Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wechseln oder nochmal studieren?


von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Hi zusammen,

Ich bin aktuell in einer kleinen Firma angestellt und habe mich bei 
einem größeren Unternehmen beworben und bin mir nun unsicher, wie ich 
mich verhalten soll.

Hier die Details:
Aktuelle Stelle:
Einkauf/ QM Kleines Unternehmen (60 MA) mit eigener Produktion in der 
Dienstleistungsbranche bzw. Handel
25km/30min pendeln (Pendele aber auch sehr oft mit dem Fahrrad)
Gehalt monatlich netto aktuell: ca. 2600 netto (ca.53-54k/Jahr vor 
Corona)bei 40h mit Stechuhr (Fr. kann man schon ab 14 Uhr gehen) und 
Zeitausgleich bzw. Ausbezahlung. Könnte hier wahrscheinlich bis zu Rente 
bleiben. Chef verspricht Führungsposition in der Zukunft. Aber ihr kennt 
das ja, Karotte und so.
Arbeitsbereich ist interessant, weil eben klein und somit mit viel 
Gestaltungsmöglichkeiten und das Arbeitsklima ist auch OK. Sehr sozial 
eingestellt und hier wird wirklich jeder MA wertgeschätzt. Ist also mit 
einem großen Konzern nicht vergleichbar.
Dennoch sind wir in einer Branche unterwegs, die stark von Corona 
gebeutelt ist. In Anbetracht dessen halten wir uns aber trotzdem 
einigermaßen gut über Wasser und werden das Ganze überstehen. 
Gehaltssteigerungen und Sonderzahlungen wird es erst wieder in ein paar 
Jahren geben, wenn es wieder ganz normal läuft. Letzte Gehaltserhöhung 
war Ende 2019 und dann kam Corona.

Neue Stelle:
Strategischer Einkauf
Internationales Dienstleistungsunternehmen
Startup Struktur mit sehr vielen jungen Mitarbeitern (ca. 1500 MA)
60km/ ca. 60-70min je nach Verkehr (keine Möglichkeit mehr mit dem 
Fahrrad zu pendeln)
Wahrscheinlich bessere Karrieremöglichkeiten und steilere Lernkurve. Ist 
das wirklich so? Ehrlicherweise weiß ich es nicht. Den AG kennt man 
deutschlandweit. Zumindest das müsste dem Lebenslauf dienlich sein.
Aber 40h Vertrauensarbeitszeit, deshalb bestimmt regelmäßig 45/50h 
Wochen, wenn man ein bisschen Karriere machen will. Bzw. habe ich vor 
Jahren dort mal für eine kurze Zeit reingeschnuppert und weiß, dass man 
da täglich mindestens 10h dort ist und dann kommt noch die lange Fahrt 
hinzu. Also mindestens 12-13 Stunden außer Haus Zeit. Wie realistisch 
sind hier regelmäßige Gehaltsteigerungen in so einem Unternehmen? 
Überschätze ich das vielleicht. Das Unternehmen ist soweit ich weiß auch 
nicht tarifgebunden.

Jetzt bin ich am Hadern. Wieviel mehr müsste ich netto im Monat mehr 
verdienen, damit sich so ein Wechsel überhaupt lohnt? Ich muss für die 
neue Stelle locker doppelt so lange pendeln und mindestens 
wahrscheinlich im Schnitt 5h-10h Stunden in der Woche mehr arbeiten bzw. 
anwesend sein (Facetime). Ich kann auch nicht mehr mit dem Fahrrad 
pendeln. Mich nervt es schon wenn ich im tiefsten Winter nicht mit dem 
Fahrrad fahren kann, weil es wegen der Glätte zu gefährlich ist. Fahre 
ansonsten wirklich fast jeden Tag mit dem Fahrrad.
 Andererseits dürfte viel bei der neuen Stelle aktuell über Home Office 
gehen bzw. perspektivisch der Anteil an Home Office das massive Pendeln 
relativieren.

Aktuell habe ich einen mehr oder weniger sicheren Job mit einem 
unbefristeten Vertrag, bei dem ich sogar mich nochmal für dieses 
Sommersemester einschreiben will, um parallel nochmal zu studieren (ob 
das überhaupt was bringt und nicht eher so ein Selbstverwirklichungsding 
ist, sei Mal dahingestellt).

Langfristig will ich dadurch mehr in Richtung Technik gehen. Der QM- 
Anteil (hier kann man sehr viel mehr konzeptionell arbeiten) bei meiner 
aktuellen Arbeit macht mir bedeutend mehr Spaß als der „Einkaufsanteil“ 
(Überspitzt denke ich immer: Also hierfür benötigt man kein Studium. Da 
reicht auch eine bessere Ausbildung.)

Ich besitze einen BWL-Abschluss und würde gerne parallel 
Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Würde ca. 3-4 Jahre nebenberuflich 
bedeuten. Bringt mir so ein Studium überhaupt was? Ich bin bei Abschluss 
immerhin 38-39 Jahre alt. Ob das intern bei mir hier was bringt wage ich 
zu bezweifeln. Ich würde wahrscheinlich ohne noch ein Extrastudium hier 
den gleichen Weg gehen. Das wäre natürlich ressourcenschonender, da so 
ein Studium nebenberuflich ziemlich viel Aufwand bedeutet. Wobei ich 
hier natürlich bei einer 40h Woche und bestimmt wieder Kurzarbeit 
aktuell die nötigen Kapazitäten dafür hätte und mein aktueller Chef 
würde mich wahrscheinlich auch in irgendeiner Form unterstützen. So 
schätze ich ihn jedenfalls ein.

Mich nervt aktuell nur der niedrige Verdienst und dass man eben in Bezug 
auf die Entwicklung und das Gehalt so abhängig vom Inhaber ist. 
Fairerweise muss ich aber sagen, dass er mich sehr mag und toll findet 
(bei jedem Gespräch erwähnt er meine Entwicklungschancen), aber das 
bringt mir auch nicht viel (bzw. sagt er das wahrscheinlich zu jedem MA, 
der ein wenig mehr Potential hat und sich mehr engagiert) , weil eben 
aktuell durch Corona nicht sehr viel gehaltstechnisch drin ist. Vor 
Corona konnte ich mein Gehalt binnen drei Jahren um ca. 31% steigern, 
was ich in so einem kleinen Unternehmen ohne Tarifbindung ganz OK finde. 
Ich bin aber auch so realistisch nicht anzunehmen, dass es in dem Tempo 
weitergehen kann bzw. wird.

ich denke auch, dass ich hier im besten Fall max. 65- 75K im Jahr 
erreichen (vielleicht in den nächsten 5-10 Jahren) kann außer ich bin 
irgendwann Geschäftsführer (unrealistisch). Der technischer Leiter 
verdient denke ich so um die 80K. Konnte ich jedenfalls so aus 
Gesprächen mit ihm raushören. Er kam vor 2 Jahren zu uns und meinte, 
dass er bei einigen Firmen VGs hatte und bei Vorstellungsgesprächen vom 
TÜV standen sogar Mal 102K im Raum. Das fand er damals auch schon ein 
wenig unrealistisch. Er ist dann aber irgendwann aus dem Hiringprozess 
rausgeflogen. Naja langer Rede kurzer Sinn: Eine leitende Stellende hier 
in der FA wird denke ich mal so mit ca. 80K vergütet.

Deswegen auch die Frage ob man durch strategische Wechsel wesentlich 
mehr erreichen kann so dass es wirklich lohnt zu wechseln.

Wenn ich tatsächlich mit ca. 40-45 Jahren die 65-75K erreiche oder im 
besten Fall eben ca. 80K wenn ich irgendwann leitend tätig bin (wobei 
ich aktuell überhaupt nicht wüsste in welchem Bereich so ein Stelle 
nötig ist), würde mir aber langfristig absolut reichen. Andererseits 
denke ich mir eben, dass ich noch nicht ganz mein Potential ausgeschöpft 
habe und eigene Kinder noch ein paar Jahre auf sich warten lassen und 
ich somit die Zeit nochmal sinnvoll nutzen muss, um entweder dieses WI- 
Studium draufzusatteln oder eben mit einem Wechsel jetzt nochmal 2-3 
Jahre an der Karriere feilen kann. Kürzertreten kann ich dann mit 40-45 
Jahren oder so immer noch.

