Forum: Platinen Lochrasterplatine löten - hochohmiger Widerstand


von Al O. (cyber83)


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Hi,

ich bin an einem Bastelprojekt, wo ich nun auf eine Lochrasterplatine 
für einen ESP32 und für Jumperkabel Verbindungen löten würde. Da ich den 
ESP nur stecken will damit ich ihn leicht tauschen kann, habe ich 2.54mm 
female header, die ich auf die Lochrasterplatine löte. Gleiche female 
header als Aufnahme für die Jumperkabel.

Am anderen Ende der Kabel sind zwei relay shields.

Ich hab ein Problem, und komme hier leider nicht weiter: Ich habe nach 
dem Löten nebeneinanderliegende pins, die mit hochohmigen Widerstand 
Durchgang haben.

Das erste Produkt das ich gelötet hatte ließ den ESP32 erst gar nicht 
mehr booten, war wohl ein oder mehr pins so verbunden dass er im 
falschen boot-modus steckt.

Also, einfach nochmal gemacht. Jetzt schauts mal soweit gut aus, dass 
der ESP bootet und ich die Relays schalten kann. Alle bis auf eines. Das 
fängt nach ca. 10 Minuten Betriebszeit flackern an und schaltet dann 
irgendwann ganz, ohne dass ich das am ESP machen würde.

Ich löte mit einer 0.7mm Spitze, mit Lötwasser (Stannol, sehr sehr 
sparsam!), danach putze ich mit Isopropanol und Zahnbürste drüber um 
eventuell Reste so gut wie möglich loszuwerden.

Ich habe die Pin Header der alten Platine abgezogen, um durchzumessen.
https://1drv.ms/u/s!AnFpCl7HpNVtg9twOfaWjM1ZRJTurA

Hier habe ich zwischen H und I 3.5 bis 4 Megaohm.

die Rückseite schaut so aus: 
https://1drv.ms/u/s!AnFpCl7HpNVtg9tv5wRr3rO_qUpfkA

Nicht von den Lötstellen nebenan irritieren lassen, ich war nicht 
zimperlich beim Auslöten. Die betroffenen Lötstellen  H und I sind in 
meinen Augen sauber gelötet - oder?

Das jetzige Produkt sieht so aus:
https://1drv.ms/u/s!AnFpCl7HpNVtg9tuZki0W_mx-lkQAw
https://1drv.ms/u/s!AnFpCl7HpNVtg9ttcjdNj8nna_8HQg

Der Pin der Probleme macht startet im knappen Megaohm-Bereich und geht 
dann, wenn man eine Minute lang misst, auf (recht hohe) kOhm zurück.

Ich hab keine Ahnung was ich falsch mache und wie ich es besser machen 
könnte. Es liegt garantiert an der Lochrasterplatine bzw. an den darauf 
verlöteten Bauteilen, stecke ich den ESP mit alles Jumperkabel an die 
relay-shields funktioniert alles wie gewünscht.

Danke für Eure Hilfe. :-)

LG Alois

von Helmut -. (dc3yc)


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Lötwasser ist bei Elektronik ein No-Go. Ich würde die ganzen 
Leiterplatten wegwerfen und das neu aufbauen. Ohne Lötwasser. Das 
Flussmittel im Lot reicht normalerweise aus.
Und deine Fotos sind ein Graus. Da kann ich nichts drauf erkennen, 
sorry.

: Bearbeitet durch User
von Al O. (cyber83)


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> Und deine Fotos sind ein Graus. Da kann ich nichts drauf erkennen,
> sorry.

da muss man kurz warten, die Fotos sind hochauflösend und werden zuerst 
grauslig geladen, dann nachgeschärft. Mit Doppelklick vergrößern, wieder 
warten, ...

Okay, also kein Lötwasser - nie?
Das Lot das ich habe ist dünn, mit Flussmittel. Ich habe ohne Lötwasser 
schon ewig nicht mehr gelötet weils mit so viel besser verbindet, 
optisch. Scheinbar leider auch elektrisch. :)

Danke, ich werds versuchen.

LG Alois

von Ralf H. (ralf_h131)


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Das mit dem Lötwasser ist nicht dein Ernst, oder? Etwa das da: 
https://www.reichelt.de/loetwasser-nr-1-v-50-ml-stannol-1v-50ml-p288981.html 
?

Das nimmt man um z.B. Eisen zu löten. Aber niemals nie nicht für 
Elektronik. Das Zeug zieht in die Leiterplatte und schon ist und bleibt 
diese niederohmig. Ein vernünftiges Elektroniklot braucht kein 
Lötwasser!

