Forum: /dev/null Warum ist selbstbestimmtes Handeln so ein Problem? [Endet 13.2.]


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

ich lese hier im Forum häufig heraus, dass selbstbestimmtes Handeln 
offenbar sehr problematisch und gesellschaftlich unerwünscht ist. Warum 
ist das so?

Angenommen, jemand der 45 Jahre alt ist, als Führungskraft bei VW, BMW, 
Bosch, Allianz etc. ist, kündigt einfach von heute auf morgen und 
entschließt sich eine Weltreise zu machen, eine Band zu gründen, zu 
promovieren, etc., und zwar einfach nur, weil er es will, ohne 
strategische Karriereüberlegungen. Nach ein paar Jahren, wenn er dieses 
Ziel erreicht hat, bewirbt er sich einfach wieder bei einem Konzern als 
Führungskraft auf einer Position, welche er erfolgreich stets zur 
vollsten Zufriedenheit ausfüllen kann.

Eigentlich sollte das ja nicht negativ sein. Offenbar wird aber der 
Ausstieg auf Zeit mit dem Ziel sich auf eigene Ziele vollständig zu 
fokussieren, als etwas moralisch verwerfliches betrachtet.

Ich habe immer den Eindruck, dass eigenständig denkende Menschen mit 
eigenen Zielen als eine große Bedrohung wahrgenommen werden.

Warum ist das so? Wie könnte man das ändern?

: Gesperrt durch Moderator
von Whatever (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Nach ein paar Jahren, wenn er dieses Ziel erreicht hat, bewirbt er sich
> einfach wieder bei einem Konzern als Führungskraft auf einer Position,
> welche er erfolgreich stets zur vollsten Zufriedenheit ausfüllen kann.

Von Karrieretypen wird blinder Gehorsam und extreme Zuverlässigkeit 
erwartet. Warum bekommen denn Frauen oftmals nicht solche Stelle? Weil 
sie jederzeit Schwager werden können und dann 1,5 Jahre weg sind...

von pnp (Gast)


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Whatever schrieb:
> Weil sie jederzeit Schwager

Wenn nicht sogar Schwägerin :-)))

Beitrag #6569255 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6569262 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Worker (Gast)


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Darf man den TO fragen, wie alt er ist? ich möchte Dir nicht zu Nahe 
treten, aber Deine Fragen klingen doch etwas unerfahren. Die Welt der 
Karriere, Business und der Konzerne, da geht es um Leistung und 
Kennzahlen. Die wollen Leute die performen, die dem nächst höheren Chef 
gute Zahlen abliefern. Leute die mal ein paar Jahre weg gehen, was ganz 
anderes machen und wieder kommen wollen, passen da nicht rein. Es müsste 
bei Rückkehr ja genau die selbe Position wieder frei sein. Diese wird ja 
sofort wieder anderweitig besetzt. Nein die ganze Karrierewelt ist eher 
wie der Formel 1 Zirkus. In einem Rennen kann man als Fahrer auch nicht 
einfach mal so zwischen durch 10 min Pause machen, weil einem danach 
ist. Kann man schon, aber dann wird man von allen anderen überholt und 
verliert.

Wer einen Job will, wo man einfach mal so paar Jahre um die Welt reisen, 
eine Band gründen oder sonst was machen will, sollte es am ehesten im 
öffentlichen Dienst probieren. Wobei ich nicht garantieren will, dass es 
dort geht. Wenn es irgendwo geht, dann am ehesten dort und am Besten als 
Beamter.

Beitrag #6569291 wurde von einem Moderator gelöscht.
von shorty (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe immer den Eindruck, dass eigenständig denkende Menschen mit
> eigenen Zielen als eine große Bedrohung wahrgenommen werden.

Nö, die sind einfach nur "unzuverlässig". Wer nicht 100% Linientreu ist, 
wird nicht akzeptiert. Die Erwartung ist, dass eine Führungskraft 
funktioniert. Wenn einer aus der Reihe tanzt wird er nicht mehr 
genommen, denn es könnte ja Schule machen.

Stefan H. schrieb:
> Wie könnte man das ändern?

Warum sollte man das ändern wollen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan H. schrieb:
> Offenbar wird aber der Ausstieg auf Zeit mit dem Ziel sich auf eigene
> Ziele vollständig zu fokussieren, als etwas moralisch verwerfliches
> betrachtet.
Nicht unbedingt das.
Aber was, fragt sich dann so mancher, wenn "er" "es" in 2 Jahren wieder 
macht?

Beitrag #6569301 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Stefan N. schrieb im Beitrag #6569262:
> Stefan H. schrieb:
>> Ich habe immer den Eindruck, dass eigenständig denkende Menschen mit
>> eigenen Zielen als eine große Bedrohung wahrgenommen werden.
>
> Und deshalb lässt du das denken lieber ganz bleiben und bittest das
> Forum, es für dich zu übernehmen??
>
> Stefan, Stefan, Stefan... du brauchst professionelle Hilfe, und zwar
> seit 5 Jahren mindestens.

Ich gelte als unheilbar austherapiert.

von Arno (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Warum ist das so? Wie könnte man das ändern?

Warum du das so liest - entweder weil du schlecht lesen kannst, oder 
weil bei mikrocontroller.net nur die komischsten der komischen Menschen 
posten ;)

Nein, selbstständig und selbstbestimmt Denken und Handeln ist kein 
Problem. Nur muss man auch die Verantwortung dafür übernehmen, es gibt 
dann niemand anderen, der die Schuld übernimmt oder den Schaden 
ausgleicht, wenn man sich vertan hat.

MfG, Arno

Beitrag #6569306 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld zwei Personen, die sich 
mindestens ein Jahr Auszeit gegönnt haben. In einem Fall in Ostasien als 
Sabbatical, d.h. mit Rückkehr ins Unternehmen. Im anderen per Segelboot 
durch die Welt, oft alleine.

Wer sich allerdings sehr von dem leiten lässt, was er als Ansicht 
Anderer dazu wahrnimmt, wird das nicht tun. Man sollte dafür schon 
seinen eigenen Kopf haben, sich nicht den Anderer ausleihen.

Stefan H. schrieb:
> Wie könnte man das ändern?

Es tun.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Wie könnte man das ändern?
>
> Es tun.

In der Tat.  Und sich einfach einen Scheiß drum kümmern, was "die 
Gesellschaft" davon hält. Been there, done this.
Den Spruch "Und so eine Lücke im Lebenslauf kommt auch nicht gut." hab 
ich danach in einem Bewerbungsgespräch auch gehört und nur geschmunzelt 
;-)

Mut zur Lücke! Die "Normalität" ist oft genug der goldene Käfig.

von Stefan M. (derwisch)


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Wenn man spätestens seit dem 20. Lebensjahr mindestens 100k€ im Jahr 
verdient, keine eigene Familie gegründet hat und mit 45 eine satte 
6-stellige Summe auf dem Konto hat, kann man das ja machen.
Manche Gehaltsprahler hier, müssten schon mindestens ein Ferienhaus auf 
den Seychellen oder in Neuseeland besitzen, in dass sie sich für z.B. 2 
Jahre für eine Berufs-Auszeit zurückziehen könnten.
Aaaaber, wie viele gibt es denn wirklich, die völlig angstfrei einen 
Selbstverwirklichungstrip durchziehen können und dann ganz sicher wieder 
einen 100k Job kriegen?
Eher ein Märchen würde ich sagen.
Und die "Supermanager" Karrieretypen betreiben ihre Selbstverwirklichung 
in ihrem "Job".
Für solche Leute ist das Kapitalistenleben ihr persönliches Märchen.
Einen Konzern vor die Wand fahren, und dafür noch Boni kassieren.
Da bräuchte ich auch keine Auszeit mehr...

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan M. schrieb:
> Wenn man spätestens seit dem 20. Lebensjahr mindestens 100k€ im Jahr
> verdient, keine eigene Familie gegründet hat und mit 45 eine satte
> 6-stellige Summe auf dem Konto hat, kann man das ja machen.

Geht auch anders. Sei es mit weit weniger Geld (einer der beiden Fälle), 
oder mit noch nicht gänzlich flügge gewordenen Kindern (der andere).

Allerdings ist jetzt nicht die beste Zeit dafür, in der Welt 
rumzukommen. Den Bayern sollten ja gerade einmal 15km eingeräumt werden.

von Shorty (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Den Bayern sollten ja gerade einmal 15km eingeräumt werden.

Nächste Woche müssen die das bestimmt auch im Internet einhalten.

von ZF (Gast)


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Bei vielen Arbeitgebern ist ein Sabbatical (also mit vereinbarter Dauer 
und Rückkehr) möglich, natürlich auf Absprache, nicht von heute auf 
morgen. Und selbstverständlich kannst du jederzeit deinen Job kündigen. 
Wenn du dich aber Jahre später um eine neue Stelle bewirbst, stehst du 
im Wettbewerb mit anderen Bewerbern, welche über die Entwicklungen der 
Branche in den Jahren deiner Auszeit vielleicht besser Bescheid wissen 
als du.

Einfach selber gucken, was dir wichtig ist. Brian May hatte die Arbeit 
an seiner Doktorarbeit für 32 Jahre unterbrochen. Die Zeit hat er 
durchaus sinnvoll genutzt und dabei auch sehr Wertvolles geleistet. 
Natürlich hatte sich auch die wissenschaftliche Welt in der Zwischenzeit 
weiter gedreht, aber da kann man sich wieder einarbeiten. Eine Frage des 
Willens und der eigenen Ziele.

von Falk B. (falk)


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Stefan M. schrieb:
> Wenn man spätestens seit dem 20. Lebensjahr mindestens 100k€ im Jahr
> verdient, keine eigene Familie gegründet hat und mit 45 eine satte
> 6-stellige Summe auf dem Konto hat, kann man das ja machen.

Blödsinn^3. Man braucht dafür je nach Art der Auszeit und Talent eher 
wenig bis mäßig viel Geld.

> Aaaaber, wie viele gibt es denn wirklich, die völlig angstfrei einen
> Selbstverwirklichungstrip durchziehen können und dann ganz sicher wieder
> einen 100k Job kriegen?

Da ist, deine Angst! Und genau DAMIT werden MILLIONEN von Menschen in 
Scheißjobs festgenagelt! Arme Schweine!

> Eher ein Märchen würde ich sagen.

Nö. Aber das können solche Angstmenschen wie du nicht verstehen.
Daß ein in jungen Jahren deutlich einfacher ist, ist unbestritten. Aber 
MÖGLICH ist es allemal. Aber dazu muss man sich u.a. von solchen 
fragwürdigen "Werten" wie "Sicherheit" (was eher Vollkasko meint) und 
"100k Job" trennen. Ich wiederhole mich. Es gibt verdammt viele 
Menschen, die im goldenen Käfig leben, mit oder ohne 100k Job.

von Falk B. (falk)


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ZF schrieb:
> Einfach selber gucken, was dir wichtig ist. Brian May hatte die Arbeit
> an seiner Doktorarbeit für 32 Jahre unterbrochen. Die Zeit hat er
> durchaus sinnvoll genutzt und dabei auch sehr Wertvolles geleistet.