Ich weiß, nur auf das Nettogehalt ist ziemlich kurz-gedacht, aber nennt 
mir Mal bitte eine Zahl, ab der sich so ein Wechsel in den aktuell 
unsicheren Zeiten überhaupt lohnt. Oder einfach nicht wechseln und 
parallel studieren. Danach mit 38-39 Jahren (aktuell noch 34) wechseln. 
Wobei ich hier dann ca. 8-9 Jahre in der aktuellen Firma wäre und 
aktuell sind es ca. 4,5 Jahre Betriebszugehörigkeit.
Wechseln + Studieren kommt eigentlich nicht in Frage, weil es rein 
zeitlich nicht zu managen wäre.
Bitte gebt mir Mal Tipps. Ich bin sehr unschlüssig und will 
perspektivisch keinen Fehler machen.
Naja, irgendwas muss doch an der aktuellen Stelle im Argen liegen, dass 
ich immer Mal wieder nach anderen Stellen Ausschau halte.

Vielen Dank schon Mal im Vorfeld.
VG

: Gesperrt durch Moderator
von Reinhard S. (rezz)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Hi zusammen,
>
> Ich bin aktuell in einer kleinen Firma angestellt und habe mich bei
> einem größeren Unternehmen beworben und bin mir nun unsicher, wie ich
> mich verhalten soll.
>
> Hier die Details:
> Aktuelle Stelle:
> Einkauf/ QM Kleines Unternehmen (60 MA) mit eigener Produktion in der
> Dienstleistungsbranche bzw. Handel
> 25km/30min pendeln (Pendele aber auch sehr oft mit dem Fahrrad)
> Gehalt monatlich netto aktuell: ca. 2600 netto (ca.53-54k/Jahr vor
> Corona)bei 40h mit Stechuhr (Fr. kann man schon ab 14 Uhr gehen) und
> Zeitausgleich bzw. Ausbezahlung. Könnte hier wahrscheinlich bis zu Rente
> bleiben. Chef verspricht Führungsposition in der Zukunft. Aber ihr kennt
> das ja, Karotte und so.

Willst du denn überhaupt eine Führungsposition? Kannst du führen? Oder 
willst du einfach nur mehr Geld?

> Neue Stelle:
> Strategischer Einkauf
> Internationales Dienstleistungsunternehmen
> Startup Struktur mit sehr vielen jungen Mitarbeitern (ca. 1500 MA)
> 60km/ ca. 60-70min je nach Verkehr (keine Möglichkeit mehr mit dem
> Fahrrad zu pendeln) (...)
> Aber 40h Vertrauensarbeitszeit, deshalb bestimmt regelmäßig 45/50h
> Wochen, wenn man ein bisschen Karriere machen will.

Allein schon deshalb (plus Fahrtzeit) würd ich da strikt von absehen. 
Wenn du dir 2-3 Tage garantiertes Homeoffice raushandeln kannst mags 
noch gehen. Aber unterm Strich dürfte dein Stundenlohn dann wohl ähnlich 
sein wie momentan.

2600 netto find ich jetzt nicht zu wenig zum leben, damit schafft man 
schon was. Und wenn du dann noch viel mit dem Rad unterwegs sein kannst 
ist das doch prima. Bei deinem anderen Job wirst du dann vermutlich nur 
fett und verbringst deine restliche Freizeit beim Arzt :D

von Shorty (Gast)


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Joe J. schrieb:
> Neue Stelle:
> Strategischer Einkauf
> Internationales Dienstleistungsunternehmen
> .....

Never! Viel zu viel Zeit für ein paar Kröten mehr? Damit machst du dich 
nur Kaputt, ich würde weiter suchen.

von Rumpelstielzchen (Gast)


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Moin,

hast du dich schon einmal gefragt, ob dein gegenwärtiger Chef hier 
vielleicht mitliest und sich seinen Teil mit möglichen Konsequenzen zu 
der hier abgelieferten Selbstoffenbarung offen hält? Wie soll man mit 
solch einem MA zukünftig umgehen?

von Shorty (Gast)


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Rumpelstielzchen schrieb:
> hast du dich schon einmal gefragt, ob dein gegenwärtiger Chef hier
> vielleicht mitliest und sich seinen Teil mit möglichen Konsequenzen zu
> der hier abgelieferten Selbstoffenbarung offen hält?

Etwa so wahrscheinlich, wie das Elon Musk liest.

Beitrag #6569661 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Whatever (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Mich nervt aktuell nur der niedrige Verdienst und dass man eben in Bezug
> auf die Entwicklung und das Gehalt so abhängig vom Inhaber ist.
> Fairerweise muss ich aber sagen, dass er mich sehr mag und toll findet
> (bei jedem Gespräch erwähnt er meine Entwicklungschancen), aber das
> bringt mir auch nicht viel (bzw. sagt er das wahrscheinlich zu jedem MA,
> der ein wenig mehr Potential hat und sich mehr engagiert) , weil eben
> aktuell durch Corona nicht sehr viel gehaltstechnisch drin ist.

Damit ihm die halbwegs guten Leute nicht wegrennen wie vermutlich schon 
mehrfach passiert.

von Whatever (Gast)


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Rumpelstielzchen schrieb:
> hast du dich schon einmal gefragt, ob dein gegenwärtiger Chef hier
> vielleicht mitliest und sich seinen Teil mit möglichen Konsequenzen zu
> der hier abgelieferten Selbstoffenbarung offen hält? Wie soll man mit
> solch einem MA zukünftig umgehen?

Da sieht man dass du null Ahnung hast und garantiert noch nie einer 
entsprechenden Stelle gearbeitet hast. Der Chef schleimt weil er gute MA 
halten will. Er weiss dass es nur menschlich und normal ist, was der 
Threadersteller sich für Gedanken macht. Das weiss der Chef, der ja eine 
gewisse Erfahrung und Menschenkenntnis hat, nachdem er viele Leute 
eingestellt hat, hunderte von Gehaltsverhandlungen geführt hat und 
einige Mitarbeiter wieder gegangen sind. Er wird nur weil sich jemand 
online informiert und das äußert was ohnehin jeder denkt, den 
Mitarbeiter nicht schlechter behandeln. Im Gegenteil, eher ein besseres 
Angebot unterbreiten. Damit er die andere Stelle nicht annimmt und 
nächstes Mal vielleicht nicht wieder angeboten kriegt.

von MaWin (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Ich besitze einen BWL-Abschluss

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Mich nervt aktuell nur der niedrige Verdienst

BWL Typ halt. Deine Fragen betreffen vor allem Geld:  wie viel müsste 
man mehr verdienen ... Hallo, gerade das ist Grundlagenfähigkeit in BWL, 
wo hast du in deiner Studienzeit geschlafen. 54k*12/9=72k zum Einstieg, 
80k*12/9=106k bei guter Karriere. Sind aber zu wenig. Du bist im Moment 
nicht auf das Auto zum pendeln angewiesen. Geht es kaputt, kannst du 1 
Woche Werkstatt überbrücken. Zudem liegt der Verschleiss beim 
2.5-fachen, du musst mehrfache Autokosten - das 2.teuerste nach dem Haus 
- einrechnen, also eher 10k mehr im Jahr.

Über deine Lebenssituation hast du nichts geschrieben, Haus, Familie.
Als Single zur Miete kann man jedem Euro hinterherziehen.

Aber du redest von längerer Strecke zum Pendeln. Also offenbar schon ein 
Haus, oder sonstige Gründe am Ort zu bleiben. Aber offenbar auch die 
Bereitschaft über 12 Stunden pro Tag ausser Haus zu sein, also kein 
eigenes Leben. Soll das so weiter gehen ?

Solltest du umziehen, müsstest du wohl mit einer Verdopplung der 
Immobilienkosten (Miete oder Kredit) rechnen, je nach Anspruch nochmal 
10k im Jahr. Also schon 92k zum Einstieg bekommen, damit sich das lohnt. 
Und wenn das Startup Pleite geht oder du sonstwie rausfliegst, sind alle 
getätigten Ausgaben umsonst gewesen.

