Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Platine von k-fee Kaffeemaschine


von Tobias (Gast)


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Hallo zusammen,

mein Vermieter war so schlau bei der Installation eines Stromzählers die 
ganze Hauselektrik zu verpolen. Daraufhin sind die meisten meiner 
teilweise nagelneuen Geräte hinüber gewesen. Meine k-fee Lattensia wurde 
auch nicht verschont.

Kann mir jemand beim Ersatz der Platine helfen? Die Platine hat den 
Aufdruck:
EF586-Mainboard-PCB-011-A
E146890 TP37

Eventuell könnte man vielleicht die offensichtlich beschädigten Bauteile 
austauschen mit dem Risiko, dass es dann doch noch mehr erwischt hat. 
Aber das eine Teil ist komplett verschwunden sodass ich nicht mehr sagen 
kann was dort fehlt.

Für Ideen und Anregungen wäre ich sehr dankbar.

Gruß
Tobias

: Verschoben durch Moderator
von hinz (Gast)


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Die blaue Scheibe war wohl ein Varistor, und das verschwundene Teil eine 
Sicherung.

Zeig mal auch die Rückseite der Platine.

von MaWin (Gast)


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Tobias schrieb:
> mein Vermieter war so schlau bei der Installation eines Stromzählers die
> ganze Hauselektrik zu verpolen.

Das ist bei Wechselstrom nicht möglich.

Es könnte jedoch 400V an deine Geräte gelangt sein.

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es könnte jedoch 400V an deine Geräte gelangt sein.

Ganz offensichtlich Überspannungsschaden.

von MaWin (Gast)


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Tobias schrieb:
> k-fee

Das ist eine Kapselmaschine, man bekommt also aromatisierte Sägespäne 
statt Kaffee. Teuerste Kapsel subventionieren scheinbar niedrigen 
Anschaffungspreis, quasi der Tintendrucker für die Küche aus Sicht der 
Hersteller (Nestlé).

Wegschmeissen und einen Espressovollautomaten 'Saeco (alt)' kaufen.

von Tobias (Gast)


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Ich wollte mit 'verpolt' nur sagen, dass er da im Keller irgendwas 
verbastelt hat. Er hat nicht rausgerückt was er verbockt hat, aber dass 
es nix war ist offensichtlich.

Ein Foto von der Rückseite mache ich mal. Haben diese Platinen 
Sicherungen? Das würde ja vielleicht Hoffnung machen, dass die als 
erstes aufgibt und der Rest noch halbwegs geht.

von so (Gast)


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Die Beschriftung von U4 (rechts neben den großen Widerständen) sieht 
nach L?N?K304D? aus.

Sollte da nicht neben der blauen L1 noch irgendwo eine L2 oder so 
(gewesen) sein?

von so (Gast)


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nevermind, weiter oben sitzen ja noch 2 Stück

von Tobias (Gast)


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so schrieb:
> Die Beschriftung von U4 (rechts neben den großen Widerständen)
> sieht
> nach L?N?K304D? aus.
>
> Sollte da nicht neben der blauen L1 noch irgendwo eine L2 oder so
> (gewesen) sein?

Ist vermutlich ein LNK304 D Package:
https://www.power.com/sites/default/files/product-docs/lnk302_304-306.pdf
Hilft das was?

von Tobias (Gast)


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hinz schrieb:
> Die blaue Scheibe war wohl ein Varistor, und das verschwundene
> Teil eine
> Sicherung.
>
> Zeig mal auch die Rückseite der Platine.

Hier die Rückseite. Viel ist nicht zu sehen, für mich zumindest...

von Abc (Gast)


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Also wenn die Geschichte stimmt... Du machst dir die Mühe das selbst zu 
reparieren? Ich würde keine Minute dafür verschwenden. Der Vermieter hat 
dir alle Geräte zu ersetzen, ohne wenn und aber. Ob er das aus eigener 
Tasche macht oder mit seiner Haftpflicht muss er selbst wissen. Falla 
die bei sowas überhaupt bezahlt.

Ich würde ihm weiterhin klar machen dass er froh sein soll dass seine 
Ahnungslosigkeit niemanden verletzt hat und dass er bis in alle Ewigkeit 
die Finger von der Elektroinstallation zu lassen hat. Sowas kann locker 
auch tödlich ausgehen.

von so (Gast)


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Wenn ich mir F1 oben links anschaue, dann war die verbrannte Stelle wohl 
nur eine als Sicherung missbrauchte, dünne Leiterbahn.

von Tobias (Gast)


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so schrieb:
> Wenn ich mir F1 oben links anschaue, dann war die verbrannte
> Stelle wohl
> nur eine als Sicherung missbrauchte, dünne Leiterbahn.

