Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe beim Bau eines elektronisch gesteuerten LNT


von Bastler (Gast)


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Moin zusammen,

habe mir vor einer Weile diesen bekannten chinesischen Netzteil-Bausatz 
auf Basis des bekannten tschechischen Schaltplans gekauft, hab es 
modifiziert, u.A. die TL081 gegen MC34071 getauscht und soweit 
funktioniert alles. Da mir solches Rumgelöte und Kabel ziehen quer über 
die Platine nicht gefällt und ich eh endlich mal eigene Platinen ätzen 
will, will ich das ganze auf ein seriöseres Niveau bringen, die 
Schaltung digitalisieren und in Leistungs- und Steuerteil trennen.

Nachdem ich mir schon einen Plan gemacht und die nötigen Teile bestellt 
habe, u.A. AD- und DA-Wandler, LM4040CIZ-5 Spannungsreferenz, 
Großpackung Transistoren, Kondensatoren etc., habe ich einen Fehler 
festgestellt, bzw. etwas, was ich bisher ausgeblendet habe:

Um es mir leichter zu machen, eine Zwischestufe mit zusätzlichem 
Operationsverstärker und entsprechende Kalkulationen zu sparen, habe ich 
die Feedback-Spannung auf 5V reduziert, nun aber kam mir spontan der 
Gedanke, dass der Steuertransistor (2SD882) doch wahrscheinlich bei 5V 
garnicht richtig in die Sättigung kommt, hab mir die Grafiken im 
Datenblatt angesehen und so wie ich es verstanden habe, liegt diese wohl 
bei 10V, also so wie ich es auch beim Recherchieren mehrfach gelesen 
habe, andererseits steuert doch aber der Operationsverstärker, der immer 
die Eingänge und die Feedback-Spannung auf einander anpassen will.
Nun habe ich mich mal wieder selbst völlig verwirrt und komme nicht 
weiter und bitte euch um Hilfe den Knoten wieder zu lösen.

Mit freundlichen Grüßen,

Willi

von hinz (Gast)


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Bastler schrieb:
> diesen bekannten chinesischen Netzteil-Bausatz
> auf Basis des bekannten tschechischen Schaltplans

Nicht jeder kennt den.

von MaWin (Gast)


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Bastler schrieb:
> bekannten tschechischen Schaltplans

?!?
https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1
High Performance Power Supply Unit von R. Lawrence ?

Bastler schrieb:
> habe ich die Feedback-Spannung auf 5V reduziert, nun aber kam mir
> spontan der Gedanke, dass der Steuertransistor (2SD882) doch
> wahrscheinlich bei 5V garnicht richtig in die Sättigung

Was hat das eine mit dem anderen zu tun ?

Wenn du die Feedback-Spannung reduzierst benötigt deine Schaltung eine 
höhere Verstärkung, und regelt daher langsamer, was man meist durch 
Anpassen der Kompensation ausgleichen kann. Zudem wirken sich 
Offsetfehler der OpAmps natürlich stärker aus.

von Bastler (Gast)


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hinz schrieb:
> Nicht jeder kennt den.

Mhh, ja, stimmt wohl, sorry!
Der hier:
http://www.paulvdiyblogs.net/2015/05/tuning-030v-dc-with-03a-psu-diy-kit.html?m=1

von Bastler (Gast)


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@MaWin Original liegt die Referenzspannung ja bei 10,2V bzw. 11,2V, je 
nachdem, ob eine 5,1V oder 5,6V Z-Diode verbaut ist, die dann durch den 
nicht-invertierenden Operationsverstärker verdoppelt wird, in dem 
Bereich liegt auch die Feedback-Spannung, das heißt ich habe sie "nur" 
halbiert. Aber ok, die von dir aufgezeigten Probleme beiseite, macht 
mein spontaner Gedanke überhaupt Sinn, also muss ich mir da überhaupt 
Gedanken machen im Bezug auf den Transistor oder funktioniert das, wenn 
maximale Referenzspannung und Feedback-Spannung etwa gleich sind?

von Tany (Gast)


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Bastler schrieb:
> also muss ich mir da überhaupt
> Gedanken machen im Bezug auf den Transistor oder funktioniert das, wenn
> maximale Referenzspannung und Feedback-Spannung etwa gleich sind?

Das hat MaWin dir schon geklärt, welche Sorge hast du noch?
Neben bei: Warum muss der 2SD882 in die Sättigung gesteuert werden?
Bastler schrieb:
> dass der Steuertransistor (2SD882) doch wahrscheinlich bei 5V
> garnicht richtig in die Sättigung kommt

von MaWin (Gast)


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Bastler schrieb:
> also muss ich mir da überhaupt Gedanken machen im Bezug auf den
> Transistor

Nein.

Siehe verlinkte FAQ.

Bastler schrieb:
> tschechischen

Thessaloniki liegt in Griechenland.

von Bastler (Gast)


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Tany schrieb:
> Warum muss der 2SD882 in die Sättigung gesteuert werden?

Wie erwähnt, kam mir plötzlich in den Sinn, "Da war doch mal was mit 
Sättigung, wenn man Transistoren als Schalter verwendet, ebenso sind die 
Transistoren in dieser Schaltung High-Side Schalter..." so in der Art.

von Bastler (Gast)


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Ich danke dir MaWin!

MaWin schrieb:
> Thessaloniki liegt in Griechenland

Aber es wurde durch ein tschechisches Elektronik-Magazin bekannt, oder?
Sorry an den Ur-Entwickler, die Ehre gehört natürlich nur ihm, wo auch 
immer er sein mag.

von kjhgfds (Gast)


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Bastler schrieb:
> sind die Transistoren in dieser Schaltung High-Side Schalter

Beim Linearbetrieb sind die Ts also irgendwie ja auch Schalter? Nope,
das sind sie nicht, bzw. interessiert die minimal mögliche V_CE ("sat")
höchstens am Rande (außer bei akuter Spannungsknappheit vielleicht, ist
ja ein sehr beliebter Fehler - nur meist in einem Umfang, daß genannter
Ansatz auch schon nicht mehr ausreicht).

Beim LNT stellt man normalerweise "locker ausreichend Spannungsabfall"
bereit (grade umgekehrt priorisiert also), schon weil man Abstand vom 
Spannungsripple halten will. Den T zu sättigen hieße übrigens auch die
Rückkehr aus der Sättigung zu verzögern. Also falsche Seite vom Pferd.

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