Naja, die Astromomie beschäftigt sich ja im Allgemeinen mit SEHR großen 
Zahlen. Abstände, Massen, Energien, Zeiten. Das sind 32 Jahre ein 
Fingerschnippen ;-)
Aber im Ernst, der Herr May hat ja nicht 32 Jahre gegammelt, er war sehr 
aktiv und erfolgreich. Das ist der eigentliche Kern der Sache, welche zu 
den Kernzielen im Leben gehören sollte, nämlich selbstbestimmt aktiv und 
kreativ zu sein.

Beitrag #6569395 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6569408 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gustl B. (gustl_b)


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Falk B. schrieb:
> Mut zur Lücke! Die "Normalität" ist oft genug der goldene Käfig.

Exakt! Und die Leute mit nicht so geradem Lebenslauf sind die 
Interessantesten. Eben weil die auch mal links und rechts geguckt haben.

Falk B. schrieb:
> Da ist, deine Angst! Und genau DAMIT werden MILLIONEN von Menschen in
> Scheißjobs festgenagelt! Arme Schweine!

Diese Leute verstehe ich auch nicht. Klar, haben dann ein schickes Auto, 
großes Haus, aber jammern dass sie keine Freizeit haben.
Tja, falsche Prioritäten gesetzt.
Man braucht kein großes Haus, es reicht auch ein Gebrauchtwagen. Es gibt 
sehr viele Leute die auch mit wenig Geld zufrieden leben.
Es ist sogar so, dass Wohlstand nicht glücklicher macht. Ja, wenn du den 
Fiat500 gegen den BMW tauschst dann bist du ein paar Tage glücklicher. 
Aber danach hast du dich daran gewöhnt und bist so glücklich wie vorher. 
Nur dass du für den höheren Wohlstand mehr Lebenszeit ausgibst.
Das was aber wirklich glücklich macht, Zeit mit anderen Menschen die man 
mag, Zeit für Hobbys, ... das kostet alles Zeit, kein Geld.

Das Ziel sollte also sein gut genug zu leben aber maximal viel Zeit zu 
haben für das was glücklich macht.
Dabei ist Bescheidenheit wichtig. Man muss nicht im Luxus und Überfluss 
leben, der Film wird nicht besser wenn die Glotze größer ist.
Seltsamerweise lassen sich das die Leute aber einreden und glauben es 
selbst.

Eine gute Methode ist es alles was man kauft oder kaufen will in 
Lebenszeit umzurechnen die man da ausgibt. Neues Handy? Eine Woche 
Vollzeit Arbeit, ... will man das wirklich? Also ich will da lieber die 
Woche frei haben und kaufe billig oder gebraucht.

von mmm (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Daß ein in jungen Jahren deutlich einfacher ist, ist unbestritten. Aber
> MÖGLICH ist es allemal. Aber dazu muss man sich u.a. von solchen
> fragwürdigen "Werten" wie "Sicherheit" (was eher Vollkasko meint) und
> "100k Job" trennen. Ich wiederhole mich. Es gibt verdammt viele
> Menschen, die im goldenen Käfig leben, mit oder ohne 100k Job.

Die Trennung erfolgt dann aber auch von "Werten" wie "Kinder" und 
"Familie".
Wenn man den 100k+ Job erreicht hat, ist man meistens in einer 
Lebensphase mit diesen "Dingen". Für den ein oder anderen sind genau 
diese Dinge die Selbstverwirklichung.

Die Möglichkeit, seinen Job einfach so an den Nagel hängen zu können 
bedeutet doch eigentlich nur eins: ersetzbar zu sein - quasi nur eine 
Personalnummer. So einen Job würde ich garnicht erst antreten. Wenn der 
Job wirklich zu einem passt, braucht's auch kein "Ausbrechen".

von xtg (Gast)


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Es ist mit einem Ingenieursgehalt nicht das geringste Problem sich eine 
Auszeit zu nehmen, man muss es nur tun*. Ich habe das mit Anfang 30 
gemacht und bin drei Jahre segeln gegangen. War die schönste Zeit meines 
Lebens, würde ich sofort wieder so machen, auch wenn das Geld unterwegs 
manchmal knapp war. Glücklicherweise waren wir kurz vor Corona zurück, 
im Moment wäre das alles deutlich schwieriger. Aber das wird sich ja 
relativ bald wieder ändern.

Im Freundeskreis gab es diverse Leute die ähnliches auch gerne gemacht 
hätten, getan hat es genau einer. Die anderen haben sich alle nicht 
getraut, obwohl es finanziell unproblematisch gewesen wäre.

Bedenken sollte man aber dass so eine Auszeit einen verändert. Man 
sollte nicht darüber nachdenken ob man danach noch einen 100k€-Job mit 
entsprechender 60h-Arbeitswoche bekommt, sondern darüber ob man danach 
überhaupt noch einen möchte. Bei mir ist das nicht der Fall, ich arbeite 
projektbezogen auf freiberuflicher Basis und im Mittel deutlich weniger. 
Wenns mal eilt klotze ich auch ran, aber wenns mal drei Monate Pause 
zwischen zwei Projekten gibt stört mich das nicht im geringsten, kann 
mich auch wunderbar selbst beschäftigen. Im Übrigen war das Hauptproblem 
beim Wiedereinstieg für mich primär das Wieder-Rein-Finden ins Arbeiten. 
Die Suche an sich war simpel, wenn man vor seiner Auszeit vernünftig 
genetzwerkt hat findet man danach auch schnell wieder was mit ein paar 
"Bin wieder da"-Anrufen.

*Anmerkung: Natürlich ist das auch von den Rahmenbedingungen die man 
sich in den meisten Fällen zum größeren Teil selbst (!) geschaffen hat. 
Wenn ich drei Kinder zuhause habe und deren Mutti nur Hausfrau ist, und 
dazu noch die Raten für zwei fette Autos und das fette Einfamilienhaus 
abbezahlt werden müssen ists nix mit dem Segelboot dazu. Das ist mir 
natürlich klar, aber daran ist jeder selbst schuld.

von Gustl B. (gustl_b)


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mmm schrieb:
> "Kinder" und "Familie"

Bwahaha, das geht auch weit unter 100k. Sehr sehr weit drunter. Frag mal 
einen der vielen ganz normalen Angestellten ohne Studium wie die das so 
machen.
Nein, man braucht keine zwei Autos die man sich alle paar Jahre neu 
kauft, man braucht kein Haus, man braucht keine Urlaube in ferne Länder, 
...

von Cpt. J. Sparrow (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Angenommen...

Du fängst mit eigenständig an und dann nimmst du einen Industriesklaven 
/ Edelsklaven als Beispiel. Dann noch in einem Forum wo 90% das Wort 
Freiheit mit ck schreiben, vor dem W.

So wird das nix.

von Mark B. (markbrandis)


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shorty schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Ich habe immer den Eindruck, dass eigenständig denkende Menschen mit
>> eigenen Zielen als eine große Bedrohung wahrgenommen werden.
>
> Nö, die sind einfach nur "unzuverlässig". Wer nicht 100% Linientreu ist,
> wird nicht akzeptiert. Die Erwartung ist, dass eine Führungskraft
> funktioniert. Wenn einer aus der Reihe tanzt wird er nicht mehr
> genommen, denn es könnte ja Schule machen.
>
> Stefan H. schrieb:
>> Wie könnte man das ändern?
>
> Warum sollte man das ändern wollen?

Ganz einfach: Weil man damit bessere Ergebnisse erzielen würde.

Man verschenkt sehr viel Potenzial, wenn man Leute danach aussucht, dass 
sie brav alles abnicken und alles akzeptieren. Das bedeutet nämlich 
auch, dass krasse Fehlentscheidungen ebenfalls glatt durchgehen. Ist ja 
keiner da der widerspricht.

von Inselhopper (Gast)


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xtg schrieb:
> Ich habe das mit Anfang 30
> gemacht und bin drei Jahre segeln gegangen. War die schönste Zeit meines
> Lebens, würde ich sofort wieder so machen, auch wenn das Geld unterwegs
> manchmal knapp war.


Hat mal einer gesagt:
Segeln ist die teuerse Art dritte Klasse zu reisen.

Niemals war ich Himmel und Hölle so nah.
https://www.youtube.com/watch?v=x00qIthuX3g

von Dieter (Gast)


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Letztes Jahr im Radio war ein intetessantes Interview mit einem Manager, 
der ein Sabathikal machte. Dieser hatte den Termin mit der Firma und 
Kollegen abgestimmt. Zog dann los durch die Welt. Allerdings brach er 
das vorzeitig ab, wegen eines schweren Ungluecksfalles seines 
Vertreters. Als das alles in 2J geregelt war, setzte er fort.
So viel Zuverlaessigkeit ist fuer den Fortbestand einer Firma 
unerlaesslich. Das wird bei Firmen und Natinalitaeten vorausgesetzt, wo 
ein Jahr Auszeit von Seiten der Religion nichts ungewoehnliches ist.

Uebrigens hatten frueher viele eine Auszeit von einem Jahr nach der 
Schule. Das war der Wehrdienst. Fast alle von der Haelfte, die nicht so 
richtig wussten welche berufliche Richtung sie einschlagen wollen nach 
der Schule, fanden danach ihren Weg.

von Shorty (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Ganz einfach: Weil man damit bessere Ergebnisse erzielen würde.
>
> Man verschenkt sehr viel Potenzial, wenn man Leute danach aussucht, dass
> sie brav alles abnicken und alles akzeptieren. Das bedeutet nämlich
> auch, dass krasse Fehlentscheidungen ebenfalls glatt durchgehen. Ist ja
> keiner da der widerspricht.

Ponnyhof und Realität. Gewünscht sind Abnicker und keine "Querdenker" 
und es gibt für die Entscheider keinen Grund das zu ändern. Es würde 
sogar den Interessen entgegen laufen.

Beitrag #6569567 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Np R. (samweis)


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Inselhopper schrieb:
> Segeln ist die teuerse Art dritte Klasse zu reisen.

"Sailing is not a pastime, it's a way of life."
Jemand, der das nicht gemacht hat, wird das nicht verstehen.

Beitrag #6569593 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6569595 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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mmm schrieb:
> Die Möglichkeit, seinen Job einfach so an den Nagel hängen zu können
> bedeutet doch eigentlich nur eins: ersetzbar zu sein - quasi nur eine
> Personalnummer.

Jeder ist heutzutage ersetzbar. Wenn Wohl und Wehe eines Unternehmens an 
einer einzigen Person hängt, hat das Management massiv was falsch 
gemacht.

Beitrag #6569609 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Brandmeister (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Warum ist das so?
Weil so einem Clown in drei Wochen ein neuer Furz durchs Hirn geht und 
wieder kündigt um sich "selbst zu verwriklichen", solche Kasper stellt 
kein normal denkender Chef ein.

> Wie könnte man das ändern?
Solche Deppen frühzeitig zu erkennen um sie gar nicht erst einzustellen.

von Reinhard S. (rezz)


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mmm schrieb:
> Die Möglichkeit, seinen Job einfach so an den Nagel hängen zu können
> bedeutet doch eigentlich nur eins: ersetzbar zu sein - quasi nur eine
> Personalnummer.

Nö, jeder kann doch seinen Job einfach an den Nagel hängen. Kündigen und 
gut ist.

> So einen Job würde ich garnicht erst antreten.

Prinzipiell ist jeder auf jeder Stelle ersetzbar.

> Wenn der
> Job wirklich zu einem passt, braucht's auch kein "Ausbrechen".

