Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zener Diode testen


von Mirco M. (mircohh)


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Hallo zusammen,

Ich versuche gerade eine alte Fernbedienung zu reparieren und bin hier 
auf eine Z-Diode gestoßen. BZX79-B12

Nun wollte ich schauen, ob sie noch in Ordnung ist. Mein Multimeter hat 
einen Diodentester, den ich für dioden eigentlich immer verwende.

Aber bei der Z-Dioden zeigt er in beide Richtungen an. Einmal 0,6 und in 
die andere Richtung 2,7.

Könnt ihr mir hier helfen? Ist das richtig, oder ist die Diode defekt?

Viele Grüße
Mirco

von Jörg R. (solar77)


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Mirco M. schrieb:
> Könnt ihr mir hier helfen? Ist das richtig, oder ist die Diode defekt?

Hast Du die Z-Diode einseitig ausgelötet?

von Mirco M. (mircohh)


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Ja, das habe ich gemacht.

von MaWin (Gast)


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Mirco M. schrieb:
> Einmal 0,6 und in die andere Richtung 2,7.

Wenn es eine 2.7V Z-Diode ist, ist sie in Ordnung.

von Mirco M. (mircohh)


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Es handelt sich um eine Diode des Typs: BZX79-B12

Im Schaltplan sieht sie so aus.

: Bearbeitet durch User
von Weinbauer (Gast)


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Datenblatt sagt 8V 🤷‍♂️

von Manfred (Gast)


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Mirco M. schrieb:
> eine alte Fernbedienung zu reparieren und bin hier
> auf eine Z-Diode gestoßen. BZX79 -B12

Sicher? Bild von FB und Z-Diode, das klingt ungewöhnlich.

Eine Z-Diode wird typisch bei 5mA gemessen. Du brauchst eine 
Spannungsquelle (Labornetzteil) und einen Widerstand.

Man stelle sein Labornetzteil auf 15 Volt, packe die Z-Diode in Reihe 
mit 600 Ohm dran und messe die Spannung, die sollte dann etwa 12V 
betragen.

Du hast kein Labornetzteil? Zwei 9V-Blöcke hintereinander = 18 Volt, 
dann müssen 6 Volt bei 5mA weg, also 1200 Ohm in Reihe zur Messung. Es 
kommt dabei auf ein paar Ohm nicht an und ob Du nun 11 oder 13V misst 
ist auch egal.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Diode wieder einlöten.
Batterie in FB einsetzen.
Spannung über der Diode messen.

von Manfred (Gast)


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Weinbauer schrieb:
> Datenblatt sagt 8V

Schwachsinn. Man misst nicht bei 100nA (Nanoampere!), die 12V lassen 
sich im Datenblatt eindeutig erkennen.

von Mirco M. (mircohh)


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Hallo Manfred,

danke für die ausführliche Antwort. Ja, es ist eine Fernbedieung aus den 
80ern von B&O. Ich werde das mit den zwei 9V-Blöcken ausprobieren. Ich 
dachte, das das vielleicht der interferierte Tester in meinem Messgerät 
kann, war aber sehr verwirrt was die Anzeige angeht.

Das ist übrigens die Fernbedienung.

VG
Mirco

von Manfred (Gast)


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Mirco M. schrieb:
> das das vielleicht der interferierte Tester in meinem Messgerät kann,

Der integrierte Tester kann das natürlich nicht. Meßgeräte sollten die 
Meßspannung auf maximal 3V begrenzen und auch nur sehr weig Strom 
liefern, andernfalls bestünde die Gefahr, Bauteile in der Schaltung zu 
beschädigen. Der Diodentest klappt bei einfachen Dioden wie 1N4148, je 
nach Typ des Gerätes auch noch bei manchen LEDs, für mehr genügt die 
Meßspannung nicht.

Mirco M. schrieb:
> Im Schaltplan sieht sie so aus.

Das passt irgendwie nicht: In Deinem Plan sehe ich eine Batterie mit 6 
Volt und eine Z-Diode (D20) mit 3,9 Volt. Wenn die Schaltung mit nur 6V 
gespeist wird, wo sollen da mehr als 12V her kommen, die eine 12V-Diode 
begrenzen müsste?

Gibt es dort noch weitere Schaltungsteile, die evtl. die Spannung 
hochsetzen, irgendwas mit Ultraschall?

von Mirco M. (mircohh)



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Ich meinte natürlich "integriert". :-)

Danke für die Erklärung. Ich habe bis jetzt tatsächlich immer nur ganz 
normale Dioden getestet, daher wusste ich das nicht. Abe nun habe ich 
wieder etwas gelernt.

Die Bezeichnung habe ich aus den technischen Unterlagen (siehe Bild). 
Eigentlich gibt es nicht, was die Spannung erhöht. Den gesamten 
Schaltplan lege ich auch mal in die Anlage. Sie hat eine 
2-Wege-Kommunikation mit Infrarot, aber das hat ja nichts mit der 
Spannung zu tun.

von Mirco M. (mircohh)


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Aus irgendeinem Grund verschmort war auf jeden Fall der Anschluss von 
Transistor 32. Dem Fehler gehe ich nun gerade auf den Grund, muss aber 
erst eimal diesen Typ Transistor bestellen.

Auch die Leiterbahnen im den defekten Transistor herum sehen mehr als 
merkwürdig aus. Ich frage mich, was da passiert sein mag.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Könnten auch Korrosionsspuren sein.


mfG

von Jens G. (jensig)


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Denke ich auch - wird wohl eine Keimstelle sein.
Ansonsten denke ich mal, daß die sich in der Bauteileliste etwas vertan 
haben, und keine 12V-Z-Diode meinten, sondern das, was im Schaltplan 
steht, also 3,9V. Die 2,7V Deines Meßgerätes könnten da schon stimmen, 
da es mit deutlich weniger als die spezifizierten 5mA arbeitet. Letzte 
Gewißheit ergibt die Meßmethode von Manfred (nicht die von Andreas M., 
denn der Strom ist da ja unbekannt ...)

: Bearbeitet durch User
von Mirco M. (mircohh)


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Hallo Jens,

Danke für die Antwort. Dann werde ich die messmethode mal anwenden und 
ich werde hier berichten.

Vg
Mirco

von Mirco M. (mircohh)


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Ich wollte mal eine Rückmeldung geben. Das Gerät funktioniert wieder. 
Ich habe die Leiterplatten freigelegt und ersetzt. Das Gerät komplett 
gereinigt und auch die defekten Transistoren ausgetauscht. Jetzt läuft 
alles wieder.

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