Hallo, ich möchte an einem Brushless-Motor im Betrieb die Temperatur messen. Der Motor hat leider keinen eingebauten/eingewickelten Temperatursensor. Ich kann einen Sensor zwischen die Wicklungspakete bauen, z.B. einen PT1000. Normalerweise würde ich den simplen Ansatz wählen und eine konstante Spannung an einen Spannungsteiler aus einem Festwiderstand und dem PT1000 anlegen und dann die Spannung zwischen den beiden Widerständen messen. Im Betrieb dürfte es da aber doch massive Störungen durch Induktion geben, wenn der Sensor direkt an einem Wicklungspaket sitzt, der Motor zieht bei Voll-Last 200A, und die Wicklungspakete werden mit etlichen kHz geschaltet. Hat jemand da Erfahrungen? Ein IR-Temperatursensor kommt leider nicht in Frage.
Da die Störungen entweder kapazitiv oder induktiv eingestreut werden, haben sie keinen Gleichspannungsanteil. Eine einfache Filterung oder mehrfache Abfrage mit anschließender Mittelwertbildung müsste die Störanteile eleminieren. So schnell ändert sich die Temperatur ja nicht, dass das stören würde. Als Widerstandswert würde ich eventuell PT500-Widerstände nehmen, da diese etwas niederohmiger sind. PT100 sind dagegen weniger empfehlenswert, da bei diesen der Widerstand der Zuleitung die Messwerte ungenauer macht und nur mit einer aufwändigen Vierdrahtmessung genaue Ergebnisse zu erwarten sind.
BS schrieb: > Hallo, ich möchte an einem Brushless-Motor im Betrieb die Temperatur > messen. Der Motor hat leider keinen eingebauten/eingewickelten > Temperatursensor. Jeder normale BLDC hat einen integrierten PTC (eigentlich sogar 3) mit 0.39%/K.
Ein PTC kann als Übertemperaturschutz dienen, für die Messung von Temperaturen sind PTCs wegen ihrer krummen Kennlinie wenig geeignet.
Günni schrieb: > Ein PTC kann als Übertemperaturschutz dienen, für die Messung von > Temperaturen sind PTCs wegen ihrer krummen Kennlinie wenig geeignet. w.a. meint die metallischen PTCs, in Form der Kupferwicklungen. deren Widerstand hängt linear von der Temperatur ab und wäre damit grundsätzlich zum Messen geeignet. da in das elektrische Verhalten der Wicklungen aber viele andere Parameter mit eingehen ist die Messung mit einem eigenen Thermistor deutlich sinnvoller.
Günni schrieb: > Da die Störungen entweder kapazitiv oder induktiv eingestreut werden, > haben sie keinen Gleichspannungsanteil. Eine einfache Filterung oder > mehrfache Abfrage mit anschließender Mittelwertbildung müsste die > Störanteile eleminieren. Danke, die kapazitiven Effekte hatte ich noch gar nicht auf dem Zettel. Ich versuche es mal mit Filterung. Irgendeine Idee, wie groß die Störungen sein könnten?
Günni schrieb: > Ein PTC kann als Übertemperaturschutz dienen, für die Messung von > Temperaturen sind PTCs wegen ihrer krummen Kennlinie wenig geeignet. Na und. Sie sind in dem Fall sogar deutlich besser geeignet, weil die Widerstandsänderung/K deutlich höher ist als bei einem Platin Widerstand und deshalb das Signal/Störungs Verhältnis viel besser ist. Er kann sowiso nur schätzen, weil der Sensor nachträglich aussen an die Wicklungen soll.
W.A. schrieb: > Jeder normale BLDC hat einen integrierten PTC (eigentlich sogar 3) mit > 0.39%/K. Das ist zwar richtig, hilft mir aber genau überhaupt nicht weiter. Ich muss im Betrieb messen. Der Motor dreht. Wenn ich ihn kurzzeitig nicht bestrome, läuft er als Generator, es werden Spannungen induziert. Ich kann auch den Motorcontroller nicht schnell trennen und wieder verbinden. So kann ich den Widerstand der Windungspakete nicht messen. Ganz davon abgesehen, dass der Widerstand im Milliohm-Bereich liegt und sowieso schwierig zu messen ist.
Günni schrieb: > Ein PTC kann als Übertemperaturschutz dienen, für die Messung von > Temperaturen sind PTCs wegen ihrer krummen Kennlinie wenig geeignet. PTC heißt Positiv Temperatur Characteristik und bezieht sich auf den Widerstand. Beim BLDC steht der Kupferdraht der Wicklungen dafür zur Verfügung. Udo S. schrieb: > Er kann sowiso nur schätzen, weil der Sensor nachträglich aussen an die > Wicklungen soll. Nein, die Wicklung selbst kann der Widerstand mit positivem Temperaturkoeffizienten sein. Ob man das sinnvoll nutzen kann, hängt davon ab, wie der Motor betrieben wird. Man muss BEMF und ohmschen Spannungsabfall ausreichend sauber trennen können. BS schrieb: > Ich muss im Betrieb messen. Der Motor dreht. Wie sieht denn die Bestromung aus (sinusförmig, trapezoid)?
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