Hi, vielleicht könnt Ihr mir ja helfen... Ich möchte über eine RS485-Schnittstelle ein einfaches Bussystem aufbauen. Dabei verwende ich den Baustein MAX485. Die max. Übertragungsrate ist mit 2,5 Mbps angegeben. Wie berechnet man nun die max. Grenzfrequenz des Kommunikationskanal? Ich möchte das gerne machen, um eine passende Leitung auszuwählen. Bei Leitungen sind die max. zulässigen Grenzfrequenzen ja i.d.R. angegeben. (Klar ich könnte einfach Cat7 verwenden. Mich würde aber trotzdem interessieren wie man sowas berechnet) Gruß und Danke!
Milli schrieb: > Ich möchte über eine RS485-Schnittstelle ein einfaches Bussystem > aufbauen. Dabei verwende ich den Baustein MAX485. Die max. > Übertragungsrate ist mit 2,5 Mbps angegeben. Für ein einfaches Bussystem wirst du die max. Übertragungsrate wohl nicht ausschöpfen, oder? > ... die max. Grenzfrequenz des Kommunikationskanal Was soll das für ein Ding sein? Die beim Kabel angegebene Grenzfrequenz ist eine feste Eigenschaft deines Kabels. Da gibt es kein min/max. Allenfalls kannst du nach der minimalen Grenzfrequenz fragen, die das Kabel haben musst, damit du ein Signal mit einer bestimmten Symbolrate über eine bestimmte Kabellänge übertragen kannst.
Milli schrieb: > Die max. > Übertragungsrate ist mit 2,5 Mbps angegeben. Also falls Du wirklich die 2,5 Mbps benötigst: Im schlimmsten Fall sendest Du abwechselnd Nullen und Einsen, was somit einer Grundfrequenz von 1,25 MHz entspräche. Diese Bandbreite wird also mindestens benötigt, wobei hier vom Digitalsignal nur noch ein Sinus übrigbleibt. Damit das Signal einigermaßen "rechteckig" übertragen wird, würde ich ein Kabel nehmen, das eine Bandbreite Faktor 4 oder 5 höher besitzt, also z.B. 5 - 6 MHz.
Ich fürchte, die Frage selbst geht schon in die falsche Richtung. Auch wenn Du ein "einfaches Bussystem" aufbauen möchtest, musst Du Dir Gedanken über die Topologie machen und überlegen, wo du welche Abschlusswiderstände brauchst. Ohne diese Überlegungen ist sicher nicht "das Kabel" der begrenzende Faktor. Wo kaufst Du denn Kabel mit "6 MHz Bandbreite", Vanilli? (Achtung, rhetorische Frage...)
von Milli schrieb: >Bei Leitungen sind die max. zulässigen Grenzfrequenzen >ja i.d.R. angegeben. Nein, es gibt bei Kabel keine max. zulässigen Grenzfrequenzen. Was oft angegeben ist, ist die Dämpfung auf eine bestimmte Länge und Frequenz. Die Dämpfung wird mit zunehmender Frequenz und Länge immer Höher. >Mich würde aber trotzdem >interessieren wie man sowas berechnet) Ist abhängig von Dämpfung, Rauschen, Signalstärke, Störungen. Und ist eine Wissenschaft, siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Shannon-Hartley-Gesetz
Milli schrieb: > Die max. > Übertragungsrate ist mit 2,5 Mbps angegeben. Das haben wir schon vor über 30 Jahren mit der doppelten Geschwindigkeit über reichlich 200m mit den gewöhnlichen Telefonleitungen in Büro-Hochhäusern gemacht. Wichtig ist, dass die Enden des Bus mit Widerständen reflexionsarm abgeschlossen werden.
Die Grundwelle ist 1,25MHz, man bemißt so daß die 5-7 Oberwelle mit übertragen wird.
Michael X. schrieb: > Die Grundwelle ist 1,25MHz, man bemißt so daß die 5-7 Oberwelle mit > übertragen wird. Das ist doch Oberfaulheit. Guck dir die Kanalbreite bei Funkübertragung an. Wenn da jemand auf die Idee käme, die 5- bist 7-fache Grundfrequenz der Daten als Bandbreite zu fordern, würde er für bekloppt gehalten. Das Signal muss nicht schön rechteckig auf dem Oszilloskop aussehen, sondern die Augen müssen nur weit genug offen sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Augendiagramm
Irgendwann wird der Poster ein Kabel aussuchen. Sinnvollerweise etas wie ein dual Twisted pair. Ein paar fuer das Signal, das andere fuer die Speisung. Das Kabel hat dann eine Daempfung von 0.xx dB/m. Der Blick ins Datenblat zeigt die REmpfaenger empfindlichkeit, bedeutet, soviel mV muessen noch kommen. Das ergibt dann die Kabellaenge, welche noch sinnvoll benuzt werden kann. Fertig. Ich denke irgend ein Kabel wird gut genug sein.
Auch heutzutage werden moderne RS-485-Treiber in unterschiedlichen Geschwindigkeitsabstufungen angeboten, d.h. von 30 kBit/s bis 50 MBit/s. Daher gibt man nicht von vornherein den schnellsten Treiber vor, den man so findet, sondern sucht den richtigen Treiber anhand der tatsächlich zu verwendenden Bitrate aus. Die Vorteile langsamer Treiber bestehen ganz klar in geringeren Störungen auf Grund bewusst niedrig gehaltener Anstiegsgeschwindigkeiten. Und auch die Störunempfindlichkeit auf Empfängerseite wird entsprechend besser. Wer also z.B. mit 9600 Bit/s über 1 km Klingeldraht arbeiten möchte, nehme nicht einfach einen THVD2450 o.ä. für 50 MBit/s.
Purzel H. schrieb: > Langsamere Treiber benoetigen auch weniger Strom. ... und erzeugen weniger breitbandige Störungen.
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