Die Theorie, mit 30 nochmal zu studieren, klingt auch danach, als ob du 
noch kein Leben hast. Man hat jedenfalls ruck-zuck mehr Geld im 
Haushalt, wenn man DINK wird, und plötzlich einen Lebenssinn, wenn 
Familie entsteht.

von Felipe (Gast)


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zu viel Text habibi

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Reinhard S. schrieb:
> Willst du denn überhaupt eine Führungsposition? Kannst du führen? Oder
> willst du einfach nur mehr Geld?

Naja, primär mehr Geld natürlich, wenn das nur mit mehr Verantwortung 
und Führung einhergeht, dann auch gerne das.
Wenn ich sehe was meine Kumpels so in der Schweiz oder IGM Disneyland 
verdienen sind mögliche 54K aktuell im Jahr der größtmögliche Witz.

Rumpelstielzchen schrieb:
> hast du dich schon einmal gefragt, ob dein gegenwärtiger Chef hier
> vielleicht mitliest und sich seinen Teil mit möglichen Konsequenzen zu
> der hier abgelieferten Selbstoffenbarung offen hält? Wie soll man mit
> solch einem MA zukünftig umgehen?


Das glaube ich eher wenig. Der ist Chef. Der hat keine Zeit um hier 
mitzulesen;)
Bzw. komme ich selber nicht mal drauf um wen es sich handelt wenn ich 
mir meinen Beitrag so durchlese. Er wird sich immens schwer damit tun 
rauszufinden, falls er doch genüsslich mitliest.

Und falls doch, gilt wohl eher:

Whatever schrieb:
> Da sieht man dass du null Ahnung hast und garantiert noch nie einer
> entsprechenden Stelle gearbeitet hast..

MaWin schrieb:
> BWL Typ halt. Deine Fragen betreffen vor allem Geld:  wie viel müsste
> man mehr verdienen ....


Guter Beitrag. Ich bin halt nun Mal BWLer und wenn wir ehrlich sind, 
gehen doch die meisten nur arbeiten damit sie halt Kohle kriegen und 
dadurch ein besseres Leben ermöglicht wird. Wir sind alles keine 
Herzchirurgen und arbeiten auch nicht an der Heilung von Krebs, deswegen 
bin ich da sehr pragmatisch eingestellt.

Mich hat einfach nur die Steuererklärung in diesem Jahr schockiert. 
Durch Kurzarbeit und Corona kam ich in 2020 auf ein Bruttoeinkommen von 
nur rund 48K im Jahr. Deswegen habe ich auch bei dem neuen Unternehmen 
als Forderung erst Mal nur 63K angesetzt. Jetzt kommen mir allerdings 
Zweifel ob es das Wert ist, wenn ich tatsächlich nur 62-63K angeboten 
bekomme zu wechseln.

Das ist denke ich der Bereich, den ich hier in der aktuellen Firma 
bekommen würde, wenn die nächste Gehaltserhöhung in den nächsten 1-2 
Jahren ansteht. Vorausgesetzt die aktuelle Krise ist überwunden. Das ist 
denke ich noch der letzte Sprung (bis 65K) bevor es hier dann auch in 
Richtung Vertrauensarbeitszeit und kein Stempelzwang geht.

Ansonsten hast du auch Recht. Ich bin hier zwar gebunden. Nicht 
verheiratet und auch keine Kinder. Wenn alles Nach Plan läuft, dann wird 
es erst mit 38-39 Jahren was mit der Familienplanung. Da wäre ich dann 
eben mit dem Studium fertig oder hätte nochmal gewechselt um die 
Karriere voranzubringen. Ich will die nächsten 3-4 Jahre nicht ungenutzt 
lassen.
Zu dem Studium hat noch keiner so wirklich was gesagt. Ist das ne dumme 
Idee?

Ich bedanke mich schon Mal recht herzlich für die vielen und guten 
Antworten. Bringt mich immer mehr davon ab voreilig zu wechseln.
Deswegen war die Frage eben ob man sagen könnte. 63K ist zu wenig, aber 
ab 70K könntest du an einen Wechsel denken. Ich rechne schon ganz 
fleißig, aber von außen kommt immer noch Mal ein Input welcher einen 
weiterbringen kann.

von MaWin (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> wenn wir ehrlich sind, gehen doch die meisten nur arbeiten damit sie
> halt Kohle kriegen und dadurch ein besseres Leben ermöglicht wird

Ähm, nö, die meisten, die ich kenne, entwickeln als Jugendliche eine 
Vorstellung davon was sie mal werden wollen (Pilot, Krankenschwester, 
Goldschmied, Computerspieleprogrammier) und tun dann alles für sie 
mögliche, um so einen Job zu bekommen.

Der Hang "ich will mit Aktenköfferchen rumlaufen weil Anzugsuniform und 
Leasingwagen Reichtum signalisieren" kommt in meinem Bekanntenkreis 
nicht vor.

Da schwanken Leute höchstens noch zwischen Koch und Jurist, woran man 
erkennt, dass Kohle kein Kriterium ist.

Beitrag #6569989 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6569990 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Den O. (denon)


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Ich glaube nicht, dass dir ein weiteres Studium große Vorteile bringen 
wird. In aller Regel ist das eine Grundlage auf der man aufbaut und die 
hast du ja schon. Wenn eine Weiterbildung ansteht dann sollte diese dem 
bisherigen Werdegang dienlich sein. Was genau da im Bereich Einkauf 
sinnvoll ist weiß ich nicht.

Weiter würde ich niemals wieder mehr als 30min arbeitsweg eingehen, auf 
Dauer nervt das zu sehr und wenn du eh schon kein großer Freund davon 
bist wird für dich zu hart.
Ggf. Ist es besser sich weiter umzusehen und erst in ein paar Monaten zu 
wechseln.
Man sollte auch nicht vergessen, dass immer noch corona ist und auch 
wenn die Situation in der Industrie nicht so schlimm ist wird sich das 
nach corona nochmal verbessern. Von daher mal kein Stress bei der 
stellensuche machen

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Gehe bitte möglichst lange studieren, dann bist du die nächsten 5 Jahre 
ein Konkurrent weniger auf dem Arbeitsmarkt! ;)

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Den O. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass dir ein weiteres Studium große Vorteile bringen
> wird. In aller Regel ist das eine Grundlage auf der man aufbaut und die
> hast du ja schon. Wenn eine Weiterbildung ansteht dann sollte diese dem
> bisherigen Werdegang dienlich sein. Was genau da im Bereich Einkauf
> sinnvoll ist weiß ich nicht.

Da bin ich mir eben auch nicht ganz sicher. Ich will aber auf jeden Fall 
irgendwie weiterbilden, denn die Arbeit alleine füllt mich nicht aus. 
Und ein weiter so für die nächsten 4 Jahre bis evtl. familiäre 
Verpflichtungen kommen, soll es eben nicht sein.
Und das Studium würde mir fachlich schon was bringen. Es sind viele 
Fächer in Richtung Logistik/ Einkauf mit dabei. Auch QM wird gelehrt. So 
hätte ich zumindest das theoretische Fundament, da mein BWL Studium 
komplett in die andere Richtung ging und somit z. B. Stellen in der 
Industrie/ Metallbrache mir verwehrt bleiben und ich bis jetzt meist nur 
in der Dienstleistungsbranche/Handel oder einmal auch im öffentlichen 
Dienst VGs hatte.
Klar innerhalb der aktuellen Firma ist es wahrscheinlich komplett egal 
und befriedigt dann wohl nur meine Langeweile bzw. will ich es mir wohl 
selber beweisen, dass die technischen Fächer packe.

Kann mir jetzt keiner knallhart sagen: Ab z.B. 3400€ netto oder so macht 
es Sinn zu wechseln?
Ich denke ab so 600-700€ netto mehr als jetzt würde ich schwach werden. 
Würdet ihr das machen oder ist das dumm? Oder was wäre eben die Grenze 
damit sich das lohnt? Dummerweise habe ich bei der Bewerbung 63K 
angegeben.

von Whatever (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Kann mir jetzt keiner knallhart sagen: Ab z.B. 3400€ netto oder so macht
> es Sinn zu wechseln?
> Ich denke ab so 600-700€ netto mehr als jetzt würde ich schwach werden.
> Würdet ihr das machen oder ist das dumm?

3400€ in München oder in Bad Pyrmont? Einfach Immoblilienscout 
aufmachen. Beim Wechsel sollte man mindestens 15% mehr haben als 
aktuell.

