Hallo zusammen, ich besitze seit ewigen Zeiten zwei Gossen METRAHit 18S, die eigentlich immer sehr zuverlässig waren. Beide funktionieren tadellos, eines hat aber mittlerweile einen schlechten Display-Kontrast. Das kann man nur richtig ablesen, wenn es aus einem schrägen Winkel heraus betrachtet wird. Weiß jemand, ob man den Kontrast einstellen kann oder hat evtl. einen vollständigen Schaltplan dazu? Was stellt man mit den Potis ein? Das Netz ist leider nicht sehr ergiebig. Fragmente habe ich gefunden, aber keine Legende dazu. Wer kann weiter helfen oder hat eine Lösung dazu parat? Danke im Voraus. R.S.
Das ist kein Kontrastproblem. Das Problem ist die Ansteuerung, vermutlich die Kontaktierung des Displays. Die Batterie ist ok?
:
Bearbeitet durch User
Die Leitgummis wären auch mein erster Verdacht. Kommen die fehlenden Segmente wieder, bzw. verschwinden andere wenn man leicht(!) auf den Displayrand oder den Gehäuserahmen drückt? Nicht das Display durchbiegen, sondern versuchen von Außen mehr Druck auf die Leitgummis auszuüben. Wenn ja, dann Ausbauen und vorsichtig die Leitgummis und Kontakte auf der Platine und an der Anzeige reinigen. Wenn die Gummis allerdings hart geworden sind nützt Reinigen eventuell nicht mehr. Dann kann man sich häufig erst mal damit behelfen, dass man dafür sorgt dass mehr Druck auf die Gummis ausgeübt wird. Zum Beispiel dadurch, dass man im Rahmen, der das Display auf die Platine drückt, etwas unterlegt. Manchmal kann man auch den Displayrahmen etwas fester verschrauben. Sind die Gummis hart muss man sie irgendwann ersetzen. Wenn Gossen keine Ersatzteile verkauft (verkaufen will), dann such im Internet nach "zebra strips" und "elastomeric connectors". Vielleicht findest du die richtige Größe.
Jörg R. schrieb: > Das ist kein Kontrastproblem. Na irgendwie doch. Da aber der Kontrast bei den einzelnen Segmenten unterschiedlich ist, hast du wohl Recht mit der Segmentkontaktierung. Ralf S. schrieb: > Weiß jemand, ob man den Kontrast einstellen kann ... Die Kontrasteinstellung des Displays würde alle Segmente gemeinsam betreffen, was hier nicht das Problem zu sein scheint. An der vorletzten Stelle ist bspw. deutlich ein Kontrastunterschied von Einzelsegmenten zu erkennen.
Probleme mit dem Display scheinen bei Gossen Messgeräten verbreitet zu sein. Auf jeden Fall gibt es auf eBay jemanden der Kontrastprobleme repariert: https://www.ebay.de/itm/Reparatur-von-Gossen-Metrawatt-Metriso-500-1000D-Displays/203265503669?hash=item2f539171b5:g:dg8AAOSwS3dbi9K4 Ich stehe weder in Kontakt mit dem Verkäufer, noch weiß ich was genau gemacht wird. Interessant ist aber dass: "Sollte der Defekt nicht am Display liegen und somit die Reparatur kein Erfolg hat" und "bitte keine defekten Geräte bzw. Geräte mit zerstörten Displays schicken." Das Problem liegt also vermutlich an der Displayeinheit, das LCD wird aber nicht getauscht. Also doch Leitgummi?
Jörg R. schrieb: > Das ist kein Kontrastproblem. Das Problem ist die Ansteuerung, > vermutlich die Kontaktierung des Displays. > > Die Batterie ist ok? Die Batterie ist ein 9V Akku-Block, frisch geladen.
Wolfgang schrieb: > Jörg R. schrieb: >> Das ist kein Kontrastproblem. > > Die Kontrasteinstellung des Displays würde alle Segmente gemeinsam > betreffen, was hier nicht das Problem zu sein scheint. An der vorletzten > Stelle ist bspw. deutlich ein Kontrastunterschied von Einzelsegmenten zu > erkennen. Korrekt, das oberste Poti rechts neben dem Microcontroller stellt den Kontrast ein. Das führt aber dazu, dass aus der ersten "1" eine "7" wird, dass dieses Segment anscheinend eine höhrere Spannung bekommt oder schon hat. Das bringt also gar nichts.