Ralf

von malsehen (Gast)


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Endlich mal eine ordentliche Beschreibung
des Problems.

s'leuft

von Al O. (cyber83)


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nein, meins schaut anders aus, so: 
https://shop.eriks.de/de/schweisstechnik-schweisszusaetze-loeten/loetwasser-pr-ec001275-0006-mvb/

Das ist inzwischen an die 25 bis 30 Jahre alt, habe ich bei meinen 
ersten Lötschritten verwenden gelernt. Gut, das waren damals keine 
Platinen sondern Kabel ...
Seitdem hab ich es immer verwendet, es geht echt gut. Da berührt die 
verzinnte Lötspitze die Lötstelle noch nicht mal und schon schaut das 
sauber aus.

Ich werf es jetzt weg, ist eh fast leer. :-)

Die gelötete Version 3 ohne Lötwasser tut so wie sie soll, auf Anhieb.

Danke euch. :-)

LG Alois

von Wühlhase (Gast)


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Mal vom Lötwasser abgesehen: hochohmige Verbindungen bekommt man auch 
mit normalem Lot und elektronikgeeignetem Flußmittel zustande. 
Kolophoniumreste auf der Platine sind alles andere als elektrisch 
isolierend.

Einfaches Reinigen mit Isopropanol, Spiritus, ... hilft in diesem Fall.

von Ralf H. (ralf_h131)


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Ja, das ist klar. Aber er hatte ja geschrieben, dass er die Lötstellen 
penibel gereinigt hatte. Und von Widerständen im kOhm-Bereich. Das 
passiert mit Elektroniklot und den dort verwendeten Flussmitteln nicht.

Ralf

von Lukas T. (tapy)


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Wühlhase schrieb:
> Einfaches Reinigen mit Isopropanol, Spiritus, ... hilft in diesem Fall.

Aber eben nicht bei Lötwasser. Das erzeugt nämlich wasserlösliche Salze, 
die mit Alkoholen eben nicht ganz zu entfernen sind. Darüber hinaus ist 
der Rückstand gerne etwas hygroskopisch, zieht nach dem Trocknen also 
Wasser aus der Luft nach. Und ein Salz und Wasser ergibt eine mehr oder 
minder leitende Verbindung.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Al O. schrieb:
> Hier habe ich zwischen H und I 3.5 bis 4 Megaohm.

Die sind doch gar nicht verbunden auf der Platine oder was für einen 
Wert erwartest du?

von Al O. (cyber83)


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Rainer S. schrieb:
> Al O. schrieb:
>> Hier habe ich zwischen H und I 3.5 bis 4 Megaohm.
>
> Die sind doch gar nicht verbunden auf der Platine oder was für einen
> Wert erwartest du?

eben, da sie nicht verbunden sind hätte ich keinen messbaren Widerstand 
dazwischen erwartet.

ich habe auch noch einen Stannol Flussmittelstift: 
https://www.conrad.at/de/p/stannol-x32-10i-flussmittelstift-inhalt-10-ml-f-sw-33-812062.html

Ist der verwendbar, falls es mit dem vorhandenen Lötzinn mal nicht 
binden mag?

LG Alois

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Al O. schrieb:
> eben, da sie nicht verbunden sind hätte ich keinen messbaren Widerstand
> dazwischen erwartet.

Achso das was du misst ist die Kapazität, weil die Leiterbahnen parallel 
liegen(Stichwort: Scheinwiderstand). Das ist völlig ok.

Was wichtiger ist sind die Verbindungen im niederohmigen Bereich da 
solltest du unter ~10 Ohm kommen. Um eventuelle kalten Lötstellen 
vorzubeugen.

Al O. schrieb:
> ich habe auch noch einen Stannol Flussmittelstift:
> 
https://www.conrad.at/de/p/stannol-x32-10i-flussmittelstift-inhalt-10-ml-f-sw-33-812062.html
>
> Ist der verwendbar, falls es mit dem vorhandenen Lötzinn mal nicht
> binden mag?

Ja eignet sich hervorragend.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Al O. schrieb:

> Lötwasser...
> Seitdem hab ich es immer verwendet, es geht echt gut. Da berührt die
> verzinnte Lötspitze die Lötstelle noch nicht mal und schon schaut das
> sauber aus.

Ja, das ist ideal geeignet für Geräte, bei denen nach zwei Jahren die 
Garantie abläuft...

> Ich werf es jetzt weg, ist eh fast leer.

Aber bitte nicht in den Hausmüll.

von HildeK (Gast)


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Al O. schrieb:
> nein, meins schaut anders aus, so

Das ist auch gut, aber nur für Dachrinnen etc. 😀.
Dein Stannol Flussmittelstift ist das richtige für Elektronik.

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