Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik current source/sink Funktionsgenerator - böse spikes


von Christoph S. (155christo)



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Guten Abend,

Die Schaltung soll ein analoger Funktionsgenerator werden. 
Frequenzbereich etwa von 10 Hz bis 1 - 2 Mhz, Kurvenform bisher Dreieck 
und Rechteck, das Dreieck wird jedoch noch modifizierbar werden - Sinus: 
mal sehen.

Funktionsprinzip: Eine regelbare current source lädt einen Kondensator 
mit konstanten Strom auf, eine regelbare current sink entlädt ihn 
wieder, das Resultat ist ein Dreieck. Die synchrone Regelung von current 
source und current sink und damit die Regelung der Frequenz übernehmen 
die OpAmps im linken Teil der Schaltung. Den Umschaltpunkt bestimmt der 
Komparator im rechten Teil. Mit der bisherigen Dimensionierung läßt sich 
der Frequenzbereich etwa über eine 10er Potenz regeln.
Das Ganze funktioniert auch soweit - jedoch hat das Dreieck an seiner 
Spitze eine unschöne Delle. Ein Blick auf den Strom in der Diode D1, 
[I(D1) in rot im Kurvenbild] liefert einen Hinweis auf den Grund für 
diese Delle: Im Augenblick in dem der Schalttransistor Q5 die Verbindung 
von der current source zum Kondensator mit Groundpotential flutet, jagt 
durch die Diode ein kräftiger Strompuls in negativer Richtung (-5,6mA) 
und ruiniert die Spitze des Dreiecks.

Woher kommt dieser Strompuls und wie werde ich ihn los?

Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar.

Danke fürs Lesen.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Wie kommt man nur auf so eine Schaltung?

Und wo sind die Abblockkondensatoren und die auf der Betriebsspannung?

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Rückwärtserholzeit der Diode zu lang? 1 MHz? Schnellere Diode nehmen?
Einen materiellen Aufbau gibt es wohl noch nicht?

Hier wird es eleganter gelöst, ohne die lustigen 
Opamp-Transistor-Kombinationen, mit deren Hilfe die stromquellen 
verändert werden:

https://www.youtube.com/watch?v=ibnz5UjQ4u0

mfG

: Bearbeitet durch User
von Christoph S. (155christo)


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Mani W. schrieb:

> Und wo sind die Abblockkondensatoren und die auf der Betriebsspannung?

Kommen noch, wenn die Schaltung real gebaut wird.
Die Simulation von Ltspice simuliert keine Schwankungen in den OpAmp 
Versorgungsspannungen.

von Mani W. (e-doc)


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Christoph S. schrieb:
> Die Simulation von Ltspice simuliert keine Schwankungen in den OpAmp
> Versorgungsspannungen.

Die Simulation zeigt eben nicht die Realität von anderen relevanten
Dingen, denn sonst würdest Du hier nicht fragen...

: Bearbeitet durch User
von Christoph S. (155christo)


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Christian S. schrieb:
> Rückwärtserholzeit der Diode zu lang? 1 MHz? Schnellere Diode
> nehmen?

So was ähnliches hab ich auch vermutet, dass die Diode zu langsam ist. 
Hast Du einen Tip für was schnelleres? "Rückwärtserholzeit": Wie findet 
man dieses Kriterium bei der Suche in den Datenbanken?

> Einen materiellen Aufbau gibt es wohl noch nicht?

Nein

> Hier wird es eleganter gelöst, ohne die lustigen
> Opamp-Transistor-Kombinationen, mit deren Hilfe die stromquellen
> verändert werden:

Danke für den Videotip. Die Diodenbrücke werde ich ausprobieren.

Die "lustigen Opamp-Transistor-Kombinationen" hab ich aus den 
Serviceunterlagen eines Funktionsgenerators aus etwa Mitte der 1970er 
geklaut. Fand ich spaßig dass das tatsächlich funktioniert. Aber, auch 
wenn ich auf die Diodenbrücke aus dem Video umswitche, muss ich current 
source/sink irgendwie synchron verändern, wenn ich die Frequenz 
verändern will ohne die Kurvenform zu beeinflussen. Ich brauche da dann 
doch wohl noch eine OpAmp current source ...

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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z.B. 1N914 mit sehr kurzer reverse recovery time.

oder mit der 1N4148 bist Du schon richtig:
Reverse recovery time
IF = IR = 10 mA, iR = 1 mA   trr  8ns
IF = 10 mA, VR = 6 V, iR = 0.1 x IR, RL = 100 Ω      trr  4ns

mfg

von Egon D. (Gast)


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Christian S. schrieb:

> Hier wird es eleganter gelöst, ohne die lustigen
> Opamp-Transistor-Kombinationen, mit deren Hilfe die
> stromquellen verändert werden:

???

Das ist doch wenigstens mal eine originelle Schaltung;
nicht immer nur der XR2206/MAX038-Einheitsbrei.

von Egon D. (Gast)


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Christoph S. schrieb:

> So was ähnliches hab ich auch vermutet, dass die
> Diode zu langsam ist.

Glaube ich nicht.
Die Diode ist ja, wenn ich das richtig verstehe, in
Flussrichtung vorgespannt, und dann wird durch den
Transistor die Anode in Richtung Masse gerissen.

In Flussrichtung fallen ja über der Diode 0.xx Volt
ab, und in der Raumladungszone sind reichlich Ladungs-
träger -- die Diode leitet ja. Das wird die Wirkung
der Diffusionskapazität sein, was man da sieht.


... Gerade mal nachgelesen: Wikipädie (Stichwort
"Diode", Abschnitt "Diffusionskapazität") bestätigt
meinen Verdacht und gibt die Empfehlung: Schottky-Diode
verwenden!

Muss vielleicht nicht unbedingt eine BAR28 sein...

[Hmm. Wenn ich's recht bedenke: Warum eigentlich nicht?
Re***elt hat die 1N5711, das ist eine BAR28 auf
amerikanisch... Man muss nur mit dem Flussstrom
aufpassen; 15mA sind nicht viel.]

von Christoph S. (155christo)



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Egon D. schrieb:
> Das wird die Wirkung
> der Diffusionskapazität sein, was man da sieht.
>
> 1N5711,

OK, hab ich ausprobiert. Die Kurvenbilder stammen von der gleichen 
Schaltung wie oben, einmal mit der 1N4148 und einmal mit einer 1N5711. 
Der Unterschied ist deutlich. Mit der 1N4148 hats einen Spike von 
-5,6mA, bei der 1N5711 sind es nur noch ca -0.4mA und die Spitzen der 
Dreiecke haben keine Delle mehr.