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Aktuelle Stelle:
> Einkauf/ QM Kleines Unternehmen (60 MA) mit eigener Produktion in der
> Dienstleistungsbranche bzw. Handel
> 25km/30min pendeln (Pendele aber auch sehr oft mit dem Fahrrad)
> Gehalt monatlich netto aktuell: ca. 2600 netto (ca.53-54k/Jahr vor
> Corona)bei 40h mit Stechuhr (Fr. kann man schon ab 14 Uhr gehen) und
> Zeitausgleich bzw. Ausbezahlung.

Klingt nach akzeptabelen Bedingungen. Könnte schlimmer sein. Wenn die 
andere Stelle 2h Fahrtzeit täglich enthält, musst du vom monatlichen 
Nettogehalt ca. 200€ für Sprit und je nach Fahrzeug mindestens 200€ 
Verschleiss abziehen, damit es mit der aktuellen vergleichbar wird, wo 
du mit dem Fahrrad fährst.

von ZF (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Da bin ich mir eben auch nicht ganz sicher. Ich will aber auf jeden Fall
> irgendwie weiterbilden, denn die Arbeit alleine füllt mich nicht aus.
Prinzipiell sinnvoll, Bildung hat noch keinem geschadet.

> Und das Studium würde mir fachlich schon was bringen. Es sind viele
> Fächer in Richtung Logistik/ Einkauf mit dabei. Auch QM wird gelehrt. So
> hätte ich zumindest das theoretische Fundament, da mein BWL Studium
> komplett in die andere Richtung ging
Keine Außenwirtschaft (Incoterms, Zoll etc.) im BWL-Studium gehabt? 
Falls Du das Studium nicht nur aus generellem Interesse machen willst, 
solltest Du genau prüfen auf welchen Feldern Dich die Inhalte im 
beruflichen Alltag wirklich weiter bringen würden.

> und somit z. B. Stellen in der
> Industrie/ Metallbrache mir verwehrt bleiben
Meinst Du die Wirtschaftler in der Metallbranche wissen alle wie man 
Stahl macht und wie groß der Kernlochdurchmesser für M3 ist? Dass Du mit 
einem "Halbstudium" in den technischen Bereich kommst ist 
unwahrscheinlich.

> und ich bis jetzt meist nur
> in der Dienstleistungsbranche/Handel oder einmal auch im öffentlichen
> Dienst VGs hatte.
> Klar innerhalb der aktuellen Firma ist es wahrscheinlich komplett egal
> und befriedigt dann wohl nur meine Langeweile bzw. will ich es mir wohl
> selber beweisen, dass die technischen Fächer packe.
Da dies ein Elektronikforum ist: Was erwartest Du von technischen 
Fächern? Dass Du OP-Schaltungen berechnen kannst? Dass Du lernst, warum 
FPGA Designs synchronen Takt haben sollten? Smith Diagramm verstehen? 
Technik ist ein weites Feld. Finde ich gut, wenn Dich das alles 
interessiert, würde es Dich aber auf den angepeilten Stellen 
weiterbringen?

> Kann mir jetzt keiner knallhart sagen: Ab z.B. 3400€ netto oder so macht
> es Sinn zu wechseln?
> Ich denke ab so 600-700€ netto mehr als jetzt würde ich schwach werden.
> Würdet ihr das machen oder ist das dumm? Oder was wäre eben die Grenze
> damit sich das lohnt?
Was "wir" machen würden ist egal, entscheidend ist, was Dir weniger 
Lebenszeit, weniger Rad fahren, mehr Fahrtkosten und eine schwerer 
einzuschätzende Firma wert sind.

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Whatever schrieb:
> 3400€ in München oder in Bad Pyrmont? Einfach Immoblilienscout
> aufmachen. Beim Wechsel sollte man mindestens 15% mehr haben als
> aktuell.

Alles andere bleibt gleich. Ich pendle am Tag nur locker 1-2 Stunden 
länger und muss auch jedes Mal mit dem Auto fahren. Fahrrad ist nicht 
mehr drin.
3400€ wären ca. 30% mehr. Aber das ist eher unwahrscheinlich, dass sie 
mir das anbieten. Eher so 3100-3200€.
Trotzdem machen?

Whatever schrieb:
> Klingt nach akzeptabelen Bedingungen. Könnte schlimmer sein. Wenn die
> andere Stelle 2h Fahrtzeit täglich enthält, musst du vom monatlichen
> Nettogehalt ca. 200€ für Sprit und je nach Fahrzeug mindestens 200€
> Verschleiss abziehen, damit es mit der aktuellen vergleichbar wird, wo
> du mit dem Fahrrad fährst.

Genau. Ich rechne die Kosten pro Monat hin und her und komme auf keine 
grünen Zweig:
100€ mehr Sprit
100€ Verschleiß, weil ich doch auch ab und zu mit dem Auto fahre
400€ Mehrarbeit, die nicht vergütet wird

Alleine wegen den drei Punkten müsste ich 600€ mehr verdienen. Hier ist 
weder das Risiko des Wechseln drin, noch die Opportunitätskosten, die 
ich habe, weil ich locker eine Stunde pro Tag länger pendle. Natürlich 
ist der Unterschied, wenn ich mit dem Fahrrad fahre nicht mehr so hoch, 
sondern fast gleich. Also Fahrrad alte Stelle (ca. 1h) = Auto neue 
Stelle (ca. 1h).
Aber mit dem Fahrrad habe ich dann schon Mal Sport gemacht. Das kann man 
bei der Autofahrt nicht sagen.
Dann kommen dann noch bestimmt Parkprobleme in der neuen Arbeit dazu 
bzw. bin ich genau in diese Stadt Mal ca. ein Jahr reingependelt und das 
ist eine absolute Katastrophe. Im Winter immer wieder Unfälle, Staus 
etc. Aber das ist nun Mal die Stadt mit den Jobs, die einigermaßen gut 
bezahlt werden. Die Firma gehört halt nicht so dazu, deswegen denke ich 
dass die mir bei der Stelle so um die 60K anbieten werden und das ist 
doch dann zu wenig für all den Aufwand wobei natürlich auch bei der 
neuen Stelle einfach Kriterien sind, die vielleicht die monatlichen 
Kosten relativieren, aber die kann ich nicht einschätzen bzw. monetär 
erfassen ( Karrierechancen, Gehaltserhöhungen, bessere Zukunftschancen 
da evtl. anspruchsvollere Stelle).
Ihr seht es ist nicht einfach, deswegen benötige ich euren Input.
Und es hat mir auch schon weitergeholfen, denn so ganz so schlecht finde 
ich meine aktuellen Bedingungen nicht mehr, wenn ich so darüber 
nachdenke, müsste die neue Stelle wirklich einiges können, dass ich 
einfach so wechsele.

ZF schrieb:
> Was "wir" machen würden ist egal, entscheidend ist, was Dir weniger
> Lebenszeit, weniger Rad fahren, mehr Fahrtkosten und eine schwerer
> einzuschätzende Firma wert sind.

Danke für deinen Beitrag. Der ist sehr gut.
Doch so ein bisschen Logistik hatte ich natürlich auch in dem BWL 
Grundstudium. Produktion und Logistik z.B., aber in dem WI Studium wären 
ein paar mehr Fächer wie technischer Einkauf etc. dabei und ich will 
auch gar nicht in den technischen Bereich. Da würde man mich eh nicht 
ernst nehmen. Aber so ein bisschen mehr Ahnung als ein reiner BWL würde 
ich schon gerne haben. Wie man so schön immer so sagt: der bessere BWL 
eben.;) Und damit kommt vielleicht an so eine Schnittstellenfunktion in 
der Industrie wie z.B. Einkauf etc.
Zudem interessiert mich der Studiengang (Das Konzept) interessiert mich 
einfach. Ich könnte einfach die technischen Fächer in ca. 3 Jahren 
berufsbegleitend nachholen und wäre dann quasi ein Bachelor WI. 
Personaler lieben es doch wenn man parallel so viel Einsatz zeigt. Ob 
ich es überhaupt schaffe und ob es mir was bringt, steht in den Sternen, 
aber ich denke da wäre ich dann für die Zukunft einfach noch mal besser 
aufgestellt und wie du richtig sagst, schadet Bildung wohl nie, deswegen 
würde ich das gerne machen.
Je mehr ich darüber nachdenke, muss ich hier wirklich fast 800-1000€ 
mehr im Monat haben, damit sich der ganze Stress und das kriegt man 
niemals mit nur einem Jobwechsel hin.:/

von Whatever (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> 3400€ wären ca. 30% mehr.