Hm, gute Idee! Dann könnte ich ja versuchen R46 und den Varistor (da 
kriege ich raus was genau das ist, weil die Beschriftung noch zu 
erkennen ist) zu tauschen und die Sicherung zu überbrücken. Das wäre 
vielleicht eine Lösung...

von hinz (Gast)


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Tobias schrieb:
> die Sicherung zu überbrücken

Ganz schlechte Idee.

von Tobias (Gast)


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hinz schrieb:
> Tobias schrieb:
>> die Sicherung zu überbrücken
>
> Ganz schlechte Idee.

Und die weniger schlechte?

von hinz (Gast)


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so schrieb:
> Wenn ich mir F1 oben links anschaue, dann war die verbrannte
> Stelle wohl
> nur eine als Sicherung missbrauchte, dünne Leiterbahn.

ACK, aber einfach Pi*Daumen einen dünnen Litzendraht einzulöten ist 
keine gute Idee.

von MCUA (Gast)


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> mein Vermieter war so schlau bei der Installation eines Stromzählers die
> ganze Hauselektrik zu verpolen.
Dann müsste er bei hochgehendem Kabel L auf N-Leitung gelegt haben.

von MCUA (Gast)


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> Der Vermieter hat
> dir alle Geräte zu ersetzen, ohne wenn und aber.
Beweis?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Tobias schrieb:
> bei der Installation eines Stromzählers

Hm, interessante Geschichte.
Stromzähler dürfen nur konzessionierte Elektrofirmen setzen, ein 
stinknormaler Meister reicht da nicht.
Für Unterzähler in Mietsachen gabs doch immer wieder mal die eine oder 
andere Beschneidung, schliesslich wollen die nach Möglichkeit von jedem 
Netztentgelte, Grundgebühren und Messstellenbetriebgebühren :-)

Kleinkram (Keller, Garage, Kleingartenanlage) geht mit Unterzähler, 
komplette Wohnungen wird immer schwieriger.

edit: ja, schmeiss die Kapselmaschine wirklich weg, egal ob reparabel 
oder nicht. Sachen die die Welt nicht braucht.

: Bearbeitet durch User
von Horst G. (horst_g532)


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MCUA schrieb:
> Beweis?

Ganz einfach: Laut TAB sind Arbeiten an Elektroanlagen allgemein und 
ganz speziell im Vorzählerbereich nur von eingetragenen 
Elektrofachkräften durchzuführen. Gemäß Stand der Technik gehört eine 
Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit der durchgeführten Arbeiten hinzu; d. 
h. es obliegt dem Ausführenden, vor dem Zuschalten der einzelnen 
Leitungsabschnitte korrekte Spannung, Phasenlage, Schleifenimpedanz des 
PE usw. sicherzustellen.
Als ordnungsgemäß eingetragene Elektrofachkraft hat der Vermieter 
notwendigerweise eine Unternehmenshaftpflichtversicherung für genau 
diese Szenarien. Falls er illegalerweise an der Installation geschraubt 
hat, gehe ich davon aus, dass der TO entsprechende Belege für seine 
Behauptung "Vermieter hat an der Elektrik gebastelt" gesichert hat, 
einschließlich der entstandenen Schäden (Die Wahrscheinlichkeit, dass 
mehrere Geräte zeitgleich ausfallen, zumal zeitlich unmittelbar nach 
durchgeführten Arbeiten an der Zuleitung, ohne dass diese Arbeiten damit 
im Zusammenhang stehen, ist sehr, sehr gering). Damit sollte der TO den 
Vermieter über die Situation informieren und bei Nichtreaktion nach 
angemessener Fristsetzung den Fall an seinen Anwalt übergeben.

von Carsten S. (dg3ycs)


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MCUA schrieb:
>> mein Vermieter war so schlau bei der Installation eines Stromzählers die
>> ganze Hauselektrik zu verpolen.
> Dann müsste er bei hochgehendem Kabel L auf N-Leitung gelegt haben.

Du meinst im (noch) dreiphasigen Bereich N und eine der Phasen 
untereinander Vertauscht? Oder einfach beim schon einphasigen Teil der 
Installation L und N vertauscht?

Ersteres führt zu 400Veff zwischen den Anschlüssen an der Wandsteckdose.
Letzteres wäre aber unproblematisch. Zumindest sofern man nicht in einem 
Haus mit Altinstallation und Nullung lebt.
In beiden Fällen wäre das ein sehr sehr dämlicher Schnitzer der auch 
einem Laien nur bei extremster Unachtsamkeit passieren dürfte.