Hannes J. schrieb: > Die Leitgummis wären auch mein erster Verdacht. Kommen die fehlenden > Segmente wieder, bzw. verschwinden andere wenn man leicht(!) auf den > Displayrand oder den Gehäuserahmen drückt? Nicht das Display > durchbiegen, sondern versuchen von Außen mehr Druck auf die Leitgummis > auszuüben. Wenn ja, dann Ausbauen und vorsichtig die Leitgummis und > Kontakte auf der Platine und an der Anzeige reinigen. Kann keine Veränderung fest stellen, hatte ich bereits getestet. > > Wenn die Gummis allerdings hart geworden sind nützt Reinigen eventuell > nicht mehr. Dann kann man sich häufig erst mal damit behelfen, dass man > dafür sorgt dass mehr Druck auf die Gummis ausgeübt wird. Zum Beispiel > dadurch, dass man im Rahmen, der das Display auf die Platine drückt, > etwas unterlegt. Manchmal kann man auch den Displayrahmen etwas fester > verschrauben. > > Sind die Gummis hart muss man sie irgendwann ersetzen. Wenn Gossen keine > Ersatzteile verkauft (verkaufen will), dann such im Internet nach "zebra > strips" und "elastomeric connectors". Vielleicht findest du die richtige > Größe. Ich kannte das nicht mit den Leitgummis. Wie funktioniert das genau? Sitzen diese direkt unter dem Display? Müsste erst mal die Anschlusskontakte entlöten, um die Platine ausbauen zu können. So wie das aussieht, ist das Display-Glas von vorne in die Platine verschraubt. Dann muss aber das eigentliche Display auch noch irgendwie befestigt sein, vermutlich verlötet, da nur vier Schrauben zu sehen sind. Kann das erst sehen, wenn ich die Platine in der Hand habe. Hat jemand schon mal ein Gossen zerlegt? Gibt es was zu beachten?
:
Bearbeitet durch User
Ralf S. schrieb: > Wolfgang schrieb: >> Jörg R. schrieb: >>> Das ist kein Kontrastproblem. >> >> Die Kontrasteinstellung des Displays würde alle Segmente gemeinsam >> betreffen, was hier nicht das Problem zu sein scheint. An der vorletzten >> Stelle ist bspw. deutlich ein Kontrastunterschied von Einzelsegmenten zu >> erkennen. > > Korrekt, das oberste Poti rechts neben dem Microcontroller stellt den > Kontrast ein. > Das führt aber dazu, dass aus der ersten "1" eine "7" wird, dass dieses > Segment anscheinend eine höhrere Spannung bekommt oder schon hat. > Das bringt also gar nichts. Für die Nachwelt: Das ist der TMP47P1620VF neben dem das Kontrast-Poti sitzt.
> Ich kannte das nicht mit den Leitgummis. > Wie funktioniert das genau? > Sitzen diese direkt unter dem Display? Ok, habe die Antwort gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Leitgummi Es sind Leidgummis...
Ralf S. schrieb: > Die Batterie ist ein 9V Akku-Block, frisch geladen. Dass die 9V Akkus aufgrund der Zellenanzahl nicht die 9V erreichen, dürfte bekannt sein. Probier es mal mit einer normalen 9V-Batterie.
Danke für den Tip mit den Leitgummis. Habe das Teil zerlegt, die Leitgummis und Kontakte mit Alkohol gereinigt, ein 1mm Moosgummi zwischen Display und Plexiglasabdeckung geklebt, um den Druck gleichmäßig zu erhöhen, danach noch den Kontrast eingestellt und siehe da. es zeigt wieder alles gleichmäßig an.
Kater schrieb: > Ralf S. schrieb: >> Die Batterie ist ein 9V Akku-Block, frisch geladen. > > Dass die 9V Akkus aufgrund der Zellenanzahl nicht die 9V erreichen, > dürfte bekannt sein. > Probier es mal mit einer normalen 9V-Batterie. Das weiß ich, habe die aber überall drin und keine Probleme. Das Gossen funktioniert bis 7V runter, dann beschwert es sich zwar, geht aber dennoch.