Und auch keinen Urlaub?

von Nick M. (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Exakt! Und die Leute mit nicht so geradem Lebenslauf sind die
> Interessantesten. Eben weil die auch mal links und rechts geguckt haben.

Das wird halt nicht gerne gesehen. Aber keine Angst, es gibt Firmen die 
das erkennen und solche Leute gerne nehmen.
Aber im Konzern, wo von oben geleitet wird wie man zu denken und zu 
handeln hat halt nicht.

Wenn es Leute in der Motorenentwicklung gibt, die bei einem Betrug 
mitmachen, dann sind das die die der Konzern gern hat. Ich würde mich 
dafür schämen! Ich bin keine Hure.

Ich hab mich auch mal geweigert, ein kleineres Projekt zu machen, weil 
das nie so funktioniert hätte wie vom Kunden gewünscht. Da wurde dann 
argumentiert, dass der Kunde das aber so haben will. Das wurde dann ans 
Fraunhofer-Institut abgegeben. Mit dem Ergebnis: Nach einem Jahr hat der 
Kunde den  Müll wieder abgebaut. Das hat mir wohl beruflich geschadet, 
aber ich kann mich immer noch im Spiegel anschauen.
Mach ich halt was anderes!

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Stefan H. schrieb:
> ich lese hier im Forum häufig heraus, dass selbstbestimmtes Handeln
> offenbar sehr problematisch und gesellschaftlich unerwünscht ist. Warum
> ist das so?
das liegt an einem festgefahrenen Meinungsbild und dem Feindbild - auch 
eine Diskussion auf rein mathematischer oder naturwissenschaftlichen 
Basis ist nicht mehr möglich; traurig aber wahr - eine Gesellschaft, die 
sich selbst in den Abgrund katapultiert.

von (prx) A. K. (prx)


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Robert K. schrieb:
> das liegt an einem festgefahrenen Meinungsbild

Es gibt etliche verschiedene Meinungsbilder nebeneinander, bestimmt von 
der Blase, in der man sitzt. Das ist nicht wirklich neu, die Bildung 
stabiler Blasen wird aber durch Internet-Medien wesentlich gefördert.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe immer den Eindruck, dass eigenständig denkende Menschen mit
> eigenen Zielen als eine große Bedrohung wahrgenommen werden.

Du lässt Dich von deinem Eindruck täuschen und verwechselt "eigenständig 
denken" mit "engstirnig" und "rechthaberisch".

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan H. schrieb:
> Ich habe immer den Eindruck, dass eigenständig denkende Menschen mit
> eigenen Zielen als eine große Bedrohung wahrgenommen werden.

Grundregel: Die eigene Wahrnehmung deckt sich nicht zwangsläufig mit der 
breiten Realität. Weshalb du die Frage ...

> Warum ist das so?

auch umadressierten kannst: Worauf gründet sich dieser Eindruck? Fakt 
oder Vorurteil? Ich will das damit für diesen Fall nicht beantworten, 
nur drauf hinweisen, dass nicht alles stimmen muss, was man anderen (wie 
den Arbeitgebern) in Diskussionen zuschreibt.

von Ausgestiegener (Gast)


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Was ich nicht so ganz verstehe ist:

Wenn es doch jemandem ein inneres Bedürfnis ist, selbstbestimmt und in 
Freiheit sich selbst zu verwirklichen, warum kann er das nur dann 
machen, wenn er die "Sicherheit" hat, danach wieder fremdbestimmt dem 
alten zähen Trott nachzugehen und die Interessen Anderer zu 
verwirklichen?

Warum kann er nicht einfach seinem inneren Bedürfnis folgen?
Danach ist doch sowieso mit Sicherheit alles anders.

"Ach, ich möchte frei sein und fliegen wie ein Vogel!" sprach der 
Frosch. "Aber fangt mich auf, wenn ich falle, und haltet mir meinen 
Platz im Tümpel frei."
Dabei hat er als Vogel doch wahrscheinlich gar kein Interesse mehr 
daran.
Und wenn er als Storch dabei heraus kommt, wollen die Anderen ihn 
vielleicht gar nicht im Tümpel haben. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Kurzum: Freiheit und Sicherheit decken sich nicht gänzlich. Mehr 
Freiheit für alle geht mit weniger individueller Sicherheit einher, und 
umgekehrt.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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(prx) A. K. schrieb:
> Es gibt etliche verschiedene Meinungsbilder nebeneinander, bestimmt von
> der Blase, in der man sitzt. Das ist nicht wirklich neu, die Bildung
> stabiler Blasen wird aber durch Internet-Medien wesentlich gefördert.
es geht nicht um irgendwelche Meinungsblasen, sondern um die 
prinzipielle Ablehnung der technischen und ergebnisoffenen Diskussion.
Ich habe recht und was Du redest ist Fake bzw. wird wegen Faktencheck 
gar nicht erst zugelassen.
Das ist leider die Ausgangslage und das ist Mittelalter, das jetzt 
wieder Oberhand gewonnen hat.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Ausgestiegener schrieb:
> Wenn es doch jemandem ein inneres Bedürfnis ist, selbstbestimmt und in
> Freiheit sich selbst zu verwirklichen, warum kann er das nur dann
> machen, wenn er die "Sicherheit" hat, danach wieder fremdbestimmt dem
> alten zähen Trott nachzugehen und die Interessen Anderer zu
> verwirklichen?
weil das ein gesellschaftliches Tabuthema ist.
Eine Abweichung von der Norm bedeutet auch immer die Gefahr der Ächtung.
Wer will das schon?

> Warum kann er nicht einfach seinem inneren Bedürfnis folgen?
> Danach ist doch sowieso mit Sicherheit alles anders.
weil es Interessengruppen gibt, die das verhindern wollen und mit allen 
Mitteln dagegen angehen. Es geht schließlich um deren Geld.

>
> "Ach, ich möchte frei sein und fliegen wie ein Vogel!" sprach der
> Frosch. "Aber fangt mich auf, wenn ich falle, und haltet mir meinen
> Platz im Tümpel frei."
> Dabei hat er als Vogel doch wahrscheinlich gar kein Interesse mehr
> daran.
> Und wenn er als Storch dabei heraus kommt, wollen die Anderen ihn
> vielleicht gar nicht im Tümpel haben. ;-)
noch gibt es ja sowas wie Datenschutz (wird aber auch immer mehr fallen) 
- denkbar ist auch eine Gesellschaft wo die Meinung unfrei ist ... wir 
sind hierzulande auf einen guten Weg dahin :-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Robert K. schrieb:
> Ich habe recht und was Du redest ist Fake bzw. wird wegen Faktencheck
> gar nicht erst zugelassen.

Und genau diese Perspektive ist abhängig von der jeweiligen Blase. Bis 
hin zur Erkenntnis, das den Einen Fakt des Anderen Fake ist.

Die Neigung vieler, andere Ansichten als nicht valide zu betrachten, und 
das auch öffentlich und deutlich auszurücken, bis hin zur Beschimpfung, 
ist zeitlos. Auch die bekannten grossen Geister der Geschichte stritten 
sich herzlich, auch mal bis aufs Blut. Zeitgebunden ist die 
Massenwahrnehmung davon.

Faktenchecks gab es früher ebenso wie heute, nur in anderer Form. Wenn 
man  nur wenige grosse Medien hat, und die vielleicht auch etwas Zeit 
zur Verarbeitung haben, filtert sich das schon dadurch. Abweichende 
Informationen waren Randerscheinungen, teils mit Flugblattcharakter, 
teils in geheimen Treffs.

Da heute jedes solche Flugblatt weltweit wahrgenommen werden kann, und 
geheime Treffs dank Telegram&Co nicht mehr aufs Stadtviertel beschränkt 
sind, verändert sich die Welt (mal wieder). Wir befinden uns in einem 
Prozess der Anpassung der Gesellschaft an eine veränderte Medienwelt. Wo 
das endet, ist offen. So ist beispielsweise offen, wieviel 
rausgeblasenen Hass auf Andere eine Gesellschaft erträgt, ohne sich 
gegenseitig zu Klump zu hauen. Dass in Verlauf davon auch mal 
überreagiert wird, ist zu erwarten.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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(prx) A. K. schrieb:
> Kurzum: Freiheit und Sicherheit decken sich nicht gänzlich. Mehr
> Freiheit für alle geht mit weniger individueller Sicherheit einher, und
> umgekehrt.
Das ist eine Behauptung, die stimmen kann und genauso gut auch falsch 
sein kann.
Niemand weiß es, alles Theorie.

von Jemand (Gast)


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Hallo

Nick M. schrieb:
> Wenn es Leute in der Motorenentwicklung gibt, die bei einem Betrug
> mitmachen, dann sind das die die der Konzern gern hat. Ich würde mich
> dafür schämen! Ich bin keine Hure.

Zwar nicht meine Welt als "einfacher" Facharbeiter im mehr oder weniger 
Öffentlichen Dienst (Transport - Fahrzeuginstandhaltung) aber trotzdem:

Was hätten die Leute denn machen sollen?
Das bei geeigneter Stelle melden und den Job verlieren? Eventuell ist 
man dann in den Medien der Held hat aber trotzdem kein Einkommen.

"Nein mache ich nicht" und den Job verlieren?

Auch dran denken: Trotz der großen Konkurrenz nach außen hin ist auch 
die Automobilbranche vernetzt - und sei es "nur" über Kegelklub, den 
Karnevalsverein, den Unterstützern irgendwelcher Kultureinrichtungen 
oder was in der jeweiligen Gegend und den Interessen der "Chefs" so 
üblich ist.

Und es ist und war ja bei weiten nicht nur ein Konzern der "optimiert" 
hat.

Und auch nicht zu vergessen:
In solchen Bereichen (KFZ- Motorenentwicklung, Steuersoftware 
programmieren, Abgasreinigungstechnick - halt der ganze Kram) arbeitet 
man doch aus echten Interesse oder sogar richtiger begeisterung - das 
ist kein Bandarbeiter oder Reinigungsservicejob.
Und von so manchen  Autobegeisterten durfte ich schon oft von Sachen wie 
"Diesel PS" und Leistungreduzierung bzw. "Wumms" - also wohl eher 
Drehmomentverhalten hören die durch die diversen 
Abgasreinigungsverfahren wohl entstehen.
Bei älteren Fahrzeugen zwischen den HU / AU Terminen irgendwelche Filter 
"vergessen" irgendwelche Komponenten verändert und schon war der "Bumms" 
(Dieselpower) wieder vorhanden ohne das der Treibstoffverbrauch 
gestiegen ist - ob das letztere der Realität entspricht dürfte Fraglich 
sein - ist aber auch nicht so wichtig.
Tatsache ist aber das wenn man Auto (Motoren, Diesel) Begeistert ist und 
man mit an vorderster Front der Entwicklung sitzt die genau Einfluss auf 
dieses Verhalten des Motors bzw. Fahrzeugs hat und zusätzlich "der Chef" 
einen dazu zwingt eine optimiertes Verhalten zu programmieren (ist wohl 
ein wenig komplizierter - aber auch darauf kommt es jetzt nicht an) dann 
braucht es nicht wunder, nein es ist sogar verständlich, das man da 
mitmacht.

Man behält den Job - mit sicherlich guten Einkommen, man macht 
(wahrscheinlich) genau das was man auch selbst von einen Fahrzeug haben 
möchte und nicht zuletzt macht so manchen es auch einfach Spaß eine 
"Backdoor" die nicht erkannt wird (werden sollte...) zu entwickeln.