Aber so (auch für Laien) offensichtlich muss der Fehler gar nicht 
gewesen sein. Es reicht schon wenn es irgendein Problem NUR mit N im 
Bereich des HAK gab.
Sei es das der Vermieter diesen gelöst hat ohne vorher die drei Phasen 
Stromlos zu machen (Sicherung ziehen/Hauptschalter usw) oder auch 
einfach nur weil dieser nicht hinreichend Kontakt hatte (z.B. 
Verschraubung nicht angezogen.
Je nachdem wie in dem Moment gerade die Last über die drei Phasen im 
Haus verteilt ist kann alleine dadurch die Spannung an einigen 
Steckdosen schon erheblich ansteigen. Durchaus auch in den Bereich Nahe 
400V wenn es ganz blöd kommt.
-> Sternpunktverschiebung ist der Fachbegriff!
Und dies ist etwas das sehr sehr viele Laien und auch so einige 
Elektrofachkräfte (natürlich nicht solche für Elektroinstallation 
sondern für andere Bereiche) NICHT auf dem Schirm haben.

Das kommt im übrigen durchaus häufiger auch als Folge eines Defektes vor 
das so etwas passiert. Beispielsweise wenn sich in Folge von alterung 
und Maerialveränderung/Wanderung eine nicht ganz perfekt angezogene 
Verschraubung löst und so mit der Zeit der Übergangswiderstand auf 
unzulässig hohe Werte steigt. (da mit schlechter werdenden Kontakt die 
Wärmeentwicklung an der Kontaktstelle dramatisch zulegt ist das ab dem 
einsetzen der ersten Verschlechterung ein sich selbst vestärkender 
Prozess)

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von so (Gast)


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Tobias schrieb:
> Und die weniger schlechte?

Bei F1 sieht man, dass nur die dünne Leiterbahn an der Oberseite der 
Platine verläuft.
Wenn die Durchkontaktierungen nur mit Zinn verschlossen sind, kann man 
das Zinn entfernen und z.B. eine Kleinstsicherung / Miniatursicherung 
einlöten.

Die Luxusvariante ist (je nach Platz) ein Sicherungshalter (ggf. via 
isoliertem Draht abgesetzt montiert). Macht dann bei einer eventuellen 
Fehlersuche auch mehr Sinn.

von Abc (Gast)


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MCUA schrieb:
> Beweis?

§823 BGB

Wenn ich was kaputt mache, dann hafte ich dafür. Ganz einfach.

von MCUA (Gast)


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>> Dann müsste er bei hochgehendem Kabel L auf N-Leitung gelegt haben.
> Du meinst im (noch) dreiphasigen Bereich N und eine der Phasen
> untereinander Vertauscht?
Klar meinte ich das. Das andere wäre ziemlich witzlos.

> Wenn ich was kaputt mache, dann hafte ich dafür. Ganz einfach.
Schön. Dann muss der das nur noch zugeben.

(allerdings, in diesem Fall hier dürfte es ziemlich einfach zu beweisen 
sein. Denn ca 380/400V Spannung an nem 220/230 V-Teil ist schon rel. 
klar nachweisbar (verbrannte Rs usw) (es handelt sich dann auch nicht um 
kurzzeit. Überspannung, sondern es hat schon dauerhaft "gebrutzelt")
(Zudem sind wohl mehrere Geräte gleichzeitig! davon betroffen (eben nur 
in dieser Wohnung nicht in der Umgebung, was ja lokal die dauerhafte 
Überspannung beweist))
(Der Vermieter hat hier wohl sehr schlechte Karten, er soll das Ding 
bezahlen und fertig; Sonst hat er schnell die 10x Kosten.)

von Peter R. (pnu)


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Tobias schrieb:
> Und die weniger schlechte?

Durch eine Sicherúng ersetzen, auch wenn es nur ein ungefährer Wert sein 
sollte. (z.B. Leistungsangabe auf Typenschild --> A der Sicherung)

 Man macht den ersten Einschaltversuch mit Glühbirne oder dgl. als 
"Sicherung".  Nicht direkt ans Netz, dann knallts womöglich wieder.

Bei den 400V, die  möglicherweise durch Verwechslung von N mit einer 
Phase entstanden sind, dürfte wahrscheinlich auch das Schaltnetzteil 
hinüber sein.

Wenn wirklich Pfusch an der Stromversorgung als Ursache im Raum steht, 
lieber das erst klären bevor man mit dem Aufräumen der Beweise beginnt.

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