Ich glaube das war die Ursache. Bei etwas Nachdenken macht das ja auch 
Sinn. Woher soll der negative Spike auch kommen, wenn nicht von den 
Elektronen, die in der Diodenkapazität gefangen sind und plötzlich 
freigelassen werden, wenn der Schalttransistor die Anode mit Ground 
flutet.

Danke.

Noch ein PS:
15mA sind, wenn ichs mir recht überlege, doch arg wenig. Kennst Du was 
leistungsfähigeres mit ebenfalls sehr geringer Kapazität? Ich kenne mich 
mit HF-Dioden nicht aus. ;-(

: Bearbeitet durch User
von Christoph S. (155christo)


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Ich hab nochmal etwas herumgespielt.
Eine BAT41 funktioniert auch. Ab ca 1.2Mhz wird das Dreieck unten etwas 
rund, oben bleibt es aber spitz.
Aber das ist weit mehr als sich ein XR2206 träumen läßt ...

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Christoph S. schrieb:
> Aber das ist weit mehr als sich ein XR2206 träumen läßt ...

Naja ... der XR2206 kann schon einiges, vor allem auch Sinus. A propos, 
wie planst Du eigentlich dann den Sinus zu realisieren?

Und Simulation ist das eine, in der Praxis aufgebaut etwas anderes.

Auf jeden Fall ein schönes Stück klassischer Analogtechnik! Ein Projekt 
auf meiner (langen) Todo-Liste ist auch ein Wien-Brücken-Oszillator, mit 
OPs und einem Doppel-Drehkondensator. Widerstände schaltbar, damit dann 
20-200-2k-20kHz. HP hat ja damit in den 30er-Jahren angefangen - mit 
Röhren und einer Glühbirne zur Amplitudenstabilisierung (dafür würde ich 
heute einen FET nehmen, damit steht und fällt der Klirrfaktor - sollte 
man mit Hausmitteln deutlich unter 1% bekommen, aber dafür habe ich eh 
nicht die Meßgeräte).

https://en.wikipedia.org/wiki/Wien_bridge_oscillator

Vielleicht berichtest Du ja, wie sich Dein Projekt weiter entwickelt ...

von Christoph S. (155christo)


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Mohandes H. schrieb:

>
> Auf jeden Fall ein schönes Stück klassischer Analogtechnik!

Danke für die Blumen!
>
> Vielleicht berichtest Du ja, wie sich Dein Projekt weiter entwickelt ...

Ich werde das Ding die Tage auf dem Brett zusammenstecken und dann 
berichten.

Danke nochmal an alle für die Hilfe!

von Christoph S. (155christo)



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Guten Abend,

wie versprochen habe ich die Schaltung aufgebaut. Sie funktioniert so 
einigermaßen, aber ich bin nicht zufrieden.

Der Aufbau ist ein Hybrid, teils Steckbrett, teils Lochrasterplatine. 
Der Teil mit den OpAmps und der current source/sink ist auf dem 
Steckbrett, der pink eingevieleckte Teil mit dem Komparator etc ist auf 
Lochraster gelötet. Die Verbindung habe ich mit wire wrap Spießen 
realisiert. Die Einzelkontakte aus der wire wrap Technik eignen sich 
vorzüglich zu diesem Zweck. Sie sind schön lang, schaffen also eine gute 
Verbindung zum Steckbrett, das Ganze ist mechanisch stabil und oben gibt 
es Kontaktaugen, in die man kleine Drähte stecken kann und die gute 
Messpunkte abgeben.

Einige Dinge habe ich geändert.

Ich hatte zuerst schnelle OpAmps verbaut - schlechte Idee. Ich wunderte 
mich, warum ich keine Dreiecke auf des Oszi sah, sondern Tannenbäume. 
Nun, die OpAmps oszillierten lustig bei einigen Mhz vor sich hin. 
Nachdem ich eher gemütliche OP07 eingesetzt hatte, bekam ich Dreiecke.

Der Schalttransistor Q5 war viel zu langsam. Das Dreieck hatte unten 
keine Spitze, sondern ein Plateau. Die Baker clamp mit der Diode D3 
brachte etwas Verbesserung. Aber dieser Teil des Designs gefällt mir 
noch nicht.

Die Probleme:

Mit den Trimpotis in der current source/sink kann ich die Form des 
Dreiecks verändern - jedoch nur begrenzt. Bei der ansteigenden Flanke 
funktioniert das recht gut, bei der fallenden Flanke jedoch nicht. Steil 
geht, versuche jedoch ich die fallende Flanke flach zu bekommen, bricht 
die Schwingung zusammen. Es ist schon mühsam, die beiden Flanken 
symmetrisch zu bekommen.
Die beiden Oszibilder zeigen die Probleme. Das Dreieck ist unten rund 
und die Flanke wird bei höheren Frequenzen krumm und schief. Offenbar 
hat das Design an dieser Stelle eklatante Schwächen.

Was tun? Ich hoffe auf Verbesserungsvorschläge und Ideen woran es liegen 
könnte.

Danke fürs Lesen!

von Christoph S. (155christo)


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Ach so, vergessen: Die Messpunkte der Oszibilder sind der Ausgang des 
Buffers Buf634 (gelb) und die Anode der Diode D2 (blau).

: Bearbeitet durch User
von Egon D. (Gast)


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Christoph S. schrieb:

> wie versprochen habe ich die Schaltung aufgebaut.

Sehr erfreulich.
Es ist schön, dass mal jemand berichtet, wie es
weiterging.


> Sie funktioniert so einigermaßen,

Für den ersten Anlauf finde ich die Messkurven nicht
direkt schlecht.


> [...]
> Ich hatte zuerst schnelle OpAmps verbaut - schlechte
> Idee. Ich wunderte mich, warum ich keine Dreiecke
> auf des Oszi sah, sondern Tannenbäume. Nun, die OpAmps
> oszillierten lustig bei einigen Mhz vor sich hin.

Hmm. Lag vielleicht am Steckbrett. Rein nach der
Schaltung gibt es dort keine Schleife mit zuviel
Verstärkung.


