Hallo liebes Forum. Bei einem Schaltnetzteil von einem Philips 42 PFL5405H Fernseher ist die SB3200 defekt. Gemessen auf Durchgang beide Richtungen. Bevor ich jetzt neue bestelle wollte ich fragen, ob ich welche aus meiner Grabbelkiste verwenden kann? Ich habe eine BYT 03 400, MSC60S10, FES8DT, PBYR1040, BYW 29-200 hier rumliegen. Problem ist, ich weis nicht worauf es im Datenblatt ankommt. Könnte mir dabei jemand helfen?
T. L. schrieb: > rumliegen Keine deiner rumliegenden Dioden ist eine Schottky mit 200V (die sind auch selten). Eventuell tut es eine ultrafast Diode (BYW oder FES 200V) die 5 oder mehr Ampere aushält. Ihre Verluste sind höher, sie muss besser gekühlt werden, das Gehäuse ist dafür ja auch gebaut, der Wirkungsgrad des Netzteils sinkt, aber vermutlich hält sie als Flickwerk durch.
Vielen Dank für deine Hilfe, dann werde ich eine SB3200 bestellen. Liegt der Unterschied einer Schottky und einer "normalen" nur in der niedrigeren Flussspannung und den damit geringeren Verlusten? L.G.
T. L. schrieb: > der Unterschied einer Schottky und einer "normalen" nur in der > niedrigeren Flussspannung und den damit geringeren Verlusten? L.G. Im wesentlichen ja. bei den "normalen" gibt es eher lahme 50 Hz Dioden und schnelle bis sehr schnelle, welche auch für Schaltnetzteile geeigent sind. Der entscheidende Parameter lautet trr, reverse recovery time, sprich, wie schnell kann die Diode bei vollem Vorwärtsstrom abschalten, wenn die Spannung umgepolt wird. Schnelle Dioden liegen unter 100ns, die guten unter 50ns. Olle Gurken wie 1N4001 bei 4us oder mehr ;-) Wenn man eine schnelle Siliziumdiode als Ersatz nimmt, dann eine mit der gleichen oder nicht wesentlich höheren Sperrspannung. Denn Dioden mit hoher Sperrspannung haben etwas mehr Flußspannung, welche wieder Verlustleistung erzeugt.
T. L. schrieb: > Liegt > der Unterschied einer Schottky und einer "normalen" nur in der > niedrigeren Flussspannung und den damit geringeren Verlusten? Schottkys haben auch schnelleres Umschalten nach einem Stromdurchgang als PN. PN-Dioden lassen gerade nach hohen Strömen nach dem Nulldurchgang der Sromkurve Rückstrom fließen. In Zusammenhang mit (Streu) induktivität können dann hohe Spannungsimpulse im µs-Bereich entstehen (Stichwort: Trägerstaueffekt) Bei Schaltnetzteilen mit ihrer hohen Schaltfrequnez kann es sein, dass eine PN-Diode nur noch schlechte Gleichrichterwirkung hat und hohe Verluste.
:
Bearbeitet durch User
Rückmeldung. Vielen Dank MaWin, Falk und Peter für eure Erklärungen. Nach Einbau einer originalen SB3200 funktioniert der Fernseher wieder. Wieder ein Teil Elektroschrott weniger.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.