Es ist leicht zu verurteilen - wenn man sich aber in die Lage des 
anderen hineinsetzt (wobei einiges natürlich reine Vermutung ist - aber 
anderes jeden klar sein sollte der abhängig beschäftigt ist) dürfte klar 
sein das man sich mit seinen Urteilen und Moral kräftig zurückhalten 
sollte und klar darüber werden was man selbst -in der Lage- machen 
würde...

Und nebenbei:
Soweit ich es verstanden habe hat kein einziger Kunde (das Kunde ist 
wichtig - der zahlt) wegen der Softwareänderungen geklagt sondern das 
ganze ist von außen her ans Rollen gebracht worden - und von Außen her 
wurde der wert der Fahrzeuge deutlich verringert, die Leistung 
verringert und die Unterhaltskosten erhöht bzw. in Extremfällen das 
Fahrzeug wertlos gemacht...

Jemand

von (prx) A. K. (prx)


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Robert K. schrieb:
>> Kurzum: Freiheit und Sicherheit decken sich nicht gänzlich. Mehr
>> Freiheit für alle geht mit weniger individueller Sicherheit einher, und
>> umgekehrt.
> Das ist eine Behauptung, die stimmen kann und genauso gut auch falsch
> sein kann.

Es ist zumindest eine Grunderkenntnis der europäisch/amerikanischen 
Geschichte der letzten Jahrhunderte. Die zu verschiedenen 
Gesellschaftsentwürfen führte. In den USA mit traditionell grösserer 
Betonung auf Freiheit statt Vollkaskomentalität, mit weniger Ruf nach 
dem starken Staat, der es für einen richten möge. Sozialistische Ansätze 
verliefen demgegenüber umgekehrt.

Abgeschlossen ist sowas nie, stets umstritten. Den Einen zu viel, den 
Anderen zu wenig.

Beitrag #6569766 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jemand (Gast)


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Hallo

Ben S. schrieb im Beitrag #6569766:
> Im stockkonservativen Deutschland vielleicht, ja.

Auch im bekannt lockeren ;-) Österreich und der Schweiz wird das nicht 
anders sein.
Und darauf wo es ankommt ist es auch in den nordischen Ländern, den 
Niederlanden usw. auch nicht besser - nur das sich (wirklich?) alle mit 
"Du" anreden und einige wohl gute unterscheide im Bildungssystem (aber 
auch nur bis es in die hohen Jahrgänge -"Sekundarstufe 2" oder gar den 
Hochschulen oder der Beruflichen Ausbildung geht) ändert nicht an den 
diversen, ungeschriebenen Gesetzen in den allermeisten Branchen in das 
schon weit unterhalb der Führungsetagen schon Kundenkontakt -und sei es 
nur als Strab- oder Busfahrer reicht für diverse "Ausschlüsse" aus...

Mach mal die Augen auf - so besonders konservativ sind "wir" Deutschen 
("unsere" Betriebe)zum Großteil  gar nicht mal.

von Nick M. (Gast)


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Jemand schrieb:
> Was hätten die Leute denn machen sollen?

Sich weigern.
Schielßlich werden sie dafür bezahlt zum Wohle der Firma 
verantwortungsvoll zu handeln und arbeiten.

von Jemand (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Jemand schrieb:
>> Was hätten die Leute denn machen sollen?
>
> Sich weigern.
> Schielßlich werden sie dafür bezahlt zum Wohle der Firma
> verantwortungsvoll zu handeln und arbeiten.

Nur das sie wo die Sache aufgeflogen war schon lange nicht mehr 
Bestandteil der Firma gewesen wären - sondern wahrscheinlich arbeitslos 
oder zumindest bei einer anderen Firma und schlechter bezahlten (und den 
reinen Einkommenserwerb -übertrieben halt die "Putzkraft"- dienenden 
Job) unglücklich beschäftigt.

Moral sichert halt kein Einkommen das mit einer Arbeit erwirtschaftet 
wird die einen wirklich erfüllt und zu der man steht...

Jemand

Beitrag #6569794 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Ben S. schrieb im Beitrag #6569794:
> in Deutschland heute noch fast unmöglich.

Fast unmöglich, hat es bloss noch keiner probiert, oder ist lediglich 
kein Fall öffentlich bekannt geworden?

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Nick M. schrieb:
> Sich weigern.
> Schielßlich werden sie dafür bezahlt zum Wohle der Firma
> verantwortungsvoll zu handeln und arbeiten.
das sagt sich so einfach!
Dann wären sie Ihren Job für immer los und das wäre auch 
Betriebsgeheimnis-Verrat.
Das Hierarchiedenken ist sehr ausgeprägt.
Problem ist, daß der Top-Manager in Deutschland anders als in USA eben 
nicht in den Knast wandert bei Totalversagen, das ist der Unterschied 
und die Entschädigungszahlungen ebenfalls.
Komischerweise wird das hierzulande akzeptiert.

von Nick M. (Gast)


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Jemand schrieb:
> Moral sichert halt kein Einkommen

Postitution sichert kein zufriedenes Leben.

von (prx) A. K. (prx)


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Nick M. schrieb:
>> Moral sichert halt kein Einkommen
>
> Postitution sichert kein zufriedenes Leben.

Ich hab auch einen: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

von Nick M. (Gast)


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Robert K. schrieb:
> Dann wären sie Ihren Job für immer los und das wäre auch
> Betriebsgeheimnis-Verrat.

Was ist daran Betriebsgeheimnis-Verrat, wenn man sich weigert einen 
Betrug zu begehen?

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Nick M. schrieb:
> Was ist daran Betriebsgeheimnis-Verrat, wenn man sich weigert einen
> Betrug zu begehen?
Die Direktive kommt von oben und ob das ein Betrug ist oder nicht, hast 
Du nicht zu bewerten - das ist nicht Dein Aufgabenbereich, das machen 
andere in einer Hierarchie ... ist leider so!
Du hast auszuführen was technisch geht, Moral spielt keine Rolle.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Nick M. schrieb:
> Was ist daran Betriebsgeheimnis-Verrat, wenn man sich weigert einen
> Betrug zu begehen?
Der einzige Rechtfertigungsgrund wäre die Gesundheit und das Leben 
anderer aufs Spiel zu setzen und das wäre dann wirklich ein Grund - aber 
dann bist Du der Aussätzige in der Firma bzw. in der ganzen Branche ... 
mach das mal, das ist dann enormer Druck!

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Neigung vieler, andere Ansichten als nicht valide zu betrachten, und
> das auch öffentlich und deutlich auszurücken, bis hin zur Beschimpfung,
> ist zeitlos. Auch die bekannten grossen Geister der Geschichte stritten
> sich herzlich, auch mal bis aufs Blut. Zeitgebunden ist die
> Massenwahrnehmung davon.
>
So ist es, hat sich aber nicht darauf beschränkt.
> Faktenchecks gab es früher ebenso wie heute, nur in anderer Form. Wenn
> man  nur wenige grosse Medien hat, und die vielleicht auch etwas Zeit
> zur Verarbeitung haben, filtert sich das schon dadurch. Abweichende
> Informationen waren Randerscheinungen, teils mit Flugblattcharakter,
> teils in geheimen Treffs.
Spätestens Hugenberg hat sichxsehr gutxdarauf verstanden, die 
Meinungsführerschaft zu verteidigen; ebenso Goebbels. Springer war die 
Nachkriegsversiin, der Augstein nicht allzuviel entgegensetzen konnte.
>
> Da heute jedes solche Flugblatt weltweit wahrgenommen werden kann, und
> geheime Treffs dank Telegram&Co nicht mehr aufs Stadtviertel beschränkt
> sind, verändert sich die Welt (mal wieder). Wir befinden uns in einem
> Prozess der Anpassung der Gesellschaft an eine veränderte Medienwelt. Wo
> das endet, ist offen. So ist beispielsweise offen, wieviel
> rausgeblasenen Hass auf Andere eine Gesellschaft erträgt, ohne sich
> gegenseitig zu Klump zu hauen. Dass in Verlauf davon auch mal
> überreagiert wird, ist zu erwarten.
Das hat schon immer so funktioniert, auch ohne technische Medien.

von ZF (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Und genau diese Perspektive ist abhängig von der jeweiligen Blase. Bis
> hin zur Erkenntnis, das den Einen Fakt des Anderen Fake ist.
>
> Die Neigung vieler, andere Ansichten als nicht valide zu betrachten, und
> das auch öffentlich und deutlich auszurücken, bis hin zur Beschimpfung,
> ist zeitlos. Auch die bekannten grossen Geister der Geschichte stritten
> sich herzlich, auch mal bis aufs Blut. Zeitgebunden ist die
> Massenwahrnehmung davon.
Zustimmung, wobei sich die Blasen erheblich unterscheiden: Wo manche 
Blasen sich nach außen aggressiv geben und nach innen im Selbstmitleid 
ihrer Opferrolle suhlen, sind andere Gesellschaftsblasen über ihre 
eigene unvollendete Vergangenheit durchaus reflektiert und können 
selbstironisch darüber lachen: 
https://www.youtube.com/watch?t=5239&v=UdC09f9WS8A&feature=youtu.be

> So ist beispielsweise offen, wieviel
> rausgeblasenen Hass auf Andere eine Gesellschaft erträgt, ohne sich
> gegenseitig zu Klump zu hauen.
Man sollte nicht vergessen, dass 75 Jahre Frieden in Europa kein 
Selbstverständnis sind, und durchaus fragil sein könnten.

von Cpt. J. Sparrow (Gast)


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Geile Diskussion, geht letztlich darum wie man sich sein Sklavendasein 
schönredet.

Die "Gesellschaft" hierzulande ist ein tumber Haufen elender Mitläufer. 
Denen kann man alles erzählen. An ihrem Wesen sollte die Welt genesen, 
dann waren Sie Herrenmenschen, anschließend Kollektivschuldige und jetzt 
Klima- und Coronagläubige. Andere Meinungen werden diffamiert und selbst 
offensichtlichste Lügen aus Medien und Politik gefressen. Querdenker ist 
ihre jämmerliche Einwendung auf ihr entsetzliches Mitläufertum und 
bestätigt es und Sie selbst.

Wer sich mit so was gemein macht braucht von selbstbestimmtem Handeln 
gar nicht erst anfangen.

von Nick M. (Gast)


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Robert K. schrieb:
> Die Direktive kommt von oben und ob das ein Betrug ist oder nicht, hast
> Du nicht zu bewerten

Die Aussage passt ja perfekt schlecht zum Titel des threads.
Mach dir mal Gedanken darüber.
Oder tätowier "Schaf" auf deine Stirn.

von (prx) A. K. (prx)


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Cpt. J. Sparrow schrieb:
> Geile Diskussion, geht letztlich darum wie man sich sein Sklavendasein
> schönredet.