> Die beiden Oszibilder zeigen die Probleme. Das
> Dreieck ist unten rund und die Flanke wird bei
> höheren Frequenzen krumm und schief. Offenbar
> hat das Design an dieser Stelle eklatante Schwächen.

Naja, beide Schwächen hängen zusammen. Der Problempunkt
ist meiner Meinung nach, dass die Schaltungsstruktur
unsymmetrisch ist: Aufgeladen wird der Kondensator mit
dem Differenzstrom, aber entladen nur mit einem Teil-
strom. Das benötigt einen Schalter, der mal leitet und
mal nicht. Der Übergang vom Sperren zum Leiten erfolgt
fast schlagartig, das ist kein Problem. Die Gegenrichtung,
also vom Leiten zum Sperren, dauert dagegen eine Weile,
daher die Unsymmetrie.


> Was tun? Ich hoffe auf Verbesserungsvorschläge und
> Ideen woran es liegen könnte.

Man kann die Schaltung auch symmetrisch ausführen, also
mit zwei betragsmäßig gleichen Strömen. Das erfordert
ein Diodenquartett als Schalter. Ein Anschluss des
Quartetts kommt an den Kondensator, je einer an den
positiven und negativen Strom, der vierte an die
Schaltspannung. Stromquelle und -senke liegen sich
in einer Brückendiagonalen gegenüber, Schaltspannung
und Kondensator an der anderen.

Das Prinzip dieses Quartetts ist, dass bei positiver
Schaltspannung die Stromsenke (unten) ihren Strom
direkt aus der Schaltspannung zieht; die Diode zwischen
Stromsenke und Kondensator ist in Sperrrichtung. Der
Kondensator wird daher von der (oberen) Stromquelle
geladen.

Wechselt die Schaltspannung die Polarität, wird also
negativ, wird jetzt der Strom aus der Stromquelle
(oben) am Kondensator vorbeigeleitet, und die Stromsenke
(unten) entläd den Kondensator.

Der eigentlichen Stromschalter ist das Diodenquartett,
und der ist völlig symmetrisch gebaut und wird auch
symmetrisch angesteuert.
Die Herausforderung liegt in der Erzeugung der
Schaltspannung, denn deren Amplitude muss
(deutlich) größer sein als die maximale Ladespannung
des Kondensators.

Ich habe das nur bei niedrigen Frequenzen (bis 10kHz)
erprobt; mit schnellen Dioden, wie Du sie einsetzt,
sollte aber noch Luft nach oben sein -- sofern die
Umschaltspannung schnell genug ist natürlich.

HTH

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Christoph S. schrieb:
> Ideen woran es liegen könnte.

Fällt die Kondensatorspannung auf Ucesat(Q5)+Uf(D1) ≈ 0,4V ab, beginnt
D2 zu leiten, was der gleichmäßigen Entladung des Kondensators
entgegenwirkt. Deswegen ist das Ausgangssignal am Ende des abfallenden
Abschnitts verbogen.

Christoph S. schrieb:
> versuche jedoch ich die fallende Flanke flach zu bekommen, bricht die
> Schwingung zusammen.

Ist der Kollektorstrom von Q4 gegenüber dem o.g. unerwünschten Strom
durch D2 zu niedrig, endet der Entladevorgang schon, bevor die untere
Schaltschwelle des Schmitt-Triggers (ca. 0,2V) erreicht wird. Damit
bleibt das Signal bei einem Wert von etwas über diesen 0,2V hängen.

Etwas ungeschickt bei der Schaltung sind auch die folgenden Punkte:

- Die Symmetrie des Dreiecksignals lässt sich nicht unabhängig von der
  Frequenz einstellen.

- Die Amplitude und der Offset des Signals hängen beide von den unscharf
  spezifizierten High-/Low-Pegeln des Komparators ab.

von Elliot (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Mit den Trimpotis in der current source/sink kann ich die Form des
> Dreiecks verändern - jedoch nur begrenzt. Bei der ansteigenden Flanke
> funktioniert das recht gut, bei der fallenden Flanke jedoch nicht. Steil
> geht, versuche jedoch ich die fallende Flanke flach zu bekommen, bricht
> die Schwingung zusammen. Es ist schon mühsam, die beiden Flanken
> symmetrisch zu bekommen.

Das liegt am falschen Fußpunkt des Q5. Der Emitter muss potentialmäßig 
unter die untere Spitze des Dreiecks. Oder umgekehrt kann der Dreieck 
nicht unter Massepotential absinken. Stell die Oszieingänge mal auf 
DC-Kopplung um.

von udok (Gast)


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Die Schaltung kommt mir unnötig kompliziert vor,
die kann man besser machen.
Ich habe mal ein paar Bilder als Ideengeber angehängt.

von udok (Gast)


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Hier noch das NE565 Prinzip, und eine Idee für
einen Log-Sweep Generator.
Beim Log-Sweep Generator wird die Spannung zur Einstellung der Frequenz
über einen Kondensator in kleinen Schritten mit jeder Periode
der Ausgangsfrequenz erhöht, umso höher die Frequenz, umso schneller
steigt die Spannung zur Einstellung der Frequenz.

von MaWin (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Das ist doch wenigstens mal eine originelle Schaltung;
> nicht immer nur der XR2206/MAX038-Einheitsbrei.

Das ist doch genau das, was der XR2206/MAX038 macht, nur halt 
quasidiskret aufgebaut.

Aber schön, dass es nun (besser) funktioniert.

Christoph S. schrieb:
> Aber das ist weit mehr als sich ein XR2206 träumen läßt ...

Daher gibt es XR8038, MAX038. Ist ja nun nicht so dass es das nicht als 
IC gäbe, du suchst dir nur den falschen IC aus.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin schrieb:
> Christoph S. schrieb:
>> Aber das ist weit mehr als sich ein XR2206 träumen läßt ...
>
> Daher gibt es XR8038, MAX038.

Naja, der XR8038 ist ja noch schlechter (m.W. auch deutlich älter) als
der XR2206. Der MAX038 hat eine deutlich höhere Maximalfrequenz, ist in
den meisten anderen Parametern aber auch eher schlechter.

von Alexander S. (alesi)


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udok schrieb:
> Beim Log-Sweep Generator

Hallo Udok,

aus welchem Buch stammt der Text in Bild5?

von Christoph S. (155christo)


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Allerherzlichen Dank für die vielen Tipps und neuen Ideen. Ich werde das 
erstmal auswerten. Ich melde mich wieder mit neuen Resultaten.


