Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Vakuumpumpen kaskadieren


von Saugi (Gast)


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Hallo,

ich würde gern mit günstigen Vakuumpumpen mit Membran ein relativ 
niedriges Vakuum erzeugen. Da jede einzelne -85 kPa schafft, kann ich 
die prozentuale Differenz zum Luftdruck einfach multiplizieren? Bestimmt 
nicht, oder? Sprich für zwei Stufen 0.15*015? Mehr als 3 Stufen würde 
ich gern vermeiden, Ziel sind 20 mBar.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Saugi schrieb:
> Hallo,
> Ziel sind 20 mBar.

Ist mit geeigneten Pumpen machbar, auch zweistufig. Habe selbst welche, 
die schaffen zweistufig 9mBar. Das sind natürlich keine 
5-Euro-China-Teile, sondern namhafte Vorpumpen für TMPs...

Bei z.B. 20mBar und weniger müssen selbst die Membranen bereits geeignet 
sein, damit diese nicht etwa ausgasen. Und die Ventile sollten zumindest 
bei der letzten Stufe leichtgängig sein, also sich auch bei wenigen mBar 
bereits öffnen können. Wenn das erfüllt ist, sollten 3 Stufen in jedem 
Fall ausreichen.

von Saugi (Gast)


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Also erhöht das Kaskadieren tatsächlich das erreichbare Endvakuum? 
Volumenstrom wäre nahezu 0.

von Georg (Gast)


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Saugi schrieb:
> Also erhöht das Kaskadieren tatsächlich das erreichbare Endvakuum?

Nicht ohne weiteres, jede Vakuumpumpe hat eine technische Grenze für das 
erreichbare Vakuum, die lässt sich durch noch so viele Stufen nicht 
überschreiten.

Georg

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei Membranpumpen wird das erreichbare Vakuum durch das 
Kompressionsverhältnis und den erforderlichen Luftdruck für das 
Betätigen der Ventile bestimmt. Ersteres lässt sich durch Kaskadieren 
wunderbar vervielfältigen, aber bei der Betätigung der Ventile ist dann 
ratzfatz Schluss.

Kleine Drehschieberpumpen fernöstlicher Provenienz schaffen deutlich 
besseres Vakuum und kosten auch nicht mehr die Welt, da sie im großen 
Maßstab für Klimatechniker usw. hergestellt werden.

Warum muss es denn überhaupt eine Membranpumpe sein? Willst Du korrosive 
bzw. abrasive Gase wie z.B. Disilan fördern? Oder geht es primär um die 
Vermeidung von Ölnebel bzw. Zurückkriechen in den Rezipienten?

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Andreas S. schrieb:
> Warum muss es denn überhaupt eine Membranpumpe sein?

Liest du hier:

Saugi schrieb:
> ich würde gern mit günstigen Vakuumpumpen



Saugi schrieb:
> Also erhöht das Kaskadieren tatsächlich das erreichbare Endvakuum?

Das auf jeden Fall, es gibt reichlich zweistufige Membranpumpen am 
Markt...
Nur ob 0,15x0,15 erreicht wird, das ist zumindest bei günstigen Pumpen 
sehr fraglich.

von Saugi (Gast)


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Grund für Membranpumpe ist schlicht Robustheit, Wartungsfreiheit und 
kein Ölnebel. Zudem könnte die Luft feucht sein, was das Öl ja nicht so 
mag...

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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Ist es möglich Hochvakuum in den Kohlefaserröhren zu erzeugen. Kann sie
standhalten?

von A. S. (Gast)


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20mbar schafft doch jede Wasserpumpe, also die Dinger, die man einfach 
an den Wasserhahn hängt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Die zweite Vakuumpumpe müßte sich selbst im Vakuum befinden und auch 
dafür ausgelegt sein.

von Saugi (Gast)


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Wasserstrahlpumpe: ja, richtig. Aber der komplette Enddruck ist 
Wasserdampf. Nicht gut. Zudemextrem unwirtschaftlich.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Saugi schrieb:
> Aber der komplette Enddruck ist
> Wasserdampf. Nicht gut.
Du hattest von 20mbar gesprochen. Das reicht. Diesen Dampfdruck hat 
Wasser bei RT. Man kommt mit Leitungswasser gewöhnlich auf ca. 12-15 
mbar.

von A. S. (Gast)


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Saugi schrieb:
> Zudemextrem unwirtschaftlich.

Naja, Anschaffung und Wartung sind vernachlässigbar und Betrieb ist 
kostenlos (wenn man das Wasser für Garten oder Betrieb eh gerade braucht 
:-)

Hängt also vom Einzelfall ab.

Spricht aber nichts dagegen, die im Kreislauf zu betreiben, also mit 
Wasserpumpe.

von Thomas (kosmos)


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Hier wird von 0.020 bar absolut gesprochen nicht von 20mbar Unterdruck = 
0.980 bar abs.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thomas O. schrieb:
> Hier wird von 0.020 bar absolut gesprochen
Ja, das hat jeder hier verstanden.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wenn der Poster mal rausruecken wuerde, was er effektiv will ... mit 
diesen 20mBar

von Udo S. (urschmitt)


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Jepp, bei jedem Vorschlag kommt dann ein "aber ich möchte das" oder ein 
"geht nicht weil".
Wenn er gleich die zusätzlichen Anforderungen nennen würde wärs ja 
langweilig.

von Reiner M. (zeotrop)


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Kaskadieren ist bei so grobem Vakuum unnötig und Membranpumpen mit gutem 
Durchsatz sind sehr teuer.

Ich evakuiere sehr oft mit einfachen Drehschieberpumpen ~70l/min ein 
Volumen von bis zu 10l bis auf ein Vakuum unter 1 mBar (natürlich 
absolut). Praktisch jede Drehschieberpumpe für die Kältetechnik schafft 
das, es ist Voraussetzung. Wenn hauptsächlich Wasserdampf evakuiert 
werden soll, dann sollte ein Gasballastventil an der Pumpe sein. Gibts 
ab 80 € bei Internet Händlern. Ein Absolutdruck Vakuummeter was dann 
auch 1mBar absolut messen kann kostet meist mehr. Die Firma Leybold hat 
ein hervorragendes Buch online zum Thema Vakuum, einfach mal die 
Suchmaschine bemühen.

Und wenns schnell gehen soll sind dicke Schläuche wichtig.

PS: Ich suche immer noch einen guten Vakuum Sensor der an meinem PI 
funktioniert.

von Dot (Gast)


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