Gestern gingen in meinem WE-Haus plötzlich einige Steckdosen nicht mehr. Ein Blick in den Sicherungskasten zeigte jedoch keine Auslösung. Mit dem Spannungsprüfer konnte ich feststellen, dass eine Phase komplett weg war. Also ich raus auf die Straße und den Anschlusskasten geöffnet. Da sind drei Schmelzsicherungen in Porzellan-Schraubfassungen zu je 25A drin. Eine davon war tatsächlich kaputt ... Erste Merkwürdigkeit, denn im Haus, direkt nach dem Zähler sind ja 3x 16A drin (Kipp-Automaten), von denen keiner ausgelöst hatte. Um die neue Sicherung im externen Anschlusskasten nicht unter Last einzusetzen, habe ich alle drei Haupsicherungen im Haus beim Zähler auf Aus gekippt, am Erdkabel zwischen Anschlusskasten und Haus war also keine reale Last mehr. Trotzdem ging die neue Schmelzsicherung beim Einsetzen erstmal sofort wieder kaputt. Als ich aus Verzweiflung eine weitere einsetzte, blieb die aber ganz und sie ist es auch heute noch (mit Haus und Last). Was war das? Kapazitive Entladung? Das Erdkabel zum Haus ist ca. 25m lang.
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> Was war das? Kapazitive Entladung? Das Erdkabel zum Haus ist ca. 25m > lang. Mit der zweiten Sicherung hast du die verkohlte Ratte vom Kabel weggesprengt. Bei der ersten hing sie noch voll dran.
Würde auch mal darauf tippen, dass das Kabel zwischen Haus und Anschlusskasten beschädigt ist. Lasse mal eine Isolationsprüfung machen.
Zustimmung, es könnten auch Baumwurzeln oder eine andere Beschädigung sein. Lass den Isolationswiderstand messen.
Frank E. schrieb: > Trotzdem ging die neue Schmelzsicherung beim Einsetzen erstmal sofort > wieder kaputt. Als ich aus Verzweiflung eine weitere einsetzte, blieb > die aber ganz und sie ist es auch heute noch (mit Haus und Last). Hast du eine Stromzange oder vergleichbares? Der Strom würde mich mal interessieren. Du kannst im worst-case knapp unter der Auslöseschwelle liegen deiner Sicherung. Oder es ist jetzt was weggebrannt. Das wird aber nicht lange gut gehen! Je nach Wetter etc. löst das vermutlich bald wieder aus. Mögliche Ursachen können sein: Schäden durch Bauarbeiten (auch alte Schäden die erst nach Jahren relevant werden!). Nicht ganz perfekte Reparaturen am Kabel. Wir hatten an der identischen Stelle hier im Erdkabel nach mehreren Jahren nochmal einen Ausfall. Oder ganz einfach: Irgendeine Wurzel hat ihren Weg ins Kabel gefunden... Was aber auf jeden Fall gemacht gehört, ist, die Ursache zu finden. Ist das dein Kabel oder kommt das vom Netzbetreiber? Wird mir hier nicht ganz klar. Der Netzbetreiber hat hierfür sogar spezielle Fahrzeuge, die legen Spannungen im kV Bereich an die Leitung. Du hörst dann sogar weit im Boden den Überschlag an der Fehlerstelle (sofern es eine gibt). Per Mikrofon+Kopfhörer wird dann der Boden abgesucht wo genau das ist. Dann wird aufgegraben und repariert. Schau dir das an, ist sehenswert!
Yep, da wurde definitiv mit dem Wiedereinschaltversuch die Ursache für den ersten Ausfall "beseitigt". Kann klappen, kann schiefgehen. Bei Höchstspannungsfreileitungen (220 und 400kV) macht man das sogar planmäßig (KUAWE), weil der Lichtbogen meistens die Ursache wie einen in die Leitung gewehten Ast beseitigt. Aber bei Kabeln macht man das eigentlich nicht, weil der Schaden meistens dauerhaft ist und man ihn bei einem Wiedereinschaltversuch nur noch vergrößert (bspw. einen zusätzlichen Brand auslöst).