Alexander S. schrieb:
> udok schrieb:
>> Beim Log-Sweep Generator
>
> Hallo Udok,
>
> aus welchem Buch stammt der Text in Bild5?

Ich hab die Zitate hier gefunden:

https://picture.iczhiku.com/resource/eetop/SHkgLjhDhRUgTNVm.pdf

Seite 106ff

von udok (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Hallo Udok,
>
> aus welchem Buch stammt der Text in Bild5?

Ist aus "Handbook of Analog Circuit Design" von Dennis Feucht.

Viel mehr steht da aber zum Thema Funktionsgeneratoren nicht drinnen.
Am ehestens findet man sonst noch was in den Service Manuals alter
Funktionsgeneratoren, aus der Zeit, als noch keine ICs verwendet wurden.

von udok (Gast)


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Ich habe den Dreieck/Rechteckgenerator in LTSpice "aufgebaut".
Schaut erst mal ganz ok aus.

Das nette an der Schaltung ist, dass es keine Hacker gibt,
weil keine Pulsströme fliessen.
Man kann auch einfach einen Offset einstellen,
und die Frequenz grob mit Umschalten des Kondensators und fein
mit dem Poti vor dem Buffer eingestellen.
Der Pegel kann über die Versorgung oder die Referenz
eingestellt werden.
Einen einstellbaren Ausgangsverstärker wird man noch brauchen.

Nur um auf > 1MHz zu kommen, braucht man schon sehr schnelle Opamps
und Komparatoren.
Wenn man einen Pegel von +-10 Volt am Dreieck möchte, braucht man
einen Opamp mit > 20 Volt/us Slewrate (eher mehr), und der Komparator
sollte weniger als 30 ns Verzögerung haben.
Das ist schon sehr sportlich bei +-15 Volt.

von Jens (Gast)


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Kurze Frage: Hätte man bei dieser Schaltung für Q3 auch eine normale 
Diode nehmen können?

von udok (Gast)


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Nein, das ist ein Stromspiegel, Q3 und Q4 müssen möglichst gleich sein,
dann fliesst ein gleichgrosser Strom durch Q4 wie durch Q3.

von Helmut L. (helmi1)


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Jens schrieb:
> Kurze Frage: Hätte man bei dieser Schaltung für Q3 auch eine normale
> Diode nehmen können?

Q3 bildet zusammen mit Q4 einen sogenannten Stromspiegel, der ist umso 
besser je gleicher die beiden Kennlinien sind. Und das sit nun mal mit 
einem Transitor der als Diode geschaltet ist besser zu erfuellen. 
Eigentlich funktioniert die Schaltung nur dann richtig gut wenn beide 
auf dem gleichen Chip sind. Das ist halt ein typische Schaltungart in 
ICs. du kannst es ja mal mit einem Doppeltransistor wie BC847S 
versuchen. Da hast du zwei in etwa gleich Transistor auf einem Chip.

von Klaus R. (klara)


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udok schrieb:
> Nur um auf > 1MHz zu kommen, braucht man schon sehr schnelle Opamps
> und Komparatoren.

Ich habe mal bei Analog nach Hochgeschwindigkeits-Operationsverstärker 
geschaut. Es gibt schon welche die unter 1 € liegen.

Der ADA4807-1 oder ADA4807-2 mit 200 MHz und 225 V/µs ist neu, sieht 
eigentlich ganz gut aus, soll bei Mouser 2,83 € kosten, wird aber leider 
erst  Anfang Mai erwartet.

https://www.mouser.de/ProductDetail/Analog-Devices/ADA4807-1ARJZ-R2/?qs=Mn9EN1AKrqRyahUKLA7dUQ%3D%3D

Wenn Du ernstlich solch einen Weg gehen willst, dann schau Dir zuerst 
unter LTspice die vorhandenen Modelle an und schaue bei Analog in deren 
Listen hinein.

https://www.analog.com/en/parametricsearch/11087#/sort=0,asc

Du mußt natürlich Dein Layout HF-Konform auslegen. In machen 
Datenblättern gibt es auch Tipps dazu. Vielleicht hat Analog auch zu 
Deinem Thema eine Ausarbeitung schon bereitgestellt. Würde mich nicht 
wundern. Die haben ja schon langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet.

Du möchtest den Funktionsgenerator bis 2 MHz nutzen. Die Kurven sollen 
aber sicher dann noch gut aussehen. Also wirst Du mindestens 20 MHz 
Bandbreite zur Verfügung stellen müssen.

So ein kleiner Kerko mit 100 nF hat bei ca. 18 MHz seine 
Resonanzfrequenz und die hängt noch von der Bauart ab. Also ist der 
Kondensator bei diesen Frequenzen nicht mehr ein einfaches C, sondern 
ein Netzwerk parasitärer Elemente.

https://ds.murata.co.jp/simsurfing/mlcc.html?lcid=en-us

Bei Beads sieht es genauso aus. Die schaut man sich bei Würth an.
mfg Klaus

von Christoph S. (155christo)



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Guten Abend

Ich habe mir die Ideen und Vorschläge angeguckt die die netten Menschen 
hier veröffentlicht haben und mich entschieden die verschiedenen 
Varianten praktisch auszuprobieren. Ich fange mit dem Vorschlag
von Egon D. (egon_d) vom 20.02.2021 05:18 
Beitrag "Re: current source/sink Funktionsgenerator - böse spikes" , dem was ich bei 
mir "Diodenquadrat" nenne an. Das Bild 2  von udok vom 20.02.2021 09:42 
zeigt eine ähnliche Lösung.

Das Steckbrett habe ich ein bischen aufgeräumt. Die absurde 
OpAmp/Transistor Kombination hab ich beseitigt und die current 
source/sink einfacher angesteuert. Damit es übersichtlicher wird habe 
ich die Stützkondensatoren komplett weggelassen. Auf dem Steckbrett sind 
sie jedoch vorhanden.

Die Schaltung erfordert es, dass die Schaltspannung höher ist, als die 
Spannung der current source, bzw tiefer als die Spannung der current 
sink. Die current sink/source arbeitet daher mit +- 5V, die 
Schaltspannung ist +- 12V. Ich habe daher als Komperator geschaltete 
OpAmps verwendet und keine schnellen Komperatoren. Die schnellen 
Komperatoren, die ich habe, geben am Output Logiklevel aus. Ich bräuchte 
also noch einen schnellen highside switch, der mit Logiklevel 
angesteuert werden kann, wenn ich die ausprobieren will. Das war mir 
jetzt zu viel Gehudel.