Wird im Startbeitrag in diesem Sinn vielleicht die Frage gestellt, 
weshalb man sich selbst nicht aus dem "Sklavendasein" raustraut, ohne 
andere um Erlaubnis und Absicherung der Existenz zu bitten? ;-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Cpt. J. Sparrow schrieb:
> braucht von selbstbestimmtem Handeln gar nicht erst anfangen

Selbstbestimmt handeln nur die Mitläufer der eigenen Richtung.

von Nick M. (Gast)


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Robert K. schrieb:
> Nick M. schrieb:
>> Was ist daran Betriebsgeheimnis-Verrat, wenn man sich weigert einen
>> Betrug zu begehen?
> Die Direktive kommt von oben und ob das ein Betrug ist oder nicht, hast
> Du nicht zu bewerten

Es fehlt immer noch die Antwort was daran ein Betriebsgeheimnis-Verrat 
ist.

von Falk B. (falk)


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mmm schrieb:
> Die Trennung erfolgt dann aber auch von "Werten" wie "Kinder" und
> "Familie".

Ach herje, schon wieder das andere Extrem. Wenn gleich auch da leider 
viel Wahrheit drin steckt, es gibt genügen Leute, die damit 
"festgenagelt" sind und nur noch wenig persönlichen Spielraum haben. 
Muss ja nicht gleich die Weltreise sein.

> Wenn man den 100k+ Job erreicht hat, ist man meistens in einer
> Lebensphase mit diesen "Dingen". Für den ein oder anderen sind genau
> diese Dinge die Selbstverwirklichung.

Meinetwegen. Aber wenn das bedeutet, keinerlei Spielraum zu haben und 
nur noch in engen, gesellschaftlichen und ökonomischen Grenzen agieren 
zu können, ist was schief gelaufen.

> Die Möglichkeit, seinen Job einfach so an den Nagel hängen zu können
> bedeutet doch eigentlich nur eins: ersetzbar zu sein - quasi nur eine
> Personalnummer. So einen Job würde ich garnicht erst antreten. Wenn der
> Job wirklich zu einem passt, braucht's auch kein "Ausbrechen".

Unsinn. JEDER ist ersetzbar, wenn gleich der Eine einfacher als der 
Andere.
Es geht auch nicht ums "Ausbrechen", sondern ggf. mal um eine kreative 
Pause, seien es 3 Wochen, 3 Monate oder auch 3 Jahre. Und eben das 
selbstbestimte Handeln und NICHT das krampfhafte Festkleben an einem Job 
bis zur Rente. Auch nicht an relativ guten Jobs.

von Nick M. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich hab auch einen: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

Man kann auch mit ehrlicher Arbeit satt werden.

von Falk B. (falk)


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xtg schrieb:
> mich auch wunderbar selbst beschäftigen. Im Übrigen war das Hauptproblem
> beim Wiedereinstieg für mich primär das Wieder-Rein-Finden ins Arbeiten.

Hmm, das war bei mir ganz anders. Nach ca. 1,5 Jahren "weg von der 
Normalität" war ich wieder in meiner alten Firma gelandet (hatte mich ja 
ohne Stress verabschiedet) und es dauert keine Woche und ich war in 
allen Themen, Abläufen und der Routine wieder drin. So, als wäre ich nie 
weg gewesen. ERSCHRECKEND!! Ist das nun gut oder schlecht?

> Die Suche an sich war simpel, wenn man vor seiner Auszeit vernünftig
> genetzwerkt hat findet man danach auch schnell wieder was mit ein paar
> "Bin wieder da"-Anrufen.

Kommt drauf an. Tendentiell hatte ich eher schon den Eindruck, daß 
solche Freigeister von vielen nicht so gern gesehen werden, wenn gleich 
das nur einer mir ohne Vorwarnung ins Gesicht gesagt hat 8-0

> *Anmerkung: Natürlich ist das auch von den Rahmenbedingungen die man
> sich in den meisten Fällen zum größeren Teil selbst (!) geschaffen hat.
> Wenn ich drei Kinder zuhause habe und deren Mutti nur Hausfrau ist, und
> dazu noch die Raten für zwei fette Autos und das fette Einfamilienhaus
> abbezahlt werden müssen ists nix mit dem Segelboot dazu. Das ist mir
> natürlich klar, aber daran ist jeder selbst schuld.

Naja, "Schuld" ist vielleicht das falsche Wort. Nennen wir es eigene 
Entscheidung, seinen sie bewußt oder unbewußt, selbst- oder 
fremdbestimmt sein.

von Falk B. (falk)


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Mark B. schrieb:
> Ganz einfach: Weil man damit bessere Ergebnisse erzielen würde.
>
> Man verschenkt sehr viel Potenzial, wenn man Leute danach aussucht, dass
> sie brav alles abnicken und alles akzeptieren. Das bedeutet nämlich
> auch, dass krasse Fehlentscheidungen ebenfalls glatt durchgehen. Ist ja
> keiner da der widerspricht.

Erstklassig Leute stellen erstklassig Leute ein, um erstklassige 
Ergebnisse zu erreichen.
Zweitklassige Leute stellen drittklassige Leute ein, weil sie sich von 
erstklassigen bedroht fühlen.

von Falk B. (falk)


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Dieter schrieb:
> Uebrigens hatten frueher viele eine Auszeit von einem Jahr nach der
> Schule. Das war der Wehrdienst. Fast alle von der Haelfte, die nicht so
> richtig wussten welche berufliche Richtung sie einschlagen wollen nach
> der Schule, fanden danach ihren Weg.

Oder den Weg in den Suff! Mein Gott, die Bundeswehrzeit war echt ätzend! 
Ok, die ersten 3 Monate Grundausbildung waren echt cool, coole Leute, 
immer Spaß. Danach war ich 9 Monate lebendig begraben 8-(

von Falk B. (falk)


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Shorty schrieb:
> Ponnyhof und Realität. Gewünscht sind Abnicker und keine "Querdenker"
> und es gibt für die Entscheider keinen Grund das zu ändern. Es würde
> sogar den Interessen entgegen laufen.

Jain. Aber schau dir mal die Hierachien der "Abnicker" an. Sei es der 
Führerbunker oder Sozialismus/Kommunismus, alle sind krachend 
gescheitert!
Die Fähigkeit zur passiven und aktiven Kritik ist lebensnotwendig, sei 
es für ein Individuum oder eine Gruppe! Sie ist eine der elementaren 
Grundlagen der Demokratie!

https://de.wikipedia.org/wiki/Kritikkompetenz

von Percy N. (vox_bovi)


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Falk B. schrieb:
> Die Fähigkeit zur passiven und aktiven Kritik ist lebensnotwendig, sei
> es für ein Individuum oder eine Gruppe! Sie ist eine der elementaren
> Grundlagen der Demokratie!

Nicht nur dieser! Der Spruch, auf einem Thron aus Bajonetten lasse sich 
schlecht regieren, ist eben nicht demokratischen Ursprungs.

von Falk B. (falk)


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Jemand schrieb:
> Nick M. schrieb:
>> Wenn es Leute in der Motorenentwicklung gibt, die bei einem Betrug
>> mitmachen, dann sind das die die der Konzern gern hat. Ich würde mich
>> dafür schämen! Ich bin keine Hure.
>
> Zwar nicht meine Welt als "einfacher" Facharbeiter im mehr oder weniger
> Öffentlichen Dienst (Transport - Fahrzeuginstandhaltung) aber trotzdem:
>
> Was hätten die Leute denn machen sollen?
> Das bei geeigneter Stelle melden und den Job verlieren? Eventuell ist
> man dann in den Medien der Held hat aber trotzdem kein Einkommen.

Wenn Zivilcourage einfach wäre, hätte sie jeder. Man kann MINDESTENS 
seinen Einsrpuch einlegen und ggf. auch schriftlich festhalten, daß man 
damit nicht einverstanden ist und den Scheißjob/Manipultion etc. nicht 
machen.

Außerdem wissen wir ja nicht, wie es WIRKLICH beim Abgsaskandal hinter 
den Kulissen ablief. Ich vermute, daß ALLE wußten, daß die Software 
schummelt, aber die Obergurus haben das abgesegnet, vermutlich auch 
eingefordert. Die kleinen Ingenieure haben den kram nur 
zusammengebastelt.

> "Nein mache ich nicht" und den Job verlieren?

Auch das ist eine Option. Immer nur den Schwanz einziehen ist eine 
erbärmliche Ausrede. Selbst Beamte dürfen da.

https://de.wikipedia.org/wiki/Remonstration

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!"

> Und es ist und war ja bei weiten nicht nur ein Konzern der "optimiert"
> hat.

Sicher.

> Und auch nicht zu vergessen:
> Tatsache ist aber das wenn man Auto (Motoren, Diesel) Begeistert ist und
> man mit an vorderster Front der Entwicklung sitzt die genau Einfluss auf
> dieses Verhalten des Motors bzw. Fahrzeugs hat und zusätzlich "der Chef"
> einen dazu zwingt eine optimiertes Verhalten zu programmieren

Er zwingt gar nicht. Er weist an, daß ein Algorithmus X eingebaut wird. 
Man kann und sollte darauf hinweisen, ggf. auch rechtskräftig, daß damit 
unrealistische, ggf. auch rechtlich und moralisch bedenkliche 
Eigenschaften (aka Schummeln) erreicht werden. Wenn das der Chef dann 
trotzdem haben will, ist ER der alleinige Verantwortliche!

> braucht es nicht wunder, nein es ist sogar verständlich, das man da
> mitmacht.

Das ist die Ausrede aller Feiglinge und Mitläufer ohne Anspruch an sich 
selbst. Wann kommt den der Moment, wo DU definitiv NICHT mehr mitmachen 
würdest? Was würdest DU dafür riskieren?

> Man behält den Job - mit sicherlich guten Einkommen, man macht
> (wahrscheinlich) genau das was man auch selbst von einen Fahrzeug haben
> möchte und nicht zuletzt macht so manchen es auch einfach Spaß eine
> "Backdoor" die nicht erkannt wird (werden sollte...) zu entwickeln.

Das ist gar nicht das Thema.

> Es ist leicht zu verurteilen - wenn man sich aber in die Lage des
> anderen hineinsetzt (wobei einiges natürlich reine Vermutung ist - aber
> anderes jeden klar sein sollte der abhängig beschäftigt ist) dürfte klar
> sein das man sich mit seinen Urteilen und Moral kräftig zurückhalten
> sollte und klar darüber werden was man selbst -in der Lage- machen
> würde...

Jaja, schon wieder eine Ausrede, mit der JEGLICHES, feiges, 
opportunistisches Verhalten relativiert werden soll.

> Und nebenbei:
> Soweit ich es verstanden habe hat kein einziger Kunde (das Kunde ist
> wichtig - der zahlt) wegen der Softwareänderungen geklagt sondern das
> ganze ist von außen her ans Rollen gebracht worden - und von Außen her
> wurde der wert der Fahrzeuge deutlich verringert, die Leistung
> verringert und die Unterhaltskosten erhöht bzw. in Extremfällen das
> Fahrzeug wertlos gemacht...

Das nennt man Schneeballeffekt. Vor allem, welcher REALE Schaden ist 
denn den Autokäufern entstanden? Alles irre. Aber so ist das, wenn 
Juristen und
BWLer Politik betreiben.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> In den USA mit traditionell grösserer
> Betonung auf Freiheit statt Vollkaskomentalität, mit weniger Ruf nach
> dem starken Staat, der es für einen richten möge. Sozialistische Ansätze
> verliefen demgegenüber umgekehrt.

Was sich aber seit Jahren in die andere Richtung bewegt. Warte mal ab, 
dann sind die USA kommunistischer als es die UDSSR je war.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Postitution sichert kein zufriedenes Leben.
>
> Ich hab auch einen: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

Stimmt. Aber dann hast du IMMER eine Ausrede. Auch gut.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Was sich aber seit Jahren in die andere Richtung bewegt.