Ralf S. schrieb: > Danke für den Tip mit den Leitgummis. > Habe das Teil zerlegt, die Leitgummis und Kontakte mit Alkohol > gereinigt, ein 1mm Moosgummi zwischen Display und Plexiglasabdeckung > geklebt, um den Druck gleichmäßig zu erhöhen, danach noch den Kontrast > eingestellt und siehe da. es zeigt wieder alles gleichmäßig an. Immerhin sind es Leitgummis, und nicht Bleistiftstriche auf feucht angeklebter Oblate wie in vielen Autos. Aber warum schafft es kein Hersteller, egal welcher Preisklasse, seine Displays ausfallsicher zu kontaktieren?
Wollvieh W. schrieb: > > Immerhin sind es Leitgummis, und nicht Bleistiftstriche auf feucht > angeklebter Oblate wie in vielen Autos. Aber warum schafft es kein > Hersteller, egal welcher Preisklasse, seine Displays ausfallsicher zu > kontaktieren? Nachdem ich mir das genauer angesehen habe, gibt es zumindest beim Gossen zwei Probleme: - Der Leitgummi sitzt auf der Platine auf den mit Lötzinn überzogenen Kontakten auf, daher biegt sich das Leitgummi an der Kontaktfläche wellenförmig - Das Schutzglas/Plexiglas/Gehäuse gibt im Laufe der Zeit minimal nach und deshalb entsteht an den zu den Kontaktflächen gegenüber liegenden Verbindungen ein Kontaktproblem und der Übergangswiderstand steigt. Das wäre sicher besser lösbar, aber das ist ja gar nicht gewollt. Die beiden Gossen habe ich vor 25 Jahren gekauft. Die halten schon viel zu lange aus Industriesicht.
Diese Probleme sind bei den ganz alten Metrahits relativ normal. Wenn du das Gerät soweit zerlegt hast, dass du die Kontakt auf der Platine siehst: Erst mit einem weichen weißen Radiergummi mehrfach drübergehen. Das gleiche auch für die Kontakte der Gummitaster. Anschließend mit einem Pinsel die Radiergummi Reste entfernen und mit Alkohol (Isopropanol oder Ethanol) die Kontakte mit einem Wattestäbchen abreiben und mit der trockenen Seite des Wattestäbchens die restliche Flüssigkeit entfernen. Man kann auch vorsichtig die schwarzen leitenden Teile der Tasten mit dem Wattstäbchen reinigen. Man sieht, dass sich eine minimale Menge davon anschließend am Wattestäbchen befindet. Die Leitgummis selbst habe ich immer in Ruhe gelassen. Diese Prozedur klappt bei mir in 100% der Fälle. Danach ist der Kontrast wieder einwandfrei und die Tasten machen auch keinen Unsinn mehr und man muss die Ein/Aus Taste nicht wie bescheuert drücken beim Ausschalten.
Robin L. schrieb: > Diese Probleme sind bei den ganz alten Metrahits relativ normal. Wenn du > das Gerät soweit zerlegt hast, dass du die Kontakt auf der Platine > siehst: > > Erst mit einem weichen weißen Radiergummi mehrfach drübergehen. Das > gleiche auch für die Kontakte der Gummitaster. > > Anschließend mit einem Pinsel die Radiergummi Reste entfernen und mit > Alkohol (Isopropanol oder Ethanol) die Kontakte mit einem Wattestäbchen > abreiben und mit der trockenen Seite des Wattestäbchens die restliche > Flüssigkeit entfernen. > > Man kann auch vorsichtig die schwarzen leitenden Teile der Tasten mit > dem Wattstäbchen reinigen. Man sieht, dass sich eine minimale Menge > davon anschließend am Wattestäbchen befindet. > > Die Leitgummis selbst habe ich immer in Ruhe gelassen. > > > Diese Prozedur klappt bei mir in 100% der Fälle. Danach ist der Kontrast > wieder einwandfrei und die Tasten machen auch keinen Unsinn mehr und man > muss die Ein/Aus Taste nicht wie bescheuert drücken beim Ausschalten. Prima Robin, danke für die noch ausführlichere Beschreibung. Die Aktion hatte ich vor einem Jahr durchgeführt. Noch ist der Kontrast ok. Ändert sich das, werde ich die Tips umsetzen. Viele Grüße Ralf
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.