Die Oszibilder zeigen die Resultate mit verschiedenen OpAmps. Im unteren 
Frequenzbereich arbeitet die Schaltung wunderbar. Mit steigender 
Frequenz beginnen die Probleme. Die Spitzen werde rund, die Rampen krumm 
etc. Der Kondensator ist bei den unteren Frequenzen stets 2n2, bei den 
hohen Frequenzen 100p, ausser beim OPA627. Hier habe ich 2n2 und 560p 
eingesetzt. Mit 100p wollte er nicht anschwingen.

Auffällig ist der LM7171. Das Dreieck bleibt spitz, dafür gibt es 
reichlich spikes und ringing, auch bei niedrigen Frequenzen. Ursache?

Ein Nachteil der Schaltung ist, dass die Amplitude stark schwankt wenn 
ich die Frequenz über die current source/sink ändere. (Poti ganz links) 
Bei höheren Freuenzen ändert sich auch die Kurvenform, aber das mag auch 
an Asymmetrien bei der Ansteuerung liegen.

Vorteil der Schaltung ist, dass die Steigung der steigenden/fallenden 
Rampe mit den beiden Trimmpotis in der current source/sink wunderbar 
eingestellt werden kann.

Die Messpunkte sind der Ausgang des OpAms (blau) und der Ausgang des 
Buffers (gelb).

Als nächstes werde ich diese Schaltung mit schnellen Komperatoren statt 
OpAmps ausprobieren. Ich bin gespannt.

Eine Frage noch: In dem og Bild 2 von Udok wird das "Diodenquadrat" 
diskret angesteuert und nicht mit einem IC. Finde ich irgendwo Hinweise, 
wie diese Schaltung am besten zu dimensionieren ist? Oder kann mir 
jemand Tipps dazu geben? Danke!

: Bearbeitet durch User
von Da fällt mir nichts mehr dazu ein (Gast)


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Könntest Du bitte einmal ein deiner Meinung nach das Foto mit dem besten 
Signal zeigen? Und die Schaltung dazu?

von Dennis E. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Wie kommt man nur auf so eine Schaltung?
>
> Und wo sind die Abblockkondensatoren und die auf der Betriebsspannung?

Die Abblockkondensatoren sind in Spice völlig schnuppe.

von dirk st (Gast)


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Gruss

Währe ja eine super Schaltung, harmonischen Sinus ( quasi 
)frequenzunabhängig hin zu bekommen.
Kenn ich nur von Koax und Maxwell.
(PLL ?, assoziiert sich da).
Titze/Schenk hatte das Netzwerk zum XR2206
im Buch dargestellt. Die Elektor hatte da mal mit Filtern gearbeitet.
Das Dreieck Signal lässt sich auch bei zwei
OpAmps ab 0V und darüber darstellen.
Formal ist vom Dreieck zum Sinus eigentlich alles von den Parameter her 
vorhanden.
Aber wenn ich dann Schrödinger bemühen
müsste, fall ich ich unsicherlich auf die Schnauze.

Einen guten Tag wünsche ich Euch

Dirk St

von Da fällt mir nichts mehr dazu ein (Gast)


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dirk st schrieb:
> Gruss
>
> Währe

„Währe“ steht für was?

von dirk st (Gast)


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Gruss

Die Ansätze hier, die gezeigte Schaltung und die angesprochenen 
Thematiken dazu.

Dirk St

von udok (Gast)


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Ich habe hier noch zwei Schaltungen aus "Designing with OPamps" kopiert.

Warum willst du keine DDS verwenden?
Die sind doch universeller, und mit Analogtechnik nicht zu schlagen?

von udok (Gast)


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dirk st schrieb:
> Währe ja eine super Schaltung, harmonischen Sinus ( quasi
> )frequenzunabhängig hin zu bekommen.
> Kenn ich nur von Koax und Maxwell.
> (PLL ?, assoziiert sich da).

Filtern ist da ziemlich schwierig, weil die Grenzfrequenz vom
Analogfilter mit der Frequenz vom Generator mitwandern muss.
Geht alles, ist aber ziemlicher Aufwand, den heute keiner mehr bezahlt.

> Titze/Schenk hatte das Netzwerk zum XR2206
> im Buch dargestellt. Die Elektor hatte da mal mit Filtern gearbeitet.

Eines der Bilder weiter oben zeigt die XR2206 Grundschaltung.
Das ist aber diskret ziemlich unlustig, weil da alles mit
Transistoren gemacht wird, die teilweise auch gepaart sein müssen.

von Helmut L. (helmi1)


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udok schrieb:
> Warum willst du keine DDS verwenden?
> Die sind doch universeller, und mit Analogtechnik nicht zu schlagen?

Wenn er eine Spannungsteuerung haben will geht das mit DDS nur mit 
Aufwand.
Kann ja sein das er den Generator FM modulieren will...

von udok (Gast)


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Das war die Frage :-)

von Christoph S. (155christo)



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Guten Tag

ich habe ein bisschen rumgesucht auf der Suche nach einer besseren 
Schaltung ein Dreieck analog zu produzieren und bin glaub ich fündig 
geworden.
Auch hier wird current-sink und current source geschaltet, jedoch etwas 
geschickter. Bei meinen vorherigen Schaltungen gab es beim Schalten böse 
Spikes. Die jetzige Schaltung vermeidet sowas. Der Trick ist, dass der 
Strom nicht direkt geschaltet wird, sondern ihm wird ein zweiter, 
kürzerer Weg angeboten, jeweils abwechselt für source und sink. Der 
Frequenzkondensator ist von diesem Schaltvorgang durch jeweils drei 
Dioden getrennt. Eventuelle Spikes kommen so nie beim Kondensator an.

Ich hab das auf dem Steckbrett aufgebaut und das Resultat mit einem 
ICL8038 Modul verglichen. Das Ergebnis ist garnicht so schlecht. Das 
Oszibild Oszi_FG_C1_vs_ICL8038.png zeigt oben in gelb meine Schaltung, 
unten in blau das Dreieck vom ICL8038. Die Frequenz ist beidesmal ca 450 
Khz. Ich bin da besser.