In beide Richtungen gleichzeitig. Die Spaltung der Gesellschaft.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
>> Ich hab auch einen: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
>
> Stimmt. Aber dann hast du IMMER eine Ausrede. Auch gut.

Als Leitsatz fürs eigene Handeln, bei vorhandener Alternative, taugt 
der Spruch weniger, so war er auch nicht entstanden. Brecht spielte 
nicht auf jene Luxus"armut" an, unter der einige hier im Forum leiden, 
als vielmehr auf echte Alternativlosigkeit (*).

"Ihr Herrn, die ihr uns lehrt, wie man brav leben
Und Sünd und Missetat vermeiden kann
Zuerst müßt ihr uns schon zu fressen geben
Dann könnt ihr reden: damit fängt es an.
Ihr, die ihr euren Wanst und unsere Bravheit liebt
Das Eine wisset ein für allemal:
Wie ihr es immer dreht und immer schiebt
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Erst muß es möglich sein, auch armen Leuten
Vom großen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden."

Brecht, Dreigroschenoper

*: Passt zwar vom Begriff her, aber mal sehen was ich damit auslöse. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Brecht, Dreigroschenoper

Ähnliches hatte schon Müntzer erklärt; sehr zum Unwillen von Luther.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Falk B. schrieb:
> Wenn das der Chef dann
> trotzdem haben will, ist ER der alleinige Verantwortliche!
Irrtum, Du bist in jedem Fall mitverantwortlich, weil Du ja zustimmst 
und sogar weißt, daß es Unrecht ist.
Das Maß der Verantwortung ist dann eine juristische Angelegenheit und da 
gilt in der Regel: Die Kleinen hängt man und die Großen läßt man ziehen.

von Mark B. (markbrandis)


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Shorty schrieb:
> Ponnyhof und Realität. Gewünscht sind Abnicker

...und genau diese Denkweise schafft unnötige Probleme, die man 
ansonsten nicht hätte.

> Es würde sogar den Interessen entgegen laufen.

Wie können bessere Ergebnisse und mehr Erfolg dem Interesse einer Firma 
denn entgegen laufen?

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Falk B. schrieb:
> Hmm, das war bei mir ganz anders. Nach ca. 1,5 Jahren "weg von der
> Normalität" war ich wieder in meiner alten Firma gelandet (hatte mich ja
> ohne Stress verabschiedet) und es dauert keine Woche und ich war in
> allen Themen, Abläufen und der Routine wieder drin. So, als wäre ich nie
> weg gewesen. ERSCHRECKEND!! Ist das nun gut oder schlecht?

Schlecht, weil sich die Firma in der Zeit also null weiterentwickelt hat 
:D

von Percy N. (vox_bovi)


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Robert K. schrieb:
> Irrtum, Du bist in jedem Fall mitverantwortlich, weil Du ja zustimmst
> und sogar weißt, daß es Unrecht ist.
> Das Maß der Verantwortung ist dann eine juristische Angelegenheit und da
> gilt in der Regel: Die Kleinen hängt man und die Großen läßt man ziehen.

Konformismus, Kadavergehorsam und Innovationsfeindlichkeit gehen gern 
Hand in Hand. Angeblicher Befehlsnotstand kann sehr bequem sein, solange 
die Angelegenheit nicht auffliegt.

von Mitleser (Gast)


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> Stefan, Stefan, Stefan... du brauchst professionelle Hilfe, und zwar
> seit 5 Jahren mindestens.

Ich sach nur:

Garl-Morx-Stadt. Plattenbau. Einraum-Wohnung. (Vierfuffzsch/qm)
Der Mann(32) braucht dringend eine Frau! Wird schwierig werden.
(Ossi mit Halbglatze).

Beitrag #6570537 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Außerdem wissen wir ja nicht, wie es WIRKLICH beim Abgsaskandal hinter
> den Kulissen ablief.

Diejenigen, die es wissen, fehlen die Beweise. Diejenigen, die es 
angezettelt haben, haetten welche, aber die geben die Beweise nicht her.

> Ich vermute, daß ALLE wußten, daß die Software
> schummelt, aber die Obergurus haben das abgesegnet, vermutlich auch
> eingefordert.

Es gäbe Jemanden, der früge was wäre, wenn ein Fahrer auf der Autobahn 
grade zufällig ein Auto den Testmodus fahren würde, alle Verbraucher 
gerade heruntergefahren waeren und bei einem plötzlichen Ereignis 
gebraucht würden. Dafür wäre die Erkennung zu gut, dass dies passieren 
könne, waere die Antwort gewesen.

> Die kleinen Ingenieure haben den kram nur zusammengebastelt.

Es solle ein Professor nach einer Veranstaltung einen Manager gefragt 
haben, wie er das denn schaffe, die unmöglichen Vorgaben zu erfüllen. 
Wenn man nur ordentlich Druck aufbaue, bekäme man schon was man wolle 
und dann ginge das auch, waere die Antwort gewesen.

Zumindest scheinen sich aus den Teams wenigstens einige der Ingenieure 
ausreichend abgesichert zu haben, was auch den anderen kleinen 
Ingenieuren zugute gekommen habe müsse. Sonst wären anstelle der Manager 
jetzt Ingenieurteams im Gefängnis und auf der Anklagebank, oder?


Wer sich weigert Unerlaubtes umzusetzen auf Wunsch der Oberen, bekommt 
bei der Entlassung ein Arbeitszeugnis so verklausoliert verpasst, dass 
jeder hier, der meine man müsse mehr Rückgrad zeigen, diese garantiert 
selbst schön aussiebt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Dieter schrieb:
> Wer sich weigert Unerlaubtes umzusetzen auf Wunsch der Oberen, bekommt
> bei der Entlassung ein Arbeitszeugnis so verklausoliert verpasst, dass
> jeder hier, der meine man müsse mehr Rückgrad zeigen, diese garantiert
> selbst schön aussiebt.

"Stets weit herausragend pflichtbewusst" fände ich nicht sonderlich 
verklausuliert, aber hinreichend auffällig.

von Stefan M. (derwisch)


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Cpt. J. Sparrow schrieb:
> Die "Gesellschaft" hierzulande ist ein tumber Haufen elender Mitläufer.

Nein, nicht unbedingt.
Wo so viele Menschen auf einem Haufen leben, muss dafür gesorgt werden, 
dass es ein System mit Regeln gibt.
Alle Querdenker und jene, die grundsätzlich jedes Regelwerk anzweifeln 
um ihrer "Individualität" gerecht zu werden sollten sich überlegen, wie 
die Welt aussehen würde, wenn jeder in ihrer Weise (quer)denken und 
handeln würde.
Es gäbe das pure Chaos mit Mord und Totschlag.
Schlimmer als die finstersten Episoden des Mittelalters.
Es ist etwa so, als ob man den Ameisen in ihrem Staat plötzlich 
individuelles Handeln ermöglichen würde.
Der Ameisenstaat hätte sich in weniger als einem Tag selbst vernichtet.

Sich den "Luxus" zu erlauben, kein "Mitläufer" zu sein geht immer zu 
Lasten derer, die nicht so denken (wollen) und funktioniert auch nur 
solange die Mehrheit nicht "querdenkt".
Beispiel aus dem Leben:
Es gibt viele unkündbare Beamte, die sich das Leben schön machen, indem 
sie jahrelang "krankgeschrieben" sind, dabei aber spätestens in ihrem 
Urlaub (den sie ja dann trotzdem haben) quicklebendig in der Welt 
rumreisen.
Ich kenne solche Fälle und finde es besch...
Schließlich muss ich diese dreisten Zeitgenossen mit meinen Steuern 
durchfüttern.
Wenn nun z.B. jeder dritte so denken würde wie diese Beamten, wie würde 
unser Staatssystem dann nach kürzester Zeit aussehen?

Querdenker existieren also nur in geregelten Systemen.
Ausserhalb, wo Querdenken "normal" ist, wäre das Überleben einzelner 
allenfalls Glückssache (der stärkere überlebt).
War das jetzt schon zu politisch? :-)

von Heiliger Vater im Himmel (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Querdenker existieren also nur in geregelten Systemen.

Oh yeah. Ähnlich wie in meiner Kirche. Denn ewigwärend suchen die wilden 
Herren nach frischen Jungmann:innen.

von Ben S. (bensch123)


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Stefan M. schrieb:
> Es gibt viele unkündbare Beamte, die sich das Leben schön machen, indem
> sie jahrelang "krankgeschrieben" sind, dabei aber spätestens in ihrem
> Urlaub (den sie ja dann trotzdem haben) quicklebendig in der Welt
> rumreisen.
> Ich kenne solche Fälle und finde es besch...
> Schließlich muss ich diese dreisten Zeitgenossen mit meinen Steuern
> durchfüttern.

Nun, ich würde vorschlagen dass man die nächsten 2 bis 3 Jahre die 
Renten, Pensionen und Beamtengehälter um 25% brutto reduziert - um 
diejenigen zu unterstützen die jetzt in den Ruin getrieben werden. Aber 
dann ist es natürlich ganz schnell vorbei mit der Solidarität (in 
umgekehrter Richtung). Natürlich sollte aber keine Kürzung erfolgen, 
wenn damit die Existenz bedroht wird, aber meine Nachbarn dürften z.B. 
mehr Rente kriegen als ich Netto verdiene.

Stefan M. schrieb:
> Ausserhalb, wo Querdenken "normal" ist, wäre das Überleben einzelner
> allenfalls Glückssache (der stärkere überlebt).

Nun übertreibe mal nicht so. Nur weil ich eben eine labberige OP-Maske 
(ist halt Pflicht, im Gegensatz zu meiner gut sitzenden Stoffmaske) im 
Supermarkt trug und auf den Einkaufswagen danend verzichtet habe stirbt 
noch niemand. Ok, um die Argumentation aufzugreifen, evtl. weil meine OP 
Maske total schlecht sitzt - da ist aber die Politik schuld.

Aber im aktuellen Paternalismus fällt es den Leuten schwer, selber zu 
denken und vor allem selbstbestimmt zu handeln.

: Bearbeitet durch User
von Bürovorsteher (Gast)


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> Aber im aktuellen Paternalismus
Wieso lediglich im aktuellen Paternalismus? Gabs auch schon vorher - ich 
musste in meiner selbstgenutzen Eigentumswohnung den Einbau dieser 
blöden Deckenwarzen aka Funkrauchmelder dulden.

von Ben S. (bensch123)


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Dann bau die Dinger doch wieder ab? Kontrolliert doch keener. oder? 
Kenne mich mit Eigentumswohnungen nicht aus, aber du musst da doch 
niemanden reinlassen ... noch nicht, auch das wird garantiert bald 
vollumfänglich geändert.

Rauchmelder sind natürlich wichtig und es ist keine Empfehlung diese 
abzumontieren. Auch in meiner Familie ist schon jemand bei einem Brand 
ums Leben gekommen - deswegen spiele ich aber nicht den Moralapostel.

