bisschen BR-Arbeit nicht lähmen.

> Tätigkeit verrichten. Du solltest durch BR-Tätigkeiten weder Vor- noch
> benachteiligt werden, aber gehe mal davon aus, dass deine allg. Leistung
> merklich sinken wird. Allgemeine Gehaltserhöhungen nimmt du mit,
> individuelle kannste knicken.

Karriere kannste knicken. Oder besser: Stell dich mal darauf ein, dass 
du nicht besonders schnell weiter kommst. Natürlich darfst du durch 
deine BR-Arbeit vom Arbeitgeber her keinen Nachteil erleiden. Dafür 
bekommst du auch keinen Vorteil von eben jener Stelle.
Also mal vom Arbeitgeber der "alten Schule" ausgegangen - gerade die, 
die den BR als ihren Feind sehen - gibt auch Gegenbeispiele.

von Senf D. (senfdazugeber)


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MeierKurt schrieb:
> Dass den Gewerkschaften die Mitglieder weglaufen liegt jedenfalls nicht
> an den Mitgliedern.

Stimmt vor allem nicht bei der IG Metall als größte Einzelgewerkschaft. 
Die Anzahl ist seit vielen Jahren ziemlich konstant bei etwas über 2,2 
Millionen Mitgliedern.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/291605/umfrage/mitgliederentwicklung-der-ig-metall/

: Bearbeitet durch User
von Rudi Radlos (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Stimmt vor allem nicht

Glaube keine Statistik, die Du nicht selbst gemacht hast. Wenn einer 
Firma die Kunden wegsterben, wird sie auch keine Erfolge feiern. Das 
heißt, dass eine Gewerkschaft auch nur Mitglieder hat, solange es noch 
Firmen gibt.

In nächster Zeit werden einige Insolvenzen stattfinden weil Kunden 
weggestorben sind. Da kann ein weitsichtiger Betriebsrat sehr nützlich 
sein wenn er die Sünden des Managements frühzeitig erkennt und Wege 
findet.

von Reinhard S. (rezz)


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Arbeiter schrieb:
> Ab
> einer gewissen Größe ist es auch vorgeschrieben, dass es in der Firma
> einen BR geben muss.

Sag mal ne Quelle. Wäre mir neu.

von Rudi Radlos (Gast)


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>> einen BR geben muss.
> Sag mal ne Quelle. Wäre mir neu.

Die Quelle gab es noch nie. AB 5 Leuten KANNST Du einen wählen. Die 
Gewerkschaft wird Dir gern dabei helfen, es richtig zu machen, da ein 
paar Kleinigkeiten zu beachten sind. 
https://www.betriebsratswahl.de/betriebsratsgroesse

von MeierKurt (Gast)


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Senf D. schrieb:
> MeierKurt schrieb:
>> Dass den Gewerkschaften die Mitglieder weglaufen liegt jedenfalls nicht
>> an den Mitgliedern.
>
> Stimmt vor allem nicht bei der IG Metall als größte Einzelgewerkschaft.

> Die Anzahl ist seit vielen Jahren ziemlich konstant bei etwas über 2,2
> Millionen Mitgliedern.
> 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/291605/umfrage/mitgliederentwicklung-der-ig-metall/

Dann ist ja alles gut. Statistisch gesehen.
Deckt sich leider nicht mit meiner Erfahrung. Ich habe bisher jedenfalls 
mehr Abmeldungen (aus Enttäuschung) als Neumitglieder registriert. Wie 
gesagt - kleiner Betrieb, uninteressant für die große IGM.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> In nächster Zeit werden einige Insolvenzen stattfinden weil Kunden
weggestorben sind. Da kann ein weitsichtiger Betriebsrat sehr nützlich
sein wenn er die Sünden des Managements frühzeitig erkennt und Wege
findet.

Ein Betriebsrat findet hoechsten Wege, noch ein Maximum ans 
Sozialleistungen rauszudruecken, nicht wie der Betrieb weitergefuehrt 
werden koennte

von Rudi Radlos (Gast)


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Pandur S. schrieb:
> Ein Betriebsrat findet hoechstens Wege, noch ein Maximum ans
> Sozialleistungen rauszudruecken

Wenn Du die Probleme Deiner Gegenüber ausreichend  kennst, lässt sich 
manchmal noch etwas regeln. Ein Eisenbahnkranhersteller hat z.B. durch 
rührige Kollegen nebenbei Straßenbahnen gebaut und dadurch Arbeitsplätze 
gerettet. Man sollte eben das verkaufen, was der Markt gerade braucht, 
statt wertvolle Leute zu entlassen (was ratlose Manager gern als ERSTES 
tun)!