Jedoch bin ich damit immer noch nicht im unteren Mhz-Bereich. Erhöhe ich 
die Frequenz, bekommt das Dreieck Rundungen, siehe Oszi_FG_C1_Q3E.png. 
Die untere, blaue Kurve zeigt dem Emitter vom Schalttransistor Q3 und 
damit das Problem. Der Schalttransistor schaltet nicht schnell genug. 
Man sieht einen krummen Sinus, es sollte ein Rechteck sein.

Aber das Ergebnis habe ich mit einem Allerweltskomperator und einem 
BC547 erzeugt. Ich brauche also einen schnelleren Komperator und einen 
schnellen Schalttransistor. Das sollte zu machen sein.

Für alle die mit der Schaltung rumspielen wollen habe ich die Ltspice 
Datei angehängt.

Danke an alle die sich geäußert haben

PS
Die Schaltung ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Gefunden habe ich sie 
im Servicemanual vom Tektronix FG 504.

PPS

Helmut L. schrieb:
> udok schrieb:
>> Warum willst du keine DDS verwenden?
>> Die sind doch universeller, und mit Analogtechnik nicht zu schlagen?
>
> Wenn er eine Spannungsteuerung haben will geht das mit DDS nur mit
> Aufwand.
> Kann ja sein das er den Generator FM modulieren will...

Antwort:
DDS ist langweilig. Man kauft da auf Ebay irgendein Modul aus China und 
das wars. Dabei lernt man nichts. Ausserdem kann man da nur sehr 
schwierig die Frequenz mit einer Spannung verändern ...

von Egon D. (Gast)


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Christoph S. schrieb:

> Jedoch bin ich damit immer noch nicht im unteren
> Mhz-Bereich.

Okay... weil Du's bist und echtes Stehvermögen bewiesen
hast: Wirf einen Blick auf das Prinzip des emitter-
gekoppelten Multivibrators. WIMRE steht im Tietze/Schenk
etwas dazu; es gibt auch ein Schaltungstechnik-Lehrbuch
von R. Köstner, wo das Prinzip erklärt wird.

Man braucht, wenn ich mich recht erinnere, sechs (schnelle)
Bipolartransistor (ich habe 2N3904 genommen), einen
schnellen Doppelkomparator (NE521 -- leider abgekündigt)
und einen Differenzverstärker (hatte ich mit Transistoren
realisiert).
Bei der technischen Ausführung gibt es aber ein paar
Fallstricke...

Höchste Arbeitsfrequenz ergibt sich primär aus der
Schaltzeit der Komparatoren; theoretisch ist bei
1/(4*t_s) Schluss. Mit den 7ns eines NE521 bin ich
praktisch bis 27MHz gekommen.

Ausführung als VCO; Stellbereich ging von 0.3MHz bis
27MHz (durchgängig, also ohne Bereichsumschaltung).

Steuerkennlinie ist ziemlich krumm; das ergibt sich
aber aus der Physik und ließe sich bei Bedarf weitgehend
kompensieren.


> Aber das Ergebnis habe ich mit einem Allerweltskomperator
> und einem BC547 erzeugt. Ich brauche also einen schnelleren
> Komperator und einen schnellen Schalttransistor. Das sollte
> zu machen sein.

Das geht natürlich auch :)

von Helmut L. (helmi1)


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Christoph S. schrieb:
> Aber das Ergebnis habe ich mit einem Allerweltskomperator und einem
> BC547 erzeugt. Ich brauche also einen schnelleren Komperator und einen
> schnellen Schalttransistor. Das sollte zu machen sein.

Komparator:  LT1016
Schalttransistor: 2N2369

: Bearbeitet durch User
von Christoph S. (155christo)


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Helmut L. schrieb:

> Komparator:  LT1016
> Schalttransistor: 2N2368

Ok, der LT1016 hat einen Nachteil: Der Ausgang ist TTL-Logik, also GND 
// +3,4V. Bei der Schaltung benötige ich jedoch einen Ausgang der + // - 
schalten kann. Es sollen ja abwechseln Q2/Q3, einmal pnp, einmal npn 
geschaltet werden. Am einfachste geht das mit einen open-collector 
Komperator der nach -VEE schaltet.

2N2368 guck ich mir an. Gibts dazu ein PNP Äquivalent?

Danke für den Tip

von Egon D. (Gast)


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Christoph S. schrieb:

> Gibts dazu ein PNP Äquivalent?

Das ist (einer) der Vorteil(e) des emittergekoppelten
Multivibrators: Man kommt mit einer Sorte Transistoren
aus.

von Helmut L. (helmi1)


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Christoph S. schrieb:
> 2N2368 guck ich mir an. Gibts dazu ein PNP Äquivalent?

Ist mir jetzt nicht bekannt,  ueberigen Tippfehler: 2N2369

Oder noch schneller
BFT93 (PNP)
BFR93 (NPN)

Christoph S. schrieb:
> Der Ausgang ist TTL-Logik, also GND
> // +3,4V. Bei der Schaltung benötige ich jedoch einen Ausgang der + // -
> schalten kann

Kommt drauf an wo man GND fuer den Komparator definiert.

von udok (Gast)


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Egon D. schrieb:
>> Jedoch bin ich damit immer noch nicht im unteren
>> Mhz-Bereich.
>
> Okay... weil Du's bist und echtes Stehvermögen bewiesen
> hast: Wirf einen Blick auf das Prinzip des emitter-
> gekoppelten Multivibrators. WIMRE steht im Tietze/Schenk
> etwas dazu; es gibt auch ein Schaltungstechnik-Lehrbuch
> von R. Köstner, wo das Prinzip erklärt wird.

Das ist im Prinzip die Schaltung des XR2206, aus Bild 4 vom 20.2?

von udok (Gast)


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Egon D. schrieb:
>> Jedoch bin ich damit immer noch nicht im unteren
>> Mhz-Bereich.
>
> Okay... weil Du's bist und echtes Stehvermögen bewiesen
> hast: Wirf einen Blick auf das Prinzip des emitter-
> gekoppelten Multivibrators. WIMRE steht im Tietze/Schenk
> etwas dazu; es gibt auch ein Schaltungstechnik-Lehrbuch
> von R. Köstner, wo das Prinzip erklärt wird.