Frank E. schrieb: > Was war das? Kapazitive Entladung? Das Erdkabel zum Haus ist ca. 25m > lang. Erdkabelschaden kann durchaus eine Ursache sein. Wo ist denn der Stromzähler angebracht? Auch draußen auf der Straße im Anschlusskasten? Wenn kein Erdkabelschaden vorliegen sollte, dann hast Du zu viele Verbraucher mit einem Schaltnetzteil, d.h. Gleichrichter und Elko am Netz. Wenn die sich gut über die anderen Netze hinter den 16A Sicherungen verteilen, dann bleiben die ganz, aber die 25A verabschiedet sich. Je nach dem zu welchen Zeitpunkt des sinusförmigen Verlaufs die Schaltkontakte sich berührten, wird der Paek groß genug oder es langt noch nicht für die Sicherung.
Ok, ich werde mal einen Bekannten drauf los lassen, der ist Elektromeister. So ganz geheuer ist mir das auch nicht. Vom Ausfall der 3. Phase waren nur einige Steckdosen mit wenig Last betroffen. Ich denke, ich werde die Sicherung im Hausanschluss wieder rausnehmen und die Steckdosen temporär auf eine der anderen Phasen klemmen. Habe Nichts im Haus, was mit Drehstrom läuft ...
Dieter D. schrieb: > Frank E. schrieb: >> Was war das? Kapazitive Entladung? Das Erdkabel zum Haus ist ca. 25m >> lang. > > Erdkabelschaden kann durchaus eine Ursache sein. Wo ist denn der > Stromzähler angebracht? > Auch draußen auf der Straße im Anschlusskasten? Nein, der Stromzähler ist im Sicherungskasten/Verteiler im Haus. > > Wenn kein Erdkabelschaden vorliegen sollte, dann hast Du zu viele > Verbraucher mit einem Schaltnetzteil, d.h. Gleichrichter und Elko am > Netz. Wenn die sich gut über die anderen Netze hinter den 16A > Sicherungen verteilen, dann bleiben die ganz, aber die 25A verabschiedet > sich. Je nach dem zu welchen Zeitpunkt des sinusförmigen Verlaufs die > Schaltkontakte sich berührten, wird der Paek groß genug oder es langt > noch nicht für die Sicherung. Viel Last ist gerade auf der ausgefallenen Phase nicht. Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir aber ein zeitlich passendes Ereignis ein: Wir hatten einen Bauschutt-Container auf dem Grundstück bringen und mit ca. 3t wieder holen lassen. LKW-Route und Standort des Containers liegen ungefähr auf der Strecke des Kabels. So ganz genau weiss ich das allerdings auch nicht, weil wir das Grundstück "fertig" gekauft haben ...
Roland E. schrieb: > Würde auch mal darauf tippen, dass das Kabel zwischen Haus und > Anschlusskasten beschädigt ist. Lasse mal eine Isolationsprüfung machen. Mach' ich.
Wenns läuft lass eingeschaltet und klemm nichts um. Ist ja durch die Sicherung geschützt. Und der Container wird auch nicht schuld sein, wenn Du das Kabel nicht direkt unter den Gehwegplatten zu liegen hast. Möglicherweise ist das eine beschädigte Stelle am Kabel wo Feuchtigkeit eindringen kann oder so. Das wirst Du dann merken wenn es irgendwann wieder ausfällt. Genau wüsste man es erst wenn man es ausbuddelt.
Ich verstehe nicht, dass vor dem Stromzähler Schraubsicherungen eingsetzt sind. Das ist so nicht zulässig. Hast du noch einen HAK im Haus? Wie kommst du an den Verteiler in der Straße ran?