Beitrag #6567327 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Elektrofan schrieb:
> Zumindest wird dieses Risiko nicht vorwiegend auf den Schultern des
> Arbeitnehmers abgeladen,

Schau an; dieser Beitrag ist doch glatt stehengeblieben ...

Beitrag #7192214 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193435 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193484 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7193752 wurde von einem Moderator gelöscht.
von rudi radlos (Gast)


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Jahre spääääter gilt immer noch das Betriebsverfassungsgesetz. Deine 
Gewerkschaft könnte Dir helfen. 
https://www.gesetze-im-internet.de/betrvg/BJNR000130972.html

von Shorty (Gast)


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Größter Nachteil: Wenn du deinen Job verlierst, dann kriegst du keinen 
neuen mehr. Zumindest nicht als Ingenieur.

von Hans (hansll)


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Shorty schrieb:
> Größter Nachteil: Wenn du deinen Job verlierst, dann kriegst du
> keinen
> neuen mehr. Zumindest nicht als Ingenieur.

Weil?

von Shorty (Gast)


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Hans schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Größter Nachteil: Wenn du deinen Job verlierst, dann kriegst du
>> keinen
>> neuen mehr. Zumindest nicht als Ingenieur.
>
> Weil?

man sich keine ehemaligen Betriebsräte in das Unternehmen holt? Die 
kosten nur Geld.

von Zocker_61 (Gast)


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> von Shorty (Gast)
> 16.09.2022 20:09

> man sich keine ehemaligen Betriebsräte in das Unternehmen holt? Die
> kosten nur Geld.

Dummes Zeug.

Unglaublich was hier teilweise ein Schwachsinn verzapft wird.

von Manfred (Gast)


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rudi radlos schrieb:
> Jahre spääääter gilt immer noch das Betriebsverfassungsgesetz. Deine
> Gewerkschaft könnte Dir helfen.

Das ist ein interessanter Widerspruch: Per Gesetz ist der Betriebsrat 
unabahängig von der Gewerkschaft, in der Realität hat diese praktisch 
immer die Finger drin und bildet die BR-Mitglieder aus.

Shorty schrieb:
> Größter Nachteil: Wenn du deinen Job verlierst, dann kriegst du keinen
> neuen mehr.

Vorteil ist, dass Du den Job nicht so leicht verlierst. Der gesetzliche 
Kündigungsschutz kommt einigen 'Spezialisten' sehr entgegen.

Ein extremes Beispiel war eine Firma, die ihr Außenbüro mit nur noch 
einem Mitarbeiter aufrecht gehalten hat, weil er als BR Kündigungsschutz 
hatte.

Zocker_61 schrieb:
>>> Weil?
>> man sich keine ehemaligen Betriebsräte in das Unternehmen holt? Die
>> kosten nur Geld.
> Dummes Zeug.

Nein, in vielen Betrieben durchaus real.

von Harfner (Gast)


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Shorty schrieb:
> man sich keine ehemaligen Betriebsräte in das Unternehmen holt? Die
> kosten nur Geld.

Das muss der neue prospektive AG erst einmal wissen. Im Zeugnis darf 
nichts von der Mitgliedschaft im Betriebsrat stehen - sofern der MA 
nicht frei gestellt wurde. Frei gestellter Betriebsrat ist ein anderes 
Thema!

von Shorty (Gast)


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Harfner schrieb:
> Das muss der neue prospektive AG erst einmal wissen.

Und wenn doch? Darf im Vorstellungsgespräch die Frage nach einer 
Betriebsratstätigkeit fallen? ;)

Harfner schrieb:
> Im Zeugnis darf
> nichts von der Mitgliedschaft im Betriebsrat stehen - sofern der MA
> nicht frei gestellt wurde. Frei gestellter Betriebsrat ist ein anderes
> Thema!

Freigestellte Betriebsräte sind ja eher der besonders schwere Fall und 
da kannst du als alter Arbeitgeber auch keine Märchen im Zeugnis 
erzählen.

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