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Ich rechne die Kosten pro Monat hin und her und komme auf keine grünen
> Zweig:
> 100€ mehr Sprit
> 100€ Verschleiß, weil ich doch auch ab und zu mit dem Auto fahre
> 400€ Mehrarbeit, die nicht vergütet wird
>
> Alleine wegen den drei Punkten müsste ich 600€ mehr verdienen. Hier ist
> weder das Risiko des Wechseln drin, noch die Opportunitätskosten, die
> ich habe, weil ich locker eine Stunde pro Tag länger pendle.

Du müsstest also 2600€ + 600€ = 3200€ x 115/100 = ca. 3600€ netto 
monatlich verdienen, damit sich das Risiko des Wechselns auf eine Stelle 
mit längerer Arbeitszeit und so langen Fahrtzeiten lohnt. Wenn sie das 
nicht zahlen, lässt du es einfach sein. AUSSER die Stelle interessiert 
dich doch so sehr, dass du deinem Bauch vertraust und trotz etwa dem 
gleichen Gehalt (Fahrtkosten abgezogen) wechselst.

Aber nicht vergessen: Oft macht der alte Arbeitgeber noch ein erhöhtes 
Angebot, wenn du kündigst oder über die Einholung eines 
Arbeitszeugnisses Bewerbungen andeutest.

von Whatever (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> und ich will auch gar nicht in den technischen Bereich. Da würde man
> mich eh nicht ernst nehmen.

Es gibt auch nicht-konsekutive Master für viele Studiengänge wie z.B. 
Informatik, Embedded usw.
Die sind überwiegend auf Bwler ausgerichtet. Da lernst du dann in 4 
Semestern das Wichtigste und kannst danach auch technisch mitreden.

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Whatever schrieb:
> Aber nicht vergessen: Oft macht der alte Arbeitgeber noch ein erhöhtes
> Angebot, wenn du kündigst oder über die Einholung eines
> Arbeitszeugnisses Bewerbungen andeutest.

Das ist auch so ein Punkt was mich frage. Nehmen wir an, ich kriege ein 
Angebot von der neuen Firma und will eigentlich gar nicht wechseln. 
Würdet ihr zu eurem aktuellen Chef gehen und mit dem Angebot verhandeln 
oder eben einfach
ansprechen, dass man abgeworben wurde und nicht aktiv wegwill, aber 
eigentlich ja mehr Wert ist. Oder lieber gar nichts machen?
Mir würde es auch reichen, wenn er sagt, dass er mein Gehalt nach der 
Krise ungefähr auf das Niveau des Angebots anpassen kann. Oder 
hinterlässt das einen so schlechten Eindruck, so dass man es lieber 
lassen sollte, wenn man nicht vorhat auch tatsächlich zu wechseln.

von Whatever (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> und nicht aktiv wegwill

Niemals in die Karten schauen lassen. Wenn du das so sagst, bietet er 
weniger als ohne diese zusätzliche Information. Er muss denken, dass du 
wirklich gehen könntest, damit er das Angebot nennenswert aufstockt.

von Whatever (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Mir würde es auch reichen, wenn er sagt, dass er mein Gehalt nach der
> Krise ungefähr auf das Niveau des Angebots anpassen kann.

Angebote des alten Arbeitgebers immer schriftlich bestätigen lassen, 
bevor du dem potentiellen neuen Arbeitgeber absagst. Und niemals mit dem 
Minimum in die Verhandlung gehen, denn viele Personaler wollen dich auch 
nochmal etwas drücken. Überlege dir was du gerne hättest und in 
deutschen Konzernen realistisch möglich ist, z.B. 85k Brutto, und dann 
überlege dir was du mindestens wi1llst, z.B. 65k. In der Mitte setzt du 
an, aber nicht bei 65k, sonst drückt der Personaler dich auf 61k.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Aber mit dem Fahrrad habe ich dann schon Mal Sport gemacht. Das kann man
> bei der Autofahrt nicht sagen.

Das kommt ganz darauf an, wie sportlich du fährst. Mit Breitreifen, 
tiefergelegt sowie möglichst viel PS tust du dich damit freilich 
leichter. :-)
Das ist auch der Sport, dem ich am liebsten nachgehe.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Würdet ihr zu eurem aktuellen Chef gehen und mit dem Angebot verhandeln
> oder eben einfach
> ansprechen, dass man abgeworben wurde und nicht aktiv wegwill, aber
> eigentlich ja mehr Wert ist. Oder lieber gar nichts machen?

Letzteres. Lass solche Spielchen sein. Dein Chef wird es als eine Art 
Erpressung ansehen. Selbst wenn er vielleicht deiner Forderung nachgeben 
sollte, weil du vielleicht kurzfristig nicht so leicht ersetzbar bist, 
stehst du mit solch einer Aktion auf der Abschussliste. Zudem gilt 
üblicherweise: Reisende soll man nicht aufhalten.

Was du aber natürlich ohne Probleme machen kannst: Bei einem 
Mitarbeitergespräch deinen Mehrwert für die Firma herausstellen und eine 
angemessene Gehaltserhöhung verhandeln.

: Bearbeitet durch User
von Whatever (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Lass solche Spielchen sein. Dein Chef wird es als eine Art Erpressung
> ansehen.

So pauschal ist das einfach falsch. Nicht jeder hat einen korrekten 
Chef.

Und selbst wenn er nicht zum verhandeln zum alten Chef geht, sondern 
einfach nur kündigt, selbst dann wird der alte Arbeitgeber ihm ein 
besseres Angebot unterbreiten, WENN sie ihn halten wollten. Mir hat der 
alte Arbeitgeber mal nach Kündigung 20% mehr geboten, aber war immer 
noch weniger als die 30% beim neuen Arbeitgeber.

Senf D. schrieb:
> Was du aber natürlich ohne Probleme machen kannst: Bei einem
> Mitarbeitergespräch deinen Mehrwert für die Firma herausstellen und eine
> angemessene Gehaltserhöhung verhandeln.

Bringt bei manchen Chefs und Unternehmen genug gar nichts. Die erhöhen 
erst wenn jemand sonst geht.

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Senf D. schrieb:
> Letzteres. Lass solche Spielchen sein. Dein Chef wird es als eine Art
> Erpressung ansehen. Selbst wenn er vielleicht deiner Forderung nachgeben
> sollte, weil du vielleicht kurzfristig nicht so leicht ersetzbar bist,
> stehst du mit solch einer Aktion auf der Abschussliste. Zudem gilt
> üblicherweise: Reisende soll man nicht aufhalten

Ich bin mir eben ziemlich unsicher, ob ich es überhaupt erwähnen soll, 
wenn ich nicht die Absicht habe zu wechseln. Mein Chef schätze ich als 
sehr korrekt ein und das Erwähnen könnte problematisch werden, weil er 
das wahrscheinlich so erst Mal nicht von mir erwartet und auch ein wenig 
enttäuscht ist, weil ich mir nichts anmerken lasse und immer noch die 
Extrameile gehe. Er ist zudem so ein Chef von der Sorte: Reisende sollte 
man nicht aufhalten, trotzdem denke ich schon auch, dass er mich 
vielleicht halten will und ein bisschen was am Gehalt macht. Vielleicht 
so irgendwas zwischen 15-20%, aber dafür müsste ich auch wirklich 
wechseln wollen bzw. kündigen. Nur erwähnen wird nichts bringen bzw. die 
Beziehung wahrscheinlich langfristig belasten. Also entweder ganz 
weglassen oder wirklich bereit sein zu gehen.

Whatever schrieb:
> Bringt bei manchen Chefs und Unternehmen genug gar nichts. Die erhöhen
> erst wenn jemand sonst geht.