: Bearbeitet durch User
von Bürovorsteher (Gast)


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> Dann bau die Dinger doch wieder ab? Kontrolliert doch keener. oder?
Der Hersteller hat dafür Sorge getragen, dass das für den 
Normalverbraucher nicht möglich ist. Die Umfeldüberwachung sorgt dafür, 
dass man die Dinger nicht einfach so in einen Schuhkarton packen kann.
Technisch Unbedarfte müssen sich vom Staat eben einen Knopf an die Backe 
nähen lassen.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Rauchmelder sind natürlich wichtig und es ist keine Empfehlung diese
> abzumontieren.
Korrekt, aber im Wohn- oder Schlafzimmer dulde ich das nicht.
Früher (TM) hatten wir kohlebeheizte Feuerstätten in der Wohnung. Meine 
Großmutter hatte bis Anfang der 30er Jahre noch Gasbeleuchtung in der 
Wohnung. Und am Weihnachtsbaum brannten echte Wachskerzen.

von Ben S. (bensch123)


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Habe ich etwas verpasst? Meine Rauchmelder kann ich einfach abnehmen und 
in die Tonne schmeißen - wenn ich wollen würde. Kannst du nicht selber 
entscheiden, was du in deiner Eigentumswohnung an die Decke nagelst?

: Bearbeitet durch User
von grins :-) (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> ich lese hier im Forum häufig heraus, dass selbstbestimmtes Handeln
> offenbar sehr problematisch und gesellschaftlich unerwünscht ist.

Also ich würde jetzt mal ganz selbsbestimmt handeln und einen Feuchten 
auf die Meinung des Forums zu gesellschaftlichen Themen geben.

> Ich habe immer den Eindruck, dass eigenständig denkende Menschen mit
> eigenen Zielen als eine große Bedrohung wahrgenommen werden.
Tatsächlich?
Von Wem?
Von denen die selbstbestimmt handeln und viel lieber eine dumme Herde 
von Wiederkäuern haben wollen, denen man so schön Dinge einreden kann?

> Wie könnte man das ändern?
Sich um seinen eigenen Kram kümmern und weniger um die Meinung von 
Schafen?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Aaaaber, wie viele gibt es denn wirklich, die völlig angstfrei einen
> Selbstverwirklichungstrip durchziehen können und dann ganz sicher wieder
> einen 100k Job kriegen?

in der richtigen Firma mit dem richtigen Job bekommst Du
solche Trips auf Firmenkosten. So als Manager-Lehrgang.

oder in früher Jugend als Crashkid, mit dem keiner mehr wohin weiss.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Kannst du nicht selber
> entscheiden, was du in deiner Eigentumswohnung an die Decke nagelst?

Nein, die Eigentümerversammlung hat die Verwaltung mit der Anbringung 
der aktuellen KGB-Technik beauftragt.
Soviel zu Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung.

von Ben S. (bensch123)


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Bürovorsteher schrieb:
> Nein, die Eigentümerversammlung hat die Verwaltung mit der Anbringung
> der aktuellen KGB-Technik beauftragt.

Kann ich nachvollziehen, wenn es um Gemeinschaftseigentum außerhalb 
deiner Wohnung geht - z.B. Fenster, Wandfarbe, Gartengestaltung etc.

Aber innerhalb?

Wie gut, dass ich ein EFH habe ...

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Ben S. schrieb:
> Nur weil ich eben eine labberige OP-Maske
> (ist halt Pflicht, im Gegensatz zu meiner gut sitzenden Stoffmaske) im
> Supermarkt trug und auf den Einkaufswagen danend verzichtet habe stirbt
> noch niemand.

Bei mir sitzt die Soffmaske auch viel besser.
Aber nur weil eine Vorschrift subjektiv als sinnfrei empfunden wird, 
entkräftet sie das nicht.
Natürlich sagt einem der gesunde Verstand, dass die Stoffmaske nicht 
schlechter ist.
Das hat man aber in so einem Fall nicht selbst zu entscheiden.
Auch wenn ein Einkaufswagen benutzt werden soll ist das hinzunehmen.
Wer das nicht akzeptiert und somit geltende Regeln missachtet, hat 
keinen Zutritt. Fertig. Das die Regeln irgendwem individuell nicht 
gefallen ist dabei unerheblich.
Sich dann darüber hinwegzusetzen ist schlichtweg asoziales und 
dummdreistes Verhalten.
Wenn ich dann also offenbar auch Regeln missachten darf, kriegt so einer 
von mir dermaßen einen auf die zwölf, dass er 14 Tage lang nicht mehr 
weiß, was er (ohne Einkaufswagen) einkaufen wollte.
Darf ich dann ja auch, oder...?

von Ben S. (bensch123)


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Stefan M. schrieb:
> Sich dann darüber hinwegzusetzen ist schlichtweg asoziales und
> dummdreistes Verhalten.

Nein, irgendwann hört der Spaß auf. Aber die Deutschen können nicht 
anders, als auch die unsinnigsten Regeln stramm zu befolgen. Und eben 
auch wie du dann andere maßzuregeln. Selbst wenn du morgen nur noch mit 
roten Socken einkaufen darfst, Regel IST Regel!

Andere Völker kriegen die Balance zwischen Befolgen und Sinnhaftigkeit 
deutlich besser hin.

PS: Ich würde die Rauchmelder alle abmontieren, alle nebeneinander in 
die Speisekammer packen und anschließend normale aufhängen - oder wehren 
die sich bereits gegen eine Demontage und sind verplombt? Was ist wenn 
du mal die Decke streichen oder ändern möchtest? Musst du dann erst die 
Eigentümerversammlung fragen 😁 ?

: Bearbeitet durch User
von grins :-) (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Soviel zu Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung.

Du bist doch kein armer Mann.
Hol Dir ne eigene Hütte in der Du König bist.
Mein kleines Reich kennst Du ja.

Zieh Deinen Laden ins Eigenheim um, spar die Miete und lauf auf Puschen 
mit Kaffe in der Hand zur Arbeit.
Beste Entscheidung meines Lebens ;-)

von Bürovorsteher (Gast)


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> PS: Ich würde die Rauchmelder alle abmontieren, alle nebeneinander in
> die Speisekammer packen

Sieht Scheiße aus :-(
> und anschließend normale aufhängen
dito
> oder wehren die sich bereits gegen eine Demontage und sind verplombt?
> was ist wenn du mal die Decke streichen oder ändern möchtest?
Zum Renovieren kann man die staatliche Bevormundungstechnik für max 14 
Tage von ihren Sockel nehmen, ohne dass sie auslösen. Wenn sie dann 
anfingen zu pfeifen und zu blinken, kann man diese Meldung nochmals für 
drei Tage wegdrücken und dann für einen Tag usw.
Mein erster Versuch war, die Dinger mitsamt überwachtem Sockel so auf 
dem Schrank zu platzieren, dass die Umfeldüberwachung nach oben ins 
Leere gerichtet ist.
Ging nicht, zu nahe an Wand und Decke. Durch scharfes Nachdenken und 
selbstbestimmtes Handeln konnte ich dann die Umfeldüberwachung 
sabotieren.
Jetzt hängen zwei Stück noch im Flur, dass muss reichen, und zwei Stück 
sind in Dauerquarantäne.

> Nein, irgendwann hört der Spaß auf.
Sage ich doch!

von Ben S. (bensch123)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ging nicht, zu nahe an Wand und Decke. Durch scharfes Nachdenken und
> selbstbestimmtes Handeln konnte ich dann die Umfeldüberwachung
> sabotieren.

Meine Umfeldüberwachung genannt Smartphone liegt zu Hause in der 
Schublade, während ich gerade im Büro bin 😁.

Aber es ist doch deine Wohnung. Wieso hast du dich nicht gewehrt? 
Hättest du sonst ein Bußgeld bekommen? Hätten die deine Wohnuzngstür 
eingetreten? Du musst da doch niemanden reinlassen ohne 
Durchsuchungsbefehl (oder eben neuerdings bzgl. Cor*na darf auch jeder 
rein wie er lustig ist).

Dass man sowas in Gemeinschaftsräumen akzeptieren muss - ok. Aber in 
deiner Eigentumswohnung?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Hol Dir ne eigene Hütte in der Du König bist.
Als ich die Wohnung gekauft habe, war an solch blöden Mist noch nicht zu 
denken und Nichtkaufen ging wegen meiner Angetrauten überhaupt gar 
nicht.
Freishende EFH/DHH werden hier in B/Ost-Randlage derzeit für weit über 
500 k gehandelt...

> Beste Entscheidung meines Lebens ;-)
Das hast du unzweifelhaft richtig gemacht, wenn auch noch einige 
Arbeiten anstehen!

von Bürovorsteher (Gast)


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> Du musst da doch niemanden reinlassen ohne Durchsuchungsbefehl

Ich habe keine Nerven wie Drahtseile und einen zu hohen Blutdruck. Als 
Ing ziehe ich technische Problemlösungen vor.

von Ben S. (bensch123)


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Bürovorsteher schrieb:
> Als Ing ziehe ich technische Problemlösungen vor.

Auch eine Form von selbstbestimmten Handeln 😁. Ich hätte die Monteure 
gar nicht erst reingelassen.

: Bearbeitet durch User
von Bürovorsteher (Gast)


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> Ich hätte die Monteure gar nicht erst reingelassen.

Zweimal habe ich sie weggeschickt. Beim dritten Versuch habe ich die 
Nerven verloren... Ich habe nicht die Ausdauer wie Herr Nawalny.

von Ben S. (bensch123)


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Bürovorsteher schrieb:
> Zweimal habe ich sie weggeschickt. Beim dritten Versuch habe ich die
> Nerven verloren... Ich habe nicht die Ausdauer wie Herr Nawalny.

Denen macht das doch genauso wenig Spaß, kostet die sogar nur Geld. 
Mir würde das aber Spaß machen 🤣.

Was hast du denen denn gesagt, als du die weggeschickt hast?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Was hast du denen denn gesagt, als du die weggeschickt hast?

Das ist meine Wohnung! Ich lasse Sie nicht rein!
Mehr hätten die Jungens mangels Sprachkenntnissen ohnehin nicht 
verstanden.
Das haben sie aber sofort akzeptiert.
> Denen macht das doch genauso wenig Spaß,
Die Monteure sind leider die Letzten in der Kette und letzlich nur arme 
Schweine.
> kostet die sogar nur Geld.
Beim nächsten Versuch hätte mich die Firma techem für vergebliche 
Anfahrten zur Kasse gebeten. Ob zu Recht oder nicht, k.A.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ben S. schrieb:
> Dass man sowas in Gemeinschaftsräumen akzeptieren muss - ok. Aber in
> deiner Eigentumswohnung?

Es kommt noch dicker: Du darfst noch nicht einmal Dein eigenes Haus 
niederbrennen. Nicht einmal dann, wenn es kein Reihenhaus ist.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ben S. schrieb:
> Dass man sowas in Gemeinschaftsräumen akzeptieren muss - ok. Aber in
> deiner Eigentumswohnung?

Es kommt noch dicker: Du darfst noch nicht einmal Dein eigenes Haus 
niederbrennen. Nicht einmal dann, wenn es kein Reihenhaus ist.

Bürovorsteher schrieb:
> Beim nächsten Versuch hätte mich die Firma techem für vergebliche
> Anfahrten zur Kasse gebeten. Ob zu Recht oder nicht, k.A.

Und etwas später hätte sich auch eine Behörde bei Dir gemeldet. Das wäre 
noch etwas teurer geworden.

von Ben S. (bensch123)


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Percy N. schrieb:
> Und etwas später hätte sich auch eine Behörde bei Dir gemeldet. Das wäre
> noch etwas teurer geworden.

