Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frequenzanalyse mit zu geringer Samplingrate aber Zusatzinfos!


von Robin G. (robin_g)


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Hallo zusammen,

ich habe folgende Situation:
Ich möchte eine Frequenzanalyse bis 10 kHz eines Spannungssignals 
vornehmen. Es können auch Frequenzen bis 10 kHz auftreten.
Ich kann jedoch nur mit 1 kHz sampeln. Mir ist bewusst, dass das 
Shannon-Nyquist-Kriterium verletzt ist und ich mit einem hohen 
Alaising-Fehler zu kämpfen habe.

Durch eine Strommessung am gleichen Signal kann ich die auftretenden 
Frequenzen jedoch bereits im Vorfeld analysieren, so dass ich weiß, 
welche Frequenzen im Spannungssignal theoretisch auftauchen.
Mich interessieren also die Beträge und Phasen der entsprechenden 
Frequenzen der Spannung.


Ich möchte jetzt anhand der bekannten Frequenzen ausrechnen, welche 
Fourier-Koeffizienten durch den Aliasing-Fehler durch Überlagerung von 
Fourier-Koeffizienten verändert worden sind, um so mein Spannungssignal 
eindeutig zu bestimmen.

Da mich die Frequenzen bis 10 kHz interessieren, kann ich leider auch 
keinen Tiefpass-Filter vorschalten um den Alaising-Fehler zu 
korrigieren.

Im Grunde genommen möchte ich die Beträge und Phasen der bekannten 
höheren Frequenzen (<500Hz) in den mit 1kHz gesampelten Messdaten 
"suchen".

Hat jemand eine Ideee wie ich das bewerkstelligt bekomme?

Viele Grüße

Robin

von Achim M. (minifloat)


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Robin G. schrieb:
> Hat jemand eine Ideee wie ich das bewerkstelligt bekomme?

Ist das zu untersuchende Signal periodisch und gibt es eine Möglichkeit, 
sich da aufzusynchronisieren? Dann könntest du ein Sample aus der ersten 
Periode, das nächste aus der zweiten Periode (aber mit leichtem 
Zeitversatz innerhalb der Periode vgl. zum ersten) usw. nehmen. Ist ein 
ziemlich alter Hut...

mfg mf

von Robin G. (robin_g)


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Vielen Dank für die Antwort. Das ist ein interessanter Ansatz.
Im ersten Schritt kann man sicherlich mit einem periodischen Signal 
arbeiten.
Das ganze soll auf einem Cortex-M4 realisiert werden. Mal sehen wie man 
da die Aufsyncronisation angeht.

Ziel ist es aber später auch aperiodeische Signale analysieren zu 
können.

Gruß
Robin

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wie soll das gehen, mit Undersampling aperiodische Signale analysieren 
zu wollen ?

von Robin G. (robin_g)


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Pandur S. schrieb:
> Wie soll das gehen, mit Undersampling aperiodische Signale analysieren
> zu wollen ?

Genau das versuche ich rauszufinden ;-)

von Gerhard Z. (germel)


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Auch so ne Idee ins Blaue für aperiodische Signale. Funktioniert aber 
nur, falls die aperiodischen Signale reproduziert werden können.

Zunächst viele einzelne Aufnahmen des wiederholt erzeugten 
Spannungssignals machen mit zufälligen Startzeiten. Durch Korrelation 
feststellen, bei welchem jeweiligem zeitlichen Versatz die einzelnen 
Signale maximal gut übereinander liegen. Alle Signale mit dem 
entsprechenden Versatz in ein Signal zusammenführen. Das hat dann 
natürlich keine festen zeitlichen Stützstellen mehr. Das so erzeugte 
Signal interpolieren und upsampeln. Dann analysieren.

Wie gesagt, geht nur, wenn die aperiodischen Signale reproduzierbar 
erzeugt werden können. Wenn nicht - bei einem einzelnen Messsignal 
abgetastet mit viel zu niedriger Abtastfrequenz wirst du keine Chance 
haben.

Gerhard

von Egon D. (Gast)


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Robin G. schrieb:

> Ich möchte eine Frequenzanalyse bis 10 kHz eines
> Spannungssignals vornehmen. Es können auch
> Frequenzen bis 10 kHz auftreten. Ich kann jedoch
> nur mit 1 kHz sampeln.

Verständnisfrage: Kannst Du definitiv nur EINkanalig
mit exakt 1.0kHz abtasten, oder wäre es auch möglich,
MEHRkanalig mit unterschiedlichen Samplingraten BIS
ZU 1kHz abzutasten?
Wäre es also z.B. möglich, dreikanalig "synchron" mit
700Hz, 900Hz und 1000Hz Samplingrate abzutasten?

von Egon D. (Gast)


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Robin G. schrieb:

> Ziel ist es aber später auch aperiodeische Signale
> analysieren zu können.

Das kann m.E. schon rein mathematisch nicht gehen.
Man kann nicht mittels einer in beiden Richtungen
eindeutigen Transformation -- wie es die Fourier-
transformation nun mal ist -- mehr Koeffizienten
herausbekommen, als man hineingesteckt hat.

Bei periodischen Signalen kann man sicherlich
tricksen, aber bei aperiodischen sehe ich nicht,
wie das gehen soll.

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