Das ist im Prinzip die Schaltung des XR2206, aus Bild 4 vom 20.2?

Helmut L. schrieb:
> Oder noch schneller
> BFT93 (PNP)
> BFR93 (NPN)

Alles abgekündigt, der Markt ist tot.

von Christoph S. (155christo)


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Helmut L. schrieb:

> Kommt drauf an wo man GND fuer den Komparator definiert.

OK, mal durchspielen:

VCC zu VEE: 10V
OUT H: 3,4V, OUT L: 0,4V

Also: GND des Komperator: -1,9V
OUT H: +1,5V, OUT L: -1,5V

Geht, aber die Spannungsversorgung wird dann echt kompliziert:
VCC = 3,1V, VEE = -6,9V, GND = -1,9V

Mal sehen was ich finde. Den LT1016 hab ich in der Grabbelkiste und ein 
paar LM317/337 auch ... ;-))

von udok (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> 2N2368 guck ich mir an. Gibts dazu ein PNP Äquivalent?

Nein.

von udok (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Antwort:
> DDS ist langweilig. Man kauft da auf Ebay irgendein Modul aus China und
> das wars. Dabei lernt man nichts. Ausserdem kann man da nur sehr
> schwierig die Frequenz mit einer Spannung verändern ...

Wenn du die analoge Schaltung fertig bei ebay kaufst, ist das genauso
langweilig...
Alles wird interessant, wenn man sich damit beschäftigt.

von Christoph S. (155christo)


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Egon D. schrieb:

> emitter-gekoppelten Multivibrators.

> Man braucht, wenn ich mich recht erinnere, sechs (schnelle)
> Bipolartransistor (ich habe 2N3904 genommen), einen
> schnellen Doppelkomparator (NE521 -- leider abgekündigt)
> und einen Differenzverstärker

Das hört sich interessant an. Nun in der Gegend schau ich mich gerade 
um, genauer bei ECL-Gattern. Die sind schön schnell und damit müsste was 
zu machen sein. Wenn ich da was habe poste ich es hier ...

von Helmut L. (helmi1)


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udok schrieb:
> Alles abgekündigt, der Markt ist tot.

Beim Ali gibt es die noch, ist die Frage wieviel braucht er.
Eigentlich schade das es die schnellen HF Transistoren fast nicht mehr 
gibt.

von udok (Gast)


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Ich habe dir noch eine Idee aus der Linear Application Note 14
kopiert.
Die Schaltung aus dem ersten Bild wollte ich eigentlich wieder löschen,
das bekomme ich aber nicht hin...
Die Schaltung soll jedenfalls von 1 Hz bis 100 MHz funktionieren,
bei 25 ppm Linearität!

Die zweite Schaltung geht von 1 Hz bis 100 kHz bei überschaubarem
Aufwand, und erzeugt Sinus und Dreieck.
Der AD639 macht aus den Dreieck den Sinus, da der obsolet ist,
müsstest du selber was stricken.

von udok (Gast)


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Helmut L. schrieb:
> Beim Ali gibt es die noch, ist die Frage wieviel braucht er.
> Eigentlich schade das es die schnellen HF Transistoren fast nicht mehr
> gibt.

Ja, ist wirklich sehr schade.  Es bleiben gerade noch eine Handvoll
Transistoren übrig, und die für "speziellere" Anwendungen ist
schon alle verschwunden.  Kein Wunder, wenn man Opamps mit >1 GHz
bekommt, und sich damit nochdazu mehr Geld machen lässt.
Die Leistungstransistoren für Audio sind als nächstes dran,
da gibt es auch etliche Abkündigunen, und gerade noch 2 Firmen am
Markt.

von udok (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Das hört sich interessant an. Nun in der Gegend schau ich mich gerade
> um, genauer bei ECL-Gattern. Die sind schön schnell und damit müsste was
> zu machen sein. Wenn ich da was habe poste ich es hier ...

Die Schaltung aus dem Bild 2 vom 20.2 kannst direkt mit einem ECL
Gatter aufbauen, ich würde es trotzdem diskret machen, weil du
im ECL Gatter nichts messen kannst, und wegen der Geschwindigkeit
macht das doch heute kein Mensch mehr.

von Helmut L. (helmi1)


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udok schrieb:
> Kein Wunder, wenn man Opamps mit >1 GHz
> bekommt, und sich damit nochdazu mehr Geld machen lässt.

Man kann mit OPamps viel aber auch nicht alles machen.
Bestes Beispiel sein Projekt hier.

Naja, bei BC847,BC857 habe ich hier 2 komplete Reels da, also noch viel 
Vorrat.

von udok (Gast)


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Helmut L. schrieb:
> Man kann mit OPamps viel aber auch nicht alles machen.
> Bestes Beispiel sein Projekt hier.
>
> Naja, bei BC847,BC857 habe ich hier 2 komplete Reels da, also noch viel
> Vorrat.

Gerade für sein Projekt braucht er eigentlich keine Transistoren,
sondern gute (CMOS) Schalter.

Und der BC847 (oder 2n3904) ist wohl der einzige Transistor, wo
ich mir keine Sorgen mache, dass es den mal nicht mehr gibt.

von Helmut L. (helmi1)


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udok schrieb:
> Und der BC847 (oder 2n3904) ist wohl der einzige Transistor, wo
> ich mir keine Sorgen mache, dass es den mal nicht mehr gibt.

Sag es nicht zu laut und schwups sind die auch wech...

NPN UHF Transistoren scheint es bei Digikey noch einige zu geben, aber 
bei PNP ist nix zu finden.

von Egon D. (Gast)


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udok schrieb:

> Egon D. schrieb:
>>> Jedoch bin ich damit immer noch nicht im unteren
>>> Mhz-Bereich.
>>
>> Okay... weil Du's bist und echtes Stehvermögen bewiesen
>> hast: Wirf einen Blick auf das Prinzip des emitter-
>> gekoppelten Multivibrators. WIMRE steht im Tietze/Schenk
>> etwas dazu; es gibt auch ein Schaltungstechnik-Lehrbuch
>> von R. Köstner, wo das Prinzip erklärt wird.
>
> Das ist im Prinzip die Schaltung des XR2206, aus Bild 4
> vom 20.2?

Richtig.