Das interessiert mich mal. Auf welcher Gesetztesgrundlage muss ich einen 
Anbieter von Rauchmeldern in meine Eigentumswohnung zur Montage und 
Wartung reinlassen, so dass sich da sogar Behörden einschalten?

Die Hausgemeinschaft kann von mir doch aucb nicht verlangen, womit ich 
mein Badezimmer fliese! Welche Rauchmelder bei mir rein kommen und wie 
ich die warte ist meine Angelegenheit, zumal die Pflicht dazu ja 
sowieso schon besteht. Die können doch kein Vertrag in meinem Namen 
machen, dass Firma XYZ in meiner >>Eigentumswohnung<< Klimbim Smarte 
Rauchmelder installiert und diese auch noch verplombt, so dass ich diese 
nicht entfernen kann?

Das wäre zumindest meine Auffasung von Recht. Ich hoffe mal, dass das 
so nicht in Ordnung ist.

Ich weiß es aber nicht, denn ich habe ja ein Eigenheim mit 0815 
Rauchmeldern, die nicht überwacht werden. Aber auch hier rege ich mich 
über die Feuerstättenschau des Schornsteinfegers auf. 70€ für 10s 
Anschauen der Heizung - aber immerhin installiert der keine 
Überwachungskamera. Und ich lasse den nur über einen Seiteneingang 
direkt in den Heizungsraum - im Haus hat der nichts verloren, einen 
Kamin habe ich nicht.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Ben S. schrieb:
> Das interessiert mich mal. Auf welcher Gesetztesgrundlage muss ich einen
> Anbieter von Rauchmeldern in meine Eigentumswohnung zur Montage und
> Wartung reinlassen, so dass sich da sogar Behörden einschalten?

Anders. Du bist gesetzlich (je nach Bubdesland in jeweils anderen 
Gesetzen) verpflichtet, Rauchmelder zu installieren. Die Behlrden 
überwachen die Einhaltung dieser Pflicht; kommst Du ihr nicht nach, 
drohen Bußgeld oder Zwangsgeld, evrl Ersatzvornahme.
Die Beauftragung von techem durch Deinen WEG-Verwalter ist insoweit auch 
eine Serviceleistung Dir gegenüber.

Ben S. schrieb:
> Die Hausgemeinschaft kann von mir doch aucb nicht verlangen, womit ich
> mein Badezimmer fliese! Welche Rauchmelder bei mir rein kommen und wie
> ich die warte ist meine Angelegenheit, zumal die Pflicht dazu ja sowieso
> schon besteht.

Darüber ließe sich argumentieren, wenn hier tatsächlich der Wille des 
Eigentümers, eine bestimmte Art Rauchmelder zu installieren, übergangen 
worden wäre. Hier scheint es aber so zu liegen, dass überhaupt keine 
Rauchmelder, oder jedenfalls nicht in allen hierfür vorgesehenen Räumen, 
angestrebt wurden.

Ob neben der baurechtlichen öffentlich-rechtlichen Pflicht zur 
Installation von Rauchmeldern auch eine privatrechtliche aufgrund des 
Gemeinschaftsverhältnisses bestehen könnte, ist eine weitere Frage. Da 
gerade erst das WEG grundlegend neu gestaltet wurde, wird sich hier in 
naher Zukunft so manche weitere Frage stellen.

von Ben S. (bensch123)


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Percy N. schrieb:
> Die Behlrden
> überwachen die Einhaltung dieser Pflicht; kommst Du ihr nicht nach,
> drohen Bußgeld oder Zwangsgeld, evrl Ersatzvornahme.

Werden denn solche Kontrollen in der Praxis ausgeführt? Dafür haben die 
Behörden doch überhaupt keine Kapazitäten! Vielleicht kommt einmal in 20 
Jahren jemand vorbei und guckt hastig. Wie sieht das aus?

Percy N. schrieb:
> Die Beauftragung von techem durch Deinen WEG-Verwalter ist insoweit auch
> eine Serviceleistung Dir gegenüber.

Aber eine Serviceleistung die sich innerhalb meiner Eigentumswohnung 
abspielt kann ich doch auch ablehnen? Was anderes ist es bei 
Gemeinschaftseigentum, wie den Aussenwändern, Zentralheizung, Garten, 
Treppenhaus etc.

Aber es befindet sich ausserhalb meiner Vorstellungskraft, dass die 
Eigentümerversammlung + WEG Verwalter bestimmen können, was sich in 
meinem Wohmraum abspielt. Vor allem bei so etwas banalen wie 
Rauchmeldern, zu deren Montage und Wartung sehr wohl auch ein Laie fähig 
ist. Wenn beispielsweise beschlossen wird, dass sämtliche Wasserrohre im 
Haus getauscht werden müsste ein Handwerker ja auch bei mir rein. Aber 
selbst das halte ich für fraglich, ob ich das muss - höchstens wenn 
nachweislich Not am Mann ist und nicht weil die Verwaltung das so 
möchte.

Percy N. schrieb:
> Darüber ließe sich argumentieren, wenn hier tatsächlich der Wille des
> Eigentümers, eine bestimmte Art Rauchmelder zu installieren, übergangen
> worden wäre.

So wirkt das auf mich. Ich würde dem WEG Verwalter sagen: Ich baue 
>>*in*<< meine Eigentumswohnung eigene Rauchmelder ein und warte die 
selber. Von mir aus dürfen die anderen Eigentümer da einen Blick drauf 
werfen, damit die beruhigt sind - mehr auch nicht.

So lang ich meiner gesetzlichen Pflicht nachkomme (nämlich selber 
Rauchmelder zu installieren und zu warten) kann mir meiner 
laienhaften Auffasung nach techem herzlich egal sein. Ich habe mit 
denen für meine Räume keinen Vertrag für Rauchmelder unterzeichnet.

PS: Ganz nebenbei halte ich es für total bescheuert, einen WEG Verwalter 
der nur unsummen kostet zu beauftragen. Das ist aber ein anderes Thema.

PPS: Bin ich froh im Eigenheim zu wohnen 😂

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Ben S. schrieb:
> Aber es befindet sich ausserhalb meiner Vorstellungskraft, dass die
> Eigentümerversammlung + WEG Verwalter bestimmen können, was sich in
> meinem Wohmraum abspielt. Vor allem bei so etwas banalen wie
> Rauchmeldern, zu deren Montage und Wartung sehr wohl auch ein Laie fähig
> ist.

Inzwischen habe ich für Dich ein wenig gegoogelt:

https://www.hausundgrund-verband.de/aktuelles/einzelansicht/eigentuemerversammlung-kann-einheitliche-rauchmelder-durchsetzen-4345/

Das Problem scheint weiter verbreitet zu sein ...

von Bürovorsteher (Gast)


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> Inzwischen habe ich für Dich ein wenig gegoogelt:
Ist leider so.
> Aber eine Serviceleistung die sich innerhalb meiner Eigentumswohnung
> abspielt kann ich doch auch ablehnen?
Genauso eine zweischneidige Sache: zum turnusmäßigen Austausch der 
Wasserzähler und der Heizkostenverteiler muss ich die von der Verwaltung 
bestellten Monteure ebenfalls reinlassen.
Nur im eigenen Haus ist es graduell anders (s.o. Schornsteinfeger).
Vllt. bekommen die Schornsteinfeger bald das hoheitliche Regal zur 
Rauchmelderkontrolle. Wundern würde mich das in unserem fürsorglichen 
Staat, in dem wir gut und gerne leben, überhaupt nicht mehr.

Beitrag #6573931 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Ben S. schrieb im Beitrag #6573931:
> Ja und vermutlich kostet die Wartung dann 150€ - also 6 mal auf den
> Rauchmelder drücken "alles paletti, die Rechnung kommt per Post".

Wenn Du den Artikel gelesen hättest, den ich extra für Dich verlinkt 
habe, wüsstest Du, dass es um Wartungskosten von 4,75 Euro ging.

Ben S. schrieb im Beitrag #6573931:
> Bleibt also nur die Dinger zu demontieren und eigene hinzusetzen und
> jedes mal vor der Kontrolle wieder austauschen.

Wieso das denn? Einfach nur als stille Querulanz? Faust in der Tasche 
ballen; heimlich im Keller schimpfen?

Beitrag #6573956 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Ben S. schrieb im Beitrag #6573956:
> So ist es. Aus Überzeugung.
> Was passiert eigentlich, wenn die da nicht mehr hängen? Wer verhängt
> dann eine Strafe?

Kommt darauf an.
 Wenn überhaupt keine mehr hängen, meldet sich Vater Staat.
Wenn lediglich die dem WEG-Beschluss entsprechenden durch andere ersetzt 
wurden, dann gibt es erst Post vom Verwalter und dann vom Gericht.

Jeweils unter der Voraussetzung,  dass die Sache auffliegt.

von Bürovorsteher (Gast)


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>  Wenn überhaupt keine mehr hängen, meldet sich Vater Staat.
Soweit mir bekannt ist, gibt es zwar die Installationspflicht, aber 
keine Regelung, wie entsprechende Ordnungswidrigkeiten zu ahnden seien.
Also einfach abwarten, wie sich der Unfug weiterhin entwickelt.

Beitrag #6574021 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6574030 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6574033 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #6574035 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bürovorsteher (Gast)


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Ich sehe das Ganze als hübsches kleines Beispiel dafür, wie einfach es 
sein kann, durch plausibel klingende Verordnungen das Grundgesetz (hier 
Artikel 13) auszuhebeln. Das Schönste daran, niemand hat es gemerkt und 
wenn es jemand gemerkt haben sollte, wird es unwidersprochen und als 
selbstverständlich hingenommen.

Ja, ich weiß, das GG ist was politisches und darf hier nicht erwähnt 
werden.

Beitrag #6574081 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ich sehe das Ganze als hübsches kleines Beispiel dafür, wie einfach es
> sein kann, durch plausibel klingende Verordnungen das Grundgesetz (hier
> Artikel 13) auszuhebeln.

Dass Art 13 GG mehrere Absätze hat ist Dir bisher entgangen?

Beitrag #6574091 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bürovorsteher (Gast)


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> Dass Art 13 GG mehrere Absätze hat ist Dir bisher entgangen?

Danke für den Hinweis. Ich habe mir die neue Fassung reingezogen und 
auch
in den erst neulich angehängten Absätzen nichts relevantes zum Ausräumen 
meiner Bedenken gefunden.

von Percy N. (vox_bovi)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ich habe mir die neue Fassung reingezogen und auch
> in den erst neulich angehängten Absätzen nichts relevantes zum Ausräumen
> meiner Bedenken gefunden.

Absatz 7 erlaubt so manches, insbesondere unter Gesetzesvorbehalt. Der 
Begriff der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist deutlich weiter 
gefasst als man es sich träumen lässt.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Der Begriff der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist deutlich weiter
> gefasst als man es sich träumen lässt.

Genau, damit lässt sich jedes Maul stopfen, das irgendwelche Widerworte 
absondert. Auch so ein Gummiparagraph.
Naja, ich werde mal schön das Maul halten. Habe ich damals auch gemacht.

Beitrag #6574241 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6574584 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6574599 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6574615 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6574625 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6574801 wurde von einem Moderator gelöscht.
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