Zulässig sind die Sicherungen schon, aber sie müssten im Interesse des EVU eigentlich verplombt sein. Aber da wird wohl nicht so viel Wert drauf gelegt wie man denken würde, an solchen Kästen fehlen die Plomben sehr oft.
Julian G. schrieb: > Ich verstehe nicht, dass vor dem Stromzähler Schraubsicherungen > eingsetzt sind. Das ist so nicht zulässig. Hast du noch einen HAK im > Haus? > Wie kommst du an den Verteiler in der Straße ran? Das ist ein Gußkasten mit aufgeschraubtem Deckel (ähnlich wie bei einer Kuststoff-Verteilerbox) von ca. 25x25x15cm. Steht vor meinem Grundstück auf zwei "Beinen" von ca. 30cm. Mittig unten führen zwei Rohre mit Kabeln hinein/hinaus ... Plomben sind nicht dran.
Frank E. schrieb: > Plomben sind nicht dran. Da auch WE-Haus, könnte sich dort auch Jemand bedient haben und eine Sicherung gegen seine Defekte ausgetauscht haben.
2010 in einem sozialschwachen Ort nahe Paris geknipst, der Kasten steht an der Straße, vor dem Grundstück. An anderer Stelle wurde scheinbar ein Stromkasten am Straßenrand beschädigt, dessen Absicherung war auch sehenswert :-)
Frank E. schrieb: > Also ich raus auf die Straße und den Anschlusskasten geöffnet. Da sind > drei Schmelzsicherungen in Porzellan-Schraubfassungen zu je 25A drin. > Eine davon war tatsächlich kaputt ... > > Erste Merkwürdigkeit, denn im Haus, direkt nach dem Zähler sind ja 3x > 16A drin (Kipp-Automaten), von denen keiner ausgelöst hatte. Hihi Ich hatte mal ein Ähnliches Problem. Da hatte eine Schnecke einen Kurzschluss direkt im Anschlusskasten verursacht. Mein Sicherungsverbrauch war damals auch enorm. Gruss Asko
> Da auch WE-Haus, könnte sich dort auch Jemand bedient haben > und eine Sicherung gegen seine Defekte ausgetauscht haben. Nö, erstens sollte man große Schraubsicherung nicht unter Last rausdrehen (das ist ja bei NH teils schon verdammt spannend, obwohl man die freiliegenden sehr schnell ziehen kann) und dann wäre ihm die erste Sicherung beim Austausch auch nicht sofort wieder gestorben.
Bernd G. schrieb: > Mit der zweiten Sicherung hast du die verkohlte Ratte vom Kabel > weggesprengt. Oder eine Wühlmaus... Diese Theorie kommt in der Praxis auch oft genug vor...
Ben B. schrieb: > Nö, erstens sollte man große Schraubsicherung nicht unter Last > rausdrehen (das ist ja bei NH teils schon verdammt spannend, obwohl man > die freiliegenden sehr schnell ziehen kann) und dann wäre ihm die erste > Sicherung beim Austausch auch nicht sofort wieder gestorben. 25A sind ja auch so wahnsinnig groß ;) Das wird halt ne Art Kleingartensiedlung sein, mit den teils DDR-üblichen Anschlusskästen. https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/strom-anschlusskasten-auf-pfosten/1343717748-84-18254 irgend sowas halt.
Manfred P. schrieb: > 2010 in einem sozialschwachen Ort nahe Paris geknipst, der Kasten steht > an der Straße, vor dem Grundstück. > > An anderer Stelle wurde scheinbar ein Stromkasten am Straßenrand > beschädigt, dessen Absicherung war auch sehenswert :-) Immerhin wurde er abgesichert. Habe mal bei der Bahn eine Beschädigung auf dem Bahnsteig gemeldet. Nach einer Woche sah es immer noch so aus. Ein Kleinkind ist bekanntlich neugierig, fasst da rein und ist schnell mal tot. Erst nach dem ich mit Nachdruck verlangte dass die Gefahr beseitigt wird, hat man sich ein Gewebeband aus den Fingern gequält.
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