Man kann das ohne weiteres teildiskret aufbauen und in
die jeweils gewünschte Richtung pimpen.

von udok (Gast)


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Helmut L. schrieb:
> Sag es nicht zu laut und schwups sind die auch wech...
>
> NPN UHF Transistoren scheint es bei Digikey noch einige zu geben, aber
> bei PNP ist nix zu finden.

Ja, ist traurig, genauso bei Jfets.  Nur Mosfets für Schaltanwendungen
gibt es zu Tausenden.

Die letzten Jahre hat eine enorme Marktkonzentration stattgefunden,
und die Übernahmen kosten gewaltig Geld.
Da muss muss dann drastisch eingespart werden,
und Unrentables (<15% Rendite) fliegt raus.
Die Preise steigen, das macht den Markt
wieder interessanter für kleine Firmen (hoffe ich).
Nur wo bekommt man billig eine 1um Fab?

von Michael M. (michaelm)


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Helmut L. schrieb:
> udok schrieb:
>> Und der BC847 (oder 2n3904) ist wohl der einzige Transistor, wo
>> ich mir keine Sorgen mache, dass es den mal nicht mehr gibt.
>
> Sag es nicht zu laut und schwups sind die auch wech...
>
> NPN UHF Transistoren scheint es bei Digikey noch einige zu geben, aber
> bei PNP ist nix zu finden.

Dann schaut mal hier: https://www.rf-microwave.com/en/home/

von Helmut L. (helmi1)


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Michael M. schrieb:
> Dann schaut mal hier: https://www.rf-microwave.com/en/home/

Mir ist schon klar das es bei diversen Haendlern noch grosse 
Restbestaende gibt. Wenn ich bei Ali schau gibt es da jede Menge noch.
In der Diskusion zwischen udok und mir ging es vielmehr darum das diese 
Transistoren alle abgekuendigt sind und nichts neues da ist. Hin und 
wieder braucht man halt mal einen schnellen PNP oder NPN Transistor.

von Rainer V. (a_zip)


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dirk st schrieb:
> Die Elektor hatte da mal mit Filtern gearbeitet.
> Das Dreieck Signal lässt sich auch bei zwei
> OpAmps ab 0V und darüber darstellen.
> Formal ist vom Dreieck zum Sinus eigentlich alles von den Parameter her
> vorhanden.

Ja, Elektor hatte da mal den Spot-Sinusgenerator. Das Dreieck war, wenn 
ich mich recht erinnere, schon relativ schlecht. Sie hatten sich da auf 
die quarzerzeugte Frequenz eingeschossen. Die Dreieck-Sinus-Wandlung 
haben sie mit einem diskret aufgebautem Tiefpass 8ter-Ordnung! 
realisiert. Eine reine Materialschlacht und mußte natürlich für jede 
Spot-Frequenz aufgebaut werden. Habe mich immer gefragt, ob das jemals 
jemand aufgebaut hatte. Immerhin gab es wohl eine Platine. Und zum 
Dreieck lohnt es sich vielleicht, mal bei der Class-D-Fraktion 
hinzuschaun. Da werden z.T. große Anstrengungen in den Dreieckgenerator 
gesteckt. Seine "Reinheit" geht direkt in den Klirrfaktor des 
Ausgangssignals ein. Vielleicht kann Christoph S. ja mal die Dreieck-FFT 
seiner Simulationen zeigen...
Viel Erfolg weiterhin und Gruß, Rainer

von Christoph S. (155christo)


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Guten Abend

mit meinem Projekt wollte ich ein Dreieck analog bis in den unteren 
Mhz-Bereich erzeugen. Nun - ich bin heute im unteren MHZ-Bereich 
angekommen. Juhuuuu! ;-))

Die Schaltung im Anhang. Ich hab den LT1016 genommen - danke Helmut L. 
für den Tip - und die Schalttransistoren durch zwei Analogschalter 
ersetzt. Damit kann ich die source/sink per TTL Impulse schalten.

Dank an udok für den Hinweis:

udok schrieb:
> Helmut L. schrieb:
>> Man kann mit OPamps viel aber auch nicht alles machen.
>> Bestes Beispiel sein Projekt hier.
>>
>> Naja, bei BC847,BC857 habe ich hier 2 komplete Reels da, also noch viel
>> Vorrat.
>
> Gerade für sein Projekt braucht er eigentlich keine Transistoren,
> sondern gute (CMOS) Schalter.

In der Ltspice Schaltung steht da was von ADG1633 - das stimmt nicht. 
Ich hab einen MAX4547 genommen - lag noch in der IC-Schachtel. Für den 
MAX4547 hab ich kein Ltspice Model gefunden.

Die Qualität finde ich annehmbar - dafür das alles auf dem Steckbrett 
stattfindet, ohne Massefläche, mit viiiiel zu langen Verbindungen usw. 
Ich denke das Schaltungsprinzip ist erstmal ok - brauchbares Resultat 
bei vertretbarem Aufwand - diverse Fallstricke werde ich sicher noch 
erleben.

Danke an alle für die diversen Tips. Ich fand die Diskussion sehr 
angenehm und produktiv - Dank auch dafür. Das mikrocontroller.net ist 
doch ein nettes Forum!

PS

Die diversen Schaltungsideen die hier gepostet wurden werde ich mir 
jeweils noch genau ansehen - vielleicht switche ich ja doch noch zu 
einem anderen - besseren Konzept. Wer weiß?

von udok (Gast)


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Gratuliere zu dem Super Ergebnis!
Die Schaltung macht was sie soll, was will man mehr :-)

von Christoph S. (155christo)


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Ich bins nochmal. In der Schaltung hat sich ein Fehler eingeschlichen. 
R14 ganz links in der Schaltung muss nach GND gehen, nicht nach -V. 
Sorry!

von Christoph S. (155christo)


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Es fehlte noch die PCB-Datein

: Bearbeitet durch User
von Christoph S. (155christo)


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... die PCB-Datei ...

von Christoph S. (155christo)


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Irgendwas ist hier schief gelaufen. Mein ursprünglicher Text ist 
irgendwie verschwunden, dafür gibts die *pcb Datei doppelt. ;-(

Die Schaltung funktioniert, daher bin ich zur Produktion geschritten und 
habe Kicad geöffnet.
Ich habe zwei *lib Dateien angehängt, für Buf634 und Max4547, die gab es 
nicht in Kicad.

Es wäre nett, wenn jemand Zeit und Lust hat und einen Blick drauf wirft.

Könnte das so gehen?

Danke!

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