Forum: Platinen Per Lötkolben BME280 löten?


von Mike W. (mike93)


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Hallo,

was ich mich gerade gefragt habe: Ist es möglich den BME280 Temp.-Sensor 
per Hand und Lötkolben auf eine gefertigte Platine und dafür vorgesehene 
Lötpads zu bringen? SMD-Widerstände bekomme ich ja inzwischen ganz gut 
hin und auch Chips mit Beinchen, wenn der Abstand passt und es 
Lötstopplack auf der Platine gibt.

Bei dem BME280 sieht das aber unmöglich aus, da die Kontakte unten sind. 
Andernteils sind die Pads auf der Platine auch nach außen geführt, 
sodass die nicht komplett unter dem Sensor verschwinden.

hier der Sensor:
https://www.bosch-sensortec.com/products/environmental-sensors/humidity-sensors-bme280/


Hat da jemand Erfahrung oder Ideen?

Grüße

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Du brauchst wohl Lötpaste und Wärme.

Kann man auch machen, indem man eine Alufolie auf ein 
Glaskeramik-Kochfeld legt und da drauf die Platine. Entweder daneben 
noch einen Lötpastenklecks legen, den du dann aufschmelzen siehst, oder 
besser noch, ein IR-Thermometer benutzen.

Oder halt so eine einfache 858D-ähnliche Heißluftstation kaufen. Kostet 
ja wirklich nicht die Welt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ohne Reflowofen sehe ich da schwarz.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wenn es nicht auf den letzten Euro und den letzten qmm ankommt, nimm ein 
fertiges Board. Dann musst du bei Fehlfunktionen schon nicht raten, ob 
nun die Software, der Aufbau, der Sensor oder was auch immer defekt ist 
- und du kannst das mit Haushaltsmitteln ;) löten.

https://shop.watterott.com/BME280-Breakout-Luftfeuchtigkeits-Druck-Temperatursensor
Vermutlich gibt es auch beim Ali was, da habe ich nicht gesucht.

von Johannes S. (Gast)


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wo bekommt man denn einen BME280 oder 680? Im Moment sind die nackten 
Sensoren bei Mouser und Digikey ausverkauft und haben lange 
Lieferzeiten.

von Mike W. (mike93)


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Danke für eure Ideen und Ratschläge. Ich dachte mir schon fast, dass es 
nicht ganz so einfach sein wird.

Ja, die Lieferzeiten sind aktuell lang, ca. 4 Wochen soweit ich das 
zumindest bei Reichelt sehen konnte.

Ich habe hier eine Platine, die auch vorgefertigten Platz für einen 
solchen BME280 oder 680 hat, der Rest ist Durchsteckmontage, daher 
dachte ich, ich könnte den BME "einfach" auch selber nachträglich 
bestücken.

Vielleicht reizt es mich wirklich das einfach mal mit der Herdplatte zu 
versuchen. Es kann ja nur am Ende nicht gehen...

von Uli S. (uli12us)


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In deinem Link ist doch ganz unten eine ausführliche Anleitung dabei.
In kürze, möglichst dünne Anschlüsse, dass nicht zu viel Wärme abgezogen 
wird,
möglichst gleichmässige Lötpastenmenge. Am besten mit Schablone. 
Beständig ist das Teil bis 270°, also Unterhitze und dann das letzte 
Stück von oben. Und deine Platine muss natürlich einen passenden 
Aufdruck haben, damit du das Bauteil platzieren kannst.
Das Sensorlöchlein sollte mit Kaptonband abgedeckt werden.

Mit Lötkolben bleibt dir wohl nur, ein paar dünne Drähte einzeln zu 
verlöten und die ganze Konstruktion anschliessend an Lötpads anzulöten 
und zu hoffen, dass sich am Bauteil die Lötung nicht löst. Der Sensor 
sollte aber nur an den Lötpads Verbindung zur platine haben, also 
irgendwie zu verkleben ist keine gute idee.
Eventuell gibts ja Fassungen, die so wie die IC-Kontakte eines DiL ICs 
aussehen, bei denen du an die Füsschen, so wie beim Bonden die Kontakte 
anlöten kannst.
Oder du kannst den Sensor auf ner Adapterfassung irgendwo kaufen.

: Bearbeitet durch User
von sepp (Gast)


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@Johannes S.

zumindest den BME280 habe ich hier lieferbar gesehen:

https://www.shotech.de/de/bme280.html

von Johannes S. (Gast)


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besten Dank!

von Uli S. (uli12us)


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Vielleicht könntest du so eine Adapterplatine nehmen. Der innere Abstand 
der
Pads wird bei ca 1,6mm liegen. Du könntest dann jeweils einen Tropfen 
Lötzinn draufgeben, dann zusätzliches Flussmittel und den Sensor dann 
genau so ausrichten, dass er mittig sitzt. Dann auf die Herdplatte und 
sobald der Sensor sich ganz leicht bewegt, weg von der Platte.
https://www.ebay.de/itm/3-Stuck-Adapterplatine-fur-SOP8-mit-2-54mm-Rastermas-auf-DIP8-0-9-Sockel-DE/162326785675?hash=item25cb6e2e8b:g:D8IAAOSwLw1bXdjT

von Johannes S. (Gast)


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der Sensor hat eine Fläche von 2,5 x 2,5 mm², Pitch 0,65 mm und ein Pad 
hat satte 0,35 x 0,35 mm². Da werden nur Kleckse von Lötpaste in 
Fliegenschissgröße helfen.

von Uli S. (uli12us)


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Drum schrieb ich oben mit Schablone.

von Noti (Gast)


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Habe ähnliche Bauteile schon oft erfolgreich von Hand gelötet: es geht 
ganz gut, wenn die Pads vergrößert werden so dass sie unter dem Bauteil 
hervorragen. Im gegebenen Fall würde ich die Eckpads nach oben bzw. 
unten ziehen und die restlichen Pads seitlich verlängern. Dadurch können 
sie auch breiter werden (auf allen 4 Seiten je 2 Pads).
Mit wenig Lötzinn auf dem Kolben das Pad gut vorheizen, dann langsam 
Lötzinn zugeben und hineinfließen lassen. Mit etwas Übung reichen 1, 2 
Millimeter Überstand des Pads. Es hilft auch das Bauteil vorher mit 
Flussmittel zu behandeln, so dass die Pads das Zinn gut annehmen.

Bei diesem Bauteil wird vermutlich weniger das löten sondern mehr das 
Positionieren zum Problem: im Layout Positionierhilfen vorsehen, z.B. 
Eckmarker.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Noti schrieb:
> Bei diesem Bauteil wird vermutlich weniger das löten sondern mehr das
> Positionieren zum Problem

Das würde sich beim Löten mit Lötpaste und Heißluft oder Herdplatte 
erübrigen: das Bauteil zieht sich dann von allein in die optimale 
Position.

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