Genau von dieser Sorte ist mein Chef auch. Hier gibt es MA, die haben 
seit der Einstellung und einer Zeitspanne von 8 Jahren z.B. nur max. 
einmal 3% als Inflationsausgleich bekommen.
Dann gibt es wiederum welche, die er halten will und bei denen er 
proaktiv ein Gespräch einfordern und am Gehalt schraubt. Und das ohne 
dass man als MA nach einer Anpassung fragt. Wo hat man das sonst bitte 
in so einer kleinen inhabergeführten Firma? Ich habe von Corona jedes 
Jahr meine paar Prozent bekommen und dann eben nach 3 Jahren Ende 2019 
knapp 20%, nachdem das Jahr auch wirklich außerordentlich war. Was ich 
damit sagen will ist, dass er sich von externen Dingen überhaupt nicht 
beeindrucken lässt, deswegen wird mir das Studium auch nichts bringen.

Das hat einer oben schon ganz gut beschrieben. Er hat halt genug 
Menschenkenntnis um gerade noch so viel zu geben, dass man doch wieder 
happy ist und wenn er merkt, dass irgendwas wieder im Busch ist, ködert 
er wieder mit ein bisschen Geld.

Ich bin echt unentschlossen, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto 
mehr sollte ich einfach bleiben und weitersuchen. Ich halte euch auf dem 
Laufenden und wenn ich die Details des neuen Angebots kenne, können wir 
ja nochmal genauer drauf eingehen.

Vielen Dank bis hierhin schon Mal.

von wendelsberg (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Kann mir jetzt keiner knallhart sagen: Ab z.B. 3400€ netto oder so macht
> es Sinn zu wechseln?
> Ich denke ab so 600-700€ netto mehr als jetzt würde ich schwach werden.
> Würdet ihr das machen oder ist das dumm? Oder was wäre eben die Grenze
> damit sich das lohnt? Dummerweise habe ich bei der Bewerbung 63K
> angegeben.

Junge, HIER sind in der Mehrheit  Techniker.
Solche Fragen werden in BWL-Foren beantwortet, wenn Du das als BWLer 
nicht selbst hinbekommst.

Senf D. schrieb:
> Mit Breitreifen,
> tiefergelegt sowie möglichst viel PS tust du dich damit freilich
> leichter. :-)

Natuerlich noch mit Lautsprechern im Auspuff, damit es den Rest der 
Bevoelkerung auch maximal nervt.

wendelsberg

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Hi,

hab jetzt ein neues Jobangebot. Weniger pendeln (15km/15min) und zum 
Einstieg 65K.

Alle anderen Rahmenbedingungen (Stechuhr, Urlaub etc.) bleiben ungefähr 
gleich. Das Unternehmen ist ein bisschen größer und internationaler, 
aber trotzdem noch Mittelstand(250MA) und es handelt sich um ein 
Industrieunternehmen (aber nicht Metall). Leider ohne Tarif, aber mit 
Betriebsrat.

Gehaltssteigerungen und Entwicklung kann ich noch gar nicht einschätzen.
Scheint aber alles ein wenig größer und professioneller als bei uns zu 
sein.
Eigentlich spricht doch alles für das neue Unternehmen oder? Nach 5 
Jahren Routine auf der alten Stelle kann man doch so einen Wechsel wagen 
oder etwa nicht? Stelle ist jedenfalls fast im gleichen Bereich wie die 
aktuelle Stelle.

So ein kleines bisschen ist das schlechtes Gewissen natürlich da 
(Familienunternehmen eben), weil mein AG wahrscheinlich nichts ahnt und 
es jetzt doch ganz schnell gehen muss. Aber wenn man seit Ende 2019 
keine Gehaltssteigerung mehr hatte, sogar eher große Einbußen 
(Kurzarbeit) und es dieses Jahr und nächstes Jahr auch ähnlich aussehen 
wird. Dann sollte er es doch sicherlich auch ahnen bzw. verstehen.

Wobei ich mir evtl. vorstellen kann, dass sie mich nicht einfach so 
gehen lassen und ein Gegenangebot vielleicht auch auf 65k machen. 
Obwohl, knapp 1000€ Brutto mehr im Monat einfach so Mal anbieten, ist 
schon auch eine Hausnummer. Was mache ich dann? Lohnt sich doch dann 
fast nicht mehr zu wechseln oder? Anderseits scheint ja alles andere im 
Gesamtpaket auch ein Tickchen besser zu sein. Das weiß man im Vorfeld 
eben nicht.

Bitte um kurze Meinung ob ihr bei einem Gehaltsplus(ca. 20%) und diesem 
Szenario wechseln würdet, wobei man im Hinterkopf haben muss, dass ich 
aktuell wirklich fast Narrenfreiheit habe. Auf der anderen Seite stehen 
die ca. 500-600€ Netto mehr im Monat.:) Und ich finde, das ist eben noch 
der Bereich, bei dem man Gehaltssteigerungen dann noch spürt. Ob man 
jetzt 80k oder 90k ist wahrscheinlich egal.

von Dr. Tech (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Bitte um kurze Meinung ob ihr bei einem Gehaltsplus(ca. 20%) und diesem
> Szenario wechseln würdet, wobei man im Hinterkopf haben muss, dass ich
> aktuell wirklich fast Narrenfreiheit habe.
Schade, dass es heutzutage keinen Militärdienst mehr gibt.  Dann wärst 
du  wahrscheinlich ordentlich geschliffen worden und würdest hier nicht 
solche Bwler Greenhorn Fragen stellen. Würde hier manchen Endwiggler 
auch nicht schaden.

Wenn du nicht weißt was du tun sollst,  hattest du Mutti gefragt,  die 
kann jetzt halt anscheinend auch nicht mehr beraten.
Wenn du in deiner Firma als Greenhorn Narrenfreiheit hast, würde ich mir 
das Wechseln zweimal überlegen. Wenn es in der neuen Firma hart zugeht 
hast du vielleicht ein bisschen mehr Lohn, kannst aber nicht mehr so 
einfach zurück.
Wenn du bleiben willst:
Wie erwähnt wurde,  mit versteckten Karten spielen,  generell um eine 
Lohnerhöhung fragen (mit guter Begründung wie bessere Leistungen etc.) 
aber nichts von der neuen Firma erwähnen.
Wenn es egal ist: ruhig ansprechen
Wenn du nicht weisst: Münze werfen, und bemerken wie die Entscheidung 
sich anfühlt.
Oder Entscheidungsmatrix aufstellen.

Am besten ist immer noch: Verstand, Konditionen,  Intuition (Gefühl). 
Soviel wie möglich Daten & Fakten sammeln als Entscheidungsgrundlage. 
Wie war der neue potentielle Chef  Team Firma? Was ist dir besonders 
gut in Erinnerung,  was könnte negativ sein? Wie sieht die 
wirtschaftliche Lage der neuen Firma aus, Umsatz/Gewinn müsstest du ja 
kennen als Bwler. Kununu Kommentare "können" auch interessant sein. 
Durchschn. Beschäftigungsdauer der Angestellten (KPI/Turn over rate) in 
z.B.  LinkedIn.  Usw.

Könnte noch tausend Möglichkeiten,  bzw. Brancheninsiderwissen oder 
welche Gepflogenheiten  in gewissen Industrien herrschen,  Preis geben. 
Dies kostet aber was.
Gratistipp: nimm mal ruhig an, dass sich dein jetziger und neuer Chef 
kennen (können), da ja die Industrie bzw. Sektor fast gleich sind. Was 
das aussagt über Vertragsverhandlungen sollte auch klar sein.

Ich führe ein Consulting Unternehmen in Wien, und weiss ungefähr was 
ablaufen "kann".

gez. Dr. Tech

von Zocker_59 (Gast)


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> von Dr. Tech (Gast)
> 28.07.2021 13:28

> Schade, dass es heutzutage keinen Militärdienst mehr gibt.  Dann wärst
> du  wahrscheinlich ordentlich geschliffen worden und würdest hier nicht
> solche Bwler Greenhorn Fragen stellen. Würde hier manchen Endwiggler
> auch nicht schaden.

Nur noch Weicheier unterwegs.

> Ich führe ein Consulting Unternehmen in Wien,

Nun ja, Zuckerle würde sagen :  Besser wie was gearbeitet.

von MaWin (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Jetzt bin ich am Hadern. Wieviel mehr müsste ich netto im Monat mehr
> verdienen, damit sich so ein Wechsel überhaupt lohnt?

53k/(40+5x2x0.5=45)x(50+5x2x1=60)=75k

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Internationales Dienstleistungsunternehmen
> Startup

Vergiss es.

Wo wohnst du derzeit ? Musst du sowieso umziehen ?

Pendeln von 60min und lange Arbeitszeit und startup ist mörderisch.

Wenn du deinen Lebensmittelpunkt an den anderen Ort verlegst und daher 
ein Haus bauen musst oder auch nur die günstige Altmiete gegen 
Neuvermietungsmiete tauscht, bist du schnell bei 100k notwendigem 
Verdienst: und 1 Tag vor Ablauf der Probezeit wirft dich das dynamische 
startup einfach raus.

Aus dem bisherigen Job mehr machen, nun ja, das Geld muss auch 
erwirtschaftet werden.

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Bringt mir so ein Studium überhaupt was

Nein.

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Mich nervt aktuell nur der niedrige Verdienst

Tja, nachdem zur Finanzkrise die Geldmenge verdoppelt wurde und zu 
Corona nochmal, müsste man eigentlich das 4-fache von dem verdienen, was 
es 2007 gab. Aber nur Immobilienpreise ind Aktienkurse und 
Bitcoinkursehaben die Heldentwertung schon mitgemacht. Der Lohn wird 
noch ewig hinterherhinken. Das Geld sacken sich andere Leute ein.

von Realist (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Wahrscheinlich bessere Karrieremöglichkeiten und steilere Lernkurve. Ist
> das wirklich so?

Die besten Karrieremöglichkeiten hat man da wo das größte Wachstum ist. 
Besonders bei kleinen Unternehmen wird oft ein interner genommen. Bei 
großen Konzernen auch gerne mal extern geholt.

Und auch die Lernkurve ist in kleinen Unternehmen größer, denn man muss 
von der Bandbreite so viel machen wie in Konzernen 6 Mitarbeiter aus 
verschiedenen Abteilungen erledigen. Für Entwickler ist jedenfalls der 
beste Weg: Erst Generalist in Klitsche, alles gesehen, und danach erst 
Fachexperte, der auf einem Gebiet glänzt.

Und von mehr als 20 Minute pendeln, halte ich überhaupt nichts. Außer es 
gibt 2-3 Tage Homeoffice pro Woche. Da muss das Gehalt schon viel höher 
sein, wenn man täglich 1 Stunde mehr im Auto sitzt, also 22h im Monat 
und dafür noch mehr Spritgeld zahlt.

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Ja gut. Die Stelle mit der langen Pendelstrecke ist Geschichte.
Die neue Stelle ist näher als die aktuelle. Der Verdienst ist mehr und 
das Unternehmen größer.
Ich frag mich halt nur wo der Haken ist?
Würdet ihr trotzdem wechseln auch wenn der aktuelle Chef mitzieht? 
Irgendeinen Grund außer Gehalt muss es ja geben, dass ich mich ständig 
weiterbewerbe.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Irgendeinen Grund außer Gehalt muss es ja geben, dass ich mich ständig
> weiterbewerbe.

Nein, das muss es nicht. Sich aus rein finanziellen Gründen 
wegzubewerben ist vollkommen legitim und nachvollziehbar. Ich würde 
genauso handeln.

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Auf der anderen Seite stehen die ca. 500-600€ Netto mehr im Monat.:) Und
> ich finde, das ist eben noch der Bereich, bei dem man
> Gehaltssteigerungen dann noch spürt. Ob man jetzt 80k oder 90k ist
> wahrscheinlich egal.

Nein, auch da macht es einen Unterschied und ist nicht egal. Mehr 
Nettoeinkommen bedeutet mehr Möglichkeiten beim Vermögensaufbau.

von Cyblord -. (cyblord)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Gehalt monatlich netto aktuell: ca. 2600 netto (ca.53-54k/Jahr vor
> Corona)bei 40h mit Stechuhr (Fr. kann man schon ab 14 Uhr gehen) und
> Zeitausgleich bzw. Ausbezahlung.

Das ist halt mies. Mit diesen Konditionen bin ich vor 10 Jahren 
eingestiegen als Absolvent. Das Gehalt hatte ich allerdings für 35h. 
Deshalb unbedingt wechseln und mehr Kohle machen. Das ist viel zu wenig.

von Elektroniker (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Unentschlossener34 M. schrieb:
>
>> Gehalt monatlich netto aktuell: ca. 2600 netto (ca.53-54k/Jahr vor
>> Corona)bei 40h mit Stechuhr (Fr. kann man schon ab 14 Uhr gehen) und
>> Zeitausgleich bzw. Ausbezahlung.
>
> Das ist halt mies. Mit diesen Konditionen bin ich vor 10 Jahren
> eingestiegen als Absolvent. Das Gehalt hatte ich allerdings für 35h.
> Deshalb unbedingt wechseln und mehr Kohle machen. Das ist viel zu wenig.

Damit steigt man ein, wenn man in nem Konzern anfängt. Der Durchschnitt 
fängt aber mit 10k weniger an.
Für einen 0815 BWLer, der nicht in Düsseldorf, München und Co arbeitet, 
sind 54k im Jahr auch nicht außergewöhnlich schlecht.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Cyblord -. schrieb:
> Unentschlossener34 M. schrieb:
>> Gehalt monatlich netto aktuell: ca. 2600 netto (ca.53-54k/Jahr vor
>> Corona)bei 40h mit Stechuhr (Fr. kann man schon ab 14 Uhr gehen) und
>> Zeitausgleich bzw. Ausbezahlung.
>
> Das ist halt mies. Mit diesen Konditionen bin ich vor 10 Jahren
> eingestiegen als Absolvent. Das Gehalt hatte ich allerdings für 35h.
> Deshalb unbedingt wechseln und mehr Kohle machen. Das ist viel zu wenig.

Ich schließe mich der Einschätzung von Cyblord an. Das Gehalt ist mies. 
Unbedingt wechseln.

: Bearbeitet durch User
von Realist (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Ich schließe mich der Einschätzung von Cyblord an. Das Gehalt ist mies.
> Unbedingt wechseln

Die Ingenieure, die für solche Gehälter arbeiten, drücken damit die 
Gehälter der anderen Ingenieure. Heutzutage ist Wechseln 
glücklicherweise einfach.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Realist schrieb:
> Heutzutage ist Wechseln glücklicherweise einfach.

Ja. Vielleicht geht der Jobwechsel demnächst auch über check24, da warte 
ich noch drauf. Natürlich mit Bewertung der Arbeitgeber, sortiert nach 
Gehalt und ordentlich Cashback bei Vermittlung.

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Kann man dem alten AG eine Art Nebenjob oder freiberufliche Anstellung 
anbieten beim Verlassen des Unternehmens?
Er tut mir leid, da er ohne mich in Sachen QM alle Zertifikate verlieren 
wird. Mit einem überschaubaren Aufwand von ca. 1-2 Std ( gemittelt über 
das Jahr) in der Woche könnte ich bei ihm extern QM machen und er könnte 
seine Zertifikate behalten.
Dumm Idee oder einfach Mal absprechen? Oder vielleicht in der 
Übergangszeit, weil in den paar Tagen werde ich niemanden komplett in 
das QM einarbeiten können. Hab eine sehr kurze Kündigungsfrist. Bitte 
Meinungen.

von Realist (Gast)


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Erstmal muss eine neue Stelle gefunden werden, dann müsste der neue 
Arbeitgeber so eine Nebentätigkeit genehmigen, was ich mir kompliziert 
vorstelle, wenn es z.B. ein Konkurrent ist. Mitleid muss man nicht 
haben. Heutzutage kann man sich alles über externe einkaufen. Wenn du 
aber kurzfristig unersetzbar bist, wird der alte Arbeitgeber dir auch 
mehr Gehalt anbieten, aber das negativ im Gedächtnis behalten.

von Achim M. (minifloat)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Jetzt bin ich am Hadern. Wieviel mehr müsste ich netto im Monat mehr
> verdienen, damit sich so ein Wechsel überhaupt lohnt?

Unentschlossener34 M. schrieb:
> Ich besitze einen BWL-Abschluss

Autsch! BWLer kann sich nicht ausrechnen ob es sich lohnt!?

mfg mf

von MaWin (Gast)


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Achim M. schrieb:
> BWLer kann sich nicht ausrechnen ob es sich lohnt!?

BWLer denken extrem kurzfristig, hier also nur ob er im nächsten Monat 
mehr auf dem Konto hat.

Folgekosten ihrer Entscheidungen tragen nach deren Denkweise immer 
Andere.

von Achim M. (minifloat)


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MaWin schrieb:
> Folgekosten ihrer Entscheidungen tragen nach deren Denkweise immer
> Andere.

Dann liegt in dem Fall die Schwierigkeit darin, dass der TO nachher 
selbst mit seiner Entscheidung leben muss. Oh-Oh...

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Der neue Job ist schon da mit eben ca. 20% mehr und auch anderen 
Vorteilen.Ich werde definitiv wechseln. Die Branche ist nicht die 
gleiche.
Das mit dem QM also erst gar nicht ansprechen?
Die werden mich definitiv versuchen zu halten und ich könnte mir sogar 
vorstellen, dass sie gleich viel bieten. Bei der letzten Gehaltserhöhung 
waren knapp 19% drin. Da denke ich, dass jetzt 20% kein Problem sein. 
Das Problem ist aber eben, dass nach so einer Erhöhung erst Mal wieder 
2- 3 Jahre Schluss ist.
Bei der neuen Arbeit kommen in den 2-3 Jahren wahrscheinlich ein paar 
Prozent hinzu.
Nach 5 Jahren auf einer Stelle muss man halt auch Mal aus der 
Komfortzone raus. Ich bin noch jung. Wenn der neue Job ein Griff ins Klo 
ist, dann schau ich halt weiter.

von Achim M. (minifloat)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Wenn der neue Job ein Griff ins Klo ist, dann schau ich halt weiter.

Top, alles gute. Und nimm uns nicht so ernst ;)

mfg mf

von Cyblord -. (cyblord)


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Elektroniker schrieb:
> Damit steigt man ein, wenn man in nem Konzern anfängt. Der Durchschnitt
> fängt aber mit 10k weniger an.

Das war der Einstieg vor 10 Jahren! Das ist schon wieder Geschichte.
Und selbst wenn andere heute noch mit 10k weniger einsteigen, sind 10k+ 
für einen Professional der WECHSELT immer noch mehr als mies.

: Bearbeitet durch User
von Realist (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Das war der Einstieg vor 10 Jahren!

Wenn ich so die Daten der Kollegen vergleiche, war das Einstiegsgehalt 
2008, 2014 und 2021 sehr ähnlich. Bei allen um 45k. Außer beim OEM, da 
direkt schon um 52k.

von Cyblord -. (cyblord)


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Realist schrieb:

> Wenn ich so die Daten der Kollegen vergleiche, war das Einstiegsgehalt
> 2008, 2014 und 2021 sehr ähnlich. Bei allen um 45k. Außer beim OEM, da
> direkt schon um 52k.

Wenn ich mir die ERA Tabellen BaWü anschaue:

2013 - EG 13 = 4000 Brutto Grundgehalt ca. 52000 / anno
2020 - EG 13 = 4800 ca. 62400 / anno

Da muss ich deiner Aussage dann doch widersprechen.


Und ja, mit EG 13 wird hier eingestiegen.

: Bearbeitet durch User
von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Es sind über 10 k plus mehr, die ich beim neuen AG bekomme. Ich muss 
weniger pendeln ( also eigentlich gar nicht mehr pendeln. Arbeit ist am 
gleichen Wohnort) und wir haben Corona. Da ist es glaube ich ganz 
schwierig super Angebote zu erhalten und das hier ist schon ganz gut. 
Ich hatte ja davor auch schon Gespräche ( andere Branchen und auch im ÖD 
) und das waren alles Witzgehälter im Vergleich. Weniger als das was ich 
aktuell habe teilweise.
Aktuell haben wir auch noch Kurzarbeit in der Firma und in der neuen 
nicht. Das macht netto auch noch Mal Minimum 300€ aus.
Ich werde jetzt also wenn ich wechsele monatlich knapp 900€ mehr haben 
netto. Ich weiß, Geld ist nicht alles, aber viel mehr hätte ich nicht 
rausholen können. Ich bin auch nicht in München oder Umgebung. Ich werde 
den Vertrag unterschrieben.
Wenn mein aktueller Chef auf 70k geht muss ich wohl nochmal überlegen:)

von Aktueller Chef (Gast)


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Ich biete 70,001k. Ausserdem wirst du woanders viel mehr rumgeschubst 
als bei uns. Wirst schon sehen.

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Chef, woher weißt du dass ich es bin? OK, ich bleibe. Für immer. 
Versprochen. Ehrenwort.

von Realist (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> 2013 - EG 13 = 4000 Brutto Grundgehalt ca. 52000 / anno
> 2020 - EG 13 = 4800 ca. 62400 / anno

Mir hatte Daimler die 15 geboten und gemeint, dass mit der 12 
eingestiegen wird und man sich als normaler Ingenieur bis zur 15 
entwickelt. Bei VW kriegen die Absolventen, egal ob Dual oder nach dem 
Studium beworben, etwa 55k. 62k nur die Doktoren. Das kann in anderen 
Unternehmen anders sein, aber ich bin jedenfalls noch nie jemanden 
begegnet, der ohne Doktor zum Einstieg über 60k hatte. Ich bin mit 46k 
eingestiegen und nun bei etwas mehr als dem Doppelten.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Realist schrieb:
> Ich bin mit 46k eingestiegen und nun bei etwas mehr als dem Doppelten.

Herzlichen Glückwunsch dazu, gut gemacht!

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Würdet ihr eigentlich bei einem Wechseln die wahren Gründe nennen oder 
einfach irgendwas erfinden?
Nehmen wir an, es gibt Probleme im Team, aber mit dem Chef kommt ihr 
super klar. Sagt man sowas oder sagt man einfach alles ist super nur man 
hat nach nur einem Jahr eine super Chance für eine Weiterentwicklung?

von Shorty (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Nehmen wir an, es gibt Probleme im Team, aber mit dem Chef kommt ihr
> super klar.

Soso, hat dir irgendjemand beim Vorstellungsgespräch mal erzählt, dass 
der vorherige Stelleninhaber hingeschmissen hat, weil er nicht mehr mit 
dem Chef konnte?

von Dr. Mau Mau (Gast)


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Würdet ihr eigentlich bei einem Wechseln die wahren Gründe nennen
> oder einfach irgendwas erfinden?
> Nehmen wir an, es gibt Probleme im Team, aber mit dem Chef kommt ihr
> super klar. Sagt man sowas oder sagt man einfach alles ist super nur man
> hat nach nur einem Jahr eine super Chance für eine Weiterentwicklung?

Ehrlichkeit währt am längsten. Teile ruhig so richtig aus um dich ins 
richtige Licht zu rücken.

Oder bist du das Bamby mit stetiger Nackenschlag-Rate?

von Unentschlossener34 M. (unentschlossener34)


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Ich glaube, ich habe mich missverständlich ausgedrückt.
Ich habe bereits einen neuen Vertrag unterschrieben. Der neue Job ist in 
allen Belangen besser als der aktuelle. Will hier aber nicht zu sehr ins 
Detail gehen.

Meine Frage ist, wenn ich jetzt meinen aktuellen AG mitteile, dass ich 
nach nur einem Jahr die Firma verlasse, kann ich entweder alles 
schönreden oder wirklich die Wahrheit sagen. Ich mag und schätze meinen 
aktuellen Chef und würde gerne wollen, dass er die Wahrheit ( über die 
Kollegen und das Team) kennt.
Andererseits weiß ich auch, dass es mir eigentlich nichts bringt und man 
sich immer 2. Mal im Leben sieht und man immer positiv auseinandergehen 
soll. Meine Leute sind mir keine Hilfe. Die sind eher so 50/50. Die 
einen sagen scheiß drauf. Kündige einfach ohne was zu sagen. Die anderen 
sagen, sag es, weil du eh nie wieder was mit denen zu tun haben wirst

Ich benötige mehr Anregungen.

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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Unentschlossener34 M. schrieb:
> Ich benötige mehr Anregungen.
Fang für eine NEUE Frage einen NEUEN Thread an (und zwar im Besonderen, 
wenn diese NEUE Frage überhaupt nicht das Mindeste mit dem alten Thread 
zu tun hat).

Denn sonst kauen 1000 und ein Wiederkäuer den Brei vom vorletzten Jahr 